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Thema: Praktikum - was ist tatsächlich drin? vom 13.12.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Praktikum - was ist tatsächlich drin?
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derbobby
Threadersteller

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Verfasst Di 13.12.2011 02:03
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Praktikum - was ist tatsächlich drin?

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Halo Leute,

demnächst steht bei mir ein Gehaltsvorstelungsgespräch an. Quasi werd ich's einleiten, da ich zu Beginn meines Praktikums mit dem Cheffe ausgemacht habe, dass vor Weihnachten über eine Gehaltserhöhung gesprochen wird.

Fakt ist: Ich bin fertig studierter Kommunikationsdesigner. Aktuell bekomm ich eine Vergütung von 500 Euro pro Monat, wobei ich in den letzten zwei Monaten(seit dem ich dabei bin) der Firma weit mehr als 5000 Euro Gewinn gebracht habe. Nach Aussen hin "darf" ich nicht als Praktikant auftreten, sondern muss/soll die Firma als Grafiker repräsentieren.

Wäre ich nicht mit meinen Erfahrungen da, hätte die Firma bestimmte Aufträge nicht anehmen können. Nur auf Grund meiner Kenntnisse konnten sie deshalb "gut" Kohle machen.

Es läuft zwar darauf hinaus, dass ich eine Festanstellung bekomm (was bisher auch deutlich vermittelt wurde), dennoch seh ich's nicht ein wieso ich für meinen "über 40-stunden-pro-woche-einsatz" lächerliche 500 euro bekomm... das steht in keinem Verhältnis zum meinen Leistungen. Dazu mag man gerne sagen :"So ist's halt mit Praktikanten", aber ich möchte und werde mir das nicht bieten lassen... genauso wenig wie ich aus'm Fenster spring, weil's andere auch machen.
Habe auch schliesslich nicht umsonst studiert...

Ich respektier meinen Chef - muss dazu auch erwähnen, dass er ein verdammt starker rethoriker ist... soll heißen... er weiss wie er einen klein mit hut machen kann. Umso stärkere Argumente brauch ich, wenn ich finanziell was reißen will.

Deshab bitte ich um Rat, wie ich das Ganze am geschicktesten angehen soll.
Wäre euch um jeden Tipp sehr verbunden.

danke im vorraus
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seal

Dabei seit: 31.07.2005
Ort: Pfalz
Alter: 41
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.12.2011 02:18
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Dazu fallen mir diverse Fragen ein:

- Warum hast du die Praktikumsstelle angenommen, wenn du mit der Vergütung nicht zufrieden warst/bist? Wie lange soll das Praktikum denn gehen?

- Warum fragst du nach Argumenten für Gehaltsverhandlungen, wenn - nach eigener Aussage - deine Kenntnisse der Firma bereits "5000 Euro Gewinn" (ob es tatsächlich Gewinn war beachten wir an dieser Stelle mal nicht) beschert hat? Wäre DAS nicht DAS Argument überhaupt!?

- Warum verhandelst du nicht lieber gleich um eine zeitnahe (1.1.2012) Festanstellung statt weiter den Praktikanten zu geben?

- Welche Erhöhung stellst du dir denn vor? Je nach Abzügen (Steuern) bleibt davon nicht mehr viel über ... ob du dann zufriedener wärst?
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Zim

Dabei seit: 05.12.2006
Ort: Earth Rocks
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.12.2011 02:54
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Ich kann da jetzt nichts wirklich schlimmes sehen.
Klar ich verstehe das du mehr Geld haben willst und wenn du gut verhandeln kannst lässt sich da sicher mehr rausholen.
Aber auf der anderen Seite sehe ich an deinen Formulierungen wie »…deshalb "gut" Kohle…«, »…habe auch schliesslich nicht umsonst studiert…« und »…aber ich möchte und werde mir das nicht bieten lassen…« ein typisches Verhalten das jemand an den Tag legt der sieht das die eigenen Leistungen viel teurer verkauft werden. Das dein Chef versucht deine Arbeitskraft so gut wie möglich weiterzuverkaufen ist logisch.
Wenn dein Chef so ein großer Rhetoriker ist wird bei deinem 5000€ Argument etwa sowas kommen:
»Wissen Sie eigentlich was davon noch übrigbleibt? Laufende Kosten… blabla… Steuern blabla… Bruttopreis blabla… Gehälter… blabla… Sozialabgaben… « (Ob seine Argumente für dich schlüssig sind musst du entscheiden Grins )

Wenn du eine reale Chance siehst in absehbarer Zeit zu fairen Konditionen da eine Festanstellung zu bekommen dann sie das als etwas was dazu gehört. Auch nach abgeschlossenem Studium ist es in der Regel nicht einfach Fuß zu fassen.
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flowed

Dabei seit: 25.05.2011
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Verfasst Di 13.12.2011 10:27
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Mein Rat:
Such dir einen vernünftigen Job. Einen regulären, regulär bezahlten. Wenn du als studierter KD noch auf Praktika angewiesen bist, machst du irgendwas falsch.

