[cavalla]

Hallo,

jense hat schon recht mit dem was er/sie (?) sagt. Der Gegenwind wird sehr mächtig sein.
Geschenkt bekommt man nichts. Und freundliche Kunden, die immer schön "Ja" und "Amen" sagen schon mal gar nicht.

Wenn du den Schritt in die Selbständigkeit wagen willst, dann solltest du dir stark bewusst machen, dass du deinem Gehalt hinterherlaufen wirst und kräftig dafür ackern musst, damit du es irgendwann mal auf deinem Konto hast. Da ist dann kein Chef mehr, der es jeden Monat pünktlich überweisen wird. Es wird Zeiten geben, da wirst du dir wünschen nie selbständig geworden zu sein.

Ausserdem: Du bist zwar dann der Chef, aber damit trägst du auch die Verantwortung für alles und es erfordert eine Menge an Selbstmotivation, Eigeninitiative und Belastbarkeit um ständig neue Jobs an Land zu ziehen und auch zu bearbeiten. Sicherlich wirst du am Anfang nicht gleich MItarbeiter anstellen können, daher musst du sehr viel, wenn nicht sogar alles, selbst erledigen. Von Aquise über Beratung, Durchführung, Rechnungsstellung, Buchhaltung...

Mein Rat: Überleg es dir wirklich ganz genau und hol dir auch von IHK etc weitere Informationen zum Schritt in die Selbständigkeit.

Grüße

[designzicke]

kannst du denn auch jetzt während der ausbildung genügend rücklagen für die selbständigkeit bilden?

du musst nämlich auch mal damit rechnen, dass du vielleicht mal nicht so viele jobs oder garkeine jobs in einem monat bekommst. und deinen rechnungen hinterherlaufen, die nicht immer pünktlich bezahlt werden...

du musst aber weiterhin deine miete, rechungen, versicherungen, steuer, lebensunterhalt etc. zahlen. kannst du im notfall auch mal 3 monate ohne gehalt durchhalten und alleine von deinen rücklagen leben...?

[Vio lett]

Hallo,

also, ich habe mich nach der Ausbildung direkt selbständig gemacht (ABI, Ausbildung 3 Jahre, Selbständigkeit). Ich muss aber auch dazu sagen, dass mein Ex-Ausbilder technisch sehr versiert war und mir vieles beigebracht hat. Wir waren von Anfang an drei Gesellschafterinnen und mussten uns schon durchbeißen. Anfangs hat uns die Ich-AG unterstützt - ich weiß garnicht, ob es die heute noch gibt. Nun sind wir seit sechs Jahren am Markt und haben uns etabliert. Nur reich werden kannst man damit nicht wirklich, es sei denn, du sprengst in regelmäßigen Abständen dein Konto

Ich kann mir eine eigene Wohnung, ein Auto und ein Hobby leisten, einmal im Jahr Urlaub - obwohl das meistens ins Wasser fällt, denn du "musst" quasi ständig auf Abruf sein. Die "Überstunden" kann man garnicht mehr zählen und die stressbedingten körperlichen Probleme (Rückenschmerzen, müde Augen, Probs mit dem Handgelenk etc.) sind nicht ohne. Urlaub an sich kann man sich allerhöchstens zehn bis 20 Tage im Jahr gönnen, denn wenn man nicht arbeitet, kommt auch kein Geld rein.

Probleme mit Kunden, dass man seinem Geld hinterherrennt hatten wir bislang sehr selten. Da kann ich also nicht mit Referenzen dienen. Ach ja, und fortbilden musst du dich ständig. Denn es gibt nichts schlimmeres als veraltete Programme oder nicht mehr aktuelles Wissen über Druckvorstufe.

Wir decken übrigens eine große Sparte in der Werbung ab. Print und Nonprint. Ich denke, das ist auch wichtig, denn wenn man "nur" Print anbieten kann, ist man schnell weg vom Fenster, da Internet ein wichtiges Medium ist.

Unter'm Strich kann ich sagen: Ich liebe es selbständig zu sein, auch wenn die Existenzängste manchmal überwältigend greifbar sind. Ich würde es aber nicht tauschen wollen.

So, ich hoffe, ich konnte helfen.
Vio

[designzicke]