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Thema: Wie erziehe ich meinen Azubi? vom 08.12.2004


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Wie erziehe ich meinen Azubi?
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Der_Morph

Dabei seit: 30.03.2004
Ort: Brandenburg
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 09.12.2004 09:49
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man müsste den betroffenen mal hören. kann durchaus auch sein dass er ne konzentrationsschwäche hat, oder sich zu schnell unter druck setzen lässt (fängt tausend sachen gleichzeitig an, sagtest du, bei mir in der firma hab ich auch zig sachen direkt hintereinander bekommen, die "gaaanz dringend sind und das andere kannst ja nachher fertig machen", und 5 minuten kam das nächste ganz dringende hereingeflattert, was ich zuerst mal machen solle).
mal so gefragt - hat er das grundinteresse?
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Naranji
Threadersteller

Dabei seit: 07.01.2004
Ort: Zürich, CH
Alter: 39
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 09.12.2004 10:26
Titel

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Der_Morph hat geschrieben:
man müsste den betroffenen mal hören. kann durchaus auch sein dass er ne konzentrationsschwäche hat, oder sich zu schnell unter druck setzen lässt (fängt tausend sachen gleichzeitig an, sagtest du, bei mir in der firma hab ich auch zig sachen direkt hintereinander bekommen, die "gaaanz dringend sind und das andere kannst ja nachher fertig machen", und 5 minuten kam das nächste ganz dringende hereingeflattert, was ich zuerst mal machen solle).
mal so gefragt - hat er das grundinteresse?


Die Problematik liegt nicht darin, dass er so viel aufeinmal aufgehäuft bekommt, ohne dass vorher gefragt wird. Wir wissen ja wie es läuft wenn er zu viel zu tun hat, von daher haben wir uns schon drauf geeinigt, dass er immer nur einen Job aufeinmal hat und jeder immer erst fragt, ob er was zu tun hat. Nur: wenn er der Meinung ist, der Job den er gerade macht ist langweilig, hat er aufeinmal nichts mehr zu tun und nimmt den nächsten an.

Ich hab vor mich mal mit ihm zusammen zu setzen und die Situation genauer zu hinterfragen. Grundinteresse ist schon vorhanden, nur die Ernsthaftigkeit mit dem Umgang der Arbeit eben nicht.

Ich will ihn hier auch nicht menschlich als Loser darstellen, aber ich glaube fachlich ist es nicht das richtige für ihn. Und er macht sich ja selbst auch nur unglücklich, wenn er sich irgendwie durch die Ausbildung wurschtelt, im Endeffekt aber nichts kann und dann auf der Straße sitzt. Im Prinzip ist er ein echt netter Kerl, ich war gestern auch einfach nur stinksauer, deswegen kam das wohl etwas sehr forsch rüber.
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dennis

Dabei seit: 23.08.2002
Ort: Hamburg
Alter: 40
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 09.12.2004 10:45
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Naranji hat geschrieben:
Das Problem ist ja, wir müssen ihm halbwegs wichtige Aufgaben übertragen, weil es sonst alles nicht zu schaffen ist. und noch nen Vollzeit-Kollegen können sie sich angeblich nicht leisten.
Bei mir ist die Ausbildung auch noch nicht lange her, aber ich habe immer gewissenhaft und möglichst korrekt gearbeitet.


warum habt ihr ihn eigentlich übernommen???
ich war mal in einer ähnlichen situation und musste 2 wochen auf probe arbeiten, bevor ich übernommen wurde.

und wenn man bedenkt, dass er sein erstes lehrjahr in einer firma gelernt hat, die dicht macht
in der wahrscheinlich nicht mehr besonders motiviert gearbeitet wurde...

(ein vollzeitkollege ist nicht durch ein azubi zu ersetzen...) <-- Schuld!
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Naranji
Threadersteller

Dabei seit: 07.01.2004
Ort: Zürich, CH
Alter: 39
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 09.12.2004 10:58
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dennis hat geschrieben:
warum habt ihr ihn eigentlich übernommen???
ich war mal in einer ähnlichen situation und musste 2 wochen auf probe arbeiten, bevor ich übernommen wurde.

und wenn man bedenkt, dass er sein erstes lehrjahr in einer firma gelernt hat, die dicht macht
in der wahrscheinlich nicht mehr besonders motiviert gearbeitet wurde...

(ein vollzeitkollege ist nicht durch ein azubi zu ersetzen...) <-- Schuld!


Weil sein Vater und unser Chef wohl irgendwie Bekannte sind und das wohl irgendwo ein Freundschaftakt war. Und deswegen "genießt" er auch gewissermaßen den Vorteil etwas sanfter vom Chef angefasst zu werden...

Dass ein Vollzeitkollege nicht durch einen Azubi zu ersetzen ist ist uns allen klar, darüber brauchen wir gar nicht diskutieren. Aber wir wissen auch alle wie es in den meisten Agenturen läuft... * grmbl *
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twiety

Dabei seit: 28.10.2003
Ort: -
Alter: 42
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 09.12.2004 12:00
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mal davon ausgehend, dass er nicht wirklich unter einer konzentrationsschwäche leidet:

überleg dir mal aus seiner sicht, warum er sich konzentrieren sollte. bei eurem chef hat er nix zu befürchten.
und du?! so lieb wie du es meinst, spielst du ihm auch noch zu, indem du es ihm immer wieder erklärst und ihm das script schreibst. (ich finde das positiv von DIR, aber DU mußt auch den Schlußstrich ziehen, wenn er Dir / Euch auf der Nase rumtanzt.

Der Leitfaden, WIE er es machen soll bringt nichts, richtig? Dann lass ihn doch mal ausführlich schriftlich ausarbeiten, was er glaubt, WIESO ihr so mit Euren Dateien verfahrt.

