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Thema: Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen vom 26.01.2009


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen
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MCR

Dabei seit: 01.08.2004
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 26.01.2009 14:02
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Aus Sicht des Drucktechnikers möchte ich mal anmerken, dass CMYK-Werte überhaupt keine Farbverbindlichkeit sichern. Papier (Vergilbung, Beschichtung), anderer Druckfarbenhersteller oder anderes Wetter und schon sieht es ganz anders aus, obwohl es die selbe Vorlage Datei war.

Du könntest den Farbabstand über eine densitometrische und spektralfotometrische Messungen prüfen (in einer Druckerei anfragen). Dann hättest du in objektive Zahlen wie stark die Farbabweichung wirklich ist.
Und dann solltest du dich mit deinem Kunden zusammensetzen und ihm erklären, wieso es zu Farbabweichungen kommt und das sie sich nicht vermeiden lassen, wenn unterschiedliches Papier und eine Online-Druckerei gewählt wird. Auch dass die Farben von alten Druckerzeugnissen anders aussehen als von frischen (Thema Lichtechtheit von Farben).

Ein Rechtstreit dauert ewig, also versuch lieber deinen Kunden nett davon zu überzeugen, dass diese Farbabweichungen nicht euer Verschulden sind. Erkläre, dass es aufwendig in der Produktion ist, solche Farbabweichungen zu vermeiden und es den Druck erheblich verteuern wird gegenüber einer Online-Druckerei.
Vielleicht lenkt er ein, wenn er davon überzeugt ist, dass es trotz der Farbabweichung ein gutes Preis-Leistungverhältnis ist. * Keine Ahnung... *
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antonio_mo

Dabei seit: 20.05.2006
Ort: Berlin
Alter: 57
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 26.01.2009 14:08
Titel

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Hallo MCR,

Du hast ja recht, aber wenn eben das nicht in den AGBs steht, oder der Kunde wird darüber nicht informiert,
dann muss man es dem Ersteller der Druckdaten ankreiden, dass er es versäumt hat.
Es muss ja nicht immer NUR darum gehen sich rechtlich abzusichern, sondern das zwischen dem Kunden
und dem »Grafiker« eine Kommunikationsebene entsteht um vielleicht auch nach Lösungen zu suchen.
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Nimroy
Community Manager

Dabei seit: 26.05.2004
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 26.01.2009 14:31
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Theorteisch muss man die beiden roten Flächen messen und vergleichen und wenn das Delta E innerhalb der in den AGB angeführten Rahmenbedingungen ist, ist man auf der sicheren Seite.
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geradeaus
Threadersteller

Dabei seit: 13.06.2008
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Mo 26.01.2009 18:02
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Wow, mit so vielen Antworten hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, schonmal vielen Dank an alle, die sich hier beteiligen! Habe leider nicht sehr viel Zeit und kann deswegen nicht auf alle Antworten eingehen.

Zuerst folgendes, weil's anscheinend ein wenig untergegangen ist: Wir haben den Kunden bereits in der Konzept-Phase mehrfach (2 oder 3x, persönlich im Gespräch) darauf hingewiesen, das mit minimalen Farbabweichungen zu rechnen ist und die einzige verbindliche Farbe aus dem Drucker der Druckerei kommt, nicht aus seinem Rechnungsdrucker.
Immerhin hat er glänzende VKs, matte Flyer und Offset-Briefpapier bestellt, dass hier nicht alles zu 100% gleich aussehen kann, sollte eigentlich jedem, der eine Firma führen kann (also auch dem Kunden) auch klar sein - aber man lernt ja nie aus...

Unser(e) Fehler liegen hier denke ich klar darin, dass wir dem Kunden keinen schriftlichen Hinweis auf diese Umstände gegeben haben - sonst wäre wahrscheinlich auch alles gut. Nebenbei: Ich muss gestehen, in den AGBs stand bis jetzt nichts zum Thema Farbabweichungen. Bis jetzt gab's auch keine Probleme in diesem Bereich, mag aber daran liegen, dass wir eh nur sehr wenig Print machen.

