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Thema: Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen vom 26.01.2009


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen
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geradeaus
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Verfasst Mo 26.01.2009 13:33
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Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen

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Hallo zusammen! In erster Linie muss ich hier mal mein Lob aussprechen, mgi bietet wirklich eine riesige Informationsplattform - und alles ohne die mittlerweile üblichen Gebühren, Knebelverträge und Seelenverkäufe. Schönes Ding, Ihr habt mir schon öfter geholfen als anzunehmen wäre *zwinker*

Schade eigentlich, dass mein erster Beitrag direkt ein so unangenehmer ist, aber mir brennt's ein wenig unter den Nägeln...

Kurz zur Vorgeschichte:
Ein Kunde hat bei uns im Oktober eine Überarbeitung seines CDs (Logo, Visitenkarten, Briefpapier) und zusätzlich einen Flyer für eine Firmenveranstaltung bestellt. Nach langem hin und her haben wir zu einem Logo gefunden, das dem Kunden gefällt und ausgehend von diesem die restlichen Arbeiten erledigt. Als alles fertig gestaltet und zur Abnahme beim Kunden lag, gab's folgende Rückmeldung:"Alles gut, aber lasst uns mit dem Briefpapier warten, da werden sich im Januar Daten ändern!" Also Flyer und Visitenkarten drucken (diese Online-Druckerei, Ihr wisst schon die groooße...) lassen, mit dem Briefpapier bis Januar warten - lief soweit alles gut. Der Kunde zahlte wie vereinbart die Abschlagszahlung und übermittelte Anfang Januar den geänderten Datensatz. Nachdem dieser eingebunden wurde (Steuernummer, Firmierungsart, neue Falzmarker; mehr wurde an der Vorlage auch nicht mehr geändert), haben wir die Vorlage nochmals zur Abnahme vorgelegt, auch hier wieder "Alles in Ordnung, bitte in Druck geben!"

Vor gut 1 1/2 Wochen haben wir dann die neuen Briefbögen geliefert, inkl. Rechnung, der Kunde hat sich bedankt und wir haben uns auf den noch ausstehenden Restbetrag gefreut. Am nächsten Tag ging das Telefon mit folgender Ansage "Wir zahlen für die Briefbögen nicht! Das rot im Logo sieht völlig anders aus als auf den Visitenkarten! Macht neue und wir zahlen oder holt die alten ab und lasst uns in Ruhe!" Das hat uns erstmal stutzig gemacht, wir haben dann verglichen und tatsächlich eine geringe Abweichung bemerkt. Wir sprechen hier allerdings wirklich über geringe Abweichung, nicht rosa zu weinrot, nur wirklich zu erkennen wenn man beides gegeneinander hält, und auch dann nur bei gutem Licht.
In allen Druckvorlagen kam immer ein und die selbe Vektor-Datei des Logos zum Einsatz, alles wurde auf einem Computer in ein und dem selben Modus mit identischen Einstellungen gespeichert und der Druckerei übersandt. Als Antwort der Druckerei kam lediglich ein vorgefertigtes "unterschiedliches Papier, unterschiedliche Verfahren, unterschiedliche Produkte = unterschiedliche Farben! Keine Garantie unsererseits"-Schreiben. Eine Kulanzlösung fällt aus, die Druckerei möchte uns nicht weiter entgegenkommen. Wir als Anbieter haben unseren Kunden bereits in der Planungsphase mehrfach über diesen und andere Umstände aufgeklärt ("Wenn ich eure Datei mit meinem Canon i250 drucke, dann sind die Falzmarken fälschlicherweise einen cm vom linken Rand entfernt, Ihr habt also einen Fehler in der Vorlage!!!!") und sind Ihm auch ansonsten schon entgegengekommen (Angebot des verminderten Rechnungsbetrages wenn er die 10.000 Briefbögen trotzdem abnimmt), er besteht aber weiterhin darauf nicht zu zahlen und damit Recht zu haben.

Ich würde nun nur ungern noch ewig auf den Daten rumreiten, die an die Druckerei gegangen sind, da diese bestätigt identische Farbwerte haben. Ganz im Gegenteil, ich erhoffe mir hier Tips zur Vorgehensweise dem Kunden gegenüber. Seine 14-tägige Zahlungsfrist läuft morgen ab, nachdem er das letzte Telefonat (unser Angebot des Preisnachlasses) beendet hat, haben wir nichts mehr gehört. Zahlungserinnerung? Mahnung? Wenn, dann über den vollen Rechungsbetrag oder über das geringere Angebot, welches er nie angenommen hat? Wir schlagen uns nicht darum, diesen Kunden zu halten, wir hätten allerdings reges Interesse am ausbleibenden Rechnungsbetrag, das Geld zu bekommen ist also unser einziges Ziel. Ich habe hier einen unterschriebenen Vertrag, in dem der Kunde sich a) zur Abnahme und b) zur Zahlung verpflichtet, getreu dem Fall er hat in der Entstehungsphase alles bewilligt und die Druckfreigabe erteilt - was er ja definitiv hat. Ich habe gerade ein wenig das Gefühl, dass mir dieser Vertrag nichts nützt - jedenfalls suggeriert der Kontoauszug mir das...

Ich habe gelesen, dass sich der Kunde zur Zahlung verpflichtet, wenn er anfängt, die Briefbögen zu benutzen. Stimmt das so? Ich habe die 10.000 Stück nicht auf Vollständigkeit kontrolliert (durchgezählt *balla balla* ), wie kann ich ihm also die Nutzung überhaupt nachweisen? Ich weiß ja nichtmal, ob ich 9.999 oder 10.001 von der Druckerei bekommen habe.

