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d-angel2001
Threadersteller
Dabei seit: 21.05.2009
Ort: Braunschweig
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Verfasst Do 21.05.2009 14:19
Titel Thema "Freiberuflichkeit", suche Fachliteratur emp |
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Hallo zusammen,
ich bin ausgelernter Medienoperator für Digital- und Non-Print. Nach meiner Ausbildung und weiteren 2 Jahren Berufstätigkeit bei einer weiteren Firma (im Bereich Non-Print / Internet) wurde ich nun leider gekündigt (Wirtschaftslage). Ich überlege nun ob ich die Chance nutze freiberuflich zu arbeiten (falls sich keine neue, gute Stelle findet).
Ich wollte mich daher mal umhören, ob hier erfahrene Freiberufler im Forum sind, die mir Fachliteratur zu dem Thema empfehlen können. Wichtig ist für mich dabei auch die absolute Grundmaterie zu diesem Thema. Interessant wäre auch Fachliteratur zu dem Thema Projektplanung, da ich mich hier gerne noch etwas Fortbilden möchte. Amazon und Buchhandel bieten hier eine Menge an - aber welches Fachwerk ist wirklich langfristig informativ und gut?
Gruß
Gabriel
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m
Moderator
Dabei seit: 18.11.2004
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babygUrl
Dabei seit: 13.05.2009
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nanu
Dabei seit: 31.03.2006
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Verfasst Do 21.05.2009 23:36
Titel
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Ist es eigentlich kompliziert vom Gewerbe zum Freiberufler zu wechseln?
Kürzlich noch sagte mir jemand, wenn man bei der KSK Mitglied ist, im Sinne von "künstlerische Tätigkeit", ist man eigentlich Freiberufler.
Ich weiß zwar nicht so genau welche Vor oder Nachteile man dadurch hat, aber als Gewerbetreibender ist man anscheinend automatisch bei der IHK Mitglied. Die wollen auch irgendwann Beiträge kassieren.
Bzw. was hat man eigentlich für Vorteile, wenn man Mitglied bei der IHK ist?
Und welche Vorteile hat man als Freiberufler?
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Achim M.
Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Fr 22.05.2009 11:39
Titel
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nanu hat geschrieben: | Ist es eigentlich kompliziert vom Gewerbe zum Freiberufler zu wechseln?
Kürzlich noch sagte mir jemand, wenn man bei der KSK Mitglied ist, im Sinne von "künstlerische Tätigkeit", ist man eigentlich Freiberufler. |
Ich denke, man sollte sich bei einem derartigen Schritt unbedingt von einem Steuerberater beraten lassen. Für das Finanzamt ist die KSK auf jeden Fall nicht maßgeblich.
Was ich so höre und erlebt habe: Wenn man in Gewinnzonen vorstößt, die dem Finanzamt Gewerbesteuer versprechen, wird man als Freiberufler relativ schnell genauer überprüft. Ggf. wird einem dann auch rückwirkend der Freiberuflerstatus entzogen. Deshalb ist das Freiberuflerdasein für Grafiker, die hart am Rande des Gewerbes operieren (Druckaufträge vergeben, Hosting weiterverkaufen etc.), sehr problematisch.
nanu hat geschrieben: | Ich weiß zwar nicht so genau welche Vor oder Nachteile man dadurch hat, aber als Gewerbetreibender ist man anscheinend automatisch bei der IHK Mitglied. Die wollen auch irgendwann Beiträge kassieren. |
Also wegen der IHK-Beiträge würde ich jetzt nicht Freiberufler sein wollen. Nichtsdestotrotz treiben mir die IHK-Beiträge trotzdem jedes Jahr die Zornesröte ins Gesicht. Vor allem wird die IHK über Deinen Gewinn immer bestens informiert, so dass man eben auch noch Rechnungen zu vergangenen Jahren bekommt, wenn der Gewinn damals höher war als veranschlagt.
