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Thema: Plakatwettbewerb: 275 Jahre Evangelische Kirche Langenselbol vom 29.03.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Projekte -> Plakatwettbewerb: 275 Jahre Evangelische Kirche Langenselbol
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heav

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Verfasst Fr 11.06.2010 15:53
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Achim M. hat geschrieben:
SL-Design hat geschrieben:
Die Jury hätte etwas Gestaltungsberatung nötig gehabt, denn das Wahlergebnis ist eher suboptimal.
Langveiliges Visual, grausames Typokonzept, gewagter Farbmix.

Das Ergebnis zeigt eigentlich, wie sinnlos es ist, als Grafiker bei so etwas teilzunehmen.

Meines Erachtens gehört zu gutem Design auch eine vernünftigen Beratung, weil sonst die Kunden das Konzept hinter einer Gestaltung meist überhaupt nicht verstehen können. Habe auch einen Kunden, wo immer wieder mehrere Designer (gegen Bezahlung) Entwürfe einreichen dürfen, ohne diese aber den Entscheidern zu präsentieren. Da werden auch echt die seltsamsten Dinger ausgewählt, weil zum Teil nach völlig irrationalen Kriterien beurteilt wird.

Ich hoffe inständig, dass Gestalter endlich aufhören, ihre Arbeiten bei solchen Wettbewerben zu verramschen. Warum sollte unsere Arbeit vernünftig bezahlt und nach vernünftigen Maßstäben beurteilt werden, wenn man als Kunde schon für die Ausschreibung von 150,- EUR einen Haufen Entwürfe erhält?

Gruß

Achim


* Applaus, Applaus *
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SL-Design

Dabei seit: 09.11.2005
Ort: 8° 15' 0'' | 50° 4' 60''
Alter: 65
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 11.06.2010 15:54
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Achim M. hat geschrieben:
Warum sollte unsere Arbeit vernünftig bezahlt und nach vernünftigen Maßstäben beurteilt werden, wenn man als Kunde schon für die Ausschreibung von 150,- EUR einen Haufen Entwürfe erhält?


Richtig.
Bei einem Preisgeld von Euro 1.500 hätte ich mir eine Teilnahme überlegt.
Wobei da ein vernünftiger Beratungsansatz dann immer noch fehlt.
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275jahre
Threadersteller

Dabei seit: 27.03.2010
Ort: Langenselbold
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Fr 11.06.2010 16:14
Titel

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heav hat geschrieben:
Achim M. hat geschrieben:
SL-Design hat geschrieben:
Die Jury hätte etwas Gestaltungsberatung nötig gehabt, denn das Wahlergebnis ist eher suboptimal.
Langveiliges Visual, grausames Typokonzept, gewagter Farbmix.

Das Ergebnis zeigt eigentlich, wie sinnlos es ist, als Grafiker bei so etwas teilzunehmen.

Meines Erachtens gehört zu gutem Design auch eine vernünftigen Beratung, weil sonst die Kunden das Konzept hinter einer Gestaltung meist überhaupt nicht verstehen können. Habe auch einen Kunden, wo immer wieder mehrere Designer (gegen Bezahlung) Entwürfe einreichen dürfen, ohne diese aber den Entscheidern zu präsentieren. Da werden auch echt die seltsamsten Dinger ausgewählt, weil zum Teil nach völlig irrationalen Kriterien beurteilt wird.

Ich hoffe inständig, dass Gestalter endlich aufhören, ihre Arbeiten bei solchen Wettbewerben zu verramschen. Warum sollte unsere Arbeit vernünftig bezahlt und nach vernünftigen Maßstäben beurteilt werden, wenn man als Kunde schon für die Ausschreibung von 150,- EUR einen Haufen Entwürfe erhält?

Gruß

Achim


* Applaus, Applaus *


- Leider muss nach einer Auswahl die Jury Prügel von allen Seiten einstecken. Ich - als Ausrichter dieses Wettbewerbs - bin jedenfalls sehr froh über jeden, der sich die Arbeit machte und teilnahm. Dies zeigt mir, dass es noch viele Gestalter gibt, denen ihr Beruf Berufung ist und die einfach Spaß an der Sache haben.

- Ob man für 1.500 Euro dann auch 10x bessere, d.h. kreativere Plakate bekommt, wage ich stark zu bezweifeln.

- Inwieweit Evangelische Kirche einen "pro-bono-Bonus" hat, kann ich nicht beurteilen. Aber ich schätze schon, dass bei einer gemeinnützigen Einrichtung die Bereitschaft größer ist, auch bei einem niedrigen Preisgeld mitzumachen, als bei einer kommerziellen Aktion.

