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Thema: Kundin erteilt EIL-Auftrag und 36 Stunden später absage vom 26.07.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Kundin erteilt EIL-Auftrag und 36 Stunden später absage
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Mike A.

Dabei seit: 06.03.2004
Ort: Bayern
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Verfasst So 27.07.2008 16:52
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Achim M. hat geschrieben:
Diese und ähnliche Geschichten liest man hier ja öfters und ich kann den Ärger auch verstehen. Aber wenn ich dann lese, um was für Beträge sich hier einige Gedanken machen, muss ich mich immer wieder wundern.

Ich denke einmal, den anderen Selbstständigen hier gehts nicht anders als mir: Mit einer 30,00-EUR-Rechnung kann man seine monatliche Bilanz kaum retten. Das müssen in der Regel ganz andere Summen bewegt werden. Wozu also einen riesigen Aufwand betreiben, um an solch kleine Summen zu kommen? Nur um sein Recht zu bekommen?

Meines Erachtens, fährt man als Selbstständiger definitiv besser, solche Kröten zu schlucken und sich lukrativeren Projekten zuzuwenden.

Gruß

Achim



Stimmt zwar ...

aber trotzdem.

Stell dir vor du machst das gleiche in der Gastronomie.

Ist es dann das gleiche ob ich beim Bäcker eine Semmel klaue oder beim Witzigmann ein 12 Gängemenue nicht bezahle?

Es geht nicht um die Summe. Es geht darum dass manche ganz bewusst so durchs Leben gehen. So nach dem Motto "bei dem Kleinkram um den ich den andren bescheisse, macht der doch eh nix", weil der Aufwand den er hätte viel zu groß ist.

Und das kann es doch auch nicht sein. Wenn ich was bestelle, zahle ich. Wenn ich nicht zahlen kann, bestell ich nix.


Mike
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m
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Dabei seit: 18.11.2004
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Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 27.07.2008 17:25
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aUDIOfREAK hat geschrieben:

Ich denke man fährt noch besser, wenn man sich auch für so einen Kleinkram schriftliche Auftragsbestätigungen einholt. Lächel


Sehe ich genauso, sowas ganz zu vermeiden wenn man es sich leisten kann ist noch besser.

Aber trotzdem, ich kann diese Mentalität der Kunden gerade in der Branche nicht nachvollziehen,
sowas hört man viel viel zu häufig. Ich bestelle auch nicht für die ganze Familie Pizza, koche dann
aber doch schnell selbst und wenn der Pizzalieferant klingelt erkläre ich ihm dass ich jetzt doch keinen
Hunger mehr habe. Am besten hält man sich von diesen Kunden durch anständige Preise fern, alleine
der Entwurf für 40€ macht dich meiner Meinung nach sozusagen schon teilweise mitschuldig.


Zuletzt bearbeitet von m am So 27.07.2008 19:10, insgesamt 1-mal bearbeitet
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GreenMan
Moderator

Dabei seit: 06.09.2003
Ort: Bremen
Alter: 58
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Verfasst So 27.07.2008 18:50
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Es kommt auch darauf an, welchen Aufwand man für einen ersten Entwurf hineinsteckt. Das kann man ja dosieren und z.B. nur 1 Stunde dafür verwenden. Bei der Präsentation dann darauf hinweisen, dass weitergehende und bessere Entwürfe kostenpflichtig werden.
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 28.07.2008 06:36
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Kaschperlkopf hat geschrieben:
Es geht nicht um die Summe. Es geht darum dass manche ganz bewusst so durchs Leben gehen. So nach dem Motto "bei dem Kleinkram um den ich den andren bescheisse, macht der doch eh nix", weil der Aufwand den er hätte viel zu groß ist.

Und das kann es doch auch nicht sein. Wenn ich was bestelle, zahle ich. Wenn ich nicht zahlen kann, bestell ich nix.

Das Problem beginnt doch hier schon beim ersten Kundengespräch. Kunde ruft am Samstag vormittag an und braucht die Visitenkarte am Montag. Sorry, aber so einen kranken Diensteifer findet man wirklich nur bei Mediengestaltern. Für so einen Blitzauftrag muss der Kunde dann auch nicht einmal Aufschlag bezahlen.

So lange Mediengestalter so agieren, werden sie auch von solchen Kunden verarscht.

Anderes Beispiel: Gastronomie. Kein anderes Gewerbe hat so einen schlechten Ruf. Deshalb bekommt ein normaler Wirt auch keinen Kredit bei einer Bank. Rennt er aber zu einem Mediengestalter und lässt sich dort einen Flyer erstellen, erhält er wie selbstverständlich eine Rechnung. Keine Bonitätsprüfung, kein Vertrag, kein Vorkasse.

Ich habe immer den Eindruck, dass viele Mediengestalter einfach vor einer Absage eines Kunden Angst haben. Deshalb lassen sich sich im Vorfeld eines Projektes auch auf absurde Preise und eigenwillige Geschäftsgebaren ein und wundern sich das sie am Ende mit leeren Händen da stehen. Im Nachhinein dann die juristische Keule auzupacken, finde ich dann etwas albern. Da hätte man eben vorher besser agieren sollen.

