Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter
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bk1
Dabei seit: 14.04.2004
Ort: Düsseldorf
Alter: 42
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Verfasst Di 09.10.2007 12:45
Titel
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Muss kurz mal einhaken...
Sicherlich ist diese Aufgabenstellung Schwachsinn, und sicherlich fällt das nicht in den Aufgabenbereich eines MGs.
Aber mein Berufsschullehrer hat uns damals mal mit einer ähnlichen Aufgabenstellung bedacht. Er erwartete damals
wie sich am Ende herausstellte dann auch kein 100% wasserdichtes Marketing-Konzept - wie auch?! Aber kreative
Ansätze waren gefragt. Welche Medien kann ich bedienen, wenn ich nur ein kleines Budget habe und ein Werbeeffekt
schnell eintreten muss, da es auf ein Event in naher Zukunft hinzielt? Radio? Doch eher Anzeigen? Oder Plakate?
Bringt Viral oder Guerilla Marketing etwas?
Und wie kann ich die Produkte am besten und schnellsten an den Mann (bzw. die Frau) bringen?
Mit solchen Aufagen wollte er uns dazu bringen, auch mal über den Tellerrand eines MGs zu blicken und sich auf
unerwartete Aufgabenstellungen einzustellen.
Welche Berufsschule ist denn das? Knaudstraße? Doc Marzi?
Zuletzt bearbeitet von bk1 am Di 09.10.2007 12:45, insgesamt 1-mal bearbeitet
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cyanamide
Moderator
Dabei seit: 09.12.2002
Ort: Altkaiserreich Koblenz WW
Alter: 48
Geschlecht:
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Verfasst Di 09.10.2007 13:03
Titel
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bk1 hat geschrieben: | Und wie kann ich die Produkte am besten und schnellsten an den Mann (bzw. die Frau) bringen? |
Ist das nicht die Frage, die sich jeder Händler
wie auch Marketingmensch täglich stellen muss?
Das ist nunmal der Job. Wenn's dafür eine
Geheimlösung gäbe, bräuchte keiner dieser
Leute mehr zu arbeiten.
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bk1
Dabei seit: 14.04.2004
Ort: Düsseldorf
Alter: 42
Geschlecht:
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Verfasst Di 09.10.2007 13:26
Titel
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cyanamide hat geschrieben: | bk1 hat geschrieben: | Und wie kann ich die Produkte am besten und schnellsten an den Mann (bzw. die Frau) bringen? |
Ist das nicht die Frage, die sich jeder Händler
wie auch Marketingmensch täglich stellen muss?
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Richtig.
Also hier mal ein Lösungsansatz von mir:
Als Zielgruppe mache ich die Hausfrau aus. Die haben Zeit, für ein paar gesparte Euros Mittags in die Stadt zu fahren.
Ihr mietet ein leerstehendes Geschäft für z. B. 3 Tage, am besten auf der Kettwiger oder Viehofer Straße. Ladendekoration gibt es nicht,
nur ein großes Banner vor der Tür und eventl. Klebefolien auf den Fensterscheiben. So à la "Aktionsverkauf", "Unglaublich!", "Nur heute" etc.
Innen verteilt ihr die Produkte in Körben oder stapelt einfach die Kartons, in denen die Wäsche-Sets verkauft werden. Also alles quick & dirty.
Im Vorfeld sprecht ihr einen Radiospot ein, in dem reißerisch der Aktionsverkauf angekündigt wird. Der wird auf dem Lokalsender Radio Essen vormittags gesendet, an den Aktionstagen, möglichst oft.
Denn da
- macht die Hausfrau Frühstück
- bringt die Hausfrau die Kinder zur Schule
- macht die Hausfrau den Haushalt.
Und nebenbei plärrt immer das Radio. Mittags nach getaner Arbeit fährt sie dann zum Schnäppchenkauf in die Stadt.
Einfach nur schlüssig argumentieren. Und einfach bleiben. Denn dann explodieren die Kosten nicht. Außerdem ist die Zielgruppe
glaube ich wenig empfänglich für Guerilla und Co.
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Benutzer 27313
Account gelöscht
Ort: -
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Verfasst Di 09.10.2007 14:18
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Zitat: | Also hier mal ein Lösungsansatz von mir: |
Ich bin gespannt.
Zitat: | Als Zielgruppe mache ich die Hausfrau aus. Die haben Zeit, für ein paar gesparte Euros Mittags in die Stadt zu fahren. |
Eine bestechend präzise Analyse.
