mediengestalter.info
FAQ :: Mitgliederliste :: MGi Team

Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter

Aktuelles Datum und Uhrzeit: Fr 29.03.2024 14:22 Benutzername: Passwort: Auto-Login

Thema: Auftragsarbeit/rechtliche Situation vom 27.02.2007


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Auftragsarbeit/rechtliche Situation
Seite: 1, 2, 3  Weiter
Autor Nachricht
McCrack
Threadersteller

Dabei seit: 05.08.2005
Ort: -
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 13:55
Titel

Auftragsarbeit/rechtliche Situation

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Einen wunderschönen guten Tag.

Nun ja, ich hätte an dieser Stelle eine Frage zu meiner rechtlichen Situation, die mir gerade einige Probleme bereitet. An welchen ich aber im grundegenommen selber schuld bin..

Folgende Vorgeschichte. Ich hab von einer Privatperson einen ziemlich interessanten Auftrag bekommen. Da ich mich seit langem mit Zeichnen befasse und einige Referenzen besitze, wollte die Person eine Auftragsarbeit von mir haben und zwar in dem Stil, in dem auch die übrigen Referenzen gehalten sind. Das Motiv sollte für ein komplettes Armsleeve (komplettes Armtattoo) verwendet werden. Die Idee fand ich sehr interessant und die Thematik, mit der sich der Entwurf befassen sollte, war auch verdammt ungewöhnlich.
Total glücklich habe ich natürlich zugestimmt und sofort einen Preisvorschlag gemacht. Dem meine Kundin auch zugestimmt hat. Nach einigen Wochen Arbeit, war ich mit dem Motiv fertig. Verdammt, die Arbeit hat mir soviel Spaß gemacht! Das Problem war nur, dass ich mich mit der Zeit TOTAL verschätzt habe. Die Arbeit hat um einiges mehr Zeit gekostet, als geplant. Das habe ich der Kundin auch gesagt. Sie war von der Arbeit total begeistert. Allerdings hab ich dann einen anderen Preisvorschlag gemacht, dem sie auch ZUGESTIMMT hat. Ich hab niemanden gezwungen das Geld zu zahlen. (das Motiv ist auf A2 und wurde mit Polychromos gezeichnet; sehr zeitaufwendig). Nachdem sie meinem neuen Preisangebot zugestimmt hat, habe ich ihr eine hochaufgelöste Version zugeschickt. Das Geld wurde dann auch ganz normal auf mein Konto überwiesen. Nun ja, es hat sich aber am Ende rausgestellt, dass das Motiv nur ein halbes Sleeve darstellt, sprich es passt nur auf die Arminnenseite. Okay, ich hab mich verschätzt, war meine erste Arbeit in der Richtung.
Das habe ich der Kundin auch so dargestellt, sie war damit einverstanden und hat mir das zweite Motiv in Auftrag gegeben. Für die Armaußenseite. Die Bezahlung sollte genau so aussehen, wie beim ersten Motiv. Dem hat sie auch zugestimmt. Ich betone nochmal an dieser Stelle, dass ich keinen Druck der Bezahlung wegen gemacht habe und das alles auf freiwilliger Basis entstanden ist.

Also setze ich mich wieder hin und hab einige Woche lang an dem guten Stück gezeichnet. Und es schaute noch besser aus, als das Erste. Nun ja, soweit so gut.

Da ich auf die beiden Referenzen sehr stolz war, habe ich nichtsahnend die 2 Bilder bei Deviantart veröffentlicht. Das hätte ich nicht machen sollen.

An dieser Stelle eine kurze Erläuterung: Die Kundin hat meine Referenzen in einem Tattooforum gefunden und ist dort auch angemeldet.

Soviel zur Vorgeschichte. Aufeinmal, kurz nach der Veröffentlichung des zweiten Flashs, eröffnet der Freund (oder Mann) meiner Kundin einen Thread in dem besagten Forum, wo er mich als Betrüger und Arschl*** bezeichnet und den ganzen Sachverhalt öffentlich bekannt gibt. Da werde ich als Abzocker dargestellt, jemand der nur Geld im Sinn hat usw usw., will ich nicht weiter aufführen. Dann gibts auch noch nette PM´s, wo der freundliche Herr mir mit einem Hausbesuch droht, wenn ich den Betrag, den er(oder sie) mir überwiesen hat, nicht in den nächsten 4 Wochen rückerstatte.

