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Thema: Nur für Selbstständige - Wem gehts wirklich gut? vom 12.01.2007


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Nur für Selbstständige - Wem gehts wirklich gut?
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zumiko
Threadersteller

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Verfasst Fr 12.01.2007 19:12
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Nur für Selbstständige - Wem gehts wirklich gut?

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Jedenfalls bin ich der meinung dass man sich als Webdesigner oder Grafik-Designer oder was auch immer für ein Schriftenschubser * Ich will nix hören... * man ist, sich keinesfalls allzu billig verkaufen sollte nur damit man den einen oder anderen Auftrag bekommt.
Wenn man sich die letzten Jahre ansieht wurde an der Preisschraube gedreht, dass es einem grad den Magen umdreht. * Ich muß mich mal kurz übergeben... *
Wie soll sich das denn noch rentieren?

Die Wirtschaft wurde schon so sehr daran gewohnt, dass die Preise inzwischen im Keller sind, so dass man sich schon gar nicht mehr traut, angemessene Preise zu verlangen.

Das fängt schonmal bei den Präsentationen an. Wer verlangt schon heutzutage noch was für Präsentationen?
Dann gehts weiter mit den Autor-Korrekturen etc etc. Hat denn jemand von euch schonmal was für ein Telefonat verlangt? Au weia!


Wenn man sich zum Beispiel die Rechtsanwälte ansieht:

Da weiss der Kunde schon im Vorhinein ganz genau, dass die Erstberatung kostenlos ist. Ist ja auch fair. Danach wird aber anständig abgerechnet... für jedes Telefonat, für jeden Brief, für jede Briefmarke usw. Ist auch fair! Der Kunde akzeptiert das auch, weil sich das ganze schon seit ewigkeiten eingebürgert hat. Es ist Standard.

Wo landen wir alle, wenn's jeder noch billiger macht. Also --> Nur Mut, schraubt die Preise! Verrechnet ordentlich. Und zwar für alles!!! Für jede Präsentation, jeden Ausdruck, jede Fahrt, jedes Telefonat, jedes Porto, jede Autorkorrektur

Eigentlich sollten europaweite Standards eingeführt werden. Ich bin dafür. Was denkt ihr?

Sollen eurpaweite Standards für Abrechnung und Entgeltlichkeit von Präsentationen eingeführt werden?

zumiko
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aUDIOfREAK

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Verfasst Fr 12.01.2007 19:44
Titel

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tja - deswegen kalkuliert man halt nen angemessenen stundensatz wo man solche indirekten leistungen mit rein kalkuliert...

also ich bin seit 3,5 jahren selbständig und muss sagen das es mir gut geht. auf billigheimerniveau lass ich mich erst gar nich herab und ich fahr ganz gut damit. mein laden läuft und ich kann ordentlich von leben...

es is ja auch so - die leute die sich zu billig anbieten, halten maximal so lange durch, wie es geld für die ich ag gibt. von dem her is mir das mal ziemlich egal. die ganzen billigkasper hier in der gegend sind mittlerweile alle pleite. is halt wie in der natur... die schwachen gehen drauf, die starken überleben...


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Fr 12.01.2007 19:47, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Nightuser

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Verfasst Fr 12.01.2007 21:13
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Also ich halts auch gut durch. Hab mir auch keine Starthilfe vom Staat geholt und alleine geschafft.
Anfang war schwer, aber durchaus ist es machbar. Mit Startkapital isses auch leichter, was ich leider nicht hatte.
Aber ich habs auch so geschafft - Aller Anfang is schwer, aber machbar.

MfG
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c_writer
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Sa 13.01.2007 01:31
Titel

Re: Nur für Selbstständige - Wem gehts wirklich gut?

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

zumiko hat geschrieben:


Wenn man sich zum Beispiel die Rechtsanwälte ansieht:

Da weiss der Kunde schon im Vorhinein ganz genau, dass die Erstberatung kostenlos ist.


Da irrt sich "der Kunde" aber ganz gewaltig.

