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Gedankenmacher
Threadersteller
Dabei seit: 20.03.2009
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Verfasst Sa 26.06.2010 11:37
Titel Suche Infos zum Thema: Brechungen von Sätzen |
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Hallo,
ich stehe manchmal vor der Frage, an welcher Stelle eines Satzes ich in die neue Zeile wechseln soll.
Im Kapitel, Trennungen und Brechungen im Buch: Erste Hilfe in Typografie steht es mir nicht ausführlich genug erklärt.
Wo würdet Ihr diesen Satz brechen? (oder ist das egal)
Variante1)
Unsere Berufung
und Mission ist es teure Gummibälle zu schlagen.
Variante2)
Unsere Berufung und
Mission ist es teure Gummibälle zu schlagen.
Ich habe das Gefühl, das Variante 2 zweckmäßiger ist, da hier der leser "bei Laune" gehalten wird, es wird eine kleine Spannung aufgebaut, die den neugierigen Leser veranlassen könnte weiterlesen zu wollen.
Auf der anderen Seite, finde ich es irgendwie "unschön" ...
Und noch eine andere Frage. Was haltet ihr davon, wenn man das Wort "und" durch das Zeichen "&" ersetzen würde?
Sollte man Zeichen, die man ausschreiben kann, auch ausschreiben? Wie z.B. Durchschnitt, Prozent, Und ...
Gibt es Ausnahmen?
fragt
Markus
Zuletzt bearbeitet von Gedankenmacher am Sa 26.06.2010 11:39, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Sa 26.06.2010 12:04
Titel
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zu 1)
Ehrlich gesagt, habe ich die Frage von Umbrüchen in Inhaltsverzeichnissen noch nie unter dem Gesichtspunkt von "Spannung erzeugen" gesehen ... und noch ehrlicher ... ich halte diesen Ansatz für unsinnig.
Eine gesamte Überschrift soll die Spannung erzeugen, den entsprechenden Artikel zu lesen. Darum soll der Inhalt der ganzen Überschrift optimal "auf einen Happ" erfassbar sein. Dazu ist eine intelligente Strukturierung sinnvoll und notwendig.
Ich - und das setze ich auch im gesamten Inhalt bei allen Überschriften und Zwischenüberschriften so ein - umbreche immer NACH Sinnzusammenhängen. Das entspricht INMO der Methode unseres Lesens, nach einen Sinnzusammenhang wird geistig Luft geholt und der nächste Bereich in Angriff genommen ...
Meine Formatierung würde also sein:
Unsere Berufung und Mission ist es
teure Gummibälle zu schlagen (BTW: Überschriften und Satzzeichenpunkte ... zwei Welten ...)
--
zu 2)
Im Buchsatz* sollte möglichst auf alle Formen der Abkürzungen verzichtet werden. Was hat denn ein kaufmännisches Zeichen in einem Text zu tun, wenn es nicht in einem Eigennamen originär verwendet werden muss?
Zahlen (von 1 bis 12) werden bekanntermaßen ausgeschrieben, es sei denn, dass auf den Wert der Zahl im Verhältnis zu anderen Zahlenwerten fokussiert werden soll - also statt "drei bis 16" sollte es schon "3 bis 16" heißen und dort sollte auch nie der Halbgeviertstrich sondern immer ein "bis" stehen.
Ein Prozentzeichen ( % ) würde ich nur in tabellarischen Aufstellungen (o.ä.) verwenden.
In den von mir herausgegeben Büchern verwende ich sogar statt der Abkürzung "n. Chr." die richtigere Schreibweise "nach der Zeitenwende".
* ich beziehe jetzt Buchsatz auf Romansatz sowie auf nicht naturwissenschaftlich-mathematischen Wissenschaftssatz, da gelten INMO andere Möglichkeiten und Notwendigkeiten ...
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EHST
Gesperrt
Dabei seit: 08.08.2006
Ort: Orbg.-Sachsenhausen
Alter: -
Geschlecht: -
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Verfasst Sa 26.06.2010 12:19
Titel
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Frank Münschke hat geschrieben: |
Meine Formatierung würde also sein:
Unsere Berufung und Mission ist es
teure Gummibälle zu schlagen |
So würde ich es auch tun. Ergibt am meisten Sinn. Da macht man beim Lesen eine kleine Pause.
