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Thema: Wann darf man typografische Regeln brechen? vom 13.10.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Wann darf man typografische Regeln brechen?
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Benutzer 62312
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Verfasst Mi 13.10.2010 15:06
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radschlaeger hat geschrieben:
Nefliete hat geschrieben:

die frage ist ja auch, ob eine regel überhaupt gebrochen wird?


eben. und wer entscheidet das?


wenn man einen plan davon, man selbst. wenn man grundregeln noch nicht beherrscht, sollte man diese erst einmal beherzigen. eine regelbrechen bedeutet - für mich - nicht etwas grundlegendes absichtlich falsch machen, sondern sinnvoll erweitern. die basis bleibt dabei die gleiche. ist es gut lesbar? bleibt die "form" erhalten? findet man sich auf dem plakat schnell zurecht?
 
Eisensafran

Dabei seit: 14.05.2009
Ort: Regensburg
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 13.10.2010 16:03
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Mir fällt da spontan ein altes Zitat von meinem alten Mentor ein:

Zitat:
Sobald du etwas typografisch gestaltest, trittst du in die Fußstapfen Gutenbergs. Und, so Gott will, triffst du ihn irgendwann mal persönlich. Also entwirf so, dass du ihm guten Gewissens in die Augen sehen kannst.


Mit dieser kleinen "Faustformel" im Hinterkopf kann so viel nicht mehr schiefgehen. *zwinker*
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Illunatic

Dabei seit: 23.01.2006
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Verfasst Mi 13.10.2010 16:31
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Re: Wann darf man typografische Regeln brechen?

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Pirosch hat geschrieben:
Meine Frage: darf "man" typografische Regeln brechen? Darf man auf einem Plakat zu einem eingemitteten Logo (oben) eine Aussage oder kurzen Satz (unten) mittelachs nach rechts verschieben? Mit der Begründung der Satz oder Headline kommt besser zur Geltung.


Deine Frage bezieht sich aber eigentlich nicht auf eine typografische Regel. Eine solche wäre vielleicht der korrekte Einsatz von Anführungszeichen, Gedankenstrichen, richtiges Nummerieren in Listen, Schreibweisen von Daten und Telefonnummern ... Diese Dinge unterliegen zunächst einmal allgemein gültigen Regeln, denke ich.

Ob zwei grafische Elemente nun zentriert stehen oder anders angeordnet sind, unterliegt doch einem anderen Bewertungskriterium. Nämlich ob die Gestaltung funktioniert oder nicht. "Regeln" wie der Goldene Schnitt und andere sind meiner Meinung nach nur Hilfswerkzeuge um grobe Fehler zu verhindern oder ein Design "verlässlicher" zu machen.

Halten muss man sich daran nicht! Allerdings sieht ein Störer/ Button, der nur um 2 Grad gedreht wird, verrutscht aus und nicht gewollt gedreht. Da helfen dann Fingerspitzengefühl und ein ein gutes Auge.

EDIT: Und manchmal muss man "Regeln" ganz bewusst brechen, wenn der Kunde z.B. seinen A4 Text auf den A5 Flyer bringen möchte. Ist dann nichts, was man unbedingt jedem zeigt, aber es gehört auch zum Job, sich selber zuliebe manchmal schmerzfrei zu sein, bei solchen Sachen.


Zuletzt bearbeitet von Illunatic am Mi 13.10.2010 16:34, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Pirosch
Threadersteller

Dabei seit: 13.10.2010
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Alter: -
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Verfasst Mi 13.10.2010 17:46
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Vielen Dank an Alle und für die interessanten Meinungen. Ich finde dieses Forum echt toll.
Und nun zu meinem Anliegen von heute morgen: Ich habe das Plakat noch mit zwei weiteren Personen besprochen die fanden mein Vorschlag gut. So habe ich jezt mein Vorschlag zur Genehmigung vorgelegt und es wurde auch für gut befunden und es wird so produziert. Ich bin sehr froh, eure Meinungen gelesen zu haben. Es war eigentlich nur eine Kleinigkeit aber nun bin ich etwas stolz, dass ich nicht so daneben gelegen habe. Schlussendlich sind halt viele Gestaltungsfragen auch Geschmacksache und Ansichtsache. Wie gesagt wurde, man kann begründen warum man was gemacht hat, aber es hilft nicht immer.
Vielen Dank an euch Alle. Lächel
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PeterWiegel

