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Thema: Faktor des Nutzungshonorars bei Kunden aus der Modebranche? vom 08.03.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Faktor des Nutzungshonorars bei Kunden aus der Modebranche?
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tres
Threadersteller

Dabei seit: 08.03.2010
Ort: Berlin
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 08.03.2010 18:02
Titel

Faktor des Nutzungshonorars bei Kunden aus der Modebranche?

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Hallo zusammen.

Ich erstelle seit einigen Jahren für ein vermeindlich kleines Modelabel aus England die Printdesigns, mittlerweile ist auch ein wenig "echtes" Modedesign dazugekommen. Ziemlich blauäugig wurde bei der ersten Kollektion niemals wirklich über Nutzungsrechte gesprochen, auf den Rechnungen sind diese bisher niemals aufgetaucht, Verträge gibt es (noch) nicht.
Nun verkündete mir ein Mitarbeiter dieses Labels in einem Meeting ganz stolz, dass von meinem besten Design insgesamt 20.000 Stück verkauft worden sind. Insgesamt? Ich frage/forsche nach und es stellt sich heraus, dass meine erfolgreichen Designs nachproduziert wurden und teilweise sogar umgefärbt in einen neuen Produktionsrun für die nächste Kollektion gegangen sind.
Ich habe eigentlich nicht vor den Jungs im Nachhinein ein Nutzungshonorar für die vergangenen Kollektionen abzuknöpfen, zumal ich diesen Kunden behalten will, aber im aktuellen Auftrag möchte ich ihnen das schon in Rechnung stellen. Der Markt für diese Klamotten ist hauptsächlich England, ein bisschen Skandinavien und der Ostblock (spricht für meine Designs Menno! Grins ), also wären es schon internationale Nutzungsrechte, daher meine Frage:

Welchen Faktor des Nutzungshonorars würdet ihr in diesem Fall für sinnvoll halten?

Ich möchte es nicht übertreiben und dachte bisher eigentlich an weniger als 0,2. Nach einigem Nachforschen via Google und hier im Forum erscheint mir das aber dann doch sehr wenig. Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich? Erkläre ich den Jungs das dann in einer Art Buyout oder wäre das diese Rights Managed Geschichte?

Wäre nett, wenn ihr mir da einen Tip zu geben könntet.

Danke schonmal im Vorraus,
tres
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Illunatic

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Bonn
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 08.03.2010 18:21
Titel

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Hallo

0,2 von was? Prozent vom Gewinn? Oder Summe + Summ x 0,2?

Buy Outs sind mit Vorsicht zu genießen. Ist zwar auch für dich von der Handhabung einfacher, aber wenn ein Motiv tatsächlich richtig erfolgreich wird, dann steht man blöd da. Hier streiten sich momentan auch verschiedene Verlage mit Illustratoren, Autoren und Fotografen.

Zudem ist momentan nichtmal sicher, ob Buy Outs überhaupt rechtens, das heisst mit dem Urhberrecht, kompatibel sind.

Das Urheberrecht sieht immer eine "angemessene" Bezahlung vor, egal was vereinbart oder nicht vereinbart wurde, und schützt immer das Werk und seinen Urheber. Dadurch bist du sogar in einer guten Position Nachvorderungen zu stellen und ein (Total) Buy Out möglichweise unzulässig ist.

Bin gespannt auf die Meinung der andreren hier im Forum, weil im IO e.V. gerade angeregt darüber diskutiert wird.

In deinem Fall würde ich mich mit denen für dieses eine Motiv auf einen Kompromiss einigen, von dem beide etwas haben. Sie haben mit deinem Design mehr verdient, als jemals gedacht war. An diesem Efolg sollten sie dich beteiligen. Wenn sie sich nicht darauf einlassen und nicht erkennen, wie hoch dein Anteil am Erfolg ist, werden sie auch künftig nicht spendabler oder verständnisvoller sein. Eine weitere Zusammenarbeit würde ich dann ohnehin nochmal hinterfragen.

Ist also eine gute Möglichkeit um zum einen noch etwas bei der Geschichte zu verdienen und zum anderen deinen Kunden zu testen.


