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Thema: Ägypten Tunesien Jemen - neue arabische Demokratien? vom 08.02.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Off Topic - Diskussionsrunde -> Ägypten Tunesien Jemen - neue arabische Demokratien?
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chriss
Threadersteller

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Verfasst Di 08.02.2011 17:39
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Ägypten Tunesien Jemen - neue arabische Demokratien?

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http://english.aljazeera.net/watch_now/
hier gibts ja noch gar keinen thread zum revolutionären aufstand in nordafrika...dem, dacht ich, schaff ich abhilfe.
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qualidat

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Verfasst Di 08.02.2011 21:22
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Zitat:
Auch Bundeskanzlerin Merkel fordert zwar einen demokratischen Wandel, möchte aber ebenso das Kernelement jeder Demokratie – freie Wahlen – zeitlich möglichst weit nach hinten schieben. „Wahlen als Beginn einer Demokratisierung halte ich für falsch“, sagte Merkel auf der Münchener Sicherheitskonferenz. „Man muss einen geordneten Übergangsprozess hinbekommen.“ Offenbar soll erst ein gewünschter Kandidat aufgebaut werden, der den Interessen des Westens inklusive neoliberaler Wirtschaftsausrichtung gerecht wird ...


Weiter zu lesen auf Hintergrund.de ... das sagt schon mal Alles, was mit "Demokratie" gemeint ist. Ganze Heerscharen von westlich-demokratischen Geheimdienst-Fuzzis, Lobbyisten und Diplomaten machen derzeit Sonderschichten, damit dort ja Nichts aus dem Ruder läuft.
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remote

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Verfasst Mi 09.02.2011 01:14
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qualidat hat geschrieben:
Zitat:
Auch Bundeskanzlerin Merkel fordert zwar einen demokratischen Wandel, möchte aber ebenso das Kernelement jeder Demokratie – freie Wahlen – zeitlich möglichst weit nach hinten schieben. „Wahlen als Beginn einer Demokratisierung halte ich für falsch“, sagte Merkel auf der Münchener Sicherheitskonferenz. „Man muss einen geordneten Übergangsprozess hinbekommen.“ Offenbar soll erst ein gewünschter Kandidat aufgebaut werden, der den Interessen des Westens inklusive neoliberaler Wirtschaftsausrichtung gerecht wird ...


Weiter zu lesen auf Hintergrund.de ... das sagt schon mal Alles, was mit "Demokratie" gemeint ist. Ganze Heerscharen von westlich-demokratischen Geheimdienst-Fuzzis, Lobbyisten und Diplomaten machen derzeit Sonderschichten, damit dort ja Nichts aus dem Ruder läuft.


naja... diese seite sagt nicht alles, sondern in erster linie das, was am rand (der wo der daumen rechts ist) gut ankommt.
dass die geheimdienste und militärs gerade aufdrehen ist sicher richtig, aber wie ich finde auch in der sache richtig Lächel

warum?

agypten ist über jahrzente mit milliarden $US vom westen hochgerüstet worden und hat zugriff auf modernste kriegsgeräte (M1 panzer, F16 kampfflugzeuge, apache kampfhubschrauber, moderne radar und luftabwehr... etc.) - und davon nicht zu knapp. keiner weiss so richtig wohin ein freies agypten driften würde - der iran hat gezeigt, dass das ende einer diktatur nicht unbedingt zu mehr freiheitsliebe und demokratie führen muss... und auch im iran gab es eine gebildete, liberale bürgergruppe.

sollte der westen versuchen hinter den kulissen eine langsame demokratisierung bei gleichzeitiger beibehaltung der pro-westlichen aussenpolitik agyptens durchzudrücken, ist mir damit wohler als mit einem plötzlichen machtvakuum.
frag mal die iraker wie schön sich die welt in der neu gewonnen freiheit anfühlt.

* Keine Ahnung... *
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qualidat

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Verfasst Mi 09.02.2011 01:46
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Zitat:
frag mal die iraker wie schön sich die welt in der neu gewonnen freiheit anfühlt.

Hab' ich da jetzt die Sarkasmus-Tags übersehen? Ich hoffe doch sehr, oder meinst du die hier?