Das ist keineswegs grundsätzlich so. Die Erstberatung ist zwar seit 2004 frei verhandelbar, aber kann nach RAV (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz) mit max. 190,- Euro zzgl. Mehrwertsteuer abgerechnet werden. "Der Kunde" sollte also auf jeden Fall den Anwalt seines geringsten Misstrauens fragen, was bei ihm die Erstberatung kostet. Bevor sie beginnt.

_Dass_ viele Anwälte die Erstberatung kostenlos oder für sehr wenig Geld anbieten, liegt daran, dass es viel zu viele Anwälte gibt - denen gehts nicht anders als Mediengestaltern. Also rechnet ab, wer genug Mandanten hat und sich das Abrechnen leisten kann und wer unbedingt Mandaten braucht, rechnet eben nichts ab, um sie sich zu ködern.

Zitat:
Ist ja auch fair. Danach wird aber anständig abgerechnet... für jedes Telefonat, für jeden Brief, für jede Briefmarke usw. Ist auch fair! Der Kunde akzeptiert das auch, weil sich das ganze schon seit ewigkeiten eingebürgert hat.


Nein, daran liegt es nicht. Sondern daran, dass es Gebührenordnungen mit festgelegten Sätzen gibt. Früher war das die BRAGO - die 'Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte', seit 2004 ist es das 'Rechtsanwaltsvergütungsgesetz'.

Und dass RAe nach den festen Sätzen abrechnen, sorgt nicht dafür, dass es Anwälten "wirklich gut" geht - wer Prädikatsexamen hat, geht in den Staatsdienst, wenn er eine Stelle bekommt, klar. Die vielen anderen keilen sich um die Plätze in der freien Wirtschaft oder lassen sich nieder.

Und dann wird's hart. Ich kenne Anwälte, die im Monat 1400 Euro haben. In Thüringen verdient ein niedergelassener Anwalt im Schnitt 1200,- Euro. Abzüglich ihrer Krankenversicherung. Andere verdienen 35.000 Euro im Jahr - als NoNames in großen Kanzleien mit regelmäßigen 80-Stunden-Wochen.

Zitat:
Wo landen wir alle, wenn's jeder noch billiger macht. Also --> Nur Mut, schraubt die Preise! Verrechnet ordentlich. Und zwar für alles!!! Für jede Präsentation, jeden Ausdruck, jede Fahrt, jedes Telefonat, jedes Porto, jede Autorkorrektur.


Sicher doch ... Das können sich nicht mal Top-Agenturen leisten. Da werden (hart verhandelte) Pauschalen vereinbart, mit denen gewirtschaftet werden muss. Deshalb liegen die Top-Agenturen auch preislich alle auf dem selben Niveau.

Zitat:
Eigentlich sollten europaweite Standards eingeführt werden. Ich bin dafür. Was denkt ihr?


Ich denke, dass das Mumpitz ist. Siehe die Standards der Anwälte ... Es bleibt sowieso mittelfristig nur der bestehen, der vernünftig kalkuliert _und_ Qualität bietet. Die meisten Billigheimer-Ich-AG-Butzen sind doch nach anderthalb Jahren wieder weg.

c_writer
 
venus_phosphora

Dabei seit: 11.12.2003
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Verfasst Sa 13.01.2007 02:27
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nun ja, aber den anwalt zahlen die leute halt.. ohne viel mit ihm
zu diskutieren (auch wenn´s zuhause sicher genug grummel gibt)...

das ist der unterschied.. * Ööhm... ja? *

ich finde es nervig dass man oft mit leuten über preise diskutieren
muss, warum dieses und jenes denn nun das und das kostet.
es gibt nunmal nicht den berühmten knopf, den ich einmal drücke
und dann ist alles fertig..

ansonsten möchte ich wirklich nie mehr angestellte sein, auch wenn
man als selbstständiger solche sachen ertragen muss *bäh*

oder eben solche geschichten: website kva 800,- eu, kunde ruft an
und sagt, dass ihm ein schüler die seite jetzt macht für 50,- eu.
oder es sollen ein flyer, geschäftsausstattung, plakate a4 + a2 gemacht
werden und man will aber nicht mehr als 300,- investieren - und sagt
mir dann, ich betreibe wucher weil ich nett antworte, dass ich zu
solchen konditionen nicht arbeiten kann.

