[warstel]

Hallo liebes Forum,

ich habe eine Frage bezüglich eines Projektes... ich habe jemanden aus der Schweiz mit dem ich schon länger arbeite, aber eher schlecht als gut und habe ihm ein Angebot gemacht für ein Projekt. In diesem Angebot habe ich aber geschrieben, dass das Angebot nur gültig ist, wenn keine Veränderungen eintreten. Nach diesem Angebot gab es keinen Vertrag oder Ähnliches, sondern nur die Zustimmung...

In dem Angebot waren lediglich Dinge geklärt, die den groben Umfang wiedergeben, da abgesprochen war sich an der aktuellen Seite zu orientieren. Jetzt hat es sich aber als so umfangreich und anstrengend herausgestellt, dass ich ihm angeboten habe ihm alle Daten zu senden und ich einen Teil schon umgesetzt habe (Twitter, YouTube, Printmedien) und ihm das alles zu überlassen.

Ich hab bis jetzt lediglich 200,00 Euro von ihm bekommen (wobei ich noch 100,00 Euro von einem alten kleinen Projekt erhalte) und sonst nichts und auch nichts verlangen würde, da ich das Angebot zurückziehen würde, weil es eben nicht so ist wie besprochen bzw. nicht klar geklärt war was wie gemacht werden muss.

Jetzt ist meine Frage wie es rechtlich aussieht, da er mir mit einem Anwalt droht und ich mir da nicht so sicher bin wie ich mich verhalten soll.
Man muss dazusagen, dass ich sehr blauäugig war, weil es aus einer Freundschaft raus entstanden ist und ich aber nicht mal den Namen des Unternehmens kenne geschweigedenn Adresse etc. und es schon in der Vergangenheit schwierig war und ich jetzt aber nicht weiß, ob überhaupt ein Vertrag zustande gekommen ist bzw. es alles so gültig ist.

Edit: Wichtig ist evtl. noch, dass wir nur Kontakt über Emails hatten und es nichts schriftlich geschweigedenn Unterschriften gibt.


Ich weiß, dass man keine rechtlichen Fragen direkt beantworten kann/darf und würde nur gerne mal außenstehende Meinungen dazu hören.



Mit vielen Grüßen, warstel

[mode93]

Kannst du etwas genauer werden?
Was sollst du liefern?
Was ist als Bezahlung ausgemacht?
Was hat er konkret bereits bekommen?
Gibt es Abnahmeprotokolle?
Hast du Rechnungen gestellt?

Gruß

[warstel]

Also es ist wie gesagt aus der Freundschaft enstanden deshalb der günstige Preis:

Gemacht werden sollte:

Flash-Webseite inkl. XML-CMS, MySpace Layout, YouTube Layout, Twitter Layout und Getränkarten als Printmedien für 925,00 Euro bis zum 30.07.10.
Das war das Angebot von mir, allerdings nur wenn keine Verzögerungen bzw. Änderungen entstehen und das ist aber so gekommen, dass es mehr wurde und auch komplizierter und der Abgabetermin nicht mehr der 30.07.10 war, sondern später.

Bekommen habe ich bis jetzt 200,00 Euro wie beschrieben und bekommen von mir hat er alles außer die Flash-Webseite und das MySpace-Layout.

Abnahmeprotokolle und Rechnungen zu diesem Projekt gibt es noch keine, da er bis jetzt immer seine eigenen Dinge macht, d.h. sobald er meint es wird vertraglich und er könnte benachteiligt werden winkt er ab, deshalb meine Blauäugigkeit, weil es eben aus der Freundschaft war.


Und danke dir mode93

[mode93]

ok.

Du hast nicht alles geliefert, er hat nicht alles bezahlt, er will mehr als vereinbart,
wobei nicht genau vereinbart ist, was er genau bekommt.
(siehe 1 x Flashseite kann vieles sein)

An deiner Stelle würde ich folgendes tun:

Beende die Zusammenarbeit mit der entsprechenden Begründung.
(Kunde will mehr als besprochen)

Erwähne, dass mit der Zahlung der 200 EUR deine Leistungen erledigt sind.

Ggf. mache doch ein neues Angebot.
Definiere genau was du anbietest und was es dann kostet (bedeutend mehr).
(1 x Flashwebsite ist ein weites Feld - kannst du so nicht machen)

Ich denke er wird es ablehnen und sich auch nicht mehr melden.

WORST CASE = Er klagt und du musst die 200 EUR zurückzahlen.
Glaube ich aber nicht, da es ja nicht mal Verträge gibt.
Du hättest schlechte Karten wenn er nicht zahlt.
Er hätte schlechte Karten wenn du nicht lieferst.

Von daher: Schwamm drüber und was gelernt.

[warstel]

Eine allgemeine Frage wäre noch inwiefern ein Angebot per Email ohne Unterschrift oder Empfänger gültig ist also habe lediglich das Angebot normal geschrieben nicht in offizieller Form und nicht in Verbindung mit dem Unternehmen für das die Seite sein soll also weiß nicht für welches Unternehmen ich gearbeitet habe

Und ja ich weiß klingt alles ziemlich doof...

Edit: Vielen Dank das hat mir echt weitergeholfen und werde sehen was bei raus kommt

[Benutzer 37983]

Es gibt auch mündliche Vertrage, da gibts dann nicht mal ne Mail und die sind auch bindend. Ist nur immer das Problem mit der Beweispflicht. Also ist ne Mail schon mal besser als nichts.

Es klingt allerdings in der Tat etwas seltsam, dass du nicht mal weißt, für wen du gearbeitet hast. Wer steht denn als Ansprechpartner im Angebot, in den Mails und so? Immer nur ein Vorname, mehr nicht? Das sollte dir auf jeden Fall nicht wieder passieren. Wenn ein Angebot geschrieben wird und sei es per Mail, dann setz immer oben den Empfänger rein, mit vollständiger Adresse. Sonst weiß ja keiner, für wen das Angebot gedacht ist und jeder/keiner fühlt sich angesprochen. Und am besten kommt unten ne Unterschrift drunter, wieder vom Empfänger. Das kann man ja auch so vermerken, Platz lassen für die Unterschrift, Zeile drunter den Namen tippen.

Und für die Zukunft alle Angebote klarer formulieren. Das wurd ja schon gesagt. Man lernt ja aus solchen Sachen (hoffentlich).

Ich würde auch noch einmal einen Brief schreiben, dort begründen, warum das Angebot so nicht eingehalten werden kann, weil es eben darüber hinaus geht, was der Kunde will und deswegen die Arbeit mit den 200,00 erledigt ist. Für alle weiteren Arbeiten gesondertes Angebot machen, falls der Kunde dich denn weiter beschäftigen will. Das würde ich gleich mit beilegen. Er darf dann die Layouts nutzen für die erwähnte Verwendung. Solange da nichts anderes vereinbart wurde, gelten die Nutzungsrechte eh nur für den jeweiligen Verwendungszweck.

Obwohl für Nutzungsrechte auch immer eine Urheberschaft nötig ist, aber die ist ja vielleicht bei den Layouts gegeben, kenn mich da im grafischen Bereich nicht so aus. Nicht alles ist urheberrechtlich geschützt. Kommt ja auf die Schöpfungshöhe an.