Dabei seit: 22.04.2009
Ort: Wolgast
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 15.10.2010 21:45
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Ich persönlich sehe das so:

Typografie, welche genau allen Regeln folgt, ist wie ein guter Butler, der ebenfalls alle Regeln seines Berufes folgt:
Man hat ein gutes Gefühl und alles läuft glatt, den Butler aber nimmt man eigentlich gar nicht war und bewmerkt ihn selbst dann nicht, wenn er im selben Raum ist

Ebenso ist es mit den typografischen Regeln: Alles ist genau dort, wo der Leser es gefühlsmäßig erwartet und nichts stört den Lesefluß. Der Leser bemerkt die Feinheiten gar nicht, sondern freut sich, das er dsen Text ohne Anstrewngung flüssig lesen kann. Genau dazu sind die Regeln ermittelt worden.

Bei einem Plakat soll aber oft gar nicht die4ser leichte Lesefluß aufkommen, sondern das Auge soll ja hängen bleben...

Also, warum nicht gezielt gegen Regeln verstoßen, sie sind ja schließlich nicht die 10 Gebote...
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Pirosch
Threadersteller

Dabei seit: 13.10.2010
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Mo 18.10.2010 16:15
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Hallo Peter Wiegel
Der Butler ist ein guter Beschrieb für viele Situationen der Typografie und auch der Gestaltung. Doch gerade in meinem Fall, fand ich das Korrekte einfach etwas zu langweilig, sogar etwas störrend. Eine gegenteilige Meinung, emfand es aber als richtig. Deshalb wolle ich mir Meinungen und Rat holen in diesem Forum. Ich denke das Thema ist so spannend und auch lehrreich, für mich jedenfalls, es gäbe noch viel zu schreben.
Ich habe halt Spass am ausprobieren, auch wenn ich halt wieder mal hören muss, man macht es nicht so. Dan will ich halt wissen, wo man das festgelegt hat. Lächel Ich selber lerne gerne jeden Tag etwas neues dazu.
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deliciious

Dabei seit: 15.11.2006
Ort: Essen
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 18.10.2010 16:29
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Re: Wann darf man typografische Regeln brechen?

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Illunatic hat geschrieben:
Pirosch hat geschrieben:
Meine Frage: darf "man" typografische Regeln brechen? Darf man auf einem Plakat zu einem eingemitteten Logo (oben) eine Aussage oder kurzen Satz (unten) mittelachs nach rechts verschieben? Mit der Begründung der Satz oder Headline kommt besser zur Geltung.


Deine Frage bezieht sich aber eigentlich nicht auf eine typografische Regel. Eine solche wäre vielleicht der korrekte Einsatz von Anführungszeichen, Gedankenstrichen, richtiges Nummerieren in Listen, Schreibweisen von Daten und Telefonnummern ... Diese Dinge unterliegen zunächst einmal allgemein gültigen Regeln, denke ich.

Ob zwei grafische Elemente nun zentriert stehen oder anders angeordnet sind, unterliegt doch einem anderen Bewertungskriterium. Nämlich ob die Gestaltung funktioniert oder nicht.


Dem würde ich mich voll und ganz anschließen. Allerdings beschreiben wir hier wohl die Mikrotypografie.
Bestimmte Dinge darf man wohl nur in den seltensten Fällen brechen, wie z.B. der Einsatz "falscher" Anführungszeichen. Anders könnte die Frage auch lauten: Wann darf ich falsche Grammatik verwenden. Wohl auch in den seltensten Fällen! Zum Beispiel, wenn du die Sprache der heutigen Jugend stilistisch in einem Fachbeitrag betonen und kritisieren willst.
Aber größtenteils ist der Einsatz falscher Grammatik, Rechtschreibung (und Typografie) einfach "falsch" und hat nichts mit langweilig oder spannend zu tun.

Das "Zentrieren" eines Textabschnitts gehört für mich zur Makrotypografie, je nach Umfeld sogar grob zum "Layout". Für dein genanntes Beispiel kann man aber keine Gesetzmäßigkeit (fürs Brechen oder Nicht-Brechen) aufstellen. Hier kommt es wohl auf den individuellen Fall an - sprich: man müsste dein Plakat sehen, um es beurteilen zu können.
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