[Jade-Haus]

Hey, Zombabe!

Du steckst im Moment in einer wirklich blöden Situation. Es ist nur verständlich, dass du deinen Kopf für klare Gedanken nicht frei hast. Aber nichts ist so schlimm, wie es im Moment aussieht. Das magst du jetzt vielleicht anders sehen, aber wenn du in drei Jahren mal auf diese Zeit zurückblickst (hoffentlich von deinem neuen Arbeitsplatz aus), wirst du wahrscheinlich denken: "Ach, shice drauf! Ich hab's überlebt."

Mein Rat für jetzt: erst mal gaaanz tief durchatmen. Dann nimmst du dir einen Tag Urlaub (so du den denn bekommst) und gehst zum Arbeitsamt. Das ist wichtig, damit du nicht gesperrt wirst, falls du die Brocken hinschmeißen solltest. Erkläre denen deine Situation. Die meisten Mitarbeiter der Arbeitsagentur haben Verständnis dafür. Habe ich selbst schon erlebt. Außerdem können die dir bei den Bewerbungen helfen. Da stehen z.B. PCs zur freien Verfügung und du kannst dort auch drucken. Wenn du dich außerdem arbeitsuchend meldest (nicht arbeitslos!), können sie dir auch gleich ein paar Adressen mitgeben. Einfach fragen. Die beraten dich gerne.

Das gibt dir schon mal Sicherheit und etwas Selbstvertrauen kannst du im Moment sicherlich gebrauchen. Dann wird dein Auftreten dem Chef gegenüber schon mal ganz anders. Vielleicht hilft das ja schon.

Ich wünsche dir alles Gute. Du schaffst das schon.

[Zombabe]

Vielen Dank für deinen netten Beitrag.
Leider herrscht bei uns Nov und Dez Urlaubssperre und ich arbeite jeden Tag mind. 10 Std
Ich werde mich mal bei Freunden an den PC setzen, am Wochenende.

Mit dem Arbeitsamt hab ich bis jetzt ehrlich gesagt nicht so gute Erfahrungen gemacht.

[BigOne]

Wenn Du schon nicht mehr essen kannst und Schlafprobleme hast, dann bist Du eigentlich schon krank!
Nur mal so als Tipp am Rande: Depressionen fangen häufig mit Schlafproblemen an.

Ich habe so einen ähnlichen Scheiss schon hinter mir!
Wenn Dein Körper sich schon meldet, dann ist dass schon ein krasses Zeichen.
Hör drauf!

Ich war selber sehr lange in solch einer Situation und habe ganz viel und ganz lange ausgehalten. Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen und wurde immer verzweifelter. Trotzdem habe ich weitergemacht ...bis zum bitteren Ende. Dann habe ich meinen Chef durchs Telefon angemotzt und ihm meine Meinung mal so beigepult, wie er es immer selber gemacht hat: gemotzt, gebrüllt und Telefonhörer aufgeknallt.
(...) Kurze Zeit darauf bin ich zum Arzt und habe mich krankschreiben lassen.
Dann gab es erstmal Antidepressiva und viel Ruhe + Therapie. ...Lange Geschichte!

Aber das Fazit ist: Jetzt geht es mir wieder gut und ich sehe die Welt wieder mit ganz anderen Augen! Keine Tabletten und keine Schlafprobleme mehr und vor allem wieder realistische Perspektiven! Und daran mangelt es einem, wenn man depressiv ist. Und den Eindruck macht jedenfalls, das was Du schreibst. Versteh mich bitte nicht falsch: kann auch sein, dass Du gesund bist und keine Depressionen hast. Aber falls 'ja' - was man sich natürlich nicht gerne eingesteht -, dann kann der Weg zum Arzt eine große Hilfe und Erleichterung sein!

Und krank werden können wir alle mal!
Pass auf Dich auf, Du hast nur das eine Leben!
Es ist vor allem DEIN Leben, Du kannst selbst entscheiden ob Du glücklich werden willst oder ob Du Dich für Geld knechten lassen willst, bis Du krank bist!

Viel Glück wünsche ich Dir auf Deinem Weg!

[Zombabe]

Ich fange jetzt an, mich anderweitig zu bewerben und kann nur hoffen, das ich etwas finde.
Denn ich würde kein Arbeitslosengeld oder so bekommen, da ich noch kein Jahr gearbeitet habe und Hartz4 oder so würde es auch nicht geben. Deshalb MUSS ich es so lange machen, bis ich etwas anderes finde. Leider!

[BigOne]

Krankengeld würdest Du kriegen. Von Deiner Krankenversicherung. (Wie gesagt, 'wenn' Du tatsächlich krank bist!)
Sind Deine Schlaf- und Essprobleme denn inzwischen wieder weg?
Wenn 'ja', dann vergiss, was ich geschrieben habe.
Wenn 'nein', dann gehe schnell zum Arzt und lass Dich beraten, bevor es schlimmer wird!
...und es KANN schlimmer werden. ICH habe es am eigenen Leib erlebt.
Ein Gespräch mit Deinem Hausarzt kann ja nicht schaden. Einfach mal beraten lassen bzw. Dein Leid klagen und dann wirst Du ja sehen, was vielleicht alles noch so geht. Ein Bekannter wurde neulich erstmal für ein paar Wochen krankgeschrieben wegen des Verdachts auch den sogenannten "Burnout", welcher genau genommen eigentlich eine Depression ist. Nach ein paar Wochen ging es ihm besser und er hatte wieder neue Kraft und Mut Dinge anzugehen und sich stark zu machen, für sich zu kämpfen! Und für ihn sah es am Anfang auch alles sehr aussichtslos aus. Hätte er die Pause nicht eingelegt, sagen die Ärtzte, dann wäre er voll in die Depression gerutscht UND DANN wäre es mit den Problemen erst richtig losgegangen (Tabletten, Therapie etc. ...).
Einen Ärztlichen rat einzuholen kostet ja nichts ...naja, vielleicht 10 Euro!

Jetzt halte ich auch meinen Mund! ...äh meine Finger!

Viel Glück!