[Chocolati]

Hallo ihr Lieben,
ich grübel mich noch zu Tode.
Folgendes:
Ich bin in einem Verlag, der mehr schlecht als recht ist
und man weiß nicht, was kommt. Kann sein der macht morgen zu,
oder auch nicht. Die Titel die angekündigt wurden, gibt es seit 5 Jahren nicht
und so weiter...
Ich werde hier behandelt wie ne Azubine, und bin schon ausgelernt.
Durch meine Eigeniniative habe ich selbständig neben der Ausbildung schon mehrer CDs,
Flyer, Bücher illustriert etc. "Kunden" hab ich auch vier Stück,
aber hier was nebenher zu machen geht nicht.
Mein Chef erlaubt kein Nebengewerbe und ich hab auch nicht die Zeit dafür.
Da mein Dad selbständiger Kaufmann ist, bin ich mit der Selbstständigkeit groß geworden.
Ich war schon von Klein an mit im Verkauf und kenn das Geschäft mit den Kunden nur zu gut.
Nun hab ich folgendes Problem:
Mein Dad sagt: Ich kann bei ihm arbeiten, Grafik machen und im Verkauf helfen
und ich kann mir aber im Gegenzug, mein Nebengewebe anmelden und wenns mal
gut läuft nur noch des machen. (Ich bekomme bei ihm einen festen Lohn,
und es ist auch mehr als hier). Bei ihm ist die "Hauptsaison" nur Oktober- Januar.
Der Rest vom Jahr macht er nur Versand und paar Märkte.
Da hätte ich dann Zeit für mich. Mich populär zu machen und alles aufzuziehn.
Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Oder soll ich warten,
hier noch bissle berufserfahrung sammeln (naja ich lern hier nix neues)
und abwarten.
Achja zur Marktsituation: Bei uns gibts nur eine "Agentur" im Ort (Stadt Mössingen)
die ist aber sehr sehr schlecht. Aber hat dennoch Kunden... wäre also die einzige Konkurrenz.
Ich weiß es einfach nicht, mich macht es verrückt
Danke für eure Beiträge,
Grüße Sandra

[McMaren]

Für mich klingt das, als hättest du dich schon entschieden...
Ich würde das machen.

[Chocolati]

Hey danke für deine Antwort.
Es gibt nur zwei Dinge die mich aufhalten:
1. läuft das Ding nachher, oder flieg ich auf die Schnauze ? (Gut, dann weiß ich das auch, und habs probiert... aber den Mut zu fassen zu sagen "ja verdammt! ich zieh das durch" obwohl es schief gehn kann, das ist halt des...)
2. bin ich dann "wieder" von Papa abhängig.

Aber anders ist mir das wohl nicht möglich, als das ich sage "ja ich mach das" und es geht schief und hab dann gar keine Kohle mehr. Also durch des, dass ich eben bei meinem Dad schaff, hab ich ja eigentlich kein Risiko. Und wenn ich in einem Jahr sehe, dass es nicht läuft... dann kann ich mich ja wieder irgendwo bewerben.
Aber kommt das dann doof, "ich habs versucht und nicht hinbekommen"??
Dann denk ich wiederrum, andre bekommen nicht die Möglichkeit "Geld" zu haben, einen Job und das selbständig zu probieren, andre müssen aufs ganze gehn: ganz oder gar nicht.

Ach verdammt, ich weiß es nicht

[Cream]

na klar würde ich das machen!!!
du hast doch NUR VORTEILE!!!

[Chocolati]

