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MGi Foren-Übersicht -> Artwork Showcase -> Rene Marco und seine Arbeiten
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Autor |
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pacha
Dabei seit: 10.03.2010
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Verfasst Di 08.11.2011 15:29
Titel
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Das ist dekorative Kunst. Noch fragen?
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NaMaMe
Dabei seit: 26.09.2011
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Verfasst Di 08.11.2011 15:46
Titel
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nur weil es dekorative Kunst gibt muss nicht alles was dekorativ ist Kunst sein.
Mal zum Vergleich: Nur weil manche Augen blau sind ist nicht alles was blau ist ein Auge
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ChrisKam
Dabei seit: 01.07.2009
Ort: Hattingen
Alter: 38
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Verfasst Di 08.11.2011 15:51
Titel
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Fragen habe ich keine, aber ich glaube ich muss etwas klarstellen
pacha hat geschrieben: | Dekorativ und keine Kunst.. Hat sich hier schon mal jemand zeitgenössische Kunst angeschaut? Damien Hirst, Jeff Koons, Takashi Murakami, Andy Warhol, ... |
Keiner dieser Künstler hat ausschließlich dekorative Arbeiten angefertigt, und wenn sie sich eines besonders dekorativen Stils bedienen, dann ist das Teil der Arbeit, Teil ihres Konzepts. Besonders bei Koons und Warhol ist eine krasse Überhöhung von Trends, Mode und dekorativem Tendenzen bis ins Lächerliche hinein eindeutig nur ein Stillmittel der Arbeit. Diese Kunst mag auch dekorativ sein, aber sie ist es eben nicht ausschließlich.
Die kritische Distanz zwischen Form und Inhalt, die Arbeiten o.g. Künstler aufweisen, fehlt bei den hier präsentierten Arbeiten völlig, hier sind Trendigkeit und Mode eben nur eins: Selbstzweck - und damit ziemlich flach.
Ansonsten möchte ich mich meiner Vorschreiberin anschließen: Klassicher Trugschluss
Zuletzt bearbeitet von ChrisKam am Di 08.11.2011 15:52, insgesamt 1-mal bearbeitet
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pacha
Dabei seit: 10.03.2010
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Verfasst Di 08.11.2011 16:17
Titel
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ChrisKam hat geschrieben: | Fragen habe ich keine, aber ich glaube ich muss etwas klarstellen
pacha hat geschrieben: | Dekorativ und keine Kunst.. Hat sich hier schon mal jemand zeitgenössische Kunst angeschaut? Damien Hirst, Jeff Koons, Takashi Murakami, Andy Warhol, ... |
Keiner dieser Künstler hat ausschließlich dekorative Arbeiten angefertigt, und wenn sie sich eines besonders dekorativen Stils bedienen, dann ist das Teil der Arbeit, Teil ihres Konzepts. Besonders bei Koons und Warhol ist eine krasse Überhöhung von Trends, Mode und dekorativem Tendenzen bis ins Lächerliche hinein eindeutig nur ein Stillmittel der Arbeit. Diese Kunst mag auch dekorativ sein, aber sie ist es eben nicht ausschließlich.
Die kritische Distanz zwischen Form und Inhalt, die Arbeiten o.g. Künstler aufweisen, fehlt bei den hier präsentierten Arbeiten völlig, hier sind Trendigkeit und Mode eben nur eins: Selbstzweck - und damit ziemlich flach.
Ansonsten möchte ich mich meiner Vorschreiberin anschließen: Klassicher Trugschluss |
Äh ja. Nur weil keiner dieser Künstler nur dekorative Kunst angefertigt hat, heißt es nicht, dass das dekorative was sie gemacht haben, nicht Kunst ist. Gerade Takashi Murakami wurde oft angeprangert wegen seiner "flachen" Kunst. Eine Kritikerin gab seinem Stil den Namen "Superflat", den er aufgriff und weiterverwendet hat. Er dekorierte Albumcover für Kanye West und Taschen für Louis Vuitton. Wieder gab es kontroverse Diskussionen ob DAS Kunst ist. Die "Grenzen" überschneiden sich und wir leiden wieder einmal am Definitionswahn..
Kunst hat oder braucht keinen Sinn um zu existieren. Der Erschaffer bestimmt selber was es ist, denn er macht es zu dem, was es ist. Ich mache eine Photomanipulation, aber das ist mein persönlicher Ausdruck von etwas, man bezeichnet es also als Kunst. Aber mache ich dieselbe Photomanipulation, klatsche sie auf ein T-Shirt, damit ist es dann dekorativ?
