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Thema: [FAQ] Aufbereitung von Daten für den Folienplott vom 01.03.2005


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> FAQ - Print -> [FAQ] Aufbereitung von Daten für den Folienplott
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cyanamide
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Verfasst Di 01.03.2005 22:17
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[FAQ] Aufbereitung von Daten für den Folienplott

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

__________________________________________________________________


Wie man seine Daten richtig für den Schneideplotter aufbereitet

1. Die Dateien müssen in einem Vektorformat vorliegen.
Ist dies nicht der Fall, müssen sie vektorisiert werden. Automatische Tools wie
Adobe Streamline oder Corel Trace eignen sich dazu nur bedingt, da sie zu viele
Ankerpunkte erzeugen. (Der Plotter schneidet immer von einem Ankerpunkt zum
nächsten. Sind unnötig viele Ankerpunkte vorhanden, dauert das Plotten
wesentlich länger)
Außerdem sind die Ergebnisse bei solchen Tools grundsätzlich nicht mit eigener
Arbeit vergleichbar, da sie doch unsauberer sind. Also selber machen.

Als Beispiel:






Doch bevor man loslegt:


2. Frage deinen Plottpartner, wie die Farbgebung der Datei aussehen soll.
Einige bevorzugen es, dass jede Folienfarbe eine passende Sonderfarbe in der
Datei bekommt. Andere möchten gerne, dass die Folienfarbe in CMYK Farbwerten
dargestellt wird. Und wieder anderen ist es völlig egal, solang sie die Farben nur
irgendwie mitgeteilt bekommen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es am besten ist,
die Datei in CMYK passend zu der gewünschten Folienfarbe anzulegen, da man so
die Datei problemlos ausdrucken kann, ohne die Farben konvertieren zu müssen.
Am Besten fragt man den Plottbetrieb, denn der weiß am Besten, was er haben
möchte.
Vorsicht auch, wenn eine Datei über ein Hybridgerät ausgegeben werden soll,
also erst gedruckt und anschließend geschnitten werden soll. Braucht man dabei
eine Sonderfarbe, muss sie meist über eine spezielle Farbtabelle angelegt werden,
die zum Auslieferungsumfang des Geräts gehört. Somit hat sie wahrscheinlich nur
der Plottbetrieb. Also auch solche Sonderwünsche vorher abklären.
Des weiteren müssen die Schneidlinien bei einem solchen Gerät meist auch mit einer
Farbe aus der Sonderfarbtabelle belegt werden. Die Erstellung solcher Daten entweder
genauestens abklären oder gleich vom Plottbetrieb erledigen lassen.
Bedenke außerdem: Verläufe sind bei normalem Folienplott nicht möglich. Auch
die Effekte aus diversen Layoutprogrammen sind mit Vorsicht zu genießen.
Soll stattdessen auf eine weiße Folie gedruckt und anschließend die Kontur geschnitten
werden, ist dies generell möglich, doch wie so oft: bitte vorher absprechen.

3. Wie legt man die Datei richtig an?
Wie schon gesagt, Vektorformat ist zwingend notwendig.
Wichtig dabei ist die Tatsache, dass ein Plotter nur dort schneidet, wo Linien sind.
Es nützt also nichts, einer Linie eine dicke Kontur zu geben, damit der Plotter eine
dicke Linie schneidet.
Zum besseren Verständnis hier eine kleine Grafik, die das Problem verdeutlicht.




Hilfreich ist bei der Erstellung von Plottdaten die Grobansicht, denn hier sieht man
genau, wo der Plotter schneidet und wo nicht.

Vorsicht ist außerdem bei Hilfslinien geboten! Einige Programme exportieren Hilfslinien
als Linien mit. Und Linien werden geschnitten. Also die Hilfslinien vor dem Export
einmal vorsichtshalber entfernen und erst dann die Datei schreiben. Danach kann
man es ja wieder rückgängig machen und in eine andere Datei speichern, falls
man an seinen Hilfslinien hängt.

Des weiteren sollte man darauf achten, Objekte, die später die gleiche Farbe bekommen
sollen und sich berühren, miteinander zu Verschmelzen. Zur Verdeutlichung:




Auch wichtig: Das zu plottende Objekt sollte 1:1 angelegt sein, so kommen keine
Mißverständnisse auf.
Bitte unbedingt darauf achten, dass das Objekt die Seitengröße nicht überschreitet,
denn dabei kann es zu Fehlern beim Import ins Plottprogramm kommen.






Auch wichtig: Texte müssen in Pfade konvertiert werden!