Zitat: | Ihr mietet ein leerstehendes Geschäft für z. B. 3 Tage, am besten auf der Kettwiger oder Viehofer Straße. Ladendekoration gibt es nicht,
nur ein großes Banner vor der Tür und eventl. Klebefolien auf den Fensterscheiben. So à la "Aktionsverkauf", "Unglaublich!", "Nur heute" etc.
Innen verteilt ihr die Produkte in Körben oder stapelt einfach die Kartons, in denen die Wäsche-Sets verkauft werden. Also alles quick & dirty. |
Unglaubliche USP. Wahnsinniger Wettbewerbsvorteil. Einmaliger Aufmerksamkeitswert so Klebefolien in Schaufenstern. Da sind die 250.000 Unterplinten in nullkommanix weg.
Zitat: | Im Vorfeld sprecht ihr einen Radiospot ein, in dem reißerisch der Aktionsverkauf angekündigt wird. Der wird auf dem Lokalsender Radio Essen vormittags gesendet, an den Aktionstagen, möglichst oft. |
Yeah baby. Lokalsender Essen. Riesen Zielgruppe. Keine Streuverluste. Das hören nur gelangweilte Hausfrauen, die den ganzen Tag darauf brennen eine zündende Idee okktruiert zu bekommen: Unterwäsche kaufen.
Zitat: | Denn da
- macht die Hausfrau Frühstück
- bringt die Hausfrau die Kinder zur Schule
- macht die Hausfrau den Haushalt.
Und nebenbei plärrt immer das Radio. Mittags nach getaner Arbeit fährt sie dann zum Schnäppchenkauf in die Stadt. |
Völlig logisch. Da muss man sich nichtmal die Mühe machen den Vertriebskanal zu analysieren. Wird schon funktionieren. Ist ja auch kein Risiko dabei 250.000 Pack Unterwäsche in Kommission zu nehmen.
Zitat: | Einfach nur schlüssig argumentieren. |
Klar. Es wimmelt ja auch nur so vor schlüssigen Argumenten.
Zitat: | Und einfach bleiben. |
DAS hast Du geschafft.
Zitat: | Denn dann explodieren die Kosten nicht. |
Vor allem, da Du ja die Preise für die Werbung genau beziffern kannst und Wirksamkeitsstudien, Streuungskoeffizienten, Zielgruppenaffinität usw. genau belegen konntest.
Zitat: | Außerdem ist die Zielgruppe
glaube ich wenig empfänglich für Guerilla und Co. |
Gerade weil aussschließlich Hausfrauen Unterwäsche tragen und die können Staubsauger bedienen, kein Internet. Dass unter 40 Millionen Haushalten auch Single-Haushalte sind ignorieren wir einfach mal, nur Hausfrauen kaufen Unterwäsche. Ebenso ignorieren wir, dass Guerillia-Werbung nicht auf das Internet beschränkt ist.
Nicht böse sein, ist nicht so ernst gemein, aber:Was soll das? Das ist alles total sinnfrei! Das ist Voodoo-Marketing.
Zuletzt bearbeitet von am Di 09.10.2007 14:21, insgesamt 3-mal bearbeitet
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bk1
Dabei seit: 14.04.2004
Ort: Düsseldorf
Alter: 42
Geschlecht:
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Verfasst Di 09.10.2007 14:24
Titel
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Ja, ist es. Die gesamte Aufgabenstellung ist es.
Pass uff. Der Threadersteller beschreibt seine Aufgabe. Ich kenne diese Aufgabe, denn ich habe die damals auch bekommen.
Gleiche Berufsschule, gleicher Lehrer. Fach: Mediengestaltung - nix Marketing, nix BWL. Zweites oder drittes Lehrjahr.
Ich durfte den gesamten Senf auch schon bearbeiten. Und der eben von mir präsentierte Ansatz hat die Aufgabenstellung
ZU DIESEM ZEITPUNKT FÜR DIESES FACH UND FÜR DIESEN LEHRER voll erfüllt. Wie gesagt, es geht hier nicht darum,
ne Geschäftsidee zu enntwickeln, die konkret genug ist, um damit Überbrückungsgeld zu beantragen. Das ist lediglich eine
Aufgabe für ne Klasse werdender Mediengestalter, um mal konzeptionelles Denken zu fördern. Nicht mehr und nicht weniger!