@Schriftsetzer
Meines Erachtens hast Du diese Verhältnisse eben wirklich nur bei den Kleinunternehmern. Bei größeren Unternehmen ist es nach meiner Erfahrung eben eher so, dass hier der Kunde auch eine schriftliche Absicherung haben will. In der Regel muss man dazu ja ohnehin beim Kunden als Lieferant gelistet sein und kann nur Aufträge entgegen nehmen, die schriftlich erteilt wurden.

Gruß

Achim
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Schriftsetzer

Dabei seit: 06.01.2008
Ort: Leipzig
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 28.07.2008 07:12
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Achim M. hat geschrieben:
Kunde ruft am Samstag vormittag an und braucht die Visitenkarte am Montag. Sorry, aber so einen kranken Diensteifer findet man wirklich nur bei Mediengestaltern.
Ich finde das nicht krank. Das ist die vielgerühmte Dienstleistungsmentalität und Kundenorientierung, die viele in Deutschland so vermissen (aber immer nur bei den anderen, also dann, wenn sie selbst einer unkomplizierten, schnellen Dienstleistung bedürfen). Ich habe etliche Kunden, die das zu schätzen wissen und auch nicht unanständig ausnutzen. Außerdem: Solche Flexibilität ist der wesentliche Wettbewerbsvorteil, den der »kleine« Dienstleister gegenüber größeren Firmen hat, denn billiger kann er normalerweise nicht sein, wenn er sich nicht das Genick brechen will.

Achim M. hat geschrieben:
Meines Erachtens hast Du diese Verhältnisse eben wirklich nur bei den Kleinunternehmern. Bei größeren Unternehmen ist es nach meiner Erfahrung eben eher so, dass hier der Kunde auch eine schriftliche Absicherung haben will. In der Regel muss man dazu ja ohnehin beim Kunden als Lieferant gelistet sein und kann nur Aufträge entgegen nehmen, die schriftlich erteilt wurden.
Das ist einer der Gründe, warum ich, wo immer möglich, lieber bei Kleinunternehmen einkaufe als bei großen Firmen. Mir ist der Papierkram zuwider und ich mache gern Geschäfte auf Augenhöhe — von Inhaber zu Inhaber — per Handschlag. Wenn ich z. B. einfach nur Preise für eine Ware vergleichen möchte und ein potentieller Lieferant schickt mir — statt mir einfach mal eine Zahl am Telephon zu sagen — ein umfängliches mehrseitiges Angebot per Fax, das zu entschlüsseln ich einen halben Tag und umfassende Rechtskenntnisse brauche und das zu allem Überfluß am nächsten Tag auch noch als Duplikat im meinem Briefkasten liegt, dann sage ich mir: Diesen Wahnsinn bezahle ich mit. Und so ist es ja auch.
Dabei bin ich mir der Risiken durch Zahlungsausfälle durchaus bewußt und ziehe mir auch nicht jeden Mist um jeden Preis auf meinen Schreibtisch. Kunden, mit denen man nicht verbindliche Absprachen mündlich treffen kann, fliegen eben über kurz oder lang raus. Und meine Zahlungsausfälle sind sehr gering. Auf jeden Fall sind sie geringer, als der Aufwand, den ich hätte, um alles juristisch wasserdicht zu machen. Denn auch dies ist kein Universalschutz: Was nützt die schönste Auftragsbestätigung, wo nichts zu pfänden ist.
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 28.07.2008 07:44
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achim hat grundsätzlich recht. aber auch die argumente vom schriftsetzer kann ich nachvollziehen - allerdings eben nicht bei neukunden, die ich noch gar nicht kenne. bei bestandskunden ist das was anderes, wenn die freitag mittags anrufen und schnell was brauchen. da drück ich auch schon mal ein auge zu (auch hier kommts drauf an wie wichtig mir der kunde ist). aber wenn jemand schon im vorfeld, den ich gar nicht kenne, so anfängt, lass ich da gleich die finger davon.

um geschäfte auf augenhöhe zu tätigen, muss ich meinen kunden erstmal kennen. mit einem "dahergelaufenen" geht das erstmal nicht - zumindest nicht sofort... aber achim hat schon recht - in so gut wie keiner branche lässt sich der dienstleister von seinen kunden so verarschen wie in unserer branche. das liegt aber wohl vor allem daran, das die meisten einzelkämpfer wohl in ihrem fach gut sind (also der gestaltung) aber eben vom verkaufen und vom kundenumgang wenig ahnung haben. da bin ich gott froh das ich einige jahre im einzelhandel und als kundenbetreuer für industriekunden bei ner spedition gearbeitet hab.
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Xcribble

