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Thema: Farbreproduktion: Ideal-/Realfarben ? HILFE! vom 03.01.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Zwischenprüfung Theorie -> Farbreproduktion: Ideal-/Realfarben ? HILFE!
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Jounah
Threadersteller

Dabei seit: 12.10.2007
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Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 03.01.2008 15:22
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Farbreproduktion: Ideal-/Realfarben ? HILFE!

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Hi zusammen,
ich hab vor 3 Monaten meine Ausbildung als MG Print/Digital begonnen und direkt im 2.Lehrjahr angefangen. Jetzt schreiben wir eine Klausur über oben genanntes Thema, bei dessen Behandlung ich noch nicht in dieser Klasse war. Ich habe mir zwar Unterlagen einer Mitschülerin kopiert und auch ins Kompendium geschaut, aber leider verstehe ich immer noch nur Bahnhof.

Also ich steh hier beispielsweise vor so Aufgaben wie:
1. Was ist ein mittleres grau in RGB und CMY(K)? Begründen sie ihre Angaben!
2.Erkläre anhand der Remissionskurven von Cyan und Magenta, warum Blau im Druck Probleme bereiten kann...
3. Berechnen und zeichnen Sie die spektrale Remission von Blau, Grün und Rot!
usw.

Bei mir tun sich da da leider nur Fragezeichen auf, dann steht da auch noch was von Verweißlichung und Verschwärzlichung, UCR und GCR und bin bin grad voll am durchdrehen hier...

Kann mir da vielleicht einer helfen? * Keine Ahnung... *
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itac

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Alter: 48
Geschlecht: -
Verfasst Fr 04.01.2008 08:34
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Hallo,

direkt im 2.Lehrjahr soso Grins

So als Laie würde ich das so beantworten (bin nur Grafik-Designer Lächel ):

1: RGB: 128,128,128 CMYK 0,0,0,50% ohne K weiß ich nicht

2: vermutlich weil ein reines Blau nicht im Farbumfang von CMYK liegt? Deshalb gibt es ja beim Druck auch Sonderfarben.

3:http://www.farbmetrik-gall.de/spezkap/addisub/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/RGB-Farbraum

Google speit da jedenfalls ne menge Info heraus

viel Erfolg


Zuletzt bearbeitet von itac am Fr 04.01.2008 08:38, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Zitrusfrucht

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Verfasst Fr 04.01.2008 20:08
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also ich bin im ersten lehrjahr und hab das schon Au weia! xD

itac hat geschrieben:


1: RGB: 128,128,128 CMYK 0,0,0,50% ohne K weiß ich nicht



rgb dürfte stümmen, wenn man grau aus cmyk mischen soll muss glaube cyan immer mehr sein damit magenta ausgeglichen wird, ich glaub so irgendwie war das? xD
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Benutzer 27313
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst So 06.01.2008 01:38
Titel

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Jounah hat geschrieben:
1. Was ist ein mittleres grau in RGB und CMY(K)? Begründen sie ihre Angaben!

RGB: Zunächst ist die Frage, was ein mittleres Grau sein soll. Mittel im Chroma, Mittel in der Helligkeit? Zumindest wird der Farbton auf der Unbunt-Achse liegen, also sind alle Werte R,G,B gleich groß. Auf einer 8-Bit-Skala ist eine mittlere Helligkeit 128,128,128. Das ist nicht notwendigerweise der Ton, der vom menschlichem Auge als "mittelhell" angenommen wird. Ich würde sagen die Antwort "Alle Werte R,G,B müssen gleich sein" wäre hier wohl ausreichend. In Abgrenzung dazu ist das bei CMY nur in der Theorie so. Tatsächlich lassen sich keine Farben mit idealen Eigenschaften herstellen. Vor allem Cyan hat starke Nebenremissionen und muss deshalb durch Magenta und Yellow ausgeglichenn werden. (Naja, das war eine sehr einfache Erklärung, aber das langt).

Zitat:
2.Erkläre anhand der Remissionskurven von Cyan und Magenta, warum Blau im Druck Probleme bereiten kann...

Hier hilft wiederum ein Blick auf die "Farbkurven" (präzise: die relativen spektralen Energien in Abhängigkeit der Wellenlänge). Cyan und Magenta haben alles andere als ideale Eigenschaften. Die Nebenremissionen in den realen Farben führen dazu, dass nicht jedes Blau wiedergegeben werden kann.

Zitat:
3. Berechnen und zeichnen Sie die spektrale Remission von Blau, Grün und Rot!
usw.


