[.Sternchen.]

Achtung! Zweitfrage weiter unten !

Hallo zusammen,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, da ich die Hoffnung habe von ein paar Branchenkennern Hilfe zu bekommen.
Momentan stecke ich mitten in der Zukunftsplanung und bin ein klein wenig ratlos.

Ich bin grade in den Endzügen meiner Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation - leider nicht ganz das was ich mir gewünscht hatte - aber ich wollte es durchziehen und ich habe es bisher auch ganz gut durchgezogen.

Das ich übernommen werde ist nicht ganz ausgeschlossen, aber die Chancen sind leider nicht sehr groß. Ich kann mich darauf also nicht verlassen. Und ohne Berufserfahrung etwas zu finden wird nicht gerade einfach.

Ich ringe momentan sehr mit mir. Bleibst du in dem Beruf wo du die letzten Jahre warst? Sammelst du nur erste Erfahrungen? Oder lässt du es gleich bleiben - da du es eh eigentlich nicht machen willst.
Ich hatte die ganze Zeit immer das Gefühl in der falschen Abteilung zu sein - die Mediengestalter durften immer das tun, was ich tun wollte und ich musste das tun, was ich nicht tun wollte.

Dann frage ich mich ob in der Branche - speziell im Mediendesign - überhaupt noch Aufnahmefähigkeit besteht. Jeder wills, jeder machts. Ne Menge studieren und viele machen auch diese Ausbildung. Oder stehe ich nachher da und finde keinen Job? (Ich meine jetzt wesentlich schwerer wie in anderen Branchen)

Außerdem habe ich beobachtet das gerade die Kreativen Dauerüberstunden machen mussten. Ich meine: Überstunden gibts überall. Die habe auch ich gemacht. Je nach Auftragslage und Projekten kommt das halt mal ne Zeit lang vor. Aber es gab auch Zeiten, da konnte ich immer regelmäßig gehen - die Überstundenzeiten waren nie dauerhaft. Und ich denke dann kann mans auch verkraften und ich finde es ok. Brennt ein Projekt - gehts auch länger. Aber Überstunden sollten nicht dauerstandart sein. Ist das eine Illusion oder doch machbar? Ich bin mir da manchmal nicht so sicher.

Danke schon im vorraus.
Liebe Grüße
.Sternchen.

[Frank L. Wrong]

schon richtig der beruf ist ziemlich überlaufen. grade hier in berlin greifen viele
agenturen auf praktikanten, vorzugsweise mit abgeschlossenem studium, zurück was dem
arbeitsmarkt nicht unbedingt zuträglich ist. in diesem beruf muss man eine menge
ehrgeiz und talent mitbringen um sich durchzusetzen und auch mit diesen vorraussetzungen
kann es passieren das du bei firmen wie z.B jamba hängen bleibst, da is dann nix mehr
mit kreativer arbeit.
überleg dir was du willst, mediengestalter ist ein beruf wie jeder andere auch, nur das die
leute wahrscheinlich mehr ambitionen und erwartungshaltungen reinstecken als anderswo.
der alltag in einer agentur kann genauso trist und öde wie bei aldi oder lidel an der kasse sein.
du wirst dafür bezahlt wünsche und ideen anderer umzusetzen oder du kochst das eh schon
bestehende werbekonzept für xy noch mal auf.
der ganze rummel um die medienbranche ist meines erachtens ziemlich überbewertet, bist du dann
irgendwann selbständig wird deine arbeit vom kunden laufend unterschätzt und in frage gestellt
wenns dann um die vergütung geht.

qualität und einfallsreichtum werden sich allerdings immer durchsetzen auch wenn es zeit und
nerven kostet. ich mein nur es kann längere durststrecken geben bis deine vorstellung von diesem
beruf mit der realität harmoniert.

[shadowman82]

[.Sternchen.]

Danke für eure schnellen Antworten!