Und nochwas: Bei all den Meldungen über den Iran bedenke immer, Alles was du darüber hörst, hörst du aus dem Munde bzw. den Medien seiner Gegner. Das heisst noch lange nicht, dass dort Alles gut ist, ganz gewiss nicht. Aber es heisst definitiv, dass du nur das hörst, was seine Gegner wollen, dass du es hörst. Immerhin zettelt der Iran nicht weltweit Kriege an und weil er auch nicht nach der Pfeiffe der Sherriffs tanzt, muss er wohl automatisch böse sein ...
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remote

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Verfasst Mi 09.02.2011 02:20
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qualidat hat geschrieben:
Zitat:
frag mal die iraker wie schön sich die welt in der neu gewonnen freiheit anfühlt.

Hab' ich da jetzt die Sarkasmus-Tags übersehen? Ich hoffe doch sehr, oder meinst du die hier?


was ich damit sagen wollte, ist, dass das ende einer diktatur nicht zwangsläufig bedeutet, dass es danach beser aussieht als vorher. die kriegsverbrechen der amerikaner sind abstossend und zu verurteilen... aber das größere problem für den irak ist wohl die instabilität (auch da brauchen wir nicht drüber streiten, dass die usa hier massive mitschuld tragen... versicherte gelder für aufbau etc.)... die meisten iraker werden von anderen irakern getöt.

Zitat:
Und nochwas: Bei all den Meldungen über den Iran bedenke immer, Alles was du darüber hörst, hörst du aus dem Munde bzw. den Medien seiner Gegner. Das heisst noch lange nicht, dass dort Alles gut ist, ganz gewiss nicht. Aber es heisst definitiv, dass du nur das hörst, was seine Gegner wollen, dass du es hörst. Immerhin zettelt der Iran nicht weltweit Kriege an und weil er auch nicht nach der Pfeiffe der Sherriffs tanzt, muss er wohl automatisch böse sein ...


wer seine eigenen staatsbürger für ihre politische gesinnung verfolgt und hinrichtet, muss wohl automatisch böse sein.
ja... in meinem weltbild kommt das hin.

ob der iran kriege anzetteln würde (die unterstützung der hisbollah gilt da nicht?)
wenn er es denn könnte, wissen wir nicht sicher - insofern bin ich froh, dass die iranischen arsenal nicht so gut bestückt sind wie ihre bücher mit antisemitischen brandreden... frieden stiften die in der region sicher auch nicht.

davon mal abgesehen... was ich von wem höre kannst du schlecht beurteilen, oder - schau dich mal um in deutschland - hierzulande gibt es eine menge flüchtlinge aus beiden ländern mit denen du dich mal unterhalten kannst - wobei das dann vermutlich alles hilfs-sherrifs in zivil sind die gezielt unwahrheiten über ihre länder verbreiten, nicht wahr? Lächel


Zuletzt bearbeitet von remote am Mi 09.02.2011 02:21, insgesamt 2-mal bearbeitet
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EHST
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Verfasst Mi 09.02.2011 06:09
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Frau Merkel zeigt deutlich, was sie und der sogenannte Westen vom Willen eines Volkes hält. Nichts! Das hat nun zwar wenig mit "neoliberaler Wirtschaftsordnung" (was soll das sein?) wie der "Hintergrund" mußmaßt, aber eben mit den politischen Interessen des "Westens". Man möchte in Nordafrika nichts dem Zufall überlassen. Oder direkter und bösartiger ausgedrückt: Man bescheißt die Menschen, die für ihre Freiheit auf die Straße gehen und dafür bereit sind zu sterben (und es schon taten). Man hat doch gemerkt, dass der westlichen Politik größtenteils dieser Freiheitskampf gar nicht schmeckt. Mubarak hatte man im Griff, der hat mitgespielt und nahm die Geschenke immer schön an. Und kam immer schön zur ärztlichen Untersuchung nach Deutschland. (Das machen Diktatoren [vor allem sozialistische] eh immer gern. Arztbesuche im verhassten Westen)