Wen interessiert das?! Wenn der Künstler sagt, es ist Kunst, dann ist es das. Immerhin ist es ja auch "Kunst" seine Exkremente in einer Dose zu verscherbeln. Ich beschreibe das als "Müll" und muss mich wohl doch damit abfinden, dass das ein persönlicher "Ausdruck" ( ) für etwas sein soll. Kunst.
Zuletzt bearbeitet von pacha am Di 08.11.2011 16:27, insgesamt 2-mal bearbeitet
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NaMaMe
Dabei seit: 26.09.2011
Ort: -
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Verfasst Di 08.11.2011 16:31
Titel
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Natürlich ist es eine Definitionsfrage, da sind wir uns sicherlich alle einig. Dennoch kann man eben nicht alles als Kunst "verscherbeln". Bzw: Man kann es schon, man kann aber auch viel sagen/machen wenn der Tag lang ist.
Hinter Kunst steckt nämlich auch vor allen Dingen ein Entwicklungsprozess. Bevor Malewitsch ein schwarzes Quadrat Kunst genannt hat hat er wahnsinnig realistische Portraits gemalt. Hinter Kunstwerken steht eine Geschichte, ein Gedanke und eine Aussage und in der Regel sehr viel Herzblut, egal wie dekorativ oder undekorativ es am Ende ist - es hat einen künstlerischen Gedanken - häufig sind sie sogar Ausdruck einer ganzen Weltanschauung. Ein Kunstwerk hat einen ihm selber übergeordneten Ausdruck, der Schaffensprozess ist komplett anders als wenn man einfach nur tut was man tut, damit es cool aussieht und eventuell packt man da noch ne Aussage rein.
Tatsächlich sogar noch mehr: Kunst (egal ob Literatur, gestalterische Kunst oder Musik) bedingte sich im Kunsthistorischen Zusammenhang ja auch häufig, das sind Gegenbewegungen die i.d.R. weit über das Kunstwerk hinausgingen, Künstlerformationen, die nicht nur der Stil zusammengebracht hatte, sondern auch ihre Einstellung zum Leben und den Dingen. Sicher sind, je weiter wir uns in die Zukunft bewegen die Grenzen immer schwammiger und darum kann und will ich keine klare Grenze zwischen "bloß dekorativ/zweckmäßig" und "kunst" ziehen, dennoch gibt es da tatsächlich noch Grenzen - so ungenau sie auch verlaufen mögen.
Ich kann demnach nicht klar und deutlich sagen, WAS mich genau dazu bringt, aber: Die hier gezeigten Bilder sind KEINE Kunst in meiner Definition, sie sind dekorativ und das wars.
Sorry wenn das jetzt ein wenig ausgeufert ist.
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ChrisKam
Dabei seit: 01.07.2009
Ort: Hattingen
Alter: 38
Geschlecht:
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Verfasst Di 08.11.2011 16:53
Titel
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Ich kenne mich mit Takashi Murakami nicht besonders gut aus, daher kann ich zu ihm auch nichts sagen. Aber du hast ja noch ein paar andere Künstler in denselben Topf geworfen, zu denen ich Stellung genommen habe, da bist du aber leider drüber hinweggegangen.
Natürlich sind die Grenzen von Kunst fließend und ihr einen Sinn (Ziel, Nutzen, etc.) zuschreiben zu wollen ist ebenfalls sinnlos - ich habe aber auch nie etwas anderes behauptet. Ich habe nur bestritten, dass die Arbeiten des Threaderstellers über das Dekorative hinausgehen, dass sie mehr sind als schöne Bilder. Das ist nur meine Meinung, die ich auch begründen kann, besonders im Vergleich zu o.g. Künstlern, von Murakami mal abgesehen. Ich möchte gewiss keine Deutungshoheit für mich in Anspruch nehmen, aber bevor du mir erklärt hast, was denn der Inhalt seiner Arbeit für dich ist, der über die Form hinausgeht, sehe ich keinen Anlass, meine Meinung zu ändern.
@Nathylein: Grundsätzlich würde ich dir zustimmen, jedoch wäre ich bei Kunsthistorischen Kategorien sehr vorsichtig. Die meisten davon sind nämlich "after the fact" entstanden, von einigen prominenten Ausnahmen mal abgesehen. Kunst verändert sich in Revolutionen, Konterrevolutionen, Renaissancen, spontanen Kehrtwenden oder manchmal auch einfach still und klammheimlich. Schon von "Kunstgeschichte" zu sprechen ist ein rotes Tuch für mich - denn Geschichte impliziert immer eine gewisse Teleologie und oftmals auch Kausalität.* Bei der Kategorisierung von Kunst ist es momentan genau wie bei den Grenzen von Musikrichtungen, die ebenfalls so zersplittert und vielfältig sind, dass sie ohne "hau-auf-den-Tisch-Authorität" nicht mehr klar zu ziehen sind.