Unter'm Strich bin ich mittlerweile soweit (nach Gesprächen mit Rechtsschutz-Fachabteilung der Versicherung etc.), dass ich morgen ein letztes Mal zum Kunden fahren werde, ihm eine persönliche, für beide Parteien vertretbare Lösung anbiete (ich dachte, das hätte ich bereits mit dem Preisnachlass...) und dann warten werde, wie er reagiert. Sollte er weiterhin nicht zahlen, werde ich vom Anwalt den Rechnungsbetrag ganz normal anmahnen lassen, so wie bei jedem anderen Kunden auch. Was mich bislang von diesem Schritt abgehalten hat, war die Überlegung eventuell selbst Fehler begangen zu haben und so für den Unterschied verantwortlich zu sein. Abgesehen vom mangelnden schriftlichen Hinweis denke ich allerdings nicht, dass wir uns etwas vorzuwerfen haben, also gilt wie üblich: Wir lassen's mal darauf ankommen, vor Gericht landen wird's mit der Ausgangslage und dem Streitwert wohl kaum.

Vor Morgen früh werde ich es nicht mehr schaffen, hier nochmal reinzuschaun. Lasst Euch bitte trotzdem aus, wenn Euch noch Dinge einfallen, und seien es nur gute Argumente - von denen kann man schließlich nie genug haben. Vielen Dank hierfür!

MfG
Matthias
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Zeithase

Dabei seit: 09.05.2005
Ort: Erfurt
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 26.01.2009 19:45
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geradeaus hat geschrieben:
Immerhin hat er glänzende VKs, matte Flyer und Offset-Briefpapier bestellt, dass hier nicht alles zu 100% gleich aussehen kann, sollte eigentlich jedem, der eine Firma führen kann (also auch dem Kunden) auch klar sein - aber man lernt ja nie aus...


Woher soll ein Laie das bitte wissen? Au weia!
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M_a_x

Dabei seit: 28.02.2005
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.01.2009 09:54
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MCR hat geschrieben:

Du könntest den Farbabstand über eine densitometrische und spektralfotometrische Messungen prüfen (in einer Druckerei anfragen). Dann hättest du in objektive Zahlen wie stark die Farbabweichung wirklich ist.
....:

Ja, das wäre das Erste was ich machen würde.
Wenn man bedenkt, daß laut ISO-Standard innerhalb derselben Auflage schon eine Schwankung von delta E=4 und eine Abweichung von Delta E=5 erlaubt ist, relativiert sich so etwas schon ein bischen.

Man müsste mal genauer wissen, um welche Farben es sich überhaupt handelt, redet man von Abweichungen in Sonderfarben, Prozessfarbe, Volltönen, Bilder, technische Raster....??
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Benutzer 13273
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Di 27.01.2009 15:02
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Zeithase hat geschrieben:
geradeaus hat geschrieben:
Immerhin hat er glänzende VKs, matte Flyer und Offset-Briefpapier bestellt, dass hier nicht alles zu 100% gleich aussehen kann, sollte eigentlich jedem, der eine Firma führen kann (also auch dem Kunden) auch klar sein - aber man lernt ja nie aus...


Woher soll ein Laie das bitte wissen? Au weia!


Muss er das wissen?
Willst du dem Kunden alle denkbaren Toleranzquellen vor jedem Job erklären?
Es wurde sicherlich für unterschiedliche Materialien eine Anpassung der Farben vorgenommen, oder?
Dem Kunden wurden sicherlich farbverbindliche Proofs vorgelegt, in denen er den unvermeidlichen Unterschied der Farben bei unterschiedlichen Materialien erkennen konnte, oder?
Er hat sicherlich die verbindlichen Proofs freigezeichnet, oder?

Wer blind Daten verschickt - identische, für unterschiedliche Materialien... * Ich geb auf... *

Man sollte im Voraus in der Lage sein, einem Kunden darstellen zu können, dass sein Logo z.B. auf einem gestrichenen und ungestrichenen Papier niemals 100% zusammenpasst. Wenn entsprechend vor dem Druck kommuniziert wurde, ist ein Gespräch nach dem Druck ebenso problemlos.
Alles andere ist Amateurarbeit und mit entsprechenden Folgen.
Auf die möglichen Drucktoleranzen brauche ich wohl nicht weiter eingehen. Hier wurde vorher schon zu viel vernachlässigt.
 
type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.01.2009 15:31
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und weils noch nicht erwähnt wurde:
grade bei so einem kunden hätte ich auf einen sammeldruck in 4c verzichtet, und bringe auch nochmal der farbkonsistenz wegen das thema sonderfarben mit ein.

alles in allem wurds ja schon gesgat, und ich schließe mich der meinung an, dass hier nicht nur ahnungslosigkeit auf seiten des endkunden herrscht. allerdings, und das ist der unterschied zwischen hersteller und kunden, sollte der hersteller wissen, was er da tut, und eine problematik kommunizieren und sich entsprechend schriftlich absichern können.
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