- Ein Plakat muss für sich selbst sprechen - ohne langatmige intellektuelle Erklärungsversuche. Es steht später draußen auch ohne einen Erklärungszettel an der Straße. Ich denke, eine Jury nutzt ihren Beurteilungsspielraum und ihre Kompetenzen dann am besten, wenn die Einsendungen ohne weitere "Gestaltungsberatung des Künstlers" ausgewählt werden.

- Seid bitte so ehrlich zu euch selbst, dass ihr auch die Funktion im Auge behaltet, die dieses Plakat erfüllen soll. Es soll einen Termin bekannt machen, Neugierde wecken und auch gleichzeitig ein Image transportieren.
Es mag sein, dass andere Plakate typografisch korrekter bzw. stimmiger sind - was zählt ist der Gesamteindruck, der draußen beim Betrachter in den ersten Sekunden erzielt wird - nicht der intellektuelle Eindruck nach einer mehrstündigen Sezierung im Hörsaal.
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Mac

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Alter: 62
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Verfasst Fr 11.06.2010 16:32
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Ihr habt das so entschieden und jetzt ist es so.
Mehr kann man (und mag ich auch) dazu nicht sagen
(obwohl es mir in den Fingern juckenwürde...).
Dass die 150 EUR eher für 'Gotteslohn' stehen, war wohl allen klar.

Zitat:
...Dies zeigt mir, dass es noch viele Gestalter gibt, denen ihr Beruf
Berufung ist und die einfach Spaß an der Sache haben...


Diesen Satz - ich muß es jetzt doch sagen - kann ich ich beim besten
Willen nicht mehr hören.

Aber nun gut, 'Wettbewerb' is vorbei und jetzt bitte, viel Asche drüber..
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 11.06.2010 16:40
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275jahre hat geschrieben:
- Ob man für 1.500 Euro dann auch 10x bessere, d.h. kreativere Plakate bekommt, wage ich stark zu bezweifeln..

Genau, Gotteslohn ist für uns wahrscheinlich gerade gut genug. Warum bekommen wir eigentlich überhaupt Geld für unsere Arbeit?

Ganz ehrlich, warum kann eine Kirchengemeinde nicht zu einem lokalen Grafiker gehen, der möglicherweise der Kirche nahe steht und sagen: "Wir können Dir zwar nicht viel zahlen, würden uns aber über Deine Unterstützung freuen. Bei zukünftigen Projekten werden wir Dich auch berücksichtigen." Über mehrere Jahre kann so eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Grafiker und Kirchengemeinde entstehen.

Ich denke, ich und viele Grafiker unterstützen auf Anfrage bei Bedarf immer wieder gemeinnützige Einrichtungen und Veranstaltungen. Für kleines Geld oder wenn's sein muss für Gotteslohn.

Aber hier wird direkt ein deutschlandweiter Wettbewerb aus dem Boden gestampft. Die Kirchengemeinde bekommt einen Haufen Entwürfe und bis auf den Sieger gehen alle Teilnehmer leer aus.

Warum mich das aufregt? Weil so etwas auch andere übers Internet mitbekommen und immer mehr Kunden auf die Idee kommen, auf diese Weise zu Spotpreisen an Grafikleistungen zu kommen. Das finde ich sehr unwürdig und steht einer Kirche nicht gut zu Gesicht.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ein Wettbewerb innerhalb der Gemeinde an der Kirchenmitglieder teilnehmen, wäre für mich völlig in Ordnung. Aber das ist Euch wohl nicht gut genug.

275jahre hat geschrieben:
Seid bitte so ehrlich zu euch selbst, dass ihr auch die Funktion im Auge behaltet, die dieses Plakat erfüllen soll. Es soll einen Termin bekannt machen, Neugierde wecken und auch gleichzeitig ein Image transportieren.
Es mag sein, dass andere Plakate typografisch korrekter bzw. stimmiger sind - was zählt ist der Gesamteindruck, der draußen beim Betrachter in den ersten Sekunden erzielt wird - nicht der intellektuelle Eindruck nach einer mehrstündigen Sezierung im Hörsaal.

Und warum müsst Ihr dann einen Wettbewerb lostreten, wenn's doch ohnehin nur um die Inhalte geht? Diese Inhalte hätte Euch die lokale Druckerei auch eben auf ein Plakat gesetzt.

Gruß

Achim


Zuletzt bearbeitet von Achim M. am Fr 11.06.2010 16:42, insgesamt 1-mal bearbeitet
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SL-Design

Dabei seit: 09.11.2005
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Verfasst Fr 11.06.2010 17:14
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275jahre hat geschrieben:

Dies zeigt mir, dass es noch viele Gestalter gibt, denen ihr Beruf Berufung ist und die einfach Spaß an der Sache haben.

