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Thema: KSK (Künstlersozialklasse) oder "Alternativen" die vom 20.10.2005


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> KSK (Künstlersozialklasse) oder "Alternativen" die
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Ike2005
Threadersteller

Dabei seit: 20.10.2005
Ort: Frankfurt
Alter: 40
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 20.10.2005 20:01
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KSK (Künstlersozialklasse) oder "Alternativen" die

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vorneweg: die Suche habe ich benutzt, aber auf Grund der individuellen Anforderungen "muss" ich doch ein eigenes Thema eröffnen.

Also: kurz zu meiner Vorgeschichte aus der sich dann mein Anliegen/Frage ergibt:
Ich habe 4 Semester Grafikdesign studiert und das Studium aus persönlichen Gründen abgebrochen und bin nun seid September offiziell Selbstständig unterwegs (Gewerbe allerdings schon 2002 angemeldet). Bis dato war ich noch in der Familienkrankenversicherung mitversichert, da auch mein jährliches Einkommen noch im grünen Bereich war. Über diese Grenze wusste ich bis vor kurzem allerdings nicht einmal bescheid, da ich mich ehrlichgesagt nie damit auseinandergesetzt habe.

Jetzt - wo die Einnamhen im Jahr definitiv über 5000€ liegen, habe ich erfahren, dass ich mich selbst versichern muss. Habe zuerst gedacht, naja da muss ich wohl durch - aber als ich heute bei der Barmer war und die mir die monatlichen Beiträge gezeigt haben, musste ich mehrmals schlucken: mit knapp 300€ im Monat für eine Krankenversicherung habe ich niemals gerechnet - das lag ca. 300% über meinen Erwartungen...

Jetzt meine Frage: Es gibt ja diese KSK und ich habe mich auch schon bestmöglich über diese etwas seltsame Internetseite informiert und auch über das Forum. Rein theoretisch besteht meines Wissens für einen Grafiker die Chance dem Verein beizutreten, falls die Mindestumsatzgrenze erreicht ist, die Tätigkeit als hauptberuflich zählt etc.
Wie realistisch/sinnvoll ist der Beitritt in die KSK? Sind hier welche bei denen - wenn ja, wie lief die Anmeldung ab?

Gibt es neben der KSK ähnliche Alternativen...? Oder kommt man nicht an den 250€+ im Monat für die gestzl. KV herum - das ist ja wirklich Wahnsinn...

Vielen Dank schonmal.

Flo.
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burnout

Dabei seit: 31.01.2002
Ort: Osnabrücker Land
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 20.10.2005 20:18
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Als Selbstständiger kannst Du natürlich auch in eine private KV wechseln.
Da musst Du aber bedenken, dass mit steigendem Alter auch die Beiträge steigen.
Lohnt sich also auch nur bedingt...
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 20.10.2005 20:32
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grundsätzlich kannst du dich als selbstständiger privat versichern. wenn du jung und gesund bist, dann zahlst du so um die 180 - 200 € / monat. hat allerdings den nachteil, das wenn du mal kinder hast du die alle einzeln versichern musst, was dann teuer wird. wenn du in der privaten bist kannst du auch nicht mehr in die gesetzliche zurück (außer du gehst wieder in ein angestelltenverhältnis und bleibst über der beitragsbemessungsgrenze).

zur ksk kann ich selbst leider wenig sagen, außer, das sie soweit ich weiß den anteil, den normalerweise der arbeitgeber zahlen müsste, zahlt und du somit nur den arbeitnehmeranteil zahlen musst. wenn du dich in der ksk versicherst bist du aber auch rentenversicherungspflichtig, was du als normaler selbstständiger nicht wärst. hier müsstest du privat für dein alter vorsorgen, was aber angesichts der rentenzahlungen, die du irgendwann mal zu erwarten hast eh sinnvoll ist!