*das gilt im Übrigen auch für die herkömmliche Geschichte
edit: pacha hat geschrieben: | Äh ja. Nur weil keiner dieser Künstler nur dekorative Kunst angefertigt hat, heißt es nicht, dass das dekorative was sie gemacht haben, nicht Kunst ist. |
Hier hast du mich übrigens falsch verstanden: Natürlich sind ihre dekorativen Arbeiten auch Kunst (darauf bezog ich mich) - aber alle diese Arbeiten sind eben nicht ausschließlich nur dekorativ, sondern noch mehr! Stichwort: Kritische Distanz zwischen Form und Inhalt.
Zuletzt bearbeitet von ChrisKam am Di 08.11.2011 16:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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NaMaMe
Dabei seit: 26.09.2011
Ort: -
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Verfasst Di 08.11.2011 17:03
Titel
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ChrisKam hat geschrieben: |
@Nathylein: Grundsätzlich würde ich dir zustimmen, jedoch wäre ich bei Kunsthistorischen Kategorien sehr vorsichtig. Die meisten davon sind nämlich "after the fact" entstanden, von einigen prominenten Ausnahmen mal abgesehen. Kunst verändert sich in Revolutionen, Konterrevolutionen, Renaissancen, spontanen Kehrtwenden oder manchmal auch einfach still und klammheimlich. Schon von "Kunstgeschichte" zu sprechen ist ein rotes Tuch für mich - denn Geschichte impliziert immer eine gewisse Teleologie und oftmals auch Kausalität.* Bei der Kategorisierung von Kunst ist es momentan genau wie bei den Grenzen von Musikrichtungen, die ebenfalls so zersplittert und vielfältig sind, dass sie ohne "hau-auf-den-Tisch-Authorität" nicht mehr klar zu ziehen sind.
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Und häufig sind diese Bezeichnungen sogar praktisch selbsterwählt/währenddessen entsstanden.
Abgesehen davon, bezog ich mich ja nicht auf kunsthistorische Epochen (die im Übrigen auch nicht willkürlich festgelegt wurden und sich NATÜRLICH aus Revolutionen, sozialen Bedingungen und sonst noch was gebildet haben) sondern auf kunsthistorische/künstlerische gruppierungen, welche sich definitiv nicht erst after the fact gebildet haben (surrealisten, romantiker, kubisten, impressionisten, usw usf) sondern bewusst miteinander zu tun hatten, ihre Kunst zusammen entwickelt und gebildet haben - und zwar weil sie mehr gemeinsam hatte, mehr dahintersteckte als "Kleckse - coooool"
Was die "Genre"-Entwicklung angeht stimme ich dir zu. Ist aber auch kein rein künstlerisches Ding, das ist allgemein eine tendenz: alles immer offener und vernetzter.
So ich halt mich jetzt raus aus dem Off Topic, egal wie viel jetzt noch potentiell kommen könnte. Das Thema ist zu weitläufig und für mich zu interessant um es mal eben abzuhandeln und der thread soll ja nicht völlig verkommen.
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pacha
Dabei seit: 10.03.2010
Ort: -
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Verfasst Di 08.11.2011 17:16
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ChrisKam hat geschrieben: | Ich kenne mich mit Takashi Murakami nicht besonders gut aus, daher kann ich zu ihm auch nichts sagen. Aber du hast ja noch ein paar andere Künstler in denselben Topf geworfen, zu denen ich Stellung genommen habe, da bist du aber leider drüber hinweggegangen.
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Ich habe ihn aufgegriffen da er so gut "flacher Kunst" passt. Der Rest hat auch dekorative Kunst fabriziert, aber auf den wollte ich nicht näher eingehen. Ich respektiere deine Meinung und ich gebe dir auch Recht, was du über Koons und Warhol gesagt hast.
Auch ich finde keinen tieferen Sinn in seinen Arbeiten, weil er sie auch nicht erläutert. Seine Werke lassen auch kaum einen großen Interpretationsraum zu wie ein schwarzes Quadrat. Da sucht man quasi nach einer Bedeutung..
Hier schaut man sich es an und denkt "schön." In den Werken wird bei mir keine Spannung erzeugt, sondern nur das Auge angenehm bedient. Im Großen und Ganzen kann ich keinem von euch beiden widersprechen, sondern wollte nur gesagt haben, dass dekorativ auch Kunst sein kann, weil es so rüberkam, als ob es "doof" wäre. Wir haben uns nun etwas von dem Eigentlichen entfernt, aber positiv, denn ich konnte ein paar neue Ansichten mitnehmen.
Gruß pacha
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