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Thema: Globaler Austausch von grafischen Erzeugnissen? vom 19.02.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Nonprint -> Globaler Austausch von grafischen Erzeugnissen?
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go4java
Threadersteller

Dabei seit: 05.02.2011
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Verfasst Sa 19.02.2011 10:19
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Globaler Austausch von grafischen Erzeugnissen?

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Hallo,
in einem weltweit operierenden Unternehmen sind die Abteilungen Marketing Communications sowie deren externe Agenturen kaum so vernetzt, dass Erzeugnisse der Druckvorstufe (wie Factsheets, Broschüren, Panels etc.) ausgetauscht werden könnten. Dies ist mit hohem monetären Aufwand verbunden, da mit unterschiedlichen Tools (Quark, InDesign etc.) gearbeitet wird und die Dateien aufgrund ihrer Komplexität kaum digital austauschbar (zu transferieren) sind.
Ich kenne diese Tools zu wenig, um mir ein Urteil darüber zu erlauben, sie scheinen aber der Quasi-Standard zu sein - weltweit.
Meine Fragen:
1.) Gibt es innerhalb dieser Marktführer ein Format, das alle Infos enthält (Bilder, Text, Fonts etc.), druckreif ist und leicht über Internet/FTP übertragbar? Eine der Agenturen findet regelmäßig 1000 Gründe, warum das überhaupt nicht funktionieren soll - auch nicht teilweise oder iterativ?
2.) Welche Produkte eignen sich am besten für weltweite Collaboration, unabhängig vom Hersteller?
3.) Welche Produkte sind heute und in Zukunft eher geeignet, auch in Richtung ONLINE-Bearbeitung (Cloud)?
Beste Grüße
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qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 10:36
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Die Schlüsselworte für Druckerzeugnisse lauten PDF/X und CIP4/JDF. Grob vereinfacht:

PDF/X ist ein Standard (kein eigenes Format), der auf der Basis einer genau definierten Untermenge (Subset) all der Dinge, die mit PDF möglich sind, den "blinden und vertrauenswürdigen" Datenaustausch im Printgewerbe gewährleisten soll.

JDF ist Bestandteil eines übergeordneten Systems zur Steuerung und Überwachung des Workflow mit der Bezeichnung CIP4 und enthält die technische Beschreibung von Fertigungsdaten (Druckformat, Nutzen, Papier, Schneiden, Falzen, Bindetechnik usw.)

Also nochmal zusammenfassend: PDF/X ist der Inhalt, JDF beschreibt die Herstellung. Details müsstest du dir selber erarbeiten.


Zuletzt bearbeitet von qualidat am Sa 19.02.2011 10:36, insgesamt 1-mal bearbeitet
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go4java
Threadersteller

Dabei seit: 05.02.2011
Ort: Planet Erde
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 10:59
Titel

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qualidat hat geschrieben:

PDF/X ist der Inhalt, JDF beschreibt die Herstellung.


Vielen Dank.

Wie gesagt, ich bin nicht der Tool-Profi, sondern das Interface zwischen global operierenden Abteilungen.
1.) Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die geläufigen Tools wie Indesign und Quark in der Lage, solche "Beschreibungsdateien" zu erzeugen, die von allen nachgelagerten Beteiligten (Printer, Agency) importiert und verarbeitet werden können; es geht keine Information verloren - korrekt?
2.) Angenommen, man würde einen solchen Export-Prozess auf eine 8-seitige A4-Broschüre CMYK anwenden, wie groß ist ungefähr der Aufwand; ist das mit "einem Klick" erledigt? Oder dauert sowas mehrere Stunden.

Beste Grüße
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qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 11:16
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zu 1. Deine Annahme ist korrekt.

zu 2. Wenn die Leute genau wissen, was sie tun, geht es zügig. Ein korrektes PDF/X zu exportieren dauert für eine Visitenkarte genau so lange wie für einen 300-seitigen Katalog (die Ausgabe-Optionen festzulegen, das Schreiben auf Platte ist natürlich unterschiedlich), vlt. 1..2 Minuten. Es setzt auch klare und einheitliche Richtlinien voraus, z.B. welche PDF/X-Version Verwendung finden soll (am Besten PDF/X-4) und wie mit Sonderfarben und CMYK-Definitionene umzugehen ist (letzeres möglichst meiden oder rigide auf ein absolutes Minimum beschränken).

Mit JDF ist es schon ein wenig schwieriger, der Anspruch an Fachkenntnis ist deutlich höher. Einen gewissen Eindruck vermittelt evtl. dieses Buch.