Zuletzt bearbeitet von Illunatic am Mo 08.03.2010 18:24, insgesamt 3-mal bearbeitet
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tres
Threadersteller

Dabei seit: 08.03.2010
Ort: Berlin
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.03.2010 14:32
Titel

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Danke für die Antwort.

Ich meinte Faktor, also Entwurfs-/Gestaltungshonorar x 0,2 = Nutzungshonorar

Das blöde an der Geschichte ist, dass ich mit diesem Kunden bisher noch gar nicht über die Nutzung gesprochen hatte und einfach davon ausgegangen bin, dass die Designs für z.B. "Kollektion Sommer 2009" auch eben nur in dieser Saison benutzt werden. Ich bin mir nicht sicher wie ich mich jetzt verhalten soll was eben die alten, erfolgreichen Entwürfe betrifft, zumal ich kaum Möglichkeiten habe zu kontrollieren wie welche Designs in welchem Ausmass nachproduziert wurden.
Wie auf Bestellung erhalte ich übrigens gestern von gleichem Kunden ein altes Design von mir mit der Bitte dieses in Farben X und Y umzufärben.

Wie sehen die anderen das? Welchen Faktor würdet ihr empfehlen?

Ich glaube ich fahre am besten damit, dem Kunden jetzt ein einmaliges Buyout (ganz rechtens oder nicht) für die vorangegangenen Kollektionen anzubieten und eben auf die aktuelle Rechnung ein Nutzungshonorar von Faktor X zu berechnen.

Ach und Illunatic, wenn du "das Urheberrecht" sagst, sprichst du dann vom deutschen Urheberrecht oder vom, erm, internationalen?

Danke.
tres
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Benutzer 37983
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Di 09.03.2010 17:14
Titel

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Es gibt eine schöne Tabelle vom AGD, da stehen Faktoren drin, um das Nutzungsrecht zu berechnen und 0,2 ist definitiv viel zu wenig. Zumindest auf alles neue würde ich versuchen, ab jetzt einen Aufschlag für die NR zu verlangen. Die machen ja grade echt Kohle damit. Du hast eben jetzt erkannt, dass der Laden wohl wirklich gut läuft und deswegen kannst du nicht mehr zu den günstigen Konditionen arbeiten, Nutzungsrechte müssen her.

Und für die Vergangenheit würde ich versuchen dem Kunden zumindest eine kleine Summe in Rechnung zu stellen, nach vorherigem Gespräch natürlich, dass es ja eben mit deinem Design übermäßig verdient hat und es doch nur fair wäre, dich teilhaben zu lassen.

Abgesehen davon, hast du deine Rechnungen mit 7% MwSt gestellt? Dann mußt du NR veräußert haben und das auch so deklarieren, sonst sind 7% Rechnungen unzulässig. War mal eine Info der IO.
 
ScorpionTHS

Dabei seit: 15.08.2006
Ort: -
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.03.2010 17:44
Titel

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Ich arbeite derzeit mit einem noch jungen und kleinen Stuttgarter Label zusammen, wo ich ebenfalls die Printdesigns erstelle. Wir haben zusätzlich einfach eine Gewinnbeteiligung von X% vereinbart, welche halbjährlich als Nutzungsrechte (auf Rechnung) ausgezahlt werden.
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Silvergecko

Dabei seit: 02.01.2007
Ort: Cologne
Alter: 46
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.03.2010 18:27
Titel

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Also ein BuyOut mit allen Nutzungsrechten kann locker bis zu 350Prozent gehn deine 0,2 sind da eher lächerlich * Keine Ahnung... *
Zumindestens bei Bildern wies bei Layout ist kann ich so nicht sagen!
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Illunatic

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Bonn
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.03.2010 19:57
Titel

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In Ausgabe 4/2009 von Freelens wird auf die Buy Out- Problematik anschaulich eingangen. Was dort gerade abläuft, hat mit angemessener Vergütung nichts zu tun und ist von 350% weit entfernt (bei einem solchen Faktor müsste man es ja nicht mehr per Buy Out machen, sondern könnte sofort nur Nutzungsrechte erwerben).

Jedem, der am Thema interessiert ist, kann ich diese Augabe nur wärmstens empfehlen. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit genau diesen Fragen.

http://www.freelens.com/magazin
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