[Achim M.]

Habe viele Jahre den Agenturstress mit allen Facetten (sinnlose Überstunden ohne Ende, sinnlose Meetings) mitgemacht und hatte dann irgendwann den Punkt, wo mich diese Arbeitsweise unglaublich genervt hat. Dann habe ich mich selbstständig gemacht. Am Anfang habe ich mir dann als Selbstständiger selbst wieder Abendschichten und Wochenendarbeiten aufgebrummt.

Schließlich kam meine Tochter zu Welt und damit der "geregelte" Arbeitstag. Arbeitszeit von 9.30/10.00 bis ca. 19.00 Uhr. Meine Tochter ist dann noch wach und erwarten mich am Fenster. Wochenende ist frei und Familienzeit. In kritischen Phasen gibt's zugegebenermaßen Ausnahmen. Dafür kann ich aber auch tagsüber mal nach Hause fahren oder mit meiner Tochter zur Spielgruppe gehen.

Unterm Strich möchte ich die Agenturzeit nicht mehr missen, weil ich dort sehr viel gelernt habe. Aber meine Prioritäten, was mir im Leben wichtig ist, haben sich mit zunehmenden Alter ganz klar verschoben. Trotzdem habe ich heute viel interessantere Projekte als zu Agenturzeiten, weil ich heute keine Rücksichten mehr nehmen muss und Kunden meine eigenen Ideen verkaufen kann.

Dass ich heute nicht für die Reinigung von nebenan arbeiten muss, verdanke ich aber immer noch den Kontakten aus Agenturzeiten. So gesehen, wäre ich heute ohne den Agenturwahnsinn nicht da, wo ich heute bin.

Gruß

Achim

[Fusseltrine]

Achim: Das hört sich Klasse an! So in etwa sieht ja auch mein langfgristiger Plan aus. Ich weiß auch, dass ich diese Agenturzeit jetzt nutze um mich darauf vorzubereiten.

Ich denke da müssen wir vielleicht alle durch. Und immerhin liefert es ja auch gute Referenzen und vor allem die Kontakte!

Mal sehen wie lange ich das aushalte...

[trainspot]

Als Berufsanfänger kann es einen ja schon gruseln, wenn man das hier so alles liest.

Ich bin derzeit noch in der Ausbildung auf einer Hochschule und werde, wenn alles klappt, von der Agentur in der ich derzeit per Praktikum Praxiserfahrung sammle als Junior übernommen.

Obwohl ich sehe, dass hier ebenfalls fast jeder Überstunden schiebt, gefällt es mir sehr in der Agentur. Ich mag den Kundenstamm - 80% Großkunden für die regelmäßig was gemacht wird, 20% Kleinkram. Dadurch kommt es nur sehr selten zu Pitches und den meistens damit verbundenen Überstunden. Viel wichtiger ist aber, dass ich mit allen Kollegen sehr gut klar komme.


Ob ich mich später selbstständig machen werde, wird sich wohl erst noch zeigen. Solche Entscheidungen mögen ja gut überlegt sein und mit 20 Jahren auf dem Buckel habe ich ja noch genug Zeit.