4. Folie aussparen oder nicht?
Bei mehrfarbigen Plotts bei denen sich Farben überlagern, stellt sich die Frage, ob
die eine Farbe aus der anderen ausgespart sein soll oder nicht.
Grundsätzlich kann man sagen, dass es bei kleinen Teilen, die auf eine große Fläche
geklebt werden sollen, keinen Sinn macht, sie auszusparen. Ist es dagegen eine größere
Fläche, die auf eine andere geklebt werden soll, kann es durchaus sinnvoll sein, sie
auszusparen.








Kommt man also zu dem Entschluss, dass das Aussparen nötig ist, muss man eine der
beiden Folien überfüllen. Welche von den beiden ist eigentlich klar: die, die zuerst
geklebt wird. Doch da man selbst meist nicht weiß, welche der beiden Farben als erstes
geklebt wird, sollte man auch hier den Plottbetrieb fragen. Meistens wird allerdings die
große Fläche zuerst geklebt, doch das ist, wie gesagt, Sache des Plottbetriebes.
Grundsätzlich sollte das Überfüllen folgendermaßen aussehen:




Sollen mehrere Folien im Endeffekt übereinander liegen, sollte man darauf achten,
dass es nicht zu viele sind. Denn das Endprodukt wird dadurch immer dicker und bildet
somit größere Angriffspunkte für Dreck und neugierige Kinderhände. Bei Fahrzeugbeschriftungen
sollte man an die Autowaschanlage denken.
Durch die Menge an Folien wird das Ganze auch empfindlicher gegenüber Eindruckstellen
z.B. durch Rollsplit auf der Straße oder ähnliches. Jede Folie die unter der obersten liegt, bekommt
was davon ab - das ausbessern wird umständlicher.
Als groben Richtwert kann man eine Menge von 3 Folien übereinander nennen, alles
darüber wird kritisch. Doch dieser Wert hängt auch von der Stärke der verwendeten Folien
ab und ist somit mit Vorsicht zu genießen.

5. Seitenrichtig oder Seitenverkehrt?
Das hängt vom Verwendungszweck ab. Soll ein T-Shirt mit Flexfolien oder Flockfolien
bedruckt werden, so müssen die Daten seitenverkehrt angelegt sein. Handelt es sich
dagegen um eine Fahrzeugbeschriftung, wird sie seitenrichtig gebraucht. Es sei denn,
sie soll innenkleben, dann logischerweise seitenverkehrt.
Auch hier am Besten den Fachmann fragen, allein schon deshalb, weil er sich vielleicht
wundert, wenn er eine seitenverkehrte Datei bekommt. Das Spiegeln im Plottprogramm
ist eine Sache von maximal einer Minute, das macht der Plottmann bestimmt auch gerne
selber.

6. Die Größe der Plottdaten.
Wichtig ist noch, dass die zu Plottenden Daten nicht zu klein werden.
Als Anhaltspunkt nenne ich hier mal 10mm Höhe für Serifenlose, glatte Schriften.
Verschnörkelte Schriften müssen Größer sein. Sonst lassen sich die Folien nicht
mehr vernünftig Entgittern/Ausheben. Ebenfalls gilt dies bei feinen Linien, Punkten
oder anderen Daten, die sehr klein werden. Bei Zahlreichen Linien/ simulierten
Verläufen wird ein passgenaues Übereianderlegen auch unmöglich, wenn die
Daten zu klein und filigran sind.

7. Die Wahl des Dateiformats.
Die Wahl des Dateiformats ist eigentlich eine Frage des Plottprogrammes. Denn es hängt
ja davon ab, welche Formate dieses Programm akzeptiert und welche nicht.
Mit .eps oder .ai Daten kann man eigentlich nicht viel falsch machen, aber wie so oft bei
produktionsabhängigen Fragen: Frag den Plottbetrieb, den die Leute dort wissen am Besten,
wie sie die Datei gerne hätten.


Zu guter Letzt ein simples und überspitztes Beispiel, wie man es nicht machen sollte:



1. Die beiden gleichfarbigen Objekte sind nicht miteinander verschmolzen
2. Pfade überlappen sich. Soetwas kann entweder durch unsaubere Vektorisierung oder durch
Automatisierungstools passieren.
3. Texte sind nicht in Pfade umgewandelt.
4. Linien sind nicht als Flächen angelegt.
5. Unsaubere Ecke.
6. Unnötige Ankerpunkte.
7. Pfad liegt über sich selbst, wird also mehrfach geschnitten.

Dabei sieht es in der Normalansicht bis auf die offensichtlichen Fehler ja ganz okay aus...




Und, bevor hier Verwechselungen aufkommen: Ein Großdruck ist kein Plott. Hier ist nur
die Rede vom Schneideplotter.