Nee, mal im Ernst: Diese Praktika sind darauf ausgelegt, weils der AG darauf anlegt, die Praktikanten auszubeuten. * grmbl *

Das einzige wirklich starke Argument, daß du in meinen Augen hast ist folgendes: Entweder ich krieg mehr Geld (Festanstellung oder so...) oder ich gehe. Dann wirst du sehen wie dein Chef deine Leistung einschätzt und was sie ihm wert ist. Allerdings mußt du dann auch bereit sein tatsächlich zu gehen. (Am allerbesten hast du dann schon einen neun Job in der Hinterhand).
Dies ist in meinen Augen dein einziger, zugfähiger, üpberzeugender Verhandlungsstandpunkt. * Keine Ahnung... *
Alles andere sind im Zweifel Themen, bei denen er sich viel besser auskennt und dich auszählt, wenn er ein so geschickter Rhetoriker ist, wie du sagst.

Gruß flo
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Benutzer 116623
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Di 13.12.2011 10:40
Titel

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flowed hat geschrieben:
Mein Rat:
Such dir einen vernünftigen Job. Einen regulären, regulär bezahlten. Wenn du als studierter KD noch auf Praktika angewiesen bist, machst du irgendwas falsch.

Nee, mal im Ernst: Diese Praktika sind darauf ausgelegt, weils der AG darauf anlegt, die Praktikanten auszubeuten. * grmbl *


So ein Blödsinn. Ohne Praktika hätten Studenten oder Leute, die sich orientieren wollen, nie eine Chance, mal ein bisschen Praxis zu bekommen. Und wer glaubt, dass Praktikanten 'nix' kosten, weiss auch nicht, wovon er redet. Auch ein Prakti braucht einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz, wird über die BG versichert etc. Vor allem aber kostet er Zeit. In der Zeit, in der ich mich um meine Praktikanten kümmere, arbeite ich nicht produktiv. Von meinen Nerven will ich gar nicht reden. Dass sich frisch aus dem Studium kommende 'Designer' gleich welcher Fachrichtung für die allergrößten halten und meinen wunder-was sie alles drauf haben, ist ja normal. War bei mir als Berufsanfänger auch nicht anders. Aber dass es es dann immer auch noch Leute gibt, die dieses 'Praktikanten werden ja nur ausgebeutet'-Pferd reiten, nervt.

Ich kann gut verstehen, dass es Agenturen gibt, die keine Praktikanten (mehr) nehmen. Grundsätzlich nicht. Aber auch da wird dann ja gejammert, wie egoistisch das ist und dass man jungen Leuten ja keine Chance gibt und so weiter.
 
derbobby
Threadersteller

Dabei seit: 03.03.2006
Ort: -
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Verfasst Di 13.12.2011 11:36
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Danke für die zahreichen Rückmeldungen. Ist auf jeden Fal sehr interessant bisher.
Ein paar Kleinigkeiten würde ich noch gerne feststellen, da ich mir bewusst bin, dass mein erster Post vllt. etwas eingebidet rübergekommen sein mag. Was meine Fähigkeiten angeht war ich bisher (nicht in diesem Post sondern allgemein) sehr bescheiden und selbstkritisch. Das ist einer von drei Hauptgründen, wieso ich das Praktikum angenommen habe. Nur habe ich mittlerweile gemerkt, dass ich mich zumindest bei dem Job nicht gross verstecken muss, weil meine Arbeit absolut in Ordnung ist, was ich mangels Selbstbewusstsein bei Praktikumsbeginn nicht so gesehen habe.
Nächster Grund... die Leute gefallen mir. Ich möchte nämlich nicht in 'ner Spißerbude arbeiten. Und Drittens, hab ich eben unter der Bedinung zugesagt, dass wir noch in diesem Jahr über eine Erhöhung sprechen. Und da es jetzt soweit ist, möchte ich das bestmögliche rausholen.

