[Innokentij]

Hallo,

ich habe ein ähnliches Posting schon bei "Schriftensuche" getätigt, jedoch keine befriedigende Lösung geboten bekommen, auch sonst findet sich im Forum nichts zu dem Thema.

Ich suche für den Satz einer barocken Autorin eine Antiqua, die die alten Umlaute als Glyphen [!!!] enthält [also: über dem O, U, und A jeweils ein kleineres E]. Wer kennt eine solche Schrift, oder einen besonderen Expert-Satz?

Ich kenne von verschiedenen Reclam-Publikationen diese Satzvariante, [z.B. Martin Opitz Buch von der Deutschen Poeterey oder Historia von D. Johann Fausten] und ich glaube die benutzen die Sabon, oder eine ähnliche Garamond... Und ich glaube nicht, dass die das gesamte Buch mit Grundlinienversatz und extrem-Kerning gesetzt haben. [Was ich sicher auch machen könnte, aber das ist bei 300 Seiten ganz schön mühsam.]

Alternativ (falls ich doch alles manuell machen muss): kennt jemand die Satzgesetze solcher Umlaute? [Verhältnis der Größen von O/U/A und dem E usw.]

Vielen Dank im Voraus!

Innokentij

[Schwalbenkoenig]

Hallo Innokentiji,

ich kann dir da auf die Schnelle auch nicht helfen. Nur einen Tipp geben: Stell deine Anfrage doch bitte noch einmal im Typoforum auf typografie.info von Ralf Hermann. Da sind die Kapazunder der gebrochenen und Bleisatzschriften zuhauf vorhanden, auch die bekanntesten deutschsprachigen typedesigner schauen ab und an einmal vorbei. Ich kann mich dunkel erinnern, dass diese Umlautung unlängst erst Thema war, kann aber auf die Schnelle den Thread nicht finden. Wenn wer helfen kann, dann die Crew da drüben.

Viel Glück.

[nike]

mir geht es ähnlich wie rainer. http://typophile.com/forums wäre eine weitere anlaufstelle.

[antonio_mo]

Hallo Innokentij

wenn Du was gefunden hast lass es uns doch Bitte wissen um welche Schrift es sich handelt, besten Dank!

[Schwalbenkoenig]

Ok, hab grad ein bissl Zeit gehabt:

Der DI Gerhard Helzl hat ja einige Frakturschriften – wie man so hört durchaus brauchbar – digitalisiert. Unter anderem die Unger Fraktur in mager, halbfett, fett . Auf der beispielseite im oberen Drittel wo rechts in rot »neu!« steht. Dazu steht auch »Große Seltenheit! Für mittelhochdeutsch.

*hüstel* Er mag ja Schriften gut digitalisieren der Herr Helzel aber seine Gestaltungskomptenez ist nur … hm … nur dürftig

Wie auch immer:

Klick dich einmal da weiter, vielleicht hat er da noch mehr im Angebot.

Und weitere Frakturlinks in diesem Thread

EDITH: Oweiha, das hab ich jetzt ganz übersehen, du suchst ja Antiquas. Dann hilft dir das ja alles nichts.

[Innokentij]

Ein großes Danke erstmal an alle für die Mühe und die Antworten!

In der Tat, ich suche eine Antiqua -- das macht die Sache etwas schwierig... Fraktursatz wird nicht in Frage kommen, dann streikt der Verlag.

Ich werde mich mal in den empfohlenen Foren umhören - danke für die Tipps!
Wenn ich eine Lösung gefunden habe, poste ich das auf jeden Fall hier noch mal, damit die Welt auch was davon hat

[ist schon spannend, auf ein so ungewöhnliches Problem zu stoßen -- im Forum ist nicht zufällig jemand vertreten, der den Satz bei Reclam macht? DER müsste das wissen.]