unter http://www.kuenstlersozialkasse.de/index.cfm?8D87A8744EC94AC8B9680C7FA2FBEDB2 findest du eine beispielrechnung, wie sowas aussehen kann. die beiträge bemessen sich, soweit ich das sehen kann an den einnahmen.

um überhaupt in die ksk aufgenommen zu werden musst du eine künstlerische oder publizistische tätigkeit nachweisen. d.h. wenn du nur gestaltung machst hast du gute chancen. wenn deine tätigkeit aber mehr aus z.b. programmieren oder setzen besteht, eher nicht. genaues kann dir da aber nur die ksk selbst sagen.

grundsätzlich solltest du dich beraten lassen, was verpflichtungen und abgaben angeht, die bei einem selbstständigen anfallen. denn hier scheint es mir, hast du gewaltige defizite udn das kann dich im schlimmsten fall in die pleite führen. in vielen größeren städten gibt es existenzgruenderberatungen, die das kostenlos machen. dann solltest du auf jeden fall einen sog. business-plan aufstellen, in dem alle deine ausgaben und zu erwartende einnahmen aufgelistet sind. mit diesem an der hand kannst du prüfen, ob sich dein vorhaben selbstständig zu sein überhaupt trägt. denn es bringt ja nix, wenn du so wenig verdienst, das du noch nicht mal die essenziellen versicherungen zahlen kannst. und das finanzamt z.b. hält bei selbstständigen auch recht gerne die hand auf. da können dir nach 1 - 2 jahren selbstständigkeit dann schon mal (abhängig von den einnahmen der vorjahre) steuervorauszahlungsbescheide ins haus flattern, die sich gewaschen haben.

unter http://www.mediengestalter.info/forum/45/faq-der-weg-in-die-selbststaendigkeit-45370-1.html findest du eine hübsche FAQ zum Thema Selbstständigkeit und auch jede Menge Links zu interessanten portalen, die sich mit dem thema befassen.


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Do 20.10.2005 20:35, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Dabei seit: 27.09.2003
Ort: -
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Verfasst Fr 21.10.2005 01:30
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Lass dir doch mal die Unterlagen von der KSK zuschicken, da steht alles drin was man wissen muß. Wenn du 10 000 Euro im Jahr verdienst zahlst du bei der KSK etwa 150 Euro im Monat ein (für Renten, Kranken und Pflegeversicherung). Wenn du weniger verdienst entsprechend weniger. Über 5000 solltest du aber im Jahr verdienen um aufgenommen zu werden, das ist bei dir der Fall!
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Layouter

Dabei seit: 28.11.2002
Ort: Bayern
Alter: 57
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 21.10.2005 07:56
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Hallo,

ich bin Mitglied in der KSK.

Wie Audiofreak schon geschrieben hat, kannst du dich bei überwiegend künstlerischer oder publizistischer Tätigkeit (Grafik, Layout, ...) bei der KSK versichern lassen. Du kannst bei deiner bisherigen Krankenkasse bleiben. Die Prüfung an sich dauert aber relativ lange (Bei mir waren es fast vier Monate) Wichtig ist auch, die wollen Arbeiten von dir sehen, ich habe denen einen ganzen Pack Zeitschriften und Kataloge geschickt, die ich layoutet habe.

Der Mitgliedsbeitrag in der KSK errechnet sich nach deinen Einkommen nach Steuern. Du musst angeben, wieviel Gewinn du in etwa (voraussichtlich) machen wirst. 250.- Euro monatlich musst du aber schon mindestens rechnen, wenn du von deiner Tätigkeit auch leben möchtest.

