Achim M.
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Verfasst Mo 26.01.2004 17:42
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Also ich habe in meiner Ausbildung vorwiegend Reinzeichnungen gemacht. In der direkten Zusammenarbeit mit unserem Graphiker habe ich dabei super viel über Typographie und Gestaltung gelernt. Und weil das halt oftmals große Projekte waren (4c-Anzeigenserien), habe ich viel über Produktion und Druck mitbekommen und hatte auch viel Kontakt zu unseren Dienstleistern (Litho, Druck, Verlag). Ich denke, dadurch habe ich viel mehr gelernt, als wenn ich nur Visitenkarten und Briefbögen gestaltet hätte.
Viele Azubis, die ich so kennengelernt habe, haben am Ende keine echte Produktionserfahrung, weil man sie in der Regel an knifflige Sachen nicht heranläßt. Insofern bin ich für meine Ausbildung immer noch sehr dankbar (obwohl sich niemand wirklich um mich gekümmert hat und das echt 'ne stressige Zeit war).
Leider ist halt Reinzeichnung häufig der undankbarste Job in einer Agentur, den man haben kann: Immer der letzte in der Produktionskette, immer Zeitdruck und vor allem immer verantwortlich, wenn was schiefläuft. Wenn Grafiker keinen Satz fehlerfrei schreiben können, ist das allenfalls peinlich. Ein Reinzeichner, der einen Fehler bei einer 500.000er Auflage übersieht, ist natürlich der Buhmann. Also etwas streßresistent und belastbar sollte man schon sein, sonst reicht es halt in der Ausbildung nur für den Kleinkram.
Ansonsten: Mach es!
Gruß
Achim
P.S.: Cusario hat geschrieben: | Meiner Meinung nach stirbt der Beruf größtenteils soweiso aus, da mittlerweile jeder Mediengestalter/Print eine perfekte Reinzeichnung machen kann und Programme wie z.B. FlightCheck, dir viel Arbeit abnehmen. |
Na, dann frag doch mal bei einer normalen Druckerei nach, wie viel Mist da so ankommt, der angeblich reingezeichnet wurde. Meines Erachtens wird lediglich gerne an der Qualität (sprich: am Reinzeichner) gespart. Ich kenne leider zu viele Leute, die in Sachen Reinzeichnung allenfalls Halbwissen haben und trotzdem wagemutig Dateien zum Drucker schicken.
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