Und was Qualidat sagen wollte, ist doch nur, dass wir nicht alles richtig erfahren. Und das ist eben auch so. Der Iran ist schlecht, ja. Die Menschen dort werden teilweise nicht gut behandelt. Alles vielleicht beklagenswert (da frage ich mich aber auch immer, ob wir nicht vor der eigenen Türe kehren sollte), aber trotzdem erfahren wir hier nicht alles und schon gar nicht immer richtig. Das ist einfach Fakt! Wer wunderte sich noch über fehlende Nachrichten aus Tunesien in den letzten Tagen? (Mittlerweile hört man ja wieder was) Nicht, dass ich glaube, dass dort etwas vertuscht wird, aber das Land war tagelang im Fokus der Weltöffentlichkeit und plötzlich hörte man nichts mehr?

Der "Westen" sollte aufhören anderen Völkern seinen Stempel aufzudrücken. Die sind nicht bescheuert! Sie wollen Freiheit und Selbstbestimmung und keine importierte "westliche Demokratie" und Marionetten. Das traut man den "dummen Arabern und Nordafrikanern" aber wohl nicht zu. Die Militärhilfen und das politische Geklüngel sollten unverzüglich eingestellt werden! Die kriegen das alleine hin. Und mag es dauern, aber Freiheit und Selbstbestimmung installiert man nicht, die erkämpft man sich.
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radschlaeger
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Verfasst Mi 09.02.2011 09:30
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Sehr idealistische Worte - zu idealistisch für meinen Geschmack. Gerade in den jetzt geschehenden Veränderungen im nordafrikanisch-arabischen Raum liegt tatsächlich die Gefahr, dass es dort zu einem Flächenbrand kommt. Und der würde imho in erster Linie auf Kosten Israels gehen. Historisch bedingt ist der Westen da einfach noch in einer Verantwortung. Dazu kommt, dass es für die Industriestaaten auch um den gesicherten Zugang zu Rohstoffen geht, ohne die die Industrienationen nicht überleben könnten.

Mit anderen Worten: Die Zusammenhänge sind einfach viel zu komplex als dass man jetzt sagen könnte: Wir überlassen die Tunesier und Ägypter komplett von heute auf morgen ihrem Schicksal. Würde man einen Parameter in diesem System derart krass verändern, würde es in der gesamten Region und anschließend womöglich weltweit krachen.
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qualidat

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Verfasst Mi 09.02.2011 11:53
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Eines der Grundübel unserer Zeit ist die Verquickung von Medien und Politik - womit wir schon fast wieder bei den Mediengestaltern - quasi als "Handlanger" der Journalisten wären. Es wird manipuliert und gelogen, dass sich die Balken biegen. Dies in Verbindung mit dem Trend zum politischen Desinteresse und sinkendem Bildungsstand gibt eine so richtig leckere Mischung. Da ist das Dschungelcamp allemal wichtiger als der letze bombardierte Wochenmarkt in Afghanistan.

Ein besonders perfides Beispiel an politisch motivierter Manipulation sah ich erst gestern, weiss nicht mehr, welcher Sender. Da machte sich doch tatsächlich ein "Journalist" in Gaza auf die Strümpfe, um zu berichten, wie "der frische Wind der Demokratie-Bewegung" in einigen arabischen Ländern nun auch die Jugend dort erfasse und sicher bald auch das verhasste Hamas-Regime hinwegfegen werde. Dabei "vergaß" der gute Mann wohl. dass diese Organistion (die ganz sicher kein Hort der Friedfertigkeit ist und frei von Korruption) ihre Position einer 2006 mit absoluter Mehrheit gewonnenen Wahl verdankt (an deren Durchführung auch ausländische Wahlbeobachter nur wenig auszusetzen hatten), während sich Ben Ali und Mubarak nur mit westlich-demokratischen Waffen und Milliarden im Sattel halten konnten. Sowas in einen Topf zu werfen, ist entweder saublöd (glaube ich aber nicht) oder eine ganz bewusste Lüge "im Auftrage interssierter Kreise".

Das traurige daran ist, wieviel Prozent der deutschen Bevölkerung bemerkt sowas überhaupt?


Zuletzt bearbeitet von qualidat am Mi 09.02.2011 11:55, insgesamt 3-mal bearbeitet
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