Grund der ganzen Aufregung: Es war angeblich abgesprochen, dass ich die Motive nirgendswo veröffentlichen darf. War es aber nicht. Auf meine Stellungnahme im Forum, wo ich mit einigen Paragraphen bzgl. Schöpfer- und Nutzungsrechte meine Situation dargestellt habe, wollte niemand eingehen (kein Wunder, bei der Hasspredigt * Nee, nee, nee * ). Jetzt heißt es, dass ich keine Ehre habe, dass das Ganze mit Menschlichkeit zusammenhängt und ich mal über die äußeren und inneren Werte nachdenken sollte.. Außerdem wäre es doch selbstverständlich, sowas nicht zu veröffentlichen, auch wenn´s nicht abgesprochen wurde.
In meinen Augen nicht. Ich bin immernoch der Meinung, dass ich meine Referenzen überall zeigen darf, wo ich will, es sei denn wir haben vorher im Vertrag was anderes ausgemacht.

Gut, ich hätte die Kundin vorher fragen können ob sie eine Veröffentlichung wünscht. Hätte ich auch normalerweise gemacht, nur war für mich die Veröffentlichung meiner Referenzen bei Deviantart irgendwo selbstverständlich, hab da in keiner bösen Absicht gehandelt.

Mal ganz davon abgesehen, dass es hier auch um meinen Namen in der Szene geht, immerhin handelt es sich um eine der größten Tattoocommunities in Deutschland und ich dadurch wohl keine Aufträge mehr in der Richtung bekomme, mache ich mir auch Sorgen um die rechtliche Situation.

Wie soll ich in so einer Situation vorgehen? Die beiden Motive habe ich bei devArt gelöscht, das Geld will ich nicht erstatten, für das zweite Motiv wirds wohl keine Bezahlung geben. Es gibt keinen Vertrag, wo wir irgendwas bestimmt haben. Ich denke mal ich sollte solche Sachen in Zukunft nur über ein Kleingewerbe und unterschriebe Verträge laufen lassen. Man lernt eben aus seinen Fehlern. Menno!

Vielen Dank fürs Lesen,

Alex
  View user's profile Private Nachricht senden
Mac

Dabei seit: 26.08.2005
Ort: Köln
Alter: 62
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:08
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Und was willste jetzt wissen?

- Du hast Geld bekommen, du hast Ware geliefert. Fertig.

Wenn jemand Geld wieder haben will, soll er das schriftlich begründen, ansonsten würde ich das einfach aussitzen.

Wie du das in deinem Forum darstellst, ist ne andere Sache.
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Anzeige
Anzeige
McCrack
Threadersteller

Dabei seit: 05.08.2005
Ort: -
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:15
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Naja gut, ich werde versuchen meine Fragen genau zu formulieren:


    - Drohen mir rechtliche Konsequenzen, wegen der Veröffentlichung?

    - Ist es legitim meine Arbeit in so einem Fall zu veröffentlichen?

    - Wie sollte ich mich in so einem Fall verhalten? Habe ich richtig gehandelt?

    - Soll ich versuchen, das restliche Geld auch noch einzufordern, oder soll ich die Sache seinlassen? Immerhin gibt es keinen Vertrag, also schauts wohl schlecht aus.


Ich habe leider keine ausreichende Erfahrungen auf dem Gebiet.
  View user's profile Private Nachricht senden
Zim

Dabei seit: 05.12.2006
Ort: Earth Rocks
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:28
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Da du keinen Vertrag hast schauts nicht gut aus wegen weiterer Forderungen, jedenfalls nicht ohne Rechtsbeistand. Geld zurückgeben ist auf keinen Fall drin wäre ja auch noch schöner. Und wegen rechtlichen Konsequenzen würde ich mir auch keine Sorgen machen, schon desshalb nicht weil dieser Typ dir in einer pm gedroht hat was einer Nötigung gleich kommt. Freu dich über die Referenzen, stell sie wieder online zu deinen anderen Sachen und mach den nächsten Job.


ZIM
  View user's profile Private Nachricht senden
Sidschei

Dabei seit: 20.06.2003
Ort: Ponyhof
Alter: 115
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:29
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

McCrack hat geschrieben:
Naja gut, ich werde versuchen meine Fragen genau zu formulieren:


    - Drohen mir rechtliche Konsequenzen, wegen der Veröffentlichung?

    - Ist es legitim meine Arbeit in so einem Fall zu veröffentlichen?

    - Wie sollte ich mich in so einem Fall verhalten? Habe ich richtig gehandelt?

    - Soll ich versuchen, das restliche Geld auch noch einzufordern, oder soll ich die Sache seinlassen? Immerhin gibt es keinen Vertrag, also schauts wohl schlecht aus.


Ich habe leider keine ausreichende Erfahrungen auf dem Gebiet.


Zu 1 -> Nein
Zu 2 -> Ja
Zu 3 -> Ja (gar nichts machen, aussitzen, nächste Woche wird wieder ein anderer Hund durchs Dorf gejagt!)
Zu 4 -> restliches Geld auch noch fordern.