Dazu mahlst Du ein kartesisches Koordinatensystem. Auf der Ordinate trägst Du den Remissionsgrad von 0 bis 1 ein, auf der Abzisse die Wellenlänge in Nanometer. Du kannst bei 380nm starten und bei 740nm aufhören. Du kannst das Diagramm grob in drei Bereiche einteilen: Rot (links), Grün(mitte), Blau (rechts). Jetzt musst Du Dich entscheiden, ob Du reale oder ideale Farben zeichnest. Da es in der Aufgabenstellung nicht angegeben ist, würde ich ideale Farben malen.

Blau: Im rechten Bereich ist der Wert 1, in allen anderen Bereichen 0
Grün: Im mittleren Bereich ist der Wert 1, in allen anderen Bereichen 0
Blau: Im linken Bereich ist der Wert 1, in allen anderen Bereichen 0

Es könnten auch die realen Farben gemeinst sein. Wie das aussieht kannst Du dann nachschlagen. Sofern Du die CMY-Kurven präzise gemalt hast, kannst Du auch die Koordinaten-Werte entsprechend multiplizieren.

Zitat:
Bei mir tun sich da da leider nur Fragezeichen auf, dann steht da auch noch was von Verweißlichung und Verschwärzlichung, UCR und GCR und bin bin grad voll am durchdrehen hier...

UCR, GCR, UCA sind Begriffe die Häufig falsch verwendet und gleichgesetzt werden. O.K. schwieriges Thema ich vereinfache es mal etwas. Das ganze jetzt also nur sehr schematisch:

Angenommen es wäre möglich mit den idealen Farben CMY zu drucken, könnte man komplett auf Schwarz verzichten. Es gibt dann genau eine Kombination von Flächendeckungen um genau einen speziellen Farbton zu erzeugen. Da die Druckfarben nicht ideal arbeiten gibt es die vierte Farbe Schwarz. Dadurch hat man aber nicht mehr nur eine sondern sehr viele mögliche Kombinationen um einen Farbton zu erzeugen, da Schwarz in gewisser Weise die anderen Farben ersetzt. Man kann z.B. für einen bestimmten Braunton mit viel Schwarz drucken und wenig Buntfarben nehmen. Das spart teure bunte Farbe (Schwarz wird im wesentlichen aus Russ gemacht) oder man druckt mit wenig Schwarz und erzielt theoretisch das gleiche Ergebnis, was allerdings den Nachteil hat, dass die Farbe wegen der hohen Farbschichtdicke schlecht trocknet.

Hier mal ein Beispiel, wie das aussehen könnte:

Möglichkeit 1: z.B. 10,10,10,60
Möglichkeit 2: z.B. 40,40,40,10

Die Begriffe UCR bzw. GCR beschreiben schlicht zwei unterschiedliche Strategien, wie man die Farben kombinieren kann, um an das gleiche Ziel zu kommen. UCR ist vereinfacht gesagt die mildere Variante: Man benutzt Schwarz nur dort, wo es nötig ist. Nötig kann Schwarz z.B. an tiefen Bildstellen sein, um erstens eine genügend hohe Dichte zu erzielen und zweitens eine sichere Trocknung zu gewährleisten. Das Bild wird durch das Schwarz "stabilisiert". Weil der Filmauszug gerade bei an harten dunklen Kanten sehr spitz und skelettartig aussieht, heißt der Aufbau auch in alter Reprosprache "Skelettschwarz". Einige sagen auch der Begriff käme davon, dass der Negativfilm vom Schwarzauszug bei einem Portraitphoto wie ein Skelett aussieht. Egal...

GCR ist sozusagen die Extremistenvariante: Alle Farbanteile, die auch durch Schwarz ersetzt werden können werden auch gnadenlos ersetzt. Ein 60,40,40,0 würde von einem reinen UCR nicht angefasst, bei GCR würde daraus gnadenlos ein 0,0,0,60 oder so. Anders als beim Skelettschwarz sind bei GCR richtig viele Informationen auf dem Scharzfilm.

UCA ist sozusagen die Umkehrung von GCR. Die Farben werden aus der unbunten Kombination in die bunte Kombination überführt. Es werden die CMY-Werte sozusagen neutral erhöht, während Schwarz vermindert wird.

Wichtig ist zu wissen, dass diese Begriffe nur eine gewisse Tendenz ausdrücken sollen.

Ich hoffe die Erklärungen haben geholfen.


Zuletzt bearbeitet von am So 06.01.2008 01:44, insgesamt 3-mal bearbeitet
 
Jounah
Threadersteller

Dabei seit: 12.10.2007
Ort: Bremen
Alter: 40
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 08.01.2008 19:40
Titel

Danke!

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Hey, das ist super, dass du mir das so gut erklärt hast. Ich werde das jetzt fleißig lernen und übermorgen in der Klausur hoffentlich n paar Punkte holen Menno!

Vielen vielen Dank nochmal!
* Applaus, Applaus *
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