[KatharinaWeiß]

Hallo ihr Lieben,

meine Kommilitonin Johanna Dreyer und ich haben im Frühjahr unseren Abschluss im Fach Design gemacht.
Unsere Abschlussarbeit ist ein Buchprojekt mit dem Titel »Maybe you should go fuck yourself«.

Hier ein Link zu unserem Projekt, dort findet ihr auch eine genauere Beschreibung:

http://www.designmadeingermany.de/2013/3554/

Sowohl die Gestaltung, als auch die Texte sind von uns selbst. Wir haben sehr viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt gesteckt. Jetzt würden wir dieses sehr sehr gerne veröffentlichen, haben auch schon mehrere Anfragen von Menschen bekommen, die das Buch gerne lesen würden. Nur leider gestaltet sich die Verlags-Suche ziemlich schwierig.

Hat jemand Tipps? Wer würde solch ein Buch veröffentlichen?

Da die Gestaltung sehr aufwendig ist und kaum in Mengen realisierbar ist würden wir davon auch abweichen.

Wir freuen und über alle Anregungen, Tipps und Tricks!

Gerne auch per Mail hello@katharinaweiss.com

Danke

[Frank Münschke]

Das wird nicht leicht ... solche Sachen werden normalerweise im Selbstverlag veröffentlicht und ganz ohne Verlag privat finanziert und produziert.
Ein Verlag wird die entstehenden Kosten nicht vorfinanzieren (wollen und können). Wenn sich also einer dazu bereit erklären würde, würde er Geld dafür von Euch haben wollen (wie ich finde auch zu recht ...)
Mit diesem Geld müssen die Kosten für Druck, Organisation, Lagerhaltung der fertigen Produkte, Mitarbeiter, Steuern, Telefon, Miete, Exemplare für die Deutsche Bibliothek und noch vieles mehr (was sich Verlagsnebenkosten nennt) abgedeckt werden, abzüglich lediglich der vielleicht zuerwartenden Verkäufe in einem bestimmten Zeitraum (2 Jahre) ... Das wird bei einem unstandardisierten Produkt, das viel menschliches Eingreifen in den Produktionsprozess bedarf und keine hohen Verkaufszahlen in Aussicht hat (darum niedrige Auflage und entsprechend hoher Einzelstück-Produktionspreis), nicht billig werden. Druckereien mit Online-Portal fallen bei einer solchen Produktion von vorneherein raus. Kleinere Abweichungen von deren Standards halten sich kostenmäßig noch im Rahmen. Solche Produktionen stören und behindern aber dermaßen deren Produktionsabläufe, dass die sich das dann teurer bezahlen lassen (müssen), als "normale" Druckereien ...
Da kann es - wenn man diesen ganzen verlegerischen Overhead weglässt - für Euch günstiger sein, dass selbst produzieren zu lassen (also eine kleinere Druckerei in Eurem Umfeld zu suchen - eventuell mitzuarbeiten) und selbst zu vertreiben ...
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Das ist die eine Seite ... die andere ist grundsätzlicherer Natur:
Warum macht man so was. Warum lebt man so seinen Traum so aus, ohne sich um irgendwelche Weiterungen Gedanken zu machen.
Als ein imaginärer zukünftiger Kunde oder Arbeitgeber von Euch würde ich mir denken: "Mmmmh sieht ja ganz nett aus ... aber hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich kommen die nicht auf die Idee für mich auch so was Nichtproduzierbares zu entwerfen."
Gestern hatten wir hier im Forum erst jemanden, der ein Logo aus 4c + 3 Sonderfarben angelegt hat ...
Was soll sowas? Wir sind oder werden Dienstleister, die die Interessen Ihrer Kunden im Auge haben müssen. (Oder man macht was für sich selbst, dass muss man es auch selbst bezahlen ...) Und dazu gehört immer auch, dass man sich von Anfang der Gestaltung und Planung eines Projektes an Gedanken über eine überhaupt mögliche und möglichst bezahlbare Produktion desselben machen muss.
So ist es nun, dass Ihr dem Titel Eurer Abschlussarbeit alle Ehre macht: "You fucked yourself ..."

[Benutzer 37983]

Das wird in der Tat nicht einfach, die Gründe hat Frank ja schon aufgezählt.
Möglicherweise ist so ein ausgefallenes Projekt etwas für den Verlag Hermann Schmidt, der macht schöne Bücher, die gerne mal anders sind. Ob es dort aber die (bezahlbare) Möglichkeit gibt, so etwas ungewöhnliches verlegen zu lassen, weiß ich nicht.

[Mac]

An den Schmidt hätt ich jetzt auch gedacht.

[Benutzer 62312]

@Frank: Getz sei ma nich so streng mit die Mädels.
Eine Abschlussarbeit sollte ja nicht 0815 sein und darf auch ruhig aufwendig in der Produktion sein. Es macht schon einen Unterschied eine freies Projekt zu realisieren oder einen Kundenauftrag zu erledigen. Das wird auch der potentielle Auftraggeber erkennen können. Mit einem normalen Buchprojekt ist das, in meinen Augen, nicht zu vergleichen.

[Frank Münschke]

Ich vergleiche das sicherlich nicht mit einem normalen Buchprojekt. Zwischen 08/15 und einer solchen Sache liegen sowohl Welten als auch hundert andere Möglichkeiten einer ausgefallenen Gestaltung ...

Sich auch bei solchen Prüfungsarbeiten gar nicht um eventuelle Produktions-Möglichkeiten zu kümmern, finde ich nicht korrekt ... Ich meine, dass soetwas auch mal in eine Bewertung einer Prüfung einfließen sollte ...
"Ausgefallen, ansprechend, besonder aber immer noch (oder sogar günstig) produzierbar."
Dies wäre eine Bewertung, die in der heutigen Zeit mit Sicherheit sinnvoll wäre.
Dazu gehörte natürlich auf der anderen Seite ein während des Studiums stattfindendes Bekanntmachen mit den möglichen Produktionsmethoden, die nach der Grafiker- oder MG-Arbeit angeschlossen werden ... Druck, Weiterverarbeitung.

[flowed]

Versuchts vielleicht auch mal bei Steidl in Göttingen.
Der Steidl ist ein Künstler.

viel Glück

wünscht flo

[Benutzer 62312]

@Frank: ohne jetzt daraus ein Thema machen zu wollen aber ich denke, das es auf den Inhalt des Studiums ankommt ob etwas Prüfungsrelevant ist oder nicht. Rein Kreativ gesehen ist die spätere Umsetzung nicht wichtig. Rein Technisch wäre es das A und O. Damit will ich deine Aussage aber keinesfalls relativieren.