Der größte Fehler, den Du hier machst, ist, das Du emotional argumentierst. hier geht's aber gar nicht um Emotionen, sondern um eine sachliche Faktenbeurteilung. Also, laß einfach mal den ganzen Community und Credibility-Scheiß weg und beurteile es kaufmännisch-juritisch.

Wie immer gilt natürlich: im Zweifel erteilt nur der ausgebildete Vollpfost... ähhh Volljurist fachkundigen und verbindlichen Rechtsrat!


Sidschei hat geschrieben:
Zim hat geschrieben:
Da du keinen Vertrag hast ...



Wie kommst Du darauf? 'türlich hat er einen Vertrag!


Zuletzt bearbeitet von hyko am Di 27.02.2007 14:48, insgesamt 1-mal bearbeitet
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
pRiMUS

Dabei seit: 09.09.2003
Ort: Vienna
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:35
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

so wie ich das lese, hast du dich jedesmal bei deiner arbeit verschätzt, wäre ich kunde, würde ich dir eins scheissen. kann ja nicht angehen, das aufgrund deiner fehleinschätzung der kunde einen doppelten preis zahlen muss. auch wenns das erste mal war.
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
c_writer
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Di 27.02.2007 14:39
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

McCrack hat geschrieben:
Naja gut, ich werde versuchen meine Fragen genau zu formulieren:


    - Drohen mir rechtliche Konsequenzen, wegen der Veröffentlichung?


Wie hast Du das Ganze eigentlich abgerechnet? Bar auf die Hand, schwarz? Das kann dann natürlich rechtliche Konsequenzen haben, wenn Dich die Auftraggeber oder jemand aus ihrem Umfeld ank**kt. Nimm' Dir einen Anwalt und lass' Dich rechtssicher beraten.

Zitat:
- Ist es legitim meine Arbeit in so einem Fall zu veröffentlichen?


Das ist eine ethisch-moralische Frage. Und über die Gebräuche in der Tattoo-Szene weiss ich auch nichts. Scheint, als wärest Du in diesem Forum untendurch, ob das repräsentativ ist, k.A.

Grundsätzlich klärt man solche Sachen _vorher_ mit dem Kunden, dann gibt es hinterher keinen Ärger und wenn doch, eine klare Rechtsgrundlage.

Zitat:
- Wie sollte ich mich in so einem Fall verhalten? Habe ich richtig gehandelt?


Aus meiner Sicht: Nö. Es wäre Dir wohl kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn Du vor der Veröffentlichung gefagt hättest. Will jemand ein individuelles Tattoo, ist so eine Veröffentlichung ja Quark. Wenn es so toll ist, lassen sich 10 Leute das Gleiche stechen und dann ist es Essig mit der Individualität. Als Kunde würde ich da auch ein Problem haben, zumal, wenn _ich_ für die Vorlage bezahlt hätte und die 10 anderen nicht ...

Zitat:
- Soll ich versuchen, das restliche Geld auch noch einzufordern, oder soll ich die Sache seinlassen? Immerhin gibt es keinen Vertrag, also schauts wohl schlecht aus.


Eben, da steht Aussage gegen Aussage. Lass' Dich von einem Anwalt beraten.

edit:

Sidschei hat geschrieben:


Wie kommst Du darauf? 'türlich hat er einen Vertrag!


Naja. einen mündlichen halt. Aussage gegen Aussage. Und schon den ersten Vertrag hat er nicht erfüllt, als er nur die Vorlage für den halben Arm abgeliefert hat ...

c_writer


Zuletzt bearbeitet von am Di 27.02.2007 14:41, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
McCrack
Threadersteller

Dabei seit: 05.08.2005
Ort: -
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 27.02.2007 14:42
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Von müssen kann in dem Fall doch gar nicht die Rede sein. Die Kundin hätte jeder Zeit den Auftrag abbrechen können. Ich hab niemanden zu der Zahlung gezwungen. Lediglich meine Fehleinschätzung eingestanden und einen neuen Vorschlag gemacht. Wenn ich nicht mit dem Preis nach oben gegangen wäre, hätte ich das Zeug auch gleich schenken können.

@Sidschei
Ich hatte keinen Vertrag in dem Sinne, dass wir Bedingungen oder Leistungen festgelegt haben. Das ganze wurde lediglich per emailverkehr abgesprochen. Zählt sowas dann auch als Vertrag?
  View user's profile Private Nachricht senden
 
Ähnliche Themen Nebenjob - Rechtliche Situation
[Rech] Rechtliche Situation bei Aufträgen als Minderjähriger
rechtliche Situation bei E-Mails als "Geschäftspost&quo
Nutzungsrecht bei Auftragsarbeit
[Recht] Auftragsarbeit einer Agentur als Referenz erlaubt?
Rechte an Logo (Kunden-Situation)
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite: 1, 2, 3  Weiter
MGi Foren-Übersicht -> Recht


Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.