radschlaeger
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Verfasst So 02.07.2006 14:51
Titel
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Zitat: | Durchschuss bezeichnet im Buchdruck diejenigen schmalen Bleistücke, mit denen die Zwischenräume zwischen den Zeilen hergestellt werden.
Die Bezeichnung ist ebenfalls im digitalen Satz gebräuchlich. Ein Durchschuss beschreibt den Abstand zwischen der Unterlänge der oberen Zeile bis zur Linie der Oberlänge der nachfolgenden Zeile. Der Durchschuss wird oft mit dem Zeilenabstand verwechselt – ist jedoch nicht dasselbe, denn der Zeilenabstand wird von Grundlinie zu Grundlinie gemessen. Im Fließtext gilt als ästhetisches Maß ein Durchschuss von 20 %.
Ein „durchschossenes Exemplar“ bezeichnet hingegen ein Buch oder einen Druck, bei dem nach jeder bedruckten eine leere Seite eingebunden wurde, um handschriftliche Ergänzungen oder Notizen zu ermöglichen. Anders als beim Einlegen loser Blätter sind durch das Einfügen von Leerseiten nachträgliche Ergänzungen im durchschossenen Exemplar dauerhaft gesichert (so etwa bei Drucken alter Rechtstexte oder bei Bühnenmanuskripten).
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Der Zeilenabstand ist der Abstand zwischen zwei direkt untereinander gelegenen Zeilen eines Textes, gemessen von Grundlinie zu Grundlinie. Angegeben wird er zumeist in der typografischen Einheit Punkt. Der Zeilenabstand ist wesentlich für die Leserlichkeit eines Textes, da sowohl zu geringer als auch zu großer Abstand (unter Typografen „Lattenzaun“ genannt) das Verfolgen der Zeilenwechsel erschwert. Gemeinsam mit dem Schriftbild bestimmt er den für die Gestaltung eines Druckwerks wichtigen Grauwert eines Textblocks.
Frage- und Ausrufezeichen, sowie Klammern oder ähnliche Satzzeichen in Versalienhöhe erfordern einen leicht größeren Zeilenabstand zur oberen Zeile.
Bis zur Erfindung des Fotosatzes war der Mindestzeilenabstand durch die Höhe des Schriftkegels einer Schriftgröße festgelegt. Schriftsatz mit diesem Mindestabstand wird kompress genannt. Wird der Zeilenabstand erhöht, mussten im Bleisatz die Zeilen mit Durchschuss versehen werden, nichtdruckendem Blindmaterial, das den gewünschten Abstand zwischen den Schriftkegeln ausfüllt. Schriftsatz mit größerem Zeilenabstand als kompress wird daher durchschossener Satz genannt.
Der übliche Durchschuss bei Fließtext liegt im Bereich von 20 % der Höhe des Schriftkegels (nicht der Versalhöhe) einer Schrift, woraus sich bei einer 10-Punkt-Schrift ein Zeilenabstand von 12 Punkt ergibt. Fachsprachlich ist solch ein Text „10 auf 12 Punkt“ gesetzt. Kompress gesetzt wäre er bei „10 auf 10 Punkt“. Engere Zeilenabstände wurden erst durch den Fotosatz und seine Nachfolger technisch möglich, werden wegen der stark eingeschränkten Lesbarkeit aber kaum für längere Texte verwendet.
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