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Benutzer 62312
Account gelöscht
Ort: -
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Verfasst Di 09.10.2007 14:47
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@ bauchbieber: schenbar ist es für mg´s dioch selbstverständlich soetwas zu machen, du scheinst dich da ja auszukennen. und es geht ja nicht darum die aufgabe für schwachsinnig zu erklären, sondern ein event vorschlagen das sinn macht!
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deliciious
Threadersteller
Dabei seit: 15.11.2006
Ort: Essen
Alter: 39
Geschlecht:
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Verfasst Di 09.10.2007 15:21
Titel
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bk1 hat geschrieben: | Welche Berufsschule ist denn das? Knaudstraße? Doc Marzi? |
richtig, der sehr verehrte Herr Dr. Marzi hat die Aufgabe gestellt
und danke für die leute, die versuchen hier tipps (hinsichtlich des "events") zu liefern..
werbemaßnahmen, sind wie gesagt das kleinere problem, alle 5 mediengruppen sollen halt abgedeckt werden und das haben wir bereits für die letzte präsentation schlüssig konzipiert, kann mit kleinen abänderungen so gut wie auf das jetzige konzept übernommen werden. fehlen tut halt das hauptevent, wobei der begriff "event" in diesem fall vl. auch falsch benutzt ist. eine aktion am POS muss halt her, wie beispielsweise der laufsteg + modeshow oder die aufgestellten betten etc.
denke ich werde das gleich/heut abend mal verschriftlichen, wird schon gehen.
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Benutzer 27313
Account gelöscht
Ort: -
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Verfasst Di 09.10.2007 15:59
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Nefliete hat geschrieben: | @ bauchbieber: schenbar ist es für mg´s dioch selbstverständlich soetwas zu machen, du scheinst dich da ja auszukennen. und es geht ja nicht darum die aufgabe für schwachsinnig zu erklären, sondern ein event vorschlagen das sinn macht! |
Ich habe selbst eine Mediengestalterausbildung gemacht. Ich kenne mich zumindest gut genug aus, um sagen zu können, das DAS nicht Aufgabe des Mediengestalters ist. Ich habe nichts dagegen mal über den Tellerrand zu schauen, das ist sehr wichtig. Trotzdem sollte der Blick halbwegs realistisch ausfallen.
Es gibt Leute in unserer Branche - und leider auch Lehrer an den Berufsschulen, das beweist dieses Beispiel - die den Mediengestalter gerne als Alleskönner sehen. Der Mediengestalter ist ein Beruf, der sowieso viel zu breit aufgestellt ist. Es ist nicht möglich, Reprographen, Retuscheure, Fotographen, Lithographen, Setzer, Designer, Marketing-Spezialisten und was weiß ich was sonst noch alles in den Beruf projeziert wird, in einem Ausbildungsberuf adäquat zu unterrichten. Es reicht einfach nicht überall an der Oberfläche zu kratzen und den Schülern zu vermitteln, dass man alles können müsse.
Der Realismus geht in der Ausbildung leider häufig verloren zugunsten eines unreflektierten selbstverliebten falschen Generalismus. Gefördert wird dieses Bild durch didaktische undurchdachte Quasi-Standardwerke (Kompendium der Mediengestaltung), schlechte Lehrerausbildung (es kann nicht Sinn sein, dass Lehrer in solchen Aufgabenstellungen ihre verpassten Berufschancen als Marketiers ausleben) und unpräzise oder falsch aufgestellte Lehrpläne.
Schlussendlich führt das soweit, dass einige Mediengestalter sich nach Ihrer Ausbildung als Marketingspezialisten darstellen, obwohl z.B. ihre finanzmathematischen Kenntnisse nicht über den Dreisatz hinausgehen. Dafür wissen sie das AIDA nicht nur ein Kreuzfahrtschiff oder eine Oper ist und können irgendwelche Allgemeinplätze runterbeten, so wie bk1 es eindrucksvoll demonstriert hat. Das reicht aber leider nicht.
Ich wünsche mir etwas mehr Kritik an den Lehrern, auch seitens der Schüler. So einen Quatsch in der Ausbildung kritiklos hinzunehmen, ist sicherlich nicht der richtige Weg. Es ist eure Ausbildung!!! Die deutschlandweit führenden Agenturen stellen mittlerweile z.T. schon keine Mediengestalter mehr ein, weil die Ausbildungsqualität hinsichtlich der Wissenstiefe zu flach ist. Das liegt nicht zuletzt daran, dass einfach zu breit unterrichtet wird.
Zuletzt bearbeitet von am Di 09.10.2007 16:02, insgesamt 1-mal bearbeitet
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