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Thema: Diskussionen zur Aktion „Die Mediengestalter-Ausbildung“ vom 08.07.2003


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Die Mediengestalter Ausbildung -> Diskussionen zur Aktion „Die Mediengestalter-Ausbildung“
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[fränK]
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Verfasst Di 08.07.2003 19:52
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Diskussionen zur Aktion ?Die Mediengestalter-Ausbildung?

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Hier könnt ihr zur Aktion

?Die Mediengestalter-Ausbildung?

umfangreich diskutieren.

Pro und Kontra, Vorschläge, etc. ? helfen uns ungemein!


Zuletzt bearbeitet von [fränK] am Di 08.07.2003 20:38, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mi 09.07.2003 07:39
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Ich persönlich halte es für ungemein wichtig, die Qualität der Ausbildung zu verbessern und halte Euer Engagement für wichtig. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass Veränderungen angesichts der Vielzahl der beteiligten Gremien ungeheuer schwierig sind.

Dem Berufsbild "Mediengestalter" ging eine jahrelange Auseinandersetzung über die Neuordnung der Medienberufe voraus. In diesem Verlauf wurden die Prüfungsanforderungen mehrfach verändert. Der Druckvorlagenhersteller wurde zwischenzeitlich zum Werbevorlagenhersteller und letzlich wurden dann Werbevorlagenhersteller und Schriftsetzer zum Mediengestalter. Im Vergleich zu den alten Berufsbildern ist der Mediengestalter ein sehr moderner Beruf, der sich viel stärker an der betrieblichen Praxis orientiert. Wer jetzt meckert, sollte sich mal mit den Prüfungsanforderungen der alten Berufe auseinandersetzen ...

Die Kritik an der ZFA ist nicht neu und wird natürlich nicht nur von Auszubildenden sondern auch von den Prüfern selbst geäußert. Aus Sicht der ZFA ist aber dieser Prüfungsaufbau und die Auswahl der Themen notwendig, um den Anforderungen der Ausbildungsordnung zu genügen.

Die Prüfer selber stehen natürlich auch im Fadenkreuz der Kritik. Leider erhalten die Prüfer für ihre Tätigkeit keine nennenswerte finanzielle Entschädigung (ein Prüfer der mehrere Wochen mit dem Prüfungsgeschehen zu tun hatte, erkärte mir, dass er pro Tag 6 Euro erhalten hätte). Folglich wird man im Prüfungsausschuss selten den dynamischen Jungunternehmer finden ... Insbesondere für den Bereich Non-Print sind kompetente Prüfer nur schwer zu bekommen. Selbst wenn sich die IHK gegenüber den Prüfern großzügiger zeigen würde, den Tagessatz eines Unternehmers könnte sie nicht zahlen. So muss die IHK nehmen, wen sie kriegen kann. Dass das nicht immer Topleute sind, ist auch der IHK bekannt. Was viele hier im Forum nicht wissen ist, dass die Prüfungen kaum abzuwickeln wären, wenn nicht immer wieder Unternehmen und private Akademien, Computer, Räumlichkeiten und Mitarbeiter zur Verfügung stellen würden.

Ich denke, diese Probleme sind nicht wirklich neu und so in allen Berufen zu finden. Auch die Qualitätsdiskussion ist nicht neu. Meines Wissen gibt es in meinem Kammerbezirk nur einen Ausbildungsberater. Der ist natürlich nicht nur für Mediengestalter sondern auch für Metzger, Kaufleute und Köche zuständig. Wie soll der die Qualität einer Werbeagentur beurteilen? Allein in NRW fehlen rund 12 000 Lehrstellen. Da bleibt eigentlich keine Zeit große Fragen zu stellen.

Um das hier abzukürzen: Meiner Erfahrung nach funktioniert Ausbildung da am besten, wo alle Beteiligten kooperativ und engagiert zusammenarbeiten. Beispiele dafür gibt es eben auch. Nur gesetzlich verordnen kann man das eben nicht. Wenn jeder nur auf seinen persönlichen Gewinn schielt und nur aus Eigennutz handelt, kann Ausbildung nicht funktionieren. Protestbriefe sind meines Erachtens kontraproduktiv, weil man letzlich jene trifft, die mit ihrem persönlichen Engagement diese Prüfung überhaupt möglich machen.

Viele hier regen sich zu Recht auf. Doch irgendwann habt Ihr vielleicht selber mal einen kleinen Laden ... Werdet Ihr dann auch vernünftig ausbilden? Euch im Prüfungsausschuss engagieren? Einen Ausbilderschein machen?