Ich persönlich war mit der Existenzgründerberatung (BFE - München) nicht sehr zufrieden, weil das ganze eher für Gewerbebetriebe ausgelegt war. Kann aber natürlich auch sein, das ich nur einen schlechten Tag erwischt habe und keine Einzelberatung sondern eine Gruppenberatung hatte. (War der einzige Freiberufler) Schadet aber auf jeden Fall nichts, sich das mal anzuhören.

aUDIOfREAK hat geschrieben:

grundsätzlich solltest du dich beraten lassen, was verpflichtungen und abgaben angeht, die bei einem selbstständigen anfallen. denn hier scheint es mir, hast du gewaltige defizite udn das kann dich im schlimmsten fall in die pleite führen. in vielen größeren städten gibt es existenzgruenderberatungen, die das kostenlos machen. dann solltest du auf jeden fall einen sog. business-plan aufstellen, in dem alle deine ausgaben und zu erwartende einnahmen aufgelistet sind. mit diesem an der hand kannst du prüfen, ob sich dein vorhaben selbstständig zu sein überhaupt trägt. denn es bringt ja nix, wenn du so wenig verdienst, das du noch nicht mal die essenziellen versicherungen zahlen kannst. und das finanzamt z.b. hält bei selbstständigen auch recht gerne die hand auf. da können dir nach 1 - 2 jahren selbstständigkeit dann schon mal (abhängig von den einnahmen der vorjahre) steuervorauszahlungsbescheide ins haus flattern, die sich gewaschen haben.


Hierfür empfehle ich ein Diba-Konto auf das du z. B.: 20 % deiner Umsätze als Steuerrücklage überweist. So ist das Geld weg vom Giro Konto und du bekommst darauf noch Zinsen (2,2 Prozent). Du hast dann keine böße Überraschung bei der Einkommenssteuer. Naturgemäß hast du ja relativ viele Ausgaben (Rechner, Software, Arbeitszimmer, Telefon, Fahrtkosten, ...) das den Reingewinn schrumpfen lässt und so reichen die 20 Prozent auch für das erste.

Die Umsatzsteuer musst du die ersten zwei Jahre monatlich abführen. Hier solltest du beim Finanzamt einen Antrag auf "Berechnung der Steuer nach vereinnahmten Entgelten" stellen. (320 Abs. 1 Satz 2 UStG) Es kann nämlich schon mal sechs Wochen dauern, bis deine Rechnungen bezahlt werden!


Zuletzt bearbeitet von Layouter am Fr 21.10.2005 08:08, insgesamt 1-mal bearbeitet
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 21.10.2005 08:07
Titel

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KD-Multimedia hat geschrieben:
aUDIOfREAK hat geschrieben:

grundsätzlich solltest du dich beraten lassen, was verpflichtungen und abgaben angeht, die bei einem selbstständigen anfallen. denn hier scheint es mir, hast du gewaltige defizite udn das kann dich im schlimmsten fall in die pleite führen. in vielen größeren städten gibt es existenzgruenderberatungen, die das kostenlos machen. dann solltest du auf jeden fall einen sog. business-plan aufstellen, in dem alle deine ausgaben und zu erwartende einnahmen aufgelistet sind. mit diesem an der hand kannst du prüfen, ob sich dein vorhaben selbstständig zu sein überhaupt trägt. denn es bringt ja nix, wenn du so wenig verdienst, das du noch nicht mal die essenziellen versicherungen zahlen kannst. und das finanzamt z.b. hält bei selbstständigen auch recht gerne die hand auf. da können dir nach 1 - 2 jahren selbstständigkeit dann schon mal (abhängig von den einnahmen der vorjahre) steuervorauszahlungsbescheide ins haus flattern, die sich gewaschen haben.


Hierfür empfehle ich ein Diba-Konto auf das du z. B.: 20 % deiner Umsätze als Steuerrücklage überweist. So ist das Geld weg vom Giro Konto und du bekommst darauf noch Zinsen (2,2 Prozent). Du hast dann keine böße Überraschung bei der Einkommenssteuer. Naturgemäß hast du ja relativ viele Ausgaben (Rechner, Software, Arbeitszimmer, Telefon, Fahrtkosten, ...) das den Reingewinn schrumpfen lässt und so reichen die 20 Prozent auch für das erste.

