[theGRUNGEone]

"Oh Gott, das ist doch keine Kunst!"

Doch, ist es. Oder?



Hier dürft Ihr Eure liebsten Künstler und Kunstwerke posten und darüber diskutieren, ob das überhaupt Kunst ist.

Entsanden aus einer Diskussion im Weseiten-Fred.

Viel Spaß!

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[Benutzer 62312]

@ grunge: meine meinug ist, das eine idee die kunst ausmacht und das handwerk der ausdruck ist. picasso ist dafür ein gutes beispiel. der eine drückt diese idee besser aus als vlt der andere. der künstler braucht ein handwerk, um seine idee auszudrücken. also ist für mich kunst und handwerk nicht weit von einander weg.
dann hat man einfach ein empfinden, das ist für jeden anders. kleckserei wird mir niemals gefallen, wird nie in meinem räumen hängen und wird mich niemals geld kosten. einer meiner lieblingskünstler ist hans wernder sahm. die einen finden in kitschig, ich finde ihn großartig. der wert für diese kunst ensteht mit meinem empfinden dafür. großes handwerk, großes talent, interessante ideen...
kunst hat da eine grenze, wo der eigene horizont aufföhrt. das meine ich keines falls böse und ich meine auch nicht dich speziell. meiner hört bei klecksen oder keith haring auf. also ist "kunst kennt keine grenzen" für mich akzeptabel.

wer soll dir dein empfinden auch absprechen können? ich unterscheide nur zwischen "nicht können" bei künstlern und "nicht gefallen" bei dem betrachter. das definiert erst einmal jeder für sich selbst. experten bewerten anders als du und ich. anderes verständnis = andere bewertung. da ist hans werner sahm vlt nicht würdig für die hall of fame. in meiner hall hängt er auf jeden fall.

[ExMD]

[Piki]

Kunst kommt von „Können“, nicht von „Wollen“. Sonst hieße es ja „Wunst“. Alles andere ist um sich selbst kreisendes* Getue und Gemache – mit den Aaaaaas und Oooooos der „richtigen“ Leute zur Wunst aka Kunst erhoben.

Ansonsten wäre jeder ein Künstler, der die geniale Idee hat, zu popeln, und als Ausdruck dessen seine Popel an die Wand schmiert. (Obwohl – würde mich auch nicht wundern. Es würden sich sicherlich auch dazu Spinn… äh Kunstexperten finden, die sich vor Entzücken in die Hose machen und drei A4-Seiten Interpretation dazu verfassen würden.)


*Apropos kreisen: Der Berg kreißt und gebiert eine Maus.

[Benutzer 62312]

[Sherithra]

Ein Freund von mir ist Steinbildhauer. Dieses Handwerk hat ganz klare Vorgaben, wann eine Statue etc. Kunst ist und wann Handwerk:

Wenn es eine Auftragsarbeit ist, also ein Kunde sagt, ich will einen Adler, eine Elfe, einen Troll....
und somit von vornherein klar ist, dass die Arbeit Geld bringt, ist es reines Handwerk.

Wenn ein Bildhauer aber eine Figur macht, die ausschließlich sein Empfinden darstellt und
es demnach auch sein kann, dass er die Statue nie in seinem Leben verkauft, dann ist es Kunst.

Ich finde den Ansatz jedenfalls schon sehr gut, dass Kunst in erster Linie keinem wirtschaftlichen Aspekt folgt.

Allerdings ist es natürlich auch schwierig die Sixtinische Kapelle nur als reine Auftragsarbeit zu sehen....

Sehr komplex das Thema.

[Benutzer 62312]

die mona lisa war auch ne auftragsarbeit, oder? also keine kunst?

[Sherithra]

Wäre laut der Steinbildhauerzunft strenggenommen eben eine Auftragsarbeit ja.
Wobei die Art und Weise, wie da Vinci das Bild gemalt hat, ja durchaus die Betrachtungsweise zuließe,
dass er sehr viel mehr gemacht hat, als nur ein Portät gemalt.
Er wurde also sicherlich nicht für seinen tatsächlichen Zeitaufwand bezahlt...

Aber ich denke, die Grenzen sind da wirklich fließend. Wer weiß, welche Künstler der heutigen Zeit in hundert Jahren als „alte Meister” gelten?

Persönlich kann ich meist mit „moderner Kunst” (als Beispiel Bügeleisen, die in einem Bilderrahmen hängen oder ähnliches)
nichts anfangen. Für mich selbst hat das mit Kunst nichts zu tun, und oft wissen die Künstler selbst nicht, was sie eigentlich ausdrücken wollen.