Meine Meinung

Achim
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el Zeratulo

Dabei seit: 04.04.2002
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Verfasst Mi 09.07.2003 08:13
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Hier direkt mal eine Anregung die ich persönlich nur viel zu oft gerne gesehen hätte:
Es geht um die berüchtigte Print / Non-Print verknüpfung. Als NonPrintler fand ich es ungemein fad 80% Print und vielleicht - mit Glück - 20% NonPrint Stoff im Berufsschulunterricht zu haben.
Der NonPrint-Bereich ist, bezieht man Scriptsprachen, Webdevelopment, Datenbanken, all die Protokolle (WML,XML,XHTML,XSLT,CSS ...) mit ein, ein wirklich riesiger Bereich.
So wie in der Schule für die Printler unterschiedliche Druckmaschinen bis ins Detail besprochen werden würde ich es toll finden wenn für die NonPrintler Stattdessen eine Differenzierung stattfindet welche auf die vielen Feinheiten des Nonprint eingeht.
Die erbärmlichen 20% NonPrint die letztlich in der Schule tatsächlich vermittelt werden sind nämlich traurigerweise auch noch Dinge die man als NonPrintler vermutlich schon weiß *bevor* man die Ausbildung beginnt. Viele diese Dinge werden von der ZFA/IHK schnell auf den Aufgabenbereich der Betriebe verschoben. Das ist aber so nicht richtig, es geht hier nämlich um die Theoretischen Grundlagen. Wenn diese Plötzlich im Aufgabenbereich des Betriebes liegen, so müßte auch Typographie, Drucktechniken, Geschichte der Schrift - etc - in jenen Aufgabenbereich fallen da diese Dinge etwa gleich Theoretisch sind wie die oben genannten XML,XSLT etc.
Das traurige ist dass ich als NonPrintler im Betrieb arbeite, in der Schule wirklich - für mich sinnloses - Zeug lerne, und dann in meiner privaten Freizeit unzählige Stunden opfern muss um das zu lernen was für meinen Beruf wirklich wichtig ist. Und einiges von dieser Freizeit wird auch noch verschwendet weil ich den Print-Quatsch für die Schule lernen muss.

Ich meine hier aber keine 100% Trennung der Print/Nonprint'ler, sondern nur eine in bestimmten Bereichen angesiedelte Differenzierung. Dinge wie Typographie, Gestaltungselemente, Raster, Farben, etc können und sollten gemeinsam Unterrichtet werden. Hier geht es ja um allgemeingültige Grundlagen. Sobald der Unterricht aber Dinge umfaßen die Printspezifisch sind, wäre eine differenzierung für die NonPrintler doch mehr als sinnvoll. Zu diesen sehr Printspezifischen Dingen zählen für mich:
Papier/Papierherstellung, Druckplatten, Druckmaschinen, Hochdruck/Tiefdruck/Flexodruck etc, Plakatgestaltung. evt. fallen anderen von euch noch mehr Bereiche ein.
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mi 09.07.2003 08:27
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el Zeratulo hat geschrieben:
Hier direkt mal eine Anregung die ich persönlich nur viel zu oft gerne gesehen hätte:
Es geht um die berüchtigte Print / Non-Print verknüpfung. Als NonPrintler fand ich es ungemein fad 80% Print und vielleicht - mit Glück - 20% NonPrint Stoff im Berufsschulunterricht zu haben.
Der NonPrint-Bereich ist, bezieht man Scriptsprachen, Webdevelopment, Datenbanken, all die Protokolle (WML,XML,XHTML,XSLT,CSS ...) mit ein, ein wirklich riesiger Bereich.


Eigentlich ist dieses Problem auch den Berufsschulen bekannt. Nur es mangelt halt am Personal und welcher kompetenter Webentwickler will schon Berufsschullehrer werden? Also macht sich ein Print-Berufsschullehrer etwas schlau und übernimmt den Themenbereich. Klar ist das keine wirkliche Lösung. Aber für das Salär eines Berufsschullehrers kriegt man keine freie Dozenten. Die gleiche Problematik existiert an den Unis genauso.

Gruß

Achim
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Mr. Illy

Dabei seit: 26.02.2003
Ort: München
Alter: 42
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Verfasst Mi 09.07.2003 08:31
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mag vielleicht nicht passend erscheinen, aber um eine weitere grundsatzdiskussion zu beginnen:

es wird hier - zu recht, wie ich meine - über eine zu geringe differenzierung zwischen print und non-print bereichen in den berufsschulen gemeckert. aber, sollte man nicht eventuell noch einen schritt weiter gehen? was haltet ihr bitte von den unterrichtsmethoden? ausschließlich projektarbeiten! ist das sinnvoll? so ein bisschen frontalunterricht kann doch nicht schaden? die zeitraubenden erklärungsorgien! ich halte das im kopf nicht aus.

wenn ich richtig informiert bin, ist die unterrichtsform eine vorgabe der ihk, welche dieses vorgaben wiederum in zusammen arbeit mit der wirtschaft erarbeitet hat. stimmt das? vorstellen kann ich mir das nur sehr schwer. die zeit die für individuelle beratungs erklärungsgespräche mit den einzelnen teams und/oder gruppen verloren geht, könnte man - wenn einmal zentral [frontal] erklärt - effektiv nutzen.