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monika_g
Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Hamburg
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Sa 26.06.2010 13:26
Titel
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da fehlt ein Komma nach "es".
Das mit dem & sehen Forssman & de Jong nicht mehr so kritisch ("... und auch sonst überall, wo es Spaß macht"). Bei einem Textbeispiel wie hier würde ich es aber vom Lesefluss her nicht so schön finden.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Sa 26.06.2010 13:47
Titel
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Hallo Monika
Jaj - die Sache mit dem "erweiterten Infinitiv" ... da würde ich mich heute nicht mehr festlegen wollen.
Das Komma wäre aber ein weiterer Grund für diese Aufteilung ...
--
Ich finde den Band von Forssman und de Jong in vielen Punkten sehr gut, weil er viele Sachen von einer anderen Sicht beleuchtet. Bei der Verwendung von mathematischen oder ähnlichen Zeichen im Fließtext und in Überschriften würde ich ihnen aber nicht folgen (wollen). Diese Zeichen fallen auf jeder Seite ebenso auf wie Ziffern-Kolonnen, weswegen ich Schriften mit mediaevalen Ziffern bevorzuge ... Die Zeichen haben INMO nur dort etwas zu suchen, wo es auf ihre Zahlenwertigkeit oder ihr mathematische oder kaufmännische Funktion ankommt - also in Listen und Tabellen. Lediglich in Eigennamen würde ich diese Zeichen verwenden ...
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Benutzer 78319
Account gelöscht
Ort: -
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Verfasst Sa 26.06.2010 14:51
Titel
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Gut ist, wenn du am Ende der Zeile schon
den Anfang der nächsten ahnen kannst.
Wenn optisch, dann so,
dass sich die Zeilen halten.
Zuletzt bearbeitet von am Sa 26.06.2010 14:52, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Gedankenmacher
Threadersteller
Dabei seit: 20.03.2009
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Sa 26.06.2010 19:52
Titel
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Ich danke euch für eure ausführlichen Antworten!
Mir ist einiges klarer geworden.
@ frank,
dein Vorschlag:
Unsere Berufung und Mission ist es
teure Gummibälle zu schlagen
...finde ich einleuchtend.
Jetzt stelle ich mir die Frage, wie man herangehen könnte, wenn man in der ersten Zeile aus Gestaltungsgründen nicht den nötwendigen Platz zur Verfügung hat.
Angenommen man hat nur Platz für die ersten drei Wörter.
Sollte ich dann
a)
meine erste Variante in Betracht ziehen?
b)
meine zweite Variante
c)
Mir einen neuen Text einfallen lassen?
Btw: Es handelt sich nicht um ein konkretes Beispiel. Die Überschrift habe ich mir ausgedacht. Mir geht es darum zu erfahren, welche theoretischen Möglichkeiten sinnig sind.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Sa 26.06.2010 20:03
Titel
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Unsere Berufung
und Mission ist es
teure Gummibälle zu schlagen
Das wäre eine Möglichkeit ... solche Entscheidungen, sind aber immer von Fall zu Fall zu stellen.
Unsere Aufgabe ist es - ich schreibe es heute glaube ich zum vierten Mal - den Content so aufzubereiten, dass er optimal rezipiert werden kann. Ein Satzergebnis ist dann gelungen, wenn das erreicht wird. Es wird aber erst dadurch ermöglicht, weil wir unsere Handwerksmittel korrekt einsetzen. Alles andere ist Kunst ... da geht es um ein Gesamterlebnis, da gehen einzelne Contenteinheiten gerne mal unter ... um das Gesamtkunstwerk zu erzeugen ... das ist nicht mein Weg!
--
Früher war es üblich, dass Redakteure/Schriftsteller neben dem Setzer standen und - für einen schöneren Satz auch mal ein/zwei Zeilen umformulierten. (Ich habe das sogar noch erlebt - es war die Hölle für den Setzer). Soviel zum Thema "umformulieren" ...
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