Meint ihr? Ich meine ich gebe hier meine "feste" Stelle auf (auf ein Jahr befristet).
Und geh ein Risiko ein, dass ich nachher es zwar versucht hab,
aber auf die Schnauze gefallen bin - falls es nicht geht.
Und einfach wird das sicher nicht
Wobei mein Dad mich ja unterstützt.
Den Betrieb von meinem Dad hatte schon mein Opa, und mein Uropa - alle selbständig ^^
@ cream - Welche Vorteile siehst du? Welche Nachteile?
Ach was ihr noch wissen solltet: Ich bin grafik-Designerin,
aber hatte nur eine schulische Ausbildung. In keinem Betrieb.
Arbeite hier jetzt seit knapp 6 Mon. und schon von Kind an (wirklich, seit ich denken kann)
bei meinem Dad. Hab da immer Versand, Buchhaltung, Rechnungen gemacht,
war auf Märkten dabei etc.
Zudem habe ich während der Ausbildung auch nicht gepennt, sondern wie schon gesagt CDs gemacht,
für Immobilienfirma, Massagestudio, Hundeschule, Nagelstudio und klar - des von meinem Dad.
Und etliche "Einladungskarten" und Fyler und Logos einfach so ab und an für jemand. Und noch
ein Kinderkochbuch für unsere Stadt illustriert.
Außerdem war ich schon während der Ausbildung in zwei Agenturen in dem Ferien (je einen Monat) und
hab bei der Zeitung (drei versch.) erst als Praktikantin und dann als Freie gearbeitet (aLso interviews
mit Kunden geführt, dann Artikel geschrieben). Ich hätte jetzt immer noch genug nebenher zu tun,
aber ich darf ja nicht. Zudem kommt dass ich keine Zeit hab und es ja "schwarz" nicht erlaubt ist.
Ich mach auch keine Werbung (weil ich hier ja angestellt bin), weil ich Angst hab, dass ich dann "zuviel" zutun hab,
die Leute warten lasse und dann schlechten Ruf bekomme.

[Pandabär]

Klar, versuch auf jeden Fall dir was auf die Beine zu stellen. Wenn du es nicht wenigstens versuchst wirst du immer daran denken müssen "Ach wenn ich es doch versucht hätte." Was deinen jetzigen Betrieb angeht, mach, dass du da raus kommst sonst geht es dir wie mir. Ich hab schon seid längerem vermutet, dass der Betrieb in dem ich im moment arbeitet pleite ist und Donnerstag kam die Bestätigung.
Auch wenn du vielleicht die erste Zeit "wieder von deinem Papa abhängig bist." Eltern sind dazu da um ihre Kinder zu unterstützen und da finde ich das, was dein Vater dir da bietet echt nett. Du nutzt es ja auch nicht ewig nutzen;).

Ich drück dir die Daumen!!!

[Chocolati]

@ Pandabär Danke, das ist lieb
Mh, hier ist die Stimmung scheisse, die Leute welchseln ständig,
man bekommt Sachen versprochen und die sind einfach nur Trugschlüsse.
Ich weiß nicht, ich hab so ein komisches Gefühl hier- außerdem macht mich diese
Ungewissheit "Was ist morgen?" echt fertig. Ich weiß auch nicht was dem einfällt in einem Jahr.
Ob er mich übernimmt oder nicht. Vor mir waren auch schon zwei Grafikerinnen da,
die sind nach 3 Mon. wieder gegagen "keine Lust, schlechtes Klima".
Und vor zwei Tagen hab ich bei arbeitsagentur.de wieder ein Stellenangebot für unseren
Verlag vom 22.10. entdeckt- für eine Grafikerstelle.
Die Kollegin hier meinte dann :"jaaa das ist immer drin... er weiß ja nie, wer kündigt"
aber mir ist das auch komisch. Wenn ich doch zurfieden bin, dann lass ich es doch so wie es ist??
Mein Chef meint ja auch "ich hab morgen eh wieder jemand für euch alle" also
er meint - wir sind alle ersetzbar. Sehr motivierend...

[b.erry]

Was hält Dich dann noch? Und jeder fällt im Leben mal auf den Bart ... Soll nicht heißen, dass Dir das mit der Entscheidung auch passieren wird. Und mal ehrlich, der Verlag scheint kurz vor der Pleite zu sein, wodurch Du Dir dann ja eh eine neue Stelle suchen müsstest. Jetzt hast Du den Zeitpunkt noch selbst in der Hand und kannst eine Planung für Dich aufstellen. Es gibt doch eigentlich nichts besseres. Hätte ich auch gerne, aber mein Chef meinte es anders und hat einem Kollegen und mir aus wirtschaftlichen Gründen letzten Freitag gekündigt. Von daher trau Dich