Anschließend bitte ihn, sich ein Thema auszusuchen, dass ihn RICHTIG interessiert. Daraus soll er sich sein eigenes Projekt machen, für dass er X Tage Zeit hat und keiner von euch sitzt daneben. Und nun gebt ihm einen Anreiz, sich richtig ins Zeug zu legen. Beispiel: Er kreiert ein eigenes T-Shirt - ihr lasst es produzieren. (idealerweise müßte das halt was sein, was bei euch aber nicht bei seinem dad geht)

ABER: er muss sein Projekt Euren Datei-Struktur-Vorgaben nach korrekt ablegen. Sonst wirds nix mit der Prämie.

die vorteile: Ausarbeitung: du siehst, ob es doch am verständnis liegt, wenn nicht und es klappt danach trotzdem nicht, kannst du ggf. auch eurem chef eindeutig belegen, dass er kann aber nicht will. Sein Projekt: er kann nicht sagen, dass es langweilig ist. klappt es hier mit der dateizuordnung und später nicht, belegt er damit auch sein desinteresse denn damit zeigt er erneut, dass er es kann - auch wenn keiner dabei sitzt. Und: sollte es doch an unsicherheit liegen, weiß er dass nur er die konsequenzen tragen muß (anders als bei euren kundenprojekten)
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chaosengel

Dabei seit: 12.05.2003
Ort: bald schon frankfurt main
Alter: 37
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 09.12.2004 12:20
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also....ich mag auch mal was dazu sagen...

ich hab auch mitten in der ausbildung den betrieb gewechselt. mir ist es anfangs tierisch schwer gefallen, mich nach 1,5jahren auf einen neuen arbeitsrythmus der neuen firma einzustellen... früher hatte ich verantwortliche für mich, jetzt bin ich autodidaktisch unterwegs. ganz krass und sehr komisch am anfang....da hatte ich auch nicht so richtig bock drauf.

zu deinem azubi:

hast du ihn schonmal von der alten firma und der arbeitsweise dort erzählen lassen? wenn er es längere zeit anders gewohnt war, kann es sein, dass er diese gewohnheit (schusseligkeit, faulheit, inkompetenz) noch nicht abgelegt hat. sowas ist nicht immer einfach, von heut auf morgen umzuswitchen.
aber das ganze geht ja schon länger bei euch so ab, wie ich vermute...demotivation wurde hier genannt...sehr gutes stichwort. lass ihn mal nen aufsatz (muss nicht seitenlang sein) schreiben, was ihm an seiner ausbildung gefällt und was nicht. ich denke, schriftlich traut er sich auch eher zu sagen, was abgeht. diesen aufsatz hat mein neuer chef mich am anfang auch schreiben lassen, weil er gemerkt hat, dass durch die insolvenz von meiner alten firma meine motivation total im keller war. so ne firmenpleite ist nämlich - denke ich - für azubis ne spur stressiger als manch anderen, wegen übernahmebetrieb und so...wie gesagt, ich war nach dem stress auch nicht mehr motiviert genug und recht unkonzentriert bei der sache.
wichtig ist halt, ihm erfolgserlebnisse zu ermöglichen. je mehr erfolge er hat, desto motivierter wird er! es ist zum beispiel gerade bei azubis nicht vorteilhaft, erst an ihrer arbeit rumzumeckern und sie danach für was anderes zu loben. ist wie mit hunden: wenn sie erst - metaphorisch gesehen natürlich - schläge bekommen und dann ein leckerli, weil sie nach den schlägen parieren, bringt das gar nichts.
immer zuerst etwas positives sagen, z.b. "ich finds schön, dass du dich bemühst. aber hier könntest du noch das und das verbessern, z.b. auf die und die weise.", dann ist das negative im zweiten satz kein schlag ins gesicht und ruft keine trotz-reaktion hervor.

ich weiß nicht, ob du es auf diese weise schon versucht hattest, ich kenne den zusammenhang der ganzen geschichte auch nicht, aber das sind die dinge, die mir dazu einfallen.
mfg
chaos
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Naranji
Threadersteller

Dabei seit: 07.01.2004
Ort: Zürich, CH
Alter: 39
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Do 09.12.2004 12:33
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danke twiety und chaosengel, eure Beiträge haben echt ein paar gute Anreize geschaffen. Lächel

Ich muss dazu sagen: ich hab den Betrieb auch mitten in der Ausbildung gewechselt, die Umstände sind jetzt nicht relevant. Und ich hab es auch auf die Reihe gekriegt mich zurecht zu finden. Von daher verstehe ich es vielleicht auch ein Stück weit schwieriger.

Aber ich werde mir eure Vorschläge nochmal durch den Kopf gehen lassen wie wir sie bei uns am besten umsetzen könnten und das mit den Kollegen durchsprechen. Die Idee mit einer mehr oder weniger fiktiven Aufgabe hatte ich auch schon. Vielleicht ist jetzt, so zwischen den Jahren, ein ganz guter Zeitpunkt dafür, wenn eh kaum Aufträge im Haus sind und auch genügend Zeit vorhanden ist.
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gtz

Dabei seit: 15.04.2002
Ort: -
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 09.12.2004 12:34
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alles schön und gut. ich bin der letzte, der partei für arbeitgeber ergreift, aber irgendwann musses auch ma gut sein mit dem bemuttern.

wenn der tüp das nach hundert gutmütigen, ehrlichen erklärungsversuchen immernoch nnich geregelt kricht, hat er ganz offensichtlich entweder kein interesse daran oder einfach nich das zeug dazu. in beiden fällen bringt weder die zusammenarbeit noch die ausbildung was.
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