am liebsten schaue ich bei myhammer, wenn ich mich
mal richtig amüsieren möchte, da kommt man ja aus
dem staunen nicht mehr raus...


grüße von der venus
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Sa 13.01.2007 03:06
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Wenn ich hier viele Beiträge von "Selbstständigen" lese, weiß ich, warum viele nicht auf einen grünen Zweig kommen: Viele gründen ohne den richtigen Hintergrund aus Kontakten, Erfahrungen und Eigenkapital. Damit fehlt vielen die Möglichkeit, überhaupt an interessante Kundengruppen zu kommen. Wenn man immer nur für Kleinunternehmen, Discos und Handwerker arbeitet und Flyer, Briefpapier und Webvisitenkarten gestaltet, kommt man finanziell als Grafiker nie auf einen grünen Zweig.

Der zweite Punkt: Die meisten Selbstständigen hier denken einfach nicht unternehmerisch. Allein die ständigen Fragen nach Standardpreisen zeigen eigentlich, warum viele sich gegenüber ihren Kunden nicht durchsetzen können. Mit dieser Grundüberzeugung sollte man besser Arzt oder Apotheker werden, da handelt der Staat aus, wieviel Geld man mit welchem Produkt/Dienstleistung verdient. Viele hier sind einfach zu unsicher, brauchen ständig Bestätigung für ihre Arbeit und ihre Preisgestaltung. So kommt man gegenüber Kunden nie auf einen grünen Zweig. Weil die doch auch merken, dass man seine Position nicht vertreten kann.

Ich setze auch keinem Kunden Präsentationen, Kopien oder Briefporto auf die Rechnung. Bezahlen muss er es aber trotzdem, weil ich die Kosten an anderer Stelle ansetze. Von Kleinunternehmen, die kein Potential haben, lasse ich die Finger, weil man den zeitlichen Aufwand nicht vergütet bekommt. Dafür lege ich mich bei meinen Kunden auch entsprechend ins Zeug und denke mich in Ihre Geschäftsprozesse ein. Viele Aufträge kamen zustande, weil ich zuvor auf eigenem Risiko eine entsprechende Idee für meine Kunden entwickelt habe, für die ich sie dann begeistern konnte. Mit der Zeit entstanden so Erfahrungen und Referenzen, mit denen ich nicht mehr durch einen billigeren Anbieter austauschbar bin.

Gruß

Achim
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 13.01.2007 11:22
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Da kann ich Achim nur zustimmen.

Ich denke mal das Hauptproblem ist, das viele sich aus den falschen Gründen in die Selbständigkeit begeben. Ich habe das damals in meiner Berufschulklasse gesehen. 3/4 aller Schüler wurden damals von ihren Ausbildungsbterieben nicht übernommen. Die meisten haben sich dann entweder für ein Studium, eine weiterführende Schule oder einen anderen Berufszweig entschieden. Aber doch einige gingen dann in die Selbständigkeit. Viele bekamen von ihrem Ausbildungsbetrieb Jobs als freie Mitarbeiter in Aussicht gestellt. Und zusammen mit dem der Geld der damaligen Ich AG würde das schon irgendwie reichen. Das hats auch - meisten ziemlich genau 1 - 2 Jahre lang. Dann haben die Jobs die von den Firmen angeboten wurden nachgelassen. Das Ich AG Geld wurde auch von Jahr zu Jahr weniger. Und irgendwann haben die Kosten halt die Einnahmen überstiegen. Meines Wissens nach, sind nur 2 (und da zähle ich mich dazu) aus meiner alten Klasse heute noch Selbständig.

Ich denke auch, das einige ihr eigenes Alter und vor allem die nötige Erfahrung unterschätzen. Ich war damals 24 als ich angefangen hab. Oft sind die Leute aber 20, 21 - was nicht heissen muss, das es nur am Alter liegt - aber es erschwert schon einiges. Vor allem im Umgang mit Kunden haben viele einfach noch nicht die nötige Reife, die es brauchen würde.

