[Typomanie]

Hi Leute,

ich habe mir gerade von Hans Willberg das Buch Wegweiser Schrift durchgelesen und versuche zu entscheiden,
welche Überschrift ich einem Fließtext in Walbaum verpassen kann.
Ich hab es so verstanden, dass zur Walbaum (statische Antiqua) eine statische Grotesk ganz gut passt.
Nur fällt es mir immer noch schwer solches zu erkennen, besonders bei Myriad, ITC Stone und Seoe UI

Allgemein geht es um ein Buch über Kirchenarchitektur.
Bis jetzt in der engeren Auswahl für die Überschrift sind besagte Schriften.

Was haltet ihr davon? Wäre vielleicht sogar die Optima die Lösung, obwohl sie dynamisch ist?

Grüße
TM

[printamemo]

Also ich persönlich rate von der Walbaum als Fließtext ab! Sie ist doch zu ausgeprägt mit ihren kräftigen Strichkontrasten und daher nicht leicht lesbar. Hab mal vor 15 Jahren den Fehler begangen, die Walbaum in einem Werk über alte Photographien zu verwenden - tut mir heute richtig weh, wenn ich das ansehe.

Da würde ich eher noch eine Grotesk (ja) als Fließtext verwenden und einen Walbaumschnitt als Headline. Für kurze Texte ist sie geeignet, grad wenn du sagst für ein Werk über Kirchenarchitektur.

Ein schönes Wochenende!

printamemo




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Die Feder ist mächtiger als das Schwert.

[Typomanie]

Hm, da hab ich auch schon hin und herüberlegt. Ich finde aber für eine klassizistische Antiqua ist sie noch sehr gut lesbar, zumindest besser als die Bodoni.

[Typomanie]

Hier mal was zur Ansicht.

[printamemo]

Ich muss mich bei dir entschuldigen: Ich hatte die Bodoni vor meinem geistigen Auge mit ihren kräftigen Kontrasten. Die Walbaum (eine Berthold-Schrift, wem das was sagt) passt hervorragend als Fließtext, keine Frage. Ich hatte offensichtlich einen typographischen Blackout. Meine Buchgestaltung war auch damals in der Bodoni gesetzt und das sieht fürchterlich aus. Also: Nur zu, Walbaum ist ok. Als Headline - wie wärs mit Fred Smeijers "Quadraat", Spiekermanns "Meta" oder der ITC "Officina Sans"? Ich bitte nochmal um Entschuldigung für meinen Fehler!

printamemo






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Die Feder ist mächtiger als das Schwert.

[Frank Münschke]

Meine letzten drei Bände zum Thema Kirchenarchitektur, Liturgie und Andachtsbild sind komplett in FrutigerNext Light mit wenigen Medium-Elementen gehalten ... Dieses Toggeln zwischen Serif und Grotesk hab ich in den Achtzigern und Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts zu oft verwendet ...

[Typomanie]

@ Frank: Ist bestimmt auch Geschmackssache. Mich überzeugt die Frutiger Next jetzt nicht so. Außerdem ist es dann doch recht langer Fließtext. Ich weiß, wieder so eine konservative Regel, bei langem Fließtext immer Serifen zu nehmen, aber find ich in dem Fall besser.

Ist die Schriftmischerei von Grotesk und Serifen echt so out?

@ printamemo: Nicht der Rede wert. Danke für die Tipps. Die "Officina Sans" gefällt mir auch sehr gut.

Grüße
TM

[Frank Münschke]

Die Einschätzung, dass Serifenschriften die besseren Leseeigenschaften durch die Serifen haben, ist lange überholt.