nanu hat geschrieben: | Bzw. was hat man eigentlich für Vorteile, wenn man Mitglied bei der IHK ist? |
Du kriegst eine Zeitschrift im Monat.
nanu hat geschrieben: | Und welche Vorteile hat man als Freiberufler? |
Du zahlst keine Gewerbesteuer und musst nicht bilanzieren. Beides Punkte, die aber erst bei einer erfolgreichen Selbstständigkeit wirklich relevant werden. Der Freiberufler zahlt dafür aber mehr Einkommensteuer, da der Gewerbetreibende die Gewerbesteuer bei der Einkommensteuer geltend machen. Im Idealfall sollte sich die Steuerbelastung für beide Seiten die Waage halten. Tut sie aber wohl in der Praxis nicht. Ich persönlich würde als Freiberufler wenig Steuern zahlen. Auch hier gilt natürlich: Das deutsche Steuerrecht ist unergründlich. Ohne eine ernsthafte Beratung durch einen Steuerberater bezogen auf deine persönliche Situation, wird man wohl nicht schlauer.
Noch ein Vorteil: Viele Banken geben lieber Freiberufler Kredit als Gewerbetreibenden. Weil Freiberufler eben auch Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater sind. Dies gilt wohl vor allem bei Direktbanken. Da steht der Freiberufler eher auf der Stufe des Angestellten, während der Gewerbetreibende schon als größeres Risiko gilt. Was natürlich auch schlechtere Konditionen bedeutet.
Für meine Immobilienfinanzierung musste meine Direktbank mich als Grafiker führen und den Grafiker in die Liste der zulässigen Freiberufler aufnehmen. Als gewerbetreibender Druckvorlagenhersteller hätten die mein Haus nicht finanziert, obwohl dieser Status natürlich weder meinen Gewinn noch mein Eigenkapital beeinflusst. Hier wird eben nach Schema F gearbeitet.
Gruß
Achim
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Smooth-Graphics
Dabei seit: 22.05.2006
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nanu
Dabei seit: 31.03.2006
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Verfasst Fr 22.05.2009 23:21
Titel
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@Achim M. das war ja eine informative Antwort.
Ich werde das wohl auch nicht ohne einen Steuerberater oder ähnlichem entscheiden.
Zitat: | Noch ein Vorteil: Viele Banken geben lieber Freiberufler Kredit als Gewerbetreibenden. Weil Freiberufler eben auch Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater sind. Dies gilt wohl vor allem bei Direktbanken. Da steht der Freiberufler eher auf der Stufe des Angestellten, während der Gewerbetreibende schon als größeres Risiko gilt. Was natürlich auch schlechtere Konditionen bedeutet.
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Das habe ich selber mal erlebt. Es geht ja nach so einem Ratingmodell. Dort sagte man mir auch, dass man als Freiberufler bessere Karten hat, als ein gewerbetreibender Existenzgründer.
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AllenVanDale
Dabei seit: 01.07.2008
Ort: FFM
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Verfasst Sa 23.05.2009 03:11
Titel
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Also ich hatte mich Ende der 90er als freischaffender Musikproduzent selbstständig gemacht.
Ob ich nun Tontechniker oder Komponist oder sonst was bin, wollte nie jemand wissen.
Ich war aber auch nicht in der KSK...
Bei der IHK war ich allerdings fein raus.
Generell hab ich so den Eindruck, daß man als Künstler (o.ä.) noch die meisten
(gesetzlichen) Freiheiten hat. Wenn Mediendesigner keine geschützte Berufsbezeichnung ist dürftest Du
damit gute Karten haben (DAS verraten Dir aber die Damen und Herren auf dem Gewerbeamt).
Auch ein guter Steuerberater weiß da sicher mehr. Such Dir einen, der sich auf kreative Berufe
spezialisiert hat (findest Du z.B. mit Google) und Dich nicht zum Großunternehmen mit allerhand Papierkram aufbläht.
Den Fehler hatte ich nämlich anfangs gemacht und mein Steuerberater hat gut dran verdieht!
So long!
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