Du wirst ein verbindlichens Handbuch (neudeutsch "Guidelines") entwerfen und dieses unter Androhung schwerster Repressionen durchsetzen müssen, sonst macht in der Hammelherde jeder, was er will ... sowas ist schon mit 5 Technikern schwierig, international und mit "Creativen" hat das bestimmt Suizid-Potential Grins Grins Grins


Zuletzt bearbeitet von qualidat am Sa 19.02.2011 11:17, insgesamt 1-mal bearbeitet
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go4java
Threadersteller

Dabei seit: 05.02.2011
Ort: Planet Erde
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 12:40
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qualidat hat geschrieben:
zu 1. Deine Annahme ist korrekt.
DANKE

qualidat hat geschrieben:
zu 2. Wenn die Leute genau wissen, was sie tun, geht es zügig. Ein korrektes PDF/X zu exportieren dauert für eine Visitenkarte genau so lange wie für einen 300-seitigen Katalog (die Ausgabe-Optionen festzulegen, das Schreiben auf Platte ist natürlich unterschiedlich), vlt. 1..2 Minuten. Es setzt auch klare und einheitliche Richtlinien voraus, z.B. welche PDF/X-Version Verwendung finden soll (am Besten PDF/X-4) und wie mit Sonderfarben und CMYK-Definitionene umzugehen ist (letzeres möglichst meiden oder rigide auf ein absolutes Minimum beschränken).


OK, das wäre dann seitens Agentur wieder beliebig "dehnbar"; ich erinnere mich an diese geschwätzigen UK-E-Mails.
Was meinst Du mit "letzteres möglichst meiden"? Doch nicht etwa die Anwendung von CMYK-Farben???

Zitat:
Du wirst ein verbindlichens Handbuch (neudeutsch "Guidelines") entwerfen und dieses unter Androhung schwerster Repressionen durchsetzen müssen, sonst macht in der Hammelherde jeder, was er will ... sowas ist schon mit 5 Technikern schwierig, international und mit "Creativen" hat das bestimmt Suizid-Potential


Mein volles Einverständnis, ohne "Peitsche" wird es nicht gehen *zwinker*
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qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 13:18
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Zitat:
Was meinst Du mit "letzteres möglichst meiden"? Doch nicht etwa die Anwendung von CMYK-Farben???


Ganz ohne wird es nicht gehen, aber eine CMYK-Anagbe hat nur in Verbindung mit einem ganz konkreten Farbraum bzw. Farprofil einen Wert. Wenn Colormanagement in deiner Organisation fest verwurzelt ist, ist das kein großes Problem.
Im Corporate-Design-Umfeld ist man sicherer, primär auf (möglichst wenige) Schmuckfarben zu setzen (Pantone oder HKS) und nur, wenn es garnicht anders geht (Anzeigen im 4C-gerduckten Magazinen) die dazu passeneden CMYKs zu definieren.
Damit meine ich jetz Flächen, Logos, Schriften. Bilder belässt man nach den neuesten Empfehlungen im RGB (mit Quellprofil), die werden in der Druckerei erst im letzen Moment pasend nach CMYK separiert ("late binding").

D.h. z.B. für jede in Frage kommende Papiersorte (Magazin, Zeitung) werden entsprechende CMYK/Profil-Kombinationen festgelegt. In Deutschland und dem angrenzenden Europa findest du dazu Informationen im PSO/MSO. PSO (Prozess Standard Offset), dieses Material kostet allerdings nicht wenig Geld. Der spiegelt sich auch in einer internationalen Norm, ISO 12647-2 wieder. Beim BVDM gibt es eine kommentierte und kostenlose Version, der Medienstandard Offset (Druck).

Du könntest es dir auch einfach machen und jeder Aussenstelle Alles selber überlassen und hinsichtlich der Firmenfarben nur ein maximales Delta-E vorgeben (z.B. 3), ich fürchte aber, das endet im Chaos ...


Zuletzt bearbeitet von qualidat am Sa 19.02.2011 13:23, insgesamt 2-mal bearbeitet
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ExMD

Dabei seit: 27.01.2005
Ort: Saarland
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 15:10
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es geht aber ausschließlich um den austausch finalen druckdaten, nicht um offene, noch bearbeitbare dokumente?
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go4java
Threadersteller

Dabei seit: 05.02.2011
Ort: Planet Erde
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 19.02.2011 16:35
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ExMD hat geschrieben:
es geht aber ausschließlich um den austausch finalen druckdaten, nicht um offene, noch bearbeitbare dokumente?


Danke. Doch, es geht auch um bearbeitbare Dokumente; wir haben immer wieder Anfragen aus USA und China, die solche Files "benutzen" möchten. (c) ist natürlich bei uns. Gruß

PS: Habe eben noch folgenden Link gefunden, der die Aufbereitung von Druckdaten aus WORD 2007 beschreibt: http://www.diedruckerei.de/954.htm?websale7=diedruckerei&tpl=01-aa/$ws-cms/954.html. Auch das könnte für "einfache" Factsheets und Broschüren ein gangbarer Weg sein.
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