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Thema: Der Alltag eines selbstständigen Grafikdesigners vom 15.04.2005


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Der Alltag eines selbstständigen Grafikdesigners
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Fr 06.05.2005 10:06
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Von Netzwerken halte ich wenig. Man schmiedet nächtelang tolle Konzepte und bei Tage betrachtet, arbeitet dann doch jeder in eine andere Richtung. Wenn so etwas nicht vertraglich fixiert ist, bringt's nach meiner Erfahrung nichts.

Was man aber braucht, sind Kontakte zu anderen Unternehmern, die einem mal helfen können, wenn mal der Drucker defekt ist oder eine Datei konvertiert werden muss. Auch kostenlose Ratschläge bei Steuer- oder Rechtsfragen und bei der Auswahl von Lieferanten können sehr hilfreich sein. Nur zu eng sollten die Beziehungen eben nicht werden. Sonst sind Enttäuschungen fast vorprogrammiert.

Was man definitiv braucht, sind handfeste Geschäftskontakte. Also Unternehmen, die tatsächlich Geld ausgeben wollen und nicht nur von irgendetwas träumen. Der Weg dahin ist steinig und wenn man sich selbstständig macht, ohne zumindest teilweise Kontakte zu haben, ist es unglaublich schwer solche Kontakte aufzubauen. Hat man aber erst einmal ein Schwergewicht am Haken, ergeben sich interessante Kontakte oftmals wie von selbst. Dann braucht man als Unternehmer allerdings die Fähigkeit auch beherzt zuzupacken.

Gruß

Achim
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
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Verfasst Fr 06.05.2005 11:07
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Achim M. hat geschrieben:
Was man definitiv braucht, sind handfeste Geschäftskontakte. Also Unternehmen, die tatsächlich Geld ausgeben wollen und nicht nur von irgendetwas träumen. Der Weg dahin ist steinig und wenn man sich selbstständig macht, ohne zumindest teilweise Kontakte zu haben, ist es unglaublich schwer solche Kontakte aufzubauen. Hat man aber erst einmal ein Schwergewicht am Haken, ergeben sich interessante Kontakte oftmals wie von selbst. Dann braucht man als Unternehmer allerdings die Fähigkeit auch beherzt zuzupacken.


das bringt´s ziemlich auf den punkt. ich bekomm in letzter zeit fast 1 - 2 x pro monat anfragen von projekten die relativ viel arbeit bedeuten und an sich auch toll sind. nur haben die projektbetreiber meist selbst kein geld für eine professionelle umsetzung von z.b. einer webseite. was dann oft angeboten wird, ist eine umsatz- bzw. gewinnbeteiligung. problem bei solchen geschäften ist, das solche projekte (wenn überhaupt) erst nach einiger zeit geld abwerfen - und ob es dann soviel ist um die kosten zu decken, darf bei vielen stark bezweifelt werden.

mit solchen projekten wäre ich zwar bis ende des jahres voll ausgelastet, würd aber aktiv nix verdienen... deshalb sind kunden, die ein werbebudget eingeplant haben (und dieses natürlich auch ausgeben wollen) unerlässlich!
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 06.05.2005 12:00
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Meine Erfahrung der letzten Jahre ist einfach, dass es in Deutschland immer noch eine Menge Firmen gibt, die Wachsen und gutes Geld verdienen. Das wird in den Medien vielfach völlig falsch dargestellt.

Ich bin selber manchmal überrascht, in welchen Bereichen meine Kunden erfolgreich sind. Nur sind sie häufig nicht in den Bereichen aktiv, die gerne in den Medien als Zukunftsbranchen hochstilisiert werden (Medien, High-Tech etc.). Hier vor Ort wird immer nur über das Leiden einiger maroder alteingesessener Unternehmen berichtet, dass gleich um die Ecke unscheinbare Unternehmen mit interessanten Konzepten seit Jahren Geld verdienen und Arbeitsplätze schaffen, bleibt oftmals unbemerkt.

Nur müssen auch die Kreativen umdenken. Viele Kunden erwarten von Ihren Dienstleistern einfach mehr als nur Anzeigengestaltung und Visitenkartensatz.

Gruß

Achim


Zuletzt bearbeitet von Achim M. am Fr 06.05.2005 12:02, insgesamt 2-mal bearbeitet
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 06.05.2005 12:22
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Achim M. hat geschrieben:
Meine Erfahrung der letzten Jahre ist einfach, dass es in Deutschland immer noch eine Menge Firmen gibt, die Wachsen und gutes Geld verdienen. Das wird in den Medien vielfach völlig falsch dargestellt.

Ich bin selber manchmal überrascht, in welchen Bereichen meine Kunden erfolgreich sind. Nur sind sie häufig nicht in den Bereichen aktiv, die gerne in den Medien als Zukunftsbranchen hochstilisiert werden (Medien, High-Tech etc.). Hier vor Ort wird immer nur über das Leiden einiger maroder alteingesessener Unternehmen berichtet, dass gleich um die Ecke unscheinbare Unternehmen mit interessanten Konzepten seit Jahren Geld verdienen und Arbeitsplätze schaffen, bleibt oftmals unbemerkt.

Nur müssen auch die Kreativen umdenken. Viele Kunden erwarten von Ihren Dienstleistern einfach mehr als nur Anzeigengestaltung und Visitenkartensatz.

