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Thema: Fristlose Kündigung des Auftragsverhältnisses und Datenklau vom 12.05.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Fristlose Kündigung des Auftragsverhältnisses und Datenklau
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Mitch71
Threadersteller

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Verfasst Mi 12.05.2010 15:22
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Fristlose Kündigung des Auftragsverhältnisses und Datenklau

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Hallo Forum, ich bräuchte mal Eure Hilfe, weil ich mich mit meinen Überlegungen im Kreis drehe.

Ich bin seit über 15 Jahren als Mediengestalter selbständig und seit über 12 Jahren als Freiberufler für einen Verlag tätig, dessen Gesellschafter auch mal ein sehr guter Freund (und Mentor) von mir war. Ich war die letzten 10 Jahre bei ihm in einer Bürogemeinschaft tätig und habe für diesen Verlag Anzeigen gestaltet und abgesetzt sowie das Zeitschriftenlayout für eine monatliche Zeitschrift gemacht.

Nun hat er mich letztes Jahr im Sommer ohne Vorwarnung von heute auf morgen abserviert. Nach eigener Aussage fertigt er jetzt sämtliche Anzeigen und Layouts selbst. Später habe ich dann noch mitbekommen, dass er sich widerrechtlich die Computerdateien von meiner externen Backup-Festplatte angeeignet hat und mit diesen Daten weiterarbeitet.

Der Auftrag war so umfangreich, dass ich eigentlich fast ausschließlich von diesem einen Auftraggeber gelebt habe. Zwei andere Auftraggeber, die ich zu dieser Zeit noch hatte und vorher ca. 40% meines Gesamtumsatzes ausgemacht haben, sind letztes Jahr in die Insolvenz gegangen. D.h. ich habe nach Verlust dieses Auftraggebers gar nichts mehr und stehe kurz vor dem finanziellen Bankrott.

Ich habe mir natürlich einen Anwalt genommen und versucht, dagegen vorzugehen. Zum einen wegen der "fristlosen" Kündigung unseres Auftragsverhältnisses zum anderen wegen der widerrechtlichen Aneignung und Verwendung meiner Daten.

Einen schriftlichen Vertrag in Bezug auf unsere Zusammenarbeit gibt es leider nicht.

Sämtliche Versuche, die Sache außergerichtlich aus der Welt zu schaffen, sind gescheitert, er legt es offensichtlich auf eine Gerichtsverhandlung an.

Jetzt wollte ich (bevor ich noch mehr Anwaltskosten habe) erstmal eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einreichen wegen dem Datenklau. Mein Anwalt meinte aber, er sieht da nur schwer einen Straftatbestand, da die Backup-Festplatte von mir (dumm bzw. leichtsinnig von mir) nicht passwortgeschützt war und auch mein Büro in der Bürogemeinschaft nicht abgeschlossen war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man einfach so zu einem ins Büro gehen kann und sich Daten runterziehen kann. Die copyrightrechtliche Sache ist da eine andere Geschichte. Er ist sich dessen wohl bewusst und verzichtet weitgehend auf die Verwendung von Anzeigen, die von mir gestaltet wurden. Er verwendet aber sämtliche Firmenlogos von Kunden, die ich für Druckvorstufe bearbeitet und konvertiert habe. Er argumentiert, dass diese Daten ihm gehören, da sie dem Verlag zugespielt wurden, lässt aber völlig außen vor, dass ich diese Daten nachbearbeitet habe.

So, jetzt sieht es so aus: nach über 12 Jahren unserer Zusammenarbeit kündigt man seinem Partner nicht einfach so das Geschäftsverhältnis auf, eine angemessene Frist hätte ich da vorausgesetzt. Zum anderen eignet man sich nicht einfach fremde Daten an, ohne zu fragen. Ich habe jetzt 2 Möglichkeiten:
1. Die Sache auf sich beruhen lassen, meinem Anwalt 500,- Euro zu bezahlen und fertig
2. Zivilklage wegen Nichteinhaltung von Kündigungsfristen und Datenklau einreichen und auf Schadenersatz klagen (voraussichtlich ca. 1.700 Euro Gerichtskosten)
3. Klage bei der Staatsanwaltschaft wg. Datenklau einreichen und erstmal schauen, was passiert und dann evtl. erst Zivilklage einreichen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll und vielleicht weiß auch einer von Euch, was für ein Straftatbestand beim Datenklau da vorliegt. Wie gesagt, mein Anwalt meinte, es läge keiner vor, da die Festplatte nicht ausreichend geschützt war.

