[tres]

Hallo zusammen.

Ich bin gerade dabei ein Angebot zu erstellen und bin ein bisschen unsicher was einige Posten in meiner Kalkulation angeht.

Ich bin Diplom Komunikationsdesigner (FH) und mache eigentlich hauptsächlich Printkram, bei diesem Auftrag - zu dem ich ein wenig wie die Jungfrau zum Kinde gekommen bin - handelt es sich nun um eine Art Produktdesign. Der Kunde benötigt Konzept und Gestaltung von verschiedenen Uhrengehäusen, wobei hier wohl grösstenteils nur die Front gestaltet werden wird. Es handelt sich hier um einen Zulieferer, auf den ersten Blick kein unglaublich grosser Laden. In den Vorgesprächen konnte ich nicht wirklich erfragen in welchem Umfang bzw. welcher Stückzahl die Uhren letzen Endes produziert werden ohne "unhöflich" zu wirken (ja, ja, ich weiss ). Aber scheinbar wurden bereits Lizenzen für die Nutzung US-amerikanischer Cartooncharaktäre und ähnliches angefragt, also gehe ich mal davon aus, dass es sich hier schon um ein grösseres Projekt handelt.

Nun stelle ich also ein Angebot zusammen, was sich aus Konzeption, Gestaltung und Nutzung zusammensetzt. Der Kunde erhält 10-15 ganzheitliche Uhrenkonzepte (Erscheinung, Töne etc.) die auf den jeweiligen Markt zugeschnitten sind, davon werden 5-10 gestalterisch realisiert und letzen Endes wohl 5-6 produziert. Den Schwierigkeitsgrad der Gestalung würde ich als mittel einstufen.

Im Normalfall nehme ich einen Stundensatz von EUR38 (wieder - ja, ja, ich weiss ) und kann mir auch halbwegs zusammenrechnen, was ich für die Gestaltung nehmen kann bzw. will, aber bei der Konzeption und eben der Nutzung weiss ich es absolut nicht. Letzen Endes verdient der Kunde ja sein Geld mit meiner Produktidee bzw. meiner Idee auf Basis seiner Produktionsmöglichkeiten, wenn das irgendwie Sinn ergibt. Bei der Nutzung ist es auch schwierig, da ich nicht weiss wie erfolgreich das Ganze wird und welcher Posten da sinnvoll ist. Vor allem, wie kontrolliere ich das? Strafklauseln bringen ja auch nichts als Abschreckung in dem Fall, oder?

Kurz und knapp, was würdet ihr für den Job nehmen und warum?

Wäre wirklich grossartig, wenn Ihr mir da einen Tip oder eine grobe Hausnummer geben könntet.

Danke im Vorraus.

Grüsse.
tres

[tres]

Ich würde mich auch schon freuen, wenn mir jemand im Allgemeinen eine Auskunft darüber geben könnte wie es im Normalfall mit den Nutzungsrechten läuft. Muss man da sozusagen immer auf die Informationen des Kunden vertrauen?

[oblique]

Umfang/Stückzahl würd ich da in jedem Fall erfragen, mit Höflichkeit hat das IMO nix zu tun. Ne Druckerei fragt ja auch nicht "aus Höflichkeit" nicht nach der Auflage .. :P Das wär in meinen Augen auch der sinnvollste Parameter, um die Rechte dran aufzuhängen. Wie du von der Auflage bzw Nachproduktionen erfährst bzw. das überprüfen kannst, ist natürlich ne andere Frage – wenn du die Produktion nicht selber machst und das ein Neukunde ist, würd ich dem wahrscheinlich eher gleich die unbegrenzten/weltweiten/fürallezeiten Rechte verkaufen und gut is.

e: wenn du von dieser Rechtegeschichte überhaupt keinen Plan hast, dann geh zum AGD und hol dir den Tarif (AGD Vergütungstarifvertrag Design, da ist auch Produktdesign mit drin). Die 50 Euro oder was das war sind echt gut angelegt – Praxis und Tarif sind zwar immer zwei verschiedene Welten, aber ne gute Hilfestellung isses allemal und zumindest in der Ausgabe, die ich hier hab, auch echt übersichtlich und leicht zu benutzen.

[tres]

Danke, du hast natürlich recht was diese falsche "Höflichkeit" angeht. Ich werde das auf jeden Fall erfragen.
Bei den unbegrenzten Nutzungsrechten bin ich mir nicht so sicher. Die Möglichkeit, dass da nachproduziert wird was auf dem markt funktioniert ist sehr gross, aber eben nicht sicher. Auch für den Kunden ist da glaube ich eine Reglung auf Auflagenbasis sinnvoll. Das werde ich dann evtl. auch noch irgendwie überprüfen können.

Und danke für den Tip mit dem AGD Vergütungstarifvertrag Design, der kostet mittlerweile nur noch EUR30 und ist meine ich sogar im Netz zu finden, bin mir aber nicht sicher.