__________________________________________________________________

Nochmals ein großes Dankeschön an Barett. Lächel

Falls jemand ergänzende Informationen hat oder meint, ich habe einen Fehler gemacht,
bitte Bescheid sagen. Ich werde den Text dann entsprechend umbauen.


Zuletzt bearbeitet von cyanamide am Di 19.01.2016 13:02, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Werni

Dabei seit: 01.03.2006
Ort: saarbrücken
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 01.03.2006 16:10
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Hi,
hab grade diese schöne Page gefunden.
Will gleich ne Anregung bezüglich des Folienplotts zu Punkt 4. loswerden.
Falls die Folie auf ein hinterleuchtetes Objekt (z.B. Euchttransparente) geklebt werden soll, sollte man natürlich immer aussparen und das dem Plottmenschen auch bekanntgeben, da es für diesen Bereich extra transluzente bzw. transparente Folien gibt.
Schöne Grüße, Christoph
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cyanamide
Moderator
Threadersteller

Dabei seit: 09.12.2002
Ort: Altkaiserreich Koblenz WW
Alter: 48
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mi 01.03.2006 16:36
Titel

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Danke für den Hinweis.

Transluzente Folien haben wir ganr nicht berücksichtigt
beim schreiben. Bei Gelegenheit werden wir das entsprechend
ausarbeiten.

Lächel
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scorpion

Dabei seit: 21.07.2005
Ort: Weiden
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 07.03.2006 17:22
Titel

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Hallo,

naja, Folien gibts ja viele, da sind die tranluzenten nur ein Teil davon....

Was vielleicht für die FAQ interessant wäre, wäre eine kurze
Auflistung was es alles für Folienarten gibt und was man damit
bekleben kann, ob Banner oder Leuchtreklame.

Grüße Scorp
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cyanamide
Moderator
Threadersteller

Dabei seit: 09.12.2002
Ort: Altkaiserreich Koblenz WW
Alter: 48
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 07.03.2006 17:25
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Hi, danke für den Vorschlag...

Nunja, es gibt so viele Folienhersteller mit noch mehr
Lieferprogrammen - wenn wir da nun die ganzen Folien
auflisten, dann ist die Liste schon wieder unaktuell,
bevor sie fertig ist.

Ggf. können wir die wichtigsten wie 3M, Avery, MacCal und
Orafol auflisten - und von denen die wichtigsten Programme.
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videre

Dabei seit: 04.01.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Fr 05.01.2007 21:28
Titel

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Was bin ich doch dankbar!!!!!!!

Hallo! Bin erst gestern durch Zufall auf diese Seite gestossen und gleich über dieses Thema hier gepurzelt.
@ cyanamide, barett und alle, die diese Fakten hier gesammelt haben: ich könnte Euch knutschen!
Genau diese Probleme sind es nämlich, die mich in regelmässigen Abständen zum Wahnsinn treiben, weil meine liebe Kundschaft nicht versteht, wie man ein Plott anlegen muss, um ein schnelles und sauberes Ergebnis zu bekommen.
Wir armen Wesen nennen uns übrigens WERBETECHNIKER und müssen diese Unwissenheit ständig ausbaden. Deshalb sage ich auch immer, dass der Grafiker (Gestalter) der natürliche Feind des Werbetechnikers ist...
Diese Seite hier müsste einmal rund um den Globus an alle Werbeageturen ect. verschickt werden und es gäbe mehr Frieden auf dieser Welt Lächel

Vielen Dank!!! Und sorgt bitte dafür, dass das viele, viele Leute lesen!

"VIDERE"
Beschrifter-Normade
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rOca_76

Dabei seit: 05.07.2006
Ort: Aachen
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 31.10.2007 12:19
Titel

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nettes FAQ! ich hoffe das nehmen sich ein paar grafiker auch mal zu herzen. ich habe bis dato noch keine einzige datei bekommen die ich so weiterverwenden und sofort plotten konnte. *hu hu huu*
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JanG

Dabei seit: 13.10.2002
Ort: Köln/Düsseldorf
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 05.11.2007 11:12
Titel

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rOca_76 hat geschrieben:
nettes FAQ! ich hoffe das nehmen sich ein paar grafiker auch mal zu herzen. ich habe bis dato noch keine einzige datei bekommen die ich so weiterverwenden und sofort plotten konnte. *hu hu huu*


*ha ha*

Also wenn ich was von Grafikleuten bekomme ist ansich immer alles paletti! Ggf. reduzier ich usw selber, aber naja...
Da nerven "otto normalos" doch mehr... *ha ha* Hoffen wir mal, die finden über google hier hin! Grins

@cyan: Du kannst in der Einleitung bei vonwegen CoralTrace auch mal diese schicke seite verlinken! *zwinker*

http://vectormagic.stanford.edu/

Peaze!
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