Und nun das obligatorische "What's my line?"
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koi-sh

Dabei seit: 22.04.2005
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Verfasst Mi 12.05.2010 15:26
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hör auf deinen Anwalt ...
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Silvergecko

Dabei seit: 02.01.2007
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Verfasst Mi 12.05.2010 15:27
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Ich find ja klauen is klauen nur weil dein Monitor im Büro steht und er da rein kann, darf er diesen sich nicht aneignen.

Da würde ja jede Putzfrau jubeln * Keine Ahnung... *

Aber klär das am besten mit deinem Anwalt (notfalls einen der sich besser mit Medienrecht auskennt) aber frag Ihn mal wo der unterschied zum Monitor und zur Putzfrau ist!!!
Würde mich mal interessieren was er da sagt, also bitte auch hier posten Lächel


Zuletzt bearbeitet von Silvergecko am Mi 12.05.2010 15:34, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Sherithra

Dabei seit: 05.09.2007
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Verfasst Mi 12.05.2010 15:41
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Zum Thema „Kündigungsfrist“:

Versteh ich ehrlich gesagt nicht. Du bist Freiberufler. Wenn nicht vertraglich geregelt ist,
wie lange Du die Zeitschrift machst, kann Dein Kunde jederzeit sagen, nö ich mag mit Dir nicht mehr.

Ob das nun menschlich nicht ok ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber rein rechtlich ist er eben
nicht Dein Arbeitgeber, sondern Dein Kunde....

Wobei, wenn er Deine einzige Einnahmequelle war, gibt es ja noch die Scheinselbstständigkeit...
Denke, dass Du wirklich nach einem Anwalt mit dem richtigen Fachgebiet Ausschau halten solltest.
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Silvergecko

Dabei seit: 02.01.2007
Ort: Cologne
Alter: 46
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 12.05.2010 22:38
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Hey lasst das mal nicht untergehn das mit den Daten interessiert mich <-- Schuld!
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Mac

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Ort: Köln
Alter: 62
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 13.05.2010 09:00
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Ehrlich gesagt, würde ich sagen: Arschkarte gezogen.

Keine Anstellung, kein Vertrag, als Dienstleister Logos bearbeitet und weitergereicht.
Das kannste mit Rechten knicken. Es sind ja nicht mal deine eigenen Logos/Kreationen.

Dass jemand an deine Festplatte gegangen ist, ist ne Frechheit, aber selbst das
vor Gericht geltend zu machen, wird sehr schwierig.

Sollte er allerdings irgendwelche Schriften, die du gekauft hast oder anderes
weiter nutzen, was eindeutig dir gehört, kriegst du ihn am Arsch.

Scheinselbständigkeit: vergiss es.


Zuletzt bearbeitet von Mac am Do 13.05.2010 09:02, insgesamt 1-mal bearbeitet
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McMaren

Dabei seit: 06.09.2002
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Alter: 43
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 13.05.2010 12:15
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Mac hat geschrieben:
Ehrlich gesagt, würde ich sagen: Arschkarte gezogen.

Keine Anstellung, kein Vertrag, als Dienstleister Logos bearbeitet und weitergereicht.
Das kannste mit Rechten knicken. Es sind ja nicht mal deine eigenen Logos/Kreationen.

Dass jemand an deine Festplatte gegangen ist, ist ne Frechheit, aber selbst das
vor Gericht geltend zu machen, wird sehr schwierig.

Sollte er allerdings irgendwelche Schriften, die du gekauft hast oder anderes
weiter nutzen, was eindeutig dir gehört, kriegst du ihn am Arsch.

Scheinselbständigkeit: vergiss es.


So sehe ich das aktuell auch. Zumindest laut deiner Schilderungen. *Schnief*
Natürlich ist das menschlich alles unter aller Sau, aber wenn du da nicht ein paar wesentliche Infos in deiner Beschreibung vergessen haben solltest, sehe ich da leider kaum Chancen für dich.
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Smooth-Graphics

Dabei seit: 22.05.2006
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Verfasst Do 13.05.2010 12:33
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Aber genau das ist doch oft das Problem. Man verlässt sich zu sehr auf einen Partner.
Natürlich ist es praktisch, aber dann muss man hier eigentlich sich vertraglich absichern, damit genau so etwas nicht passiert. Dies ist hier schon geschehen, machen kann man wohl nicht viel.

Dass die Nutzung der Daten nicht legal ist, da er sich Zugriff auf deine Festplatte verschafft hat ist eigtl. klar. Jedoch glaube ich nicht, dass hier rechtl. genug Handhabe ist, dass sich hier etwas lohnen würde.
Auch die Nutzung der nachbearbeiteten Logos ist nicht rechtens, da du aber wie gesagt auch nicht der Rechteinhaber der Logos bist, sehe ich hier keine Schöpfungshöhe, die rechtl. Schritte evtl. folgen lassen könnte.
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