Die Umsatzsteuer musst du die ersten zwei Jahre monatlich abführen. Hier solltest du beim Finanzamt einen Antrag auf "Berechnung der Steuer nach vereinnahmten Entgelten" stellen. (320 Abs. 1 Satz 2 UStG) Es kann nämlich schon mal sechs Wochen dauern, bis deine Rechnungen bezahlt werden!


die idee kan man eigentlich so ziemlich jedem ans herz legen, der (voll oder auch nur nebenbei) selbstständig tätig ist. denn viele unterschätzen, das man auf das eingenommene geld auch noch steuern zahlen muss und wundern sich dann, wenn nach der steuererklärung die dicke forderung vom finanzamt kommt. mit 20 % fährt man imho recht gut - so ne zahl hatte auch mein steuerberater damals vorgeschlagen. grundsätzlich schadet ein finanzielles polster in keinem fall, weil man ja irgendwelche unerwarteten ausgaben haben kann oder mal ne schlechte zeit überbrücken muss. wenn man vorher mehr oder weniger von der hand in den mund gelebt hat, kann das schnell böse enden (da hab ich schon einige selbstständige, die es versucht haben, untergehen sehen)...
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Ike2005
Threadersteller

Dabei seit: 20.10.2005
Ort: Frankfurt
Alter: 40
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 21.10.2005 14:11
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danke für eure Beiträge.

Ich habe gestern einmal ein paar Vergleiche in Bezug auf Preis-/Leistungsversicherungen diverser privater Krankenkassen gestartet und die Angebote gehen ab 120€ für beispielsweise ein solches Angebot los und nach oben hin sind kaum Grenzen - natürlich abhängig von den geforderten Leistungen.

Wenn ihr jetzt alle schreibt, die KSK braucht eine kleine Ewigkeit um in die Sprünge zu kommen - wir würdet ihr mit dieser Zwischensituation verfahren - denn rückwirkend wird bei der KSK ja nichts erstattet. Kann ich bin z.B. bei einer oben genannten Versicherung versichern und wenn es dann klappt mit der KSK übernehmen die die Hälfte der Beiträge? Denn bei der Barmer möchte ich ungern bleiben, da die mit 280€ den Vogel ziemlich abschießen und in der Vergangenheit war ich ein sehr gesunder Mensch der wenig Ärzte und Medikamente in Anspruch genommen hat und das werde ich erstmal so als Orientierutnsgwert für die Wahl der neuen KV nehmen.

Die Beiträge der KSK sind ja einnahmensorientiert, was bei der privaten KV nicht der Fall ist - da ist es im Normalfall egal, was man als Selbstständiger im Jahr erwirtschaftet - allerdings ist man durch die KSK auch günstig rentenversichert, was zwar mit 21 ein wenig früh, aber niemals zu früh ist...
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 21.10.2005 15:12
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Man sollte das ganz realistisch sehen. Die Künstlersozialkasse ist sicherlich eine sinnvolle Einrichtung, wenn aber die selbstständige Tätigkeit einen monatlichen Beitrag von 300,- EUR für die Krankenkasse nicht zu läßt, dann funktioniert die Selbstständigkeit als Ganzes wahrscheinlich nicht. Natürlich kann man trotzdem mitnehmen, was man bekommt, aber dieser Beitrag ist ja nur ein Anteil des gesamten Versicherungsbedarfs. Das unterm Strich auch durch die zusätzliche Beiträge der KSK keine nennenswerte Rente zusammenkommt, sollte auch klar sein.

Trotz KSK muss aber noch eine mögliche Berufsunfähigkeit versichert werden. Außerdem ist eine Krankentagegeldregelung wichtig. In Deinem Angebot einer PKV ist davon nicht zu lesen. Was ich für eine Versicherung für Selbstständige eigentlich unseriös finde. Denn wenn Du als Selbstständiger längere Zeit krank bist, laufen Deine Kosten ja trotzdem weiter.

Gruß

Achim
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