Gruß

Achim


das ist richtig. besonders stelle ich das z.b. in der Maschinenbaubranche fest, aber eben auch bei "ganz soliden" Mittelständlern. Meist arbeiten die halt nicht in den "schicken" Branchen (Ich habe z.B. nen Kunden, die stellen Matratzen für Massageliegen her - aber der Firma geht´s seit 20 Jahren ungebrochen gut!), für die man gern designen würde, um sich´s in die Referenzen zu kleben.
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Liam

Dabei seit: 03.03.2005
Ort: Big Bad Berlin
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 06.05.2005 12:29
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ein satz: "Freiheit heisst, NICHT selbstständig zu sein." (in der brand.eins gelesen)

ich denke daß man momentan in unserem berufsfeld nichtmehr selbstständig sein kann, ohne dabei draufzugehen. wenn man so wenig verdient, daß selbst hartz4 einen besser dastehen lässt - na dann gute nacht. wenn ich hier von müttern lese, die nebenbei kids erziehen - uff, respekt! kleine selbstständigkeit, also sich als "freier irgendwas" über wasser zu halten ist der pure tod, man arbeitet 20h am tag und hat trotzdem nichtmal die miete zusammen.

dann doch besser irgendwann, mit 30, mit freunden zusammen was aufziehenen - und zwar NEBEN einem anderen job, der dich über wasser hält. allein die krankenversicherungen, miete, lebenshaltungskosten, telefon, all das muss erstmal für jeden rangeschafft werden. wer nicht 1000€ im monat hat, kann gleich aufhören.

mein guter rat - von jemanden der einige male wegen insolvenz gekündigt wurde: finger weg von der selbstständigkeit, allein die marktlage und die unglaublichen nebenkosten bringen dich um. auch eine illegale selbstständigkeit - also zb neben dem arbeitslosengeld aufträge machen - scheitert allein daran, daß jeder vernünftige kunde eine legale rechnung haben will. ausserdem zieht man damit die wirtschaft noch mehr in den dreck.

love
liam
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 06.05.2005 12:41
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Liam hat geschrieben:
ein satz: "Freiheit heisst, NICHT selbstständig zu sein." (in der brand.eins gelesen)

ich denke daß man momentan in unserem berufsfeld nichtmehr selbstständig sein kann, ohne dabei draufzugehen. wenn man so wenig verdient, daß selbst hartz4 einen besser dastehen lässt - na dann gute nacht. wenn ich hier von müttern lese, die nebenbei kids erziehen - uff, respekt! kleine selbstständigkeit, also sich als "freier irgendwas" über wasser zu halten ist der pure tod, man arbeitet 20h am tag und hat trotzdem nichtmal die miete zusammen.

dann doch besser irgendwann, mit 30, mit freunden zusammen was aufziehenen - und zwar NEBEN einem anderen job, der dich über wasser hält. allein die krankenversicherungen, miete, lebenshaltungskosten, telefon, all das muss erstmal für jeden rangeschafft werden. wer nicht 1000€ im monat hat, kann gleich aufhören.

mein guter rat - von jemanden der einige male wegen insolvenz gekündigt wurde: finger weg von der selbstständigkeit, allein die marktlage und die unglaublichen nebenkosten bringen dich um. auch eine illegale selbstständigkeit - also zb neben dem arbeitslosengeld aufträge machen - scheitert allein daran, daß jeder vernünftige kunde eine legale rechnung haben will. ausserdem zieht man damit die wirtschaft noch mehr in den dreck.

love
liam


wahre worte mein lieber, wahre worte - das ist aber etwas, was viel entweder zu spät bemerkten, von vornherein nicht bedenken oder gar nicht erst wahrhaben wollen. viele sehen eben in der selbstständigkeit die chance, an ihrer momentanen situation (arbeitslosigkeit) was zu verbessern. ansich ist das auch sehr löblich. nur verlieren einige dabei dann den sinn für die realität. die ich ag hatte ihr übriges dazu beigetragen, die situtation nicht allzusehr zu verbessern. ein unternehmen, welches auf das geld der ich ag angewiesen ist, um zu überleben, hat auch nach den 3 förderjahren nicht viel chancen, finde ich.

zudem ist eine selbstständigkeit aus arbeitslosigkeit heraus ein denkbar schlechter start. in die selbstständigkeit sollte man zumindest mit soviel eigenkapital starten um 6 monate ohne einnahmen überleben zu können. bei den meisten die ich so kenne reicht das gesparte grad mal um die rate für´s auto zu decken.

wie achim auch schon öfters gesagt hat - vor allem die einzelkämpfer-ich-ag-läden werkeln dann 16 - 20 stunden am tag um am ende des monats weniger zu bekommen, als ihnen als sozialhilfe zustehen würde. und das kann ja irgendwie nicht sinn und zweck der übung sein - zumal man so einer belastung auch nur eine gewisse zeit stand hält.

ne ex-kollegin hat mir damals, als ich in die selbstständigkeit gegangen bin nen schönen spruch auf meine abschiedskarte geschriebe:

"Unternehmer ist jemand, der täglich 16 Stunden zu arbeiten bereit ist um nicht acht Stunden pro Tag für einen anderen arbeiten zu müssen." ist was wahres dran wie ich finde...


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Fr 06.05.2005 12:45, insgesamt 1-mal bearbeitet
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tins

Dabei seit: 09.11.2002
Ort: Zwischen Himmel und Erde.
Alter: 48
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mi 11.05.2005 14:42
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* Ich geb auf... *

ok, dann geh ich mal auf das gewerbeamt, melde mein unternehmen ab, davor einen abstecher zum registergericht um nachforschungen zu betreiben...irgendwo müssen sie ja hin - die mahnungen...danach auf nen kaffee zum amtsgericht... und ganz zum schluss kündige ich meine ach so geile wohnung um mir einen platz unter der brücke zu reservieren.....

gut das ich noch ein altes fahrrad mit anhänger habe...da müsste dann nach abzug aller rechnungen....evtl. noch was für holz und bisschen futter übrig bleiben.

PROST & MAHLZEIT
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