[Döniz]

Hallo, ich hab mich heute hier angemeldet, weil ich im Internet keine aufschlussreichen Meinungen zur Cimdata oder L4 finden konnte.
Ich habe mich für beide Akademien beworben und gehe von einer Zusage aus, allerdings ist mir nun schon mehrfach zu Ohren gekommen, dass der Unterricht bei L4 nur sehr schlecht auf die Prüfung zum Mediengestalter für Bild und Ton vorbereitet - angeblich soll die Durchfallquote bei 50% liegen!
Über Cimdata wurde Ähnliches gesagt. Ich bin zwar der festen Überzeugung, dass selbst bei einer so hohen Zahl, wie eben genannt, das Ganze mit ausreichend Engagement machbar ist, ich jedoch mit einem realitätsgetreuen Blick auf mich selbst, zugeben muss, dass ich mir derart viel Disziplin nicht gerade leicht fällt.
Die Ausbildung, bzw. Umschulung, ist mir verdammt wichtig, gerade zu diesem Zeitpunkt und ehrlich gesagt, fehlt es mir auch an Alternativen, jedoch mache ich mir so allmählich doch ein wenig Sorgen und wüsste gerne, ob jemand an einer der beiden Akademien Erfahrungen gesammelt hat und ob womöglich einer der beiden empfehlenswerter ist.
Wäre Euch für Antworten sehr dankbar.

[Shocky]

Hallo Döniz,

ich mache bei L4 im Moment die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton.

Als erstes muss man wohl sagen das weder L4 noch Cimdata eine gute Lösung ist wenn man nicht wirklich extrem viel Ehrgeiz an den Tag legt. Bei beiden Schulen handelt es sich meiner Meinung nach nur um halbherzige Geldsammler die ein paar Möchtegern Dozenten anheuern um zumindest ein wenig was nachweisen zu können.

Ich bin fast am Ende meiner Praktikumszeit angekommen und werde hoffentlich im Februar die Prüfung bestehen.

Nun aber noch ein paar Fakten aus meiner sich von L4:

- SEHR WENIGE gute Dozenten (ich hatte grad mal 2-3 wo ich wirklich ein wenig was gelernt habe)
- KEINE Praktikumsbetreung (ich wurde in des gesamten Praktikumszeit nicht einmal besucht)
- schlechte Technik (Kameras ausleihen ist immer schwer weil nur wenige da sind und die PCs waren naja...)


Ich kann natürlich nur für mich sprechen aber man hat einfach das Gefühl das denen alles egal ist solange sie das Geld bekommen. Vor dem Praktikum z.B. wurde auch gesagt das wir Hausaufgaben bekommen werden um immer wieder ein wenig das wissen aufzufrischen, genau wie glaube ich monatlich angekündigt wurde das jemand von L4 die Lage im Betrieb überprüft. Beides ist bisher leider nicht eingetreten.

Dann noch ein Wort zu den Dozenten...
Es mag sein das es für absolute Neueinsteiger ganz nett aussieht aber ich bin absolut enttäuscht gewesen weil einfach nur die absoluten Grundfunktionen erklärt wurden die jeder mit ein wenig Begeisterung wahrscheinlich auch an einem Tag selbst entdeckt hätte.
Auch sind manche sehr... sagen wir mal "eigen"... Praxisbeispiel:

Ich fragte unseren Audio Dozenten wegen dem Schaltweg xyz weil ich ihm sagte dass man es ja theoretisch auch zyx schalten könnte. Ich wollte also eigentlich nur eine Erklärung warum sein weg der bessere ist und auch so gemacht werden sollte.
Als Antwort bekam ich ein "weil das so ist!" und sowas ist in meinen Augen das letzte was man einem Schüler antworten sollte der anscheinen sogar noch Interesse daran hat etwas zu lernen.


so nun aber erst mal genug solltest du noch fragen haben einfach raus damit.

[pwk]

Hi, zu L4 kann ich nichts sagen, zur Cimdata ja .... und vor Allem zu der Ausbildung in dieser Fachrichtung.
Das große Problem der Branche ist, sie bildet nicht aus, möchte aber perfekte Leute haben. Insofern ist eine Grundlage durch die schulische Ausbildung wenigsten ein Einstieg.

Wie in jeder Schule, Akademie oder Uni lernt man nur das, was man auch lernen will. Der größte Teil der Studenten kommt mit großen Rosinen im Kopf in die Ausbildung nach dem Motto egal was, Hauptsache was mit Medien. Es wird vergessen oder verdrängt, dass dieser Beruf ein hohes Maß an Engagement und Kraft kostet. 90% Transpiration und nur 10% Inspiration, das ist die Grundlage. Die Zeiten in denen Fernsehen oder Film noch etwas besonderes war sind lange vorbei. Meist trifft man auf vorsichtige Zurückhaltung oder gar offene Feindseligkeit wenn man mit einem Team auftaucht. Zu Viele haben verbrannte Erde hinterlassen. Seltsamerweise meinen die Absolventen, dass mit dem IHK Ausbildungsgang eine Film- oder Fernsehkarriere einzuschlagen ist. Man kann auch beim Theater, in der Oper, bei Veranstaltungen etc. „landen“. Mit der Abschlussprüfung steht man mit einem Minimum an Grundwissen erste am Anfang der Ausbildung. Egal ob Kamera, Ton, Licht oder Schnitt, jede einzelne Ausbildung ist, wenn sie richtig durchgezogen wird für sich allein schon mehrere Jahre lang. Nach einem Jahr sollte man schon wissen in welche Richtung man sich spezialisieren will. Die Probleme der „schulischen Ausbildung“ liegen klar auf der Hand. Zu kurz, praxisfern, weil nur im Hinblick auf bestandene Prüfungen ausgebildet wird. Die Praktikumbetriebe schlagen meist die Hände über dem Kopf zusammen. Wenn sie gut sind, dann lernt man da mehr als auf jeder Schule .-... nur es gibt wenig gute, denn meist will sich so eine Firma an den Praktikanten als billige Arbeitskraft bedienen.
Dozenten an den Ausbildungsträgern sollten nicht nur Theoretiker sein, wünschenswert ist es, dass sie ständig im Produktionsalltag zu finden sind. Ein Dozent kann auch nicht alles wissen, dafür ist dieses Gebiet viel zu komplex und ändert sich ständig. Der Dozent sollte dann allerdings auch zugeben wenn er etwas nicht weis und sich dann schlau machen.
Bei der Cimdata liegt die Quote der Studenten die bestanden haben bei ca. 65%. Die technische Ausstattung ist recht gut, Zum Üben leider etwas viel Consumerkameras, aber es wurde das Studio von TVB übernommen. Und Betacams sind auch einige vorhanden.
Jeder Student hat einen Comp. Mit Internetanschluss und Premiere Schnittsystem an seinem Arbeitsplatz. Schnitt wird AVID und Final Cut zusätzlich ausgebildet.
Im Herbst sollen wohl 2 neue Klassen aufgemacht werden. Reicht das ?