mr. illy
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mase

Dabei seit: 19.03.2003
Ort: Zwischen Dessert und Lawe
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Verfasst Mi 09.07.2003 08:44
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Also ich bin auch nicht zufrieden, mit dem was in der Schule unterrichtet wird... Ich bin, Gott sei Dank, in einem Betrieb in dem man sehr viel lernt, aber auch bei uns in der Schule ist nonprint fast keine Thema. Der Lehrer der das mit uns macht kommt zwar aus der praxis, aber naja... Was machen wir? Timeline besprechen, Cinema 4D v4.0 Grundlagen (Das ist eine Körper...) Und vielleicht nächstes Jahr ein bisschen html und wenn's hochkommt, dürfen wir mal flash starten... Rein von dem technischen Equipment gesehen ist die Schule lockere 4 Jahre hinten dran...
Wie bei allen anderen werden Schriften, Druckmaschinen, Plattenbelichtung exzessiv besprochen. Schön und gut, aber naja.
Die Lehrer sind meiner Meinung nach nicht die Kompetenz schlechthin. Oder wenigstens nicht mehr auf dem laufenden. Sollte ich wirklich meinem Lehrer glauben und für web-produktionen eine Schriftgröße von 16pt benutzen?????
Zu dem machen wir so spannende Dinge wie Herr der Ringe schauen, Kreuzworträtsel lösen, Mandalas zeichnen, Punkte ausschneiden und aufkleben....
Mein Fazit: Ohne guten Betrieb, kann man die Sache vergessen!
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 09.07.2003 08:54
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Mr. Illy hat geschrieben:
mag vielleicht nicht passend erscheinen, aber um eine weitere grundsatzdiskussion zu beginnen:

es wird hier - zu recht, wie ich meine - über eine zu geringe differenzierung zwischen print und non-print bereichen in den berufsschulen gemeckert. aber, sollte man nicht eventuell noch einen schritt weiter gehen? was haltet ihr bitte von den unterrichtsmethoden? ausschließlich projektarbeiten! ist das sinnvoll? so ein bisschen frontalunterricht kann doch nicht schaden? die zeitraubenden erklärungsorgien! ich halte das im kopf nicht aus.

wenn ich richtig informiert bin, ist die unterrichtsform eine vorgabe der ihk, welche dieses vorgaben wiederum in zusammen arbeit mit der wirtschaft erarbeitet hat. stimmt das? vorstellen kann ich mir das nur sehr schwer. die zeit die für individuelle beratungs erklärungsgespräche mit den einzelnen teams und/oder gruppen verloren geht, könnte man - wenn einmal zentral [frontal] erklärt - effektiv nutzen.

mr. illy


Nein, mit dem Unterricht hat die IHK nichts zu tun. Das ist Ländersache. Die Lehrpläne werden von den Kultusministerien der Bundesländer erarbeitet.

Für die Umsetzung der Lehrpläne sind die Berufsschulen zuständig. Ob dies nun als Frontalunterricht oder als Gruppenarbeit erfolgt, liegt in der Hand der Berufsschullehrer. Aus Sicht des Berufsschullehrers, der sich ja noch um andere Klassen kümmern muss, ist der Frontalunterricht natürlich oft am einfachsten.

Gruß

Achim
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el Zeratulo

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Bent Badheim
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 09.07.2003 09:01
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Achim M. hat geschrieben:
el Zeratulo hat geschrieben:
Hier direkt mal eine Anregung die ich persönlich nur viel zu oft gerne gesehen hätte:
Es geht um die berüchtigte Print / Non-Print verknüpfung. Als NonPrintler fand ich es ungemein fad 80% Print und vielleicht - mit Glück - 20% NonPrint Stoff im Berufsschulunterricht zu haben.
Der NonPrint-Bereich ist, bezieht man Scriptsprachen, Webdevelopment, Datenbanken, all die Protokolle (WML,XML,XHTML,XSLT,CSS ...) mit ein, ein wirklich riesiger Bereich.


Eigentlich ist dieses Problem auch den Berufsschulen bekannt. Nur es mangelt halt am Personal und welcher kompetenter Webentwickler will schon Berufsschullehrer werden? Also macht sich ein Print-Berufsschullehrer etwas schlau und übernimmt den Themenbereich. Klar ist das keine wirkliche Lösung. Aber für das Salär eines Berufsschullehrers kriegt man keine freie Dozenten. Die gleiche Problematik existiert an den Unis genauso.

Gruß

Achim


Nunja, aber da sitzen doch oftmals auch qualifizierte Schüler. Dann geht man halt dazu über und läßt diese Referate über Themen halten, danach vielleicht Projektarbeit etc.
Mir geht es im grunde nicht um die Lehrerkompetenz sondern um die Tatsache dass bei den NonPrintlern viel Zeit verschwendet wird. Wenn man statt sinnlose Druckplattenherstellung zu lernen die möglichkeit hat einem Referat über sagen wir mal XPATH zu lauschen, so bringt das doch viel mehr.
Es mag jetzt so klingen als wäre es fast eine Beschäftigungstherapie, aber letztlich ist ein schlechter Unterricht zum Thema Nonprint für einen Nonprintler besser als guter Unterricht zum Thema Print - denn letzters hilft ihm nicht wirklich weiter.
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