[Julia93]

hallo,
also ich hab heute per telefon eine einladung zum vorstellungsgespräch bekommen.
die dame am telefon hat mich nochmal gefragt ob ich mir wirklich sicher bin, dass ich eine ausbildung zur mediengestalterin machen will usw.
und sie hat gesagt das es bei denen so gehandhabt wird, dass man ein jahr praktikum machen muss, damit man sehen kann ob der beruf was für einen is usw. und bekommt dann den ausbildungsvertrag und kommt dann quasi in das 2. lehrjahr....
ich hab jetzt einen termin mit ihr ausgemacht am donnerstag, jedoch bin ich mir nicht sicher ob diese methode nicht vllt einfach nur gemacht wird damit der betrieb sozusagen kosten spart, da das praktikum bestimmt unentgeldlich ist, somit hätten sie ja eine billige arbeitskraft.

wollte daher einfach mal fragen ob jemand auch in so einer situation ist oder war bzw was ihr darüber denkt.

mfg

[Dis]

Bei meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb (Werbeagentur) war es ähnlich, nur statt 1 Jahr ein halbes.
Der Grund, warum sie dieses halbjährige Praktikum (welches angerechnet wurde) einführten - viele Bewerber hatten eine ganz andere Vorstellung von dem Beruf Mediengestalter und waren schnell unzufrieden mit denen ihnen gestellten Aufgaben/Tätigkeiten. Der Betrieb hat damals MG - Mediendesign ausgebildet.

Zu meiner Zeit hatten wir, ich meine es waren 3 Praktikanten, die alle relativ schnell das Praktikum abbrachen, wovon allerdings nur eine für das Praktikum mit anschließender Ausbildung "eingestellt" wurde, die anderen zwei wollten in den Bereich "reinschnuppern" und haben sich dann für ein Studium entschieden.

Zum Thema "billige Arbeitskraft", auch einen Praktikanten muss in der Zeit (sofern es sich um einen guten Ausbildungsbetrieb handelt) viel gezeigt, vermittelt etc. werden. Somit steckt die Fa. auch viel Zeit in diese Person. Natürlich gibt es mittlerweile viele Betriebe die Praktikanten als "billige Kraft" ansehen (wobei dies wohl eher bei den schon "fertigen" anzutreffen ist), aber "eigentlich" hat die Fa. erst einmal keinem Mehrwert sondern einen Aufwand mit dem Praktikanten.

[Kipperlenny]

Also wenn du als EQJ angemeldet wirst (Einstiegs Qualifizierungs Jahr) dann ist das finanziell von Vorteil für den Arbeitgeber, da die Steuerzahler einen großen Batzen der Kosten übernehmen.
Ob du danach übernommen wirst ist zwar unklar, aber das mit der verkürzten Ausbildung (auf 2 Jahre) geht dann auch in einem anderen Betrieb.

[ExMD]

wozu ein ganzes jahr praktikum, wenn es eine probezeit von 6 monaten gibt? schließlich ist diese ja dazu gedacht, zu überprüfen, ob alles passt.

für mich klingt das nach abzocke, wenn das nicht alles im vorfeld vertraglich geregelt wurde.
sprich:
- schriftliche zusicherung, dass du nach dem einen jahr praktikum auch wirklich übernommen wirst
- du auch wirklich in das zweite lehrjahr eingestuft wirst, wobei ich mich noch frage, wie das die berufsschule und ihk sehen und ob die das so ohne weiteres mitmachen
- wie die entgeltliche sitation aussieht, z.b. ob mindestens das fahrgeld drin ist
- ob du, wenn du nach einem jahr praktikum in das ausbildungsverhältnis rutschst, zusätzlich wieder 6 monate probezeit aufgedrückt bekommst

kann gern noch wer weitere punkte ergänzen, an die ich jetzt grad nicht denke

mag sein, dass die firma sehr schlechte erfahrungen gesammelt hat und sich auch etwas absichern möchte. allerdings klingt es für mich mehr danach, ein jahr ne billige/kostenlose arbeitskraft zu finden und denen dann den laufpass zu geben, wenns ernst wird.

[Kipperlenny]

[Dis]

Bezüglich Vertrag, bei oben erwähnten Praktikanten wurde es vertraglich festgehalten/geregelt.

Wie dies nun rechtlich aussieht entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, aber zu diesem Punkt können die Ausbilder hier im Forum sicherlich etwas dazu sagen. Nachdem ich selber von meinem ersten Ausbildungsbetrieb in obig erwähnten wechselte habe ich hierzu keine Erfahrung.

[bacon]

Lass die Finger davon.

[chriss]

was die sich alles einfallen lassen, um nur keine verpflichtungen übernehmen zu müssen