Dabei seit: 10.03.2008
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Alter: 35
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Verfasst Mo 28.07.2008 08:31
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Nimroy hat geschrieben:
Ich würde mal den normalen Weg einer unbezahlten Rechnung gehen. Immerhin hat sie ja gesagt, den Auftrag zurückgezogen zu haben. Also bestätigt sie, einen Auftrag erteilt zu haben. *hehe*


seh ich auch so *zwinker*
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 28.07.2008 09:36
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Schriftsetzer hat geschrieben:
Ich finde das nicht krank. Das ist die vielgerühmte Dienstleistungsmentalität und Kundenorientierung, die viele in Deutschland so vermissen (aber immer nur bei den anderen, also dann, wenn sie selbst einer unkomplizierten, schnellen Dienstleistung bedürfen). Ich habe etliche Kunden, die das zu schätzen wissen und auch nicht unanständig ausnutzen. Außerdem: Solche Flexibilität ist der wesentliche Wettbewerbsvorteil, den der »kleine« Dienstleister gegenüber größeren Firmen hat, denn billiger kann er normalerweise nicht sein, wenn er sich nicht das Genick brechen will.

Wie @aUDIOfREAK ja schon schreibt, wir reden hier über das Neukundengeschäft. Da lasse ich mich von niemanden am Samstag morgen anrufen. Denn Typen, denen am Samstag morgen einfällt, dass sie dringend eine Visitenkarte brauchen, rufen dich am Sonntag abend an, um den Job abzublasen. Und mit solchen Freaks möchte ich einfach nichts zu tun haben. Mit mangelnder Flexibiltät hat das nichts zu tun. Aber ich habe auch noch Familie und für solchen Kinderkram keine Zeit.
Schriftsetzer hat geschrieben:
Achim M. hat geschrieben:
Meines Erachtens hast Du diese Verhältnisse eben wirklich nur bei den Kleinunternehmern. Bei größeren Unternehmen ist es nach meiner Erfahrung eben eher so, dass hier der Kunde auch eine schriftliche Absicherung haben will. In der Regel muss man dazu ja ohnehin beim Kunden als Lieferant gelistet sein und kann nur Aufträge entgegen nehmen, die schriftlich erteilt wurden.
Das ist einer der Gründe, warum ich, wo immer möglich, lieber bei Kleinunternehmen einkaufe als bei großen Firmen. Mir ist der Papierkram zuwider und ich mache gern Geschäfte auf Augenhöhe — von Inhaber zu Inhaber — per Handschlag. Wenn ich z. B. einfach nur Preise für eine Ware vergleichen möchte und ein potentieller Lieferant schickt mir — statt mir einfach mal eine Zahl am Telephon zu sagen — ein umfängliches mehrseitiges Angebot per Fax, das zu entschlüsseln ich einen halben Tag und umfassende Rechtskenntnisse brauche und das zu allem Überfluß am nächsten Tag auch noch als Duplikat im meinem Briefkasten liegt, dann sage ich mir: Diesen Wahnsinn bezahle ich mit. Und so ist es ja auch.
Dabei bin ich mir der Risiken durch Zahlungsausfälle durchaus bewußt und ziehe mir auch nicht jeden Mist um jeden Preis auf meinen Schreibtisch. Kunden, mit denen man nicht verbindliche Absprachen mündlich treffen kann, fliegen eben über kurz oder lang raus. Und meine Zahlungsausfälle sind sehr gering. Auf jeden Fall sind sie geringer, als der Aufwand, den ich hätte, um alles juristisch wasserdicht zu machen. Denn auch dies ist kein Universalschutz: Was nützt die schönste Auftragsbestätigung, wo nichts zu pfänden ist.

Ich denke, Du hast mich nicht verstanden. Wenn ich als Dienstleister für ein größeres Unternehmen arbeite, dann können die Leute dort, nur Aufträge über den Einkauf erteilen. Und diese Aufträge können eben nur schriftlich an gelistete Lieferanten erfolgen. Mit anderen Worten, dieses Hin-und-Her mit der Kohle gibt es für mich als Dienstleister dann einfach nicht. Sobald ich den schriftlichen Auftrag habe, habe ich auch die Gewährleistung, dass ich mein Geld bekomme. Andererseits ist der Dienstleisterpool in der Regel eher eingeschränkt, so dass ich dann auch nicht mit irgendwelchen Schülern etc. konkurrieren muss.

Ich lese hier immer wieder von der genialen Geschäftsidee "Bezahlbare Werbung für Kleinunternehmen" anzubieten und ich wiederhole es immer wieder gerne "Ihr seid es doch selbst schuld, wenn ihr verarscht werdet." In Deutschland gibt es doch so viele GmbHs, mit denen man echt gut Geld verdienen kann, da werde ich es nie verstehen, warum sich so viele talentierte Leute für ein paar Euros anbiedern. Nehmt halt das Lippenpiercing raus, kauft Euch einen Anzug und akquriert bei ernsthaften Unternehmen. Dann muss man auch keinen 30 EUR nachlaufen.

Und bevor ich jetzt angefeindet werde: Ich kenne den Markt und weiß, wie schwer es ist, als selbstständiger Mediengestalter Kunden zu gewinnen. Aber wer seine Zeit mit Kleinkunden und 40-EUR-Aufträgen vertut, hat eben auch keine Zeit für ernsthafte Kunde bzw. deren Akquise.

Gruß

Achim
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