Und was eigentlich das schlimmste aller Fehler ist - fehlende Betriebswirtschaftskenntisse. Die meisten wissen noch nicht mal, wie sie ihren Stundensatz kalkulieren müssen - von einem Angebot ganz zu schweigen. Aus dem Grund kenn viele auch einfach Ihre Kosten und die gegenüber stehenden Einnahmen nicht genau und Arbeiten mehr so nach Bauchgefühl. Und das geht in den meisten Fällen schief.

Was man vor allem braucht, ist durchhaltevermögen. Bei mir sinds nun über 3 Jahre und erst jetzt fängt es langsam an richtig interessant zu werden. Die Kontakte die ich in der Zeit aufgebaut habe tragen so langsam Früchte und so nach und nach kommen wirklich interessante Kunden zum Vorschein...


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Sa 13.01.2007 11:26, insgesamt 1-mal bearbeitet
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nanu

Dabei seit: 31.03.2006
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst So 14.01.2007 21:47
Titel

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zumiko hat geschrieben:
Jedenfalls bin ich der meinung dass man sich als Webdesigner oder Grafik-Designer oder was auch immer für ein Schriftenschubser man ist, sich keinesfalls allzu billig verkaufen sollte nur damit man den einen oder anderen Auftrag bekommt.

Ich sehe das etwas anders, kommt auch darauf an was man unter "allzu billig" versteht?
Schon in der (Berufs)schule lernt man "Angebot u. Nachfrage bestimmen den Preis".
Ist halt freie Marktwirtschaft in Deutschland, also keine Planwirtschaft, Soziale Marktwirtschaft oder ähnliches.

Wer neu auf dem Markt ist bietet meist etwas günstiger wie die Konkurrenz, klar um die Kunden zu ködern u. sie dann von den Produkten (der Qualität) zu überzeugen.
Das macht der Spargelbauer genauso wie der Designer.
Wenn die Kunden einmal den Weg kennen u. sich die Qualität des Produktes rumgesprochen hat, werden die Preise angeglichen..bis ein neuer Konkurrent kommt. Ist halt ein balnaceakt - So ist halt die Realität.

Nun, Preisabsprachen sind ja eigentlich auf verboten (Kartellamt)

Einige Anbieter gehen halt (zeitweise) unter, weil sie zu billig anbieten u. sich bez. des Übersusses bezw. der Ausgaben verkalkulieren. andere weil sie zu teuer sind u. die Kunden weglaufen (die Tendenz war bei der Telekom ja so),
wieder andere übersehen die Trends der Zeit.(war das nicht beim Handy mit Siemens so) ..gut dann kommt noch die Kaufkraft der Bevölkerung, Außen u. Innenpolik etc. hinzu

Und was die Ich-AG betrifft, ich könnte eine nennen die im 3 Jahr ist - scheinbar ein Exot.
Ich will es mal so formulieren - die Ich-AG ist eine Subvention, die halt unter den gegebenen Voraussetzungen, der promvierte Anwalt, sowie auch der selbsternannte Hundegassigeher beantragen konnte.
Gut es sind auch Webdesigner, Grafiker u. It-Experten dabei, aber auch hier muss man differenzieren.

zumiko hat geschrieben:
Eigentlich sollten europaweite Standards eingeführt werden. Ich bin dafür. Was denkt ihr?

Vielleicht doch umsatten u. Arzt werden u. dabei nicht nach den Privatpatienten schielen, so könnten erbrachte Leistungen genau nach dem Punktesystem der Gesundheitsreform abrechnet werden..

Wie soll das auch überhaupt mit den Standarts funktionieren, ja vielleicht so. demnächst fragen sich die Geschäftsleute vor der Urlaubsplanung
wo sind die Flyer nun günstiger im Süden oder im Osten.

Nein, ein Designer-Kollektivmonopol wird es nie geben.
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