Ja, das was ihr sagt/dem ihr zustimmt ist mir alles kein Fremdwort. Beobachten konnte ich das die letzten Jahre.
Und das nicht alles kreativ, deinem Geschmack etc. entspricht ist leider sehr häufig so. Vieles ging auch bei mir durch die Hände und ich musste es so rausgeben, weil der Kunde es eben so wollte, auch hier ist vieles "Standard"...z.B. einfache Anzeigenadaptionen.

Ich hab mich schon sehr häufig gefragt:
Warum gehst du nicht in eine andere Branche und machst das Kreative nur als Hobby?
Aber wenn ich dann weiterüberlegen wollte, fiel mir kein Job ein den ich bevorzugen würde. Um das Beispiel von ALDI und LIDL nur mal wieder aufzugreifen - ein Agenturalltag kann genauso trist sein, aber ich glaube für mich wäre ALDI nur trist und nie spannend. Mediengestaltung wäre zwar manchmal, zu beginn wahrscheinlich häufig trist aber eben nicht immer. So denke ich momentan. Sehe ich das falsch?
Aber ich stimme euch im Prinzip wirklich zu und wie gesagt - motiviert und ehrgeizig bin ich und hege diesen Berufswunsch nach Jahren noch immer, auch wo ich die Branche kennengelernt habe - aber ganz aufopfern will ich mich auch nicht, das im Bezug auf die Ausbeute/Überstunden.

[shadowman82]

Kenn Deine Situation genau! War in der Gleichen!

Ich hab auch ne Ausbildung als Werbekaufmann hinter mir und wollte eigentlich
immer in den Beruf des Mediengestalters machen.

Doch schon waehrend meiner Ausbildung habe ich bei befreundeten MG gesehen,
das diese sich sehr fuer den Beruf aufopfern muessen!!!
Lange Arbeitszeiten, mikrige Bezahlung, starker Konkurrenzdruck usw.
Klar, wenn der Beruf einem so richtig Spass macht ist das auch OK.
War mir dann aber auch nicht mehr so sicher ob ich das wirklich will!!!!

Auch die Aufstiegschancen sah/sehe ich nur begrenzt und wenn ich mich so bei Freunden umschaue
bestaetigen diese das nur!

Letztendlich habe ich mich dann gegen ein Studium in dem Bereich entschieden.

Hab Medientechnik mit Schwerpunkt auf Film- und Audiotechnik studiert und habs keine Minute bereut!
Mit Medien hab ich immer noch zu tun....jedoch als Ingenieur und wie ich finde in einem spannenderen Umfeld!
Auch die Weiterentwicklungsmoeglichkeiten sind andere!

Klar, mit Design hab ich jetzt nicht mehr viel am Hut....außer in meiner Freizeit! Aber das reicht mir auch.

Du musst letztendlich wissen ob Du die Kompromisse eingehen willst oder nicht!

[.Sternchen.]

Ja, du sagst es !

Ich überlege auch nach einer Alternative, aber mir fällt keine wirkliche ein.
Die Hauptsache wäre eben das Kreative in Form von Farben, Gestalt, Wirkung etc.
Fotografie ist auch so ein Lieblings-Thema. Mit solchen Themen beschäftige ich mich sogar freiwillig in meiner Freizeit ...Ich könnte mich mit solchen Büchern etc. die Mediengestalter oder Fotografen bekommen freiwillig beschäftigen - nur das es denen Ihre Aufgabe ist.

[.Sternchen.]

Hätte noch eine kleine Frage, die aber eigentlich genauso zum Thema passt, deshalb stecke ich es einfach mal hier mit rein.

Ich habe jetzt schon ein paar mal erzählt bekommen, dass man als Mediengestalter in der Ausbildung fast noch bessere Chancen hat einen guten Beruf zu finden, wie wenn man z.B. Kommunikationsdesign studiert hat. Was sagt ihr zu dieser Aussage?

[radschlaeger]

ich denke, es kommt hier wie dort darauf an, wie du dich verkaufst, auf welche positionen du dich bewirbst und wieviel glück du hast...

will sagen: ich glaube nicht, dass du hier eine für dich gültige aussage bekommst, da deine laufbahn von deiner persönlichkeit abhängt