Ich hoffe ich habe euch mit meiner Ausführung nicht zu sehr gelangweilt. Mit Kunden, die kein Geld haben, kennen wir uns Mittlerweile ganz gut aus, aber so ein Fall ist neu für uns. Wir wollen nicht sofort zum Anwalt rennen, Kunden vor Gericht zerren oder ähnliches, aber wir sind mittelfristig auf jedes Geld angewiesen. Über hilfreiche Antworten würden wir uns dementsprechend ganz besonders freuen, natürlich auch über alle anderen *zwinker*. Achja, dass hier kaum Anwälte rumlaufen, ist klar. Wir wollen (noch) keinen Rechtsbeistand, und wenn, wissen wir, dass es den beim Anwalt gibt.

Vielen Dank im Voraus!

Besten Gruß,
Matthias
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Zeithase

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Verfasst Mo 26.01.2009 13:39
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Was sagen denn eure AGB zu moeglichen Farbabweichungen? *zwinker*
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antonio_mo

Dabei seit: 20.05.2006
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Verfasst Mo 26.01.2009 13:39
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Re: Kunde will Rechnung wegen Farbabweichungen nicht zahlen

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geradeaus hat geschrieben:

In allen Druckvorlagen kam immer ein und die selbe Vektor-Datei des Logos zum Einsatz, alles wurde auf einem Computer in ein und dem selben Modus mit identischen Einstellungen gespeichert und der Druckerei übersandt. Als Antwort der Druckerei kam lediglich ein vorgefertigtes "unterschiedliches Papier, unterschiedliche Verfahren, unterschiedliche Produkte = unterschiedliche Farben! Keine Garantie unsererseits"-Schreiben. Eine Kulanzlösung fällt aus, die Druckerei möchte uns nicht weiter entgegenkommen.


Wenn es sich um unterschiedliches Papier handelt hat die Druckerei Recht.
Das muss man dem Kunden aber auch vorher sagen bzw. schriftlich vorlegen.
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Smooth-Graphics

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Verfasst Mo 26.01.2009 13:53
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Zeithase hat geschrieben:
Was sagen denn eure AGB zu moeglichen Farbabweichungen? *zwinker*


@antonio: Muss man oder sollte man? Wäre gut zu wissen hier, auch wenn sich das schon eigentlich gehört den Kunden daraufhinzuweisen.

@Zeithase: Richtig. Am besten setzt man sowas in die AGB rein. Da kann man dann gut reinschreiben, dass man eben nicht für Farbabweichungen (in solchen Fällen) haftet und nichts beanstandet werden kann.
Besser noch verweist man darauf, dass in diesen Fällen (ext. Druck über Dritte) die AGB der Druckerei gelten.

Allerdings glaube ich nicht, dass der Kunde überhaupt eine Möglichkeit hat, hier etwas zu reklamieren.
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Achim M.

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Verfasst Mo 26.01.2009 13:58
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Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber das ist so eine typische Geschichte von überforderter Selbstständigkeit, die man hier jeden Tag lesen kann.

Kunde ist nicht zufrieden und stellt sich stur. Also muss man ein klärendes Gespräch führen. Dafür braucht man keine Anwälte. Da ist schlicht Kommunikationsfähigkeit gefragt. Und: Das geht nicht nur die so, sondern mit solchen Sachen muss ich mich und jeder andere Selbstständige auch herumschlagen.

Der andere Punkt: Onlinedruckereien. Ich habe nichts dagegen. Aber man kann von dieser Seite aber auch keine überragende Kulanz erwarten*. Andererseits ist der Druck dafür auch sehr günstig. Das heißt, der Verlust hält sich auch in Grenzen, wenn man den Kunden mit ein paar Prozent Rabatt entgegen kommt.

Gruß

Achim


*Darüberhinaus kannst Du eine Onlinedruckerei schon aus technischen Gründen nicht verpflichten, auf gleiche Farben zu achten. Meine Hausdruckerei achtet sogar darauf, ohne das ich darauf hinweisen muss.


Zuletzt bearbeitet von Achim M. am Mo 26.01.2009 13:59, insgesamt 1-mal bearbeitet
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antonio_mo

Dabei seit: 20.05.2006
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Verfasst Mo 26.01.2009 13:58
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Smooth-Graphics hat geschrieben:

Allerdings glaube ich nicht, dass der Kunde überhaupt eine Möglichkeit hat, hier etwas zu reklamieren.


Das sehe ich nicht so ganz, anscheinend bist Du Deiner Aufgabe nicht nachgekommen den Kunden
darüber zu informieren, dass es zu Farbabweichungen kommen kann wenn das Papier wechselt.
Für mich stellt sich nicht die Frage wer Schuld hat sondern wie man sich einigen kann.

Wie Zeihase schon erwähnt hat sollte soetwas in den AGBs stehen, wenn es bei Dir nicht vermerkt ist,
hat der Kunde sehr wohl recht zur Reklamation.
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Smooth-Graphics

Dabei seit: 22.05.2006
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Verfasst Mo 26.01.2009 14:02
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Du sprichst aber jetzt nicht mich an oder? *zwinker*

Ja, dem Gespräch und der Einigung kann ich nur zustimmen. Kommt eben ganz darauf an, wie euer Kundenverhältnis aussieht. Gut, wenn ihr das geld haben wollt, aber den Kunden nicht unbedingt behalten möchtet, dann versucht es auf Rechtsfall, ansonsten kann ich aber eine gütliche Einigung nur empfehlen.
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antonio_mo

Dabei seit: 20.05.2006
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Verfasst Mo 26.01.2009 14:05
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Smooth-Graphics hat geschrieben:
Du sprichst aber jetzt nicht mich an oder? *zwinker*


Nein das galt dem TE, sorry *Thumbs up!*
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