[zwinslerin]

ich mache zur zeit für ne ausstellung stelen in der größe von 60 x 200 cm und hab irgendwie ein problemchen mit der passenden schriftgröße im moment habe ich für den lauftext (und von dem gibt es teilweise sehr viel) 35 pt. hab auch einen teil davon ausgedruckt in originalgröße um zu schauen ob es passt und schaut ganz gut aus für die leserlichkeit.
nur: heute habe ich das ding mal mit beamer ganz groß angeschaut und die schrift sieht WINZIG aus! wie kann das sein? sind 35 pt nicht eh schon riesig? hiiiilfe!!!
auf dem plakat (70 x 100 cm) ist es das gleiche problem, im ausdruck schauts gut aus, nur am beamer sieht es in relation zum rest mini wuzi aus!
ach ja, falls es was hilft: ich verwende die myriad.

ach gott, ich komm mir leicht dumm vor , weiß jemand rat?

[PeterWiegel]

Ich würde so an die Sache herangehen:
1. Warum ist DIN A4 das weltweit beliebteste Schreibpapier-Format? (und das US-Letter-Format grobähnlich hoch?)
Weil es das Format ist, das man mit normalem Leseabstans am besten überblicken kann.
2. Bei einem Plakat oder ähnlichen wird zumeist der Brtrachtungsabstand so gewählt, das das Plakat mit annähernd gleichem Betrachtungswinkewl überblickt werden kann, also so weit weg, das man, hält man ein Blatt Schreibpapier in nurmalem Leseabstand, damit das Plakat gerade abgedeckt wird - Probiers mal, machst auch so...

Also: ein A4-Blatt ist ungefähr 30 cm hoch, angenommen du nimmst hier für Tect 12 Punkte und für Überschriften 20, dann wäre ein 2m hohes Display 6,667 mal so hoch und die Fließtext-Schrift käme so auf 80 Punkte und die Überschrift (20pt x 200cm / 3ßcm) auf 133 Punkte. Eine 35 Punkte-Schrift auf einem 2m hohen Plakat entspräche auf dem A4-Blatt dann einer 5 Punkte Schrift - also bestenfalls was für's Kleingedruckte...

Beim kleineren Plakat entsprechend...

[zwinslerin]

hä? ich hab nichts verstanden
aber ich werds mir gleich noch mal zu gemüte führen

[PeterWiegel]

Was ich meine:_ Plakat so entwerfen, dass es verkleinert auf ein A4-Blatt gut ausschaut, dann alles linear hoch skalieren, weil man beim betrachten eines Plakats etwa so weit weg geht, dass es optisch so groß erscheint, wie ein A4-Blatt in optimaler Leseentfernung

Bei der Rechnung hab ich allerdings n Tipfehler ich meine:

(optimale Schriftgroße auf A4-Blatt) mal (höhe des Plakats) geteilt durch (höhe des A4-Blatts) = (optimale Schriftgröße auf Plakat)

[zwinslerin]

hm, das mit dem auf a4 gut aussehend machen is ja gut und schön, aber dann kommt da ja schriftgröße 60 oder 80 oder so was raus – das ist doch VIEL zu riesig!?! ich meine wenn man sich die sachen im museum anschaut, da is doch die schrift nie größer als 20 punkt oder so, da bin ich ja schon drüber ...

[fullpowertrip]

Überleg doch mal wie weit du im Museum entfernt stehst.

Oder wenn du es niht glaubtst, mach dich mal schlau wie groß z.B. die Buchstaben bei einem Ikea Markt oben sind. Die sind auch etwas größer als 80pt.

Peters Auführung mal bildlich. Die Berechnung ist einfache Mathematik (Dreiecksberechnung).

[PeterWiegel]

Ja, ich habe es auch schon gesehen, in einem Museum: Eine "Infotafel", die den Text eines ganzen Buches trug, Von der Decke bis zum Boden mit "richtig großer" 20 Punkte Schrift in einzeiligen, einspaltigen Text vollgeschrieben. Ich glaube, 90% der Besucher haben diese Textwüste wohl eher als eine art Tapetenmuster als einem Text, den der Museumsbesucher dochg bitte lesen soll empfunden, Leider war auch keine Leiter griffbereit, damit man den Anfang des Textes auch lesen konnte...

Natürlich wird man in Museen jede Menge 20 Punkte Text - und auch deutlich darunter finden, dann aber in der Regel auf kleinen Infotafeln, die neben den Ausstellungsstücken angebracht, diese ja nicht durch den Text erschlagen wollen, sondern nur