Ein Gestalter hat noch mehr Spass an der Sache, wenn das Honorar stimmt. Lächel
275jahre hat geschrieben:

- Ob man für 1.500 Euro dann auch 10x bessere, d.h. kreativere Plakate bekommt, wage ich stark zu bezweifeln.

Das wollte ich damit auch nicht sagen. Aber 1.500.- oder meinetwegen auch 1.000.- sind für eine Plaaktgestaltung u. U. sogar inkl. einer Illustration angemessener als eben nur 150.-
275jahre hat geschrieben:

- Ein Plakat muss für sich selbst sprechen - ohne langatmige intellektuelle Erklärungsversuche. Es steht später draußen auch ohne einen Erklärungszettel an der Straße.

Richtig. Es geht auch nicht darum, den Betrachter zu beraten, sondern den Auftraggeber.
Ich hätte Euch in einer Beratung erkären können, warum Euer Siegerpalakt eben nicht das beste ist und warum andere Vorschläge besser funktionieren.
275jahre hat geschrieben:

- Seid bitte so ehrlich zu euch selbst, dass ihr auch die Funktion im Auge behaltet, die dieses Plakat erfüllen soll. Es soll einen Termin bekannt machen, Neugierde wecken und auch gleichzeitig ein Image transportieren.

Letzters macht Eure Auswahl aber am schlechtesten.
275jahre hat geschrieben:

Es mag sein, dass andere Plakate typografisch korrekter bzw. stimmiger sind - was zählt ist der Gesamteindruck, der draußen beim Betrachter in den ersten Sekunden erzielt wird - nicht der intellektuelle Eindruck nach einer mehrstündigen Sezierung im Hörsaal.

Den Gesamteindruck in den ersten Sekunden bestimmt aber ein stimmiges Typokonzept und eine ansprechende Visualisierung - und das können andere Vorschäge einfach besser.
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Benutzer 83064
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Fr 11.06.2010 19:15
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Das Siegerplakat hat zumindest ein wenig Signalcharakter.

Die Farbwahl finde ich übel, aber viele gestalterische Laien gehen faktisch nun mal nicht danach, was stimmig ist, sondern was die Message in ihren Augen am direktesten rüberbringt. Es ist immer wieder schockierend, aber so ist es halt. Natürlich gibt es auch anspruchsvollere Kunden und Zielgruppe als die Kirche im Dorf. Da wäre dann wohl der optisch zurückhaltendere und ausbalancierte, tolle Entwurf von artill zum Zug gekommen. (Er scheint ja auch die Jury aufgemischt zu haben.) Aber ungeachtet aller Ästhetik ist er nicht so auffällig wie das Siegerplakat. Bei dem hätte mehr Rot (aktiv) und weniger Grün + Blau (sanft, ruhig) aber auch noch für deutlich mehr Pepp sorgen können. Ja, und über die Typo kann ich auch nur den Kopf schütteln. Im 1. Ausbildungsjahr wär das in der Berufsschule bestenfalls noch ne 3- geworden.

Merke: Zielgruppe: Einfaches Volk auf dem Land. Fazit: Ist mit einfachen Mitteln zufrieden zu stellen. Subtilitäten sind dort zweitrangig, zumal die Plakatkonkurrenz dort, wo es aushängt, auch eher dem Low-End-Bereich zuzuordnen sein dürfte.

Dass gerne Gestaltungsprodukte über Wettbewerbe günstig eingeholt werden, liegt vielleicht auch an der materiellen Geringschätzung von kreativer Arbeit überhaupt. Niemand käme auf die Idee, für Handwerker, Rechtsanwälte oder Ärzte Wettbewerbe auszuschreiben, bei denen für 150 Euro das bestrenovierte Zimmer, die tollste Rechtsberatung oder die ultimative Heilbehandlung gekürt würde. Bei kreativer Arbeit ist es irgendwie anders. Da sind Wettbewerbe weit verbreitet. Alle findens toll. Aber dass die Produzenten auch von etwas leben müssen, wird gern übersehen.

Merke: Wettbewerbe einfach ignorieren, wenn man Geld verdienen muss. Wenn man freie Kapazitäten hat und grad mildtätig gestimmt ist, kann mans sozusagen als Ersatz für eine Spende machen.
 
type1

Dabei seit: 19.11.2004
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Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 11.06.2010 19:17
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Naja.
Wenn die "Gafikexperten" oder wie auch immer es auf der Homepage heißt, mit in der Jury saßen, können es ja keine Grafikexperten gewesen sein.

Es wa nicht zufällig Norman Herrmann darunter?



//naj. egal. das ergebnis war vorauszusehen *ha ha* *ha ha*
Ich amüsiere mich mal weiterhin.
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