Das Praktikum geht ansonsten insgesamt 6 Monate und läuft auf eine Festanstelung hin.

Zu den Argumenten die ich immer wieder höre, wie z.B. der Arbeitgeber muss mir ja meinen Arbeitsplatz bezahlen... also Rechnner, Tisch, Stuhl pipapo... ja MUSS er. Wenn er jemanden einstellt, egal ob Praktikant oder Festangestellter mit dickem Gehalt... muss das Zeug einfach da sein und das kann er mir quasi nicht "in Rechnung" stellen.

Zu dem Punkt mit dem: Der Arbeitgeber muss dem Praktikanten den Job erklären und kann deswegen selber nicht arbeiten... Wenn er eine Stunde seiner Arbeitszeit opfert und mir zu erklären was er will und ich dann dafür mehrere Stunden an einem Projekt sitze wofür die Firma dann diese Zeit bezahlt bekommt, dann verliert er kein Geld sondern gewinnt es. Und weil ich diese Stunde gerade von ihm einfordere will ich auch keine 5000 € ... aber zumindest ein faires Gehalt.

Man kriegt sowohl als Trainee als auch als Werkstudent meist viel mehr raus. Ja, ich hab mich aber für das Praktikum entschieden, weil mir die Typen gefallen haben. Dennoch ist es in Ordnung für gute Arbeit habwegs fair bezahlt zu werden, oder nicht?
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Nimroy
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Verfasst Di 13.12.2011 11:51
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Was bisher gesagt wurde, ist alles richtig. Auch das von Bobby. Ein Arbeitgeber kann tatsächlich mitnichten dem Arbeitnehmer den Arbeitsplatz in Rechnung stellen. Faire Bezahlung sollte auch sein.

Aber - mal hand aufs Herz - der Arbeitgeber wird dich als erstes Fragen, was sich deiner meinung nach geändert hat an den Praktikumsbedingungen, die jetzt eine Änderung in welcher Höhe auch immer rechtfertigen. Ein Praktikum beruht ja auch auf nem vertrag, ob jetzt schriftlich oder nicht. Aber da ist der Arbeitgeber, der sagt "ich zahle den Betrag X für jemanden, der die leistungen X und Y und Z erbringen soll". Und auf der anderen Seite ist dann da ein Interessent, der sagt "ja, ich bin bereit für den Betrag X die genannten leistungen zu erbringen". Vereinfacht dargestellt. Dein Argument sollte also nicht sein, dass dein Arbeitgeber Geld mit dir verdient. Denn das würde ja bedeutetn, du hast am Ende gedacht, dass er mit deinen Leistungen auch nur das erwirtschaften darf, was du ihn kostest. Das das Quatsch wissen alle. Also muss ein besseres Argument her. Das Argument "In anderen betrieben wird aber auch mehr gezahlt" zieht auch nicht. Dann würde ich als Chef nur sagen "Dann bitte. Gruß an die anderen Betriebe". Noch was anderes muss als Argument zu finden sein. Zum Beispiel außerordentliche Einsatzbereitschaft oder besondere Erfolge. Du solltest dabei aber achten, dass es wirklich herausragende Dinge sind. Also das du nicht nur Grafiken erstellst (das erwartet man von nem Grafiker) , sondern das du deine kunden (externe und interne) auch gut im Griff hast und selbstständig managed. Solche Dinge halt.

Dummerweise ist es natürlich auch blöd, wenn man jetzt Mondbeträge aufruft. Ganz ehrlich: Wenn du Chef wärest, und vor dir würde ein Mitarbeiter sitzen und sagen "ich hätte jetzt gerne eine Gehaltserhöhung von 150%" würdest du den auch vor die Tür schicken. Also sei flexibel und realistisch. Zum Beispiel Verkürzung des Praktikums und Anstellung als Freelancer (wenn du das willst). Solche Dinge halt. Dann kannst du ihm ne Rechnung stellen für seine Betriebsausgaben und bekommst ein bißchen mehr raus unter Umständen.

Und wenn alles nix hilft, muss du dir auch überlegen, wie weit die Konsequenzen gehen dürfen. Ob du dann bereit bist, auch wirklich zu gehen.
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Benutzer 62312
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Verfasst Di 13.12.2011 12:22
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durchhalten und bei der festanstellung mehr rausholen. machen dich 200 euro mehr denn wirklich glücklicher?
oder wären 3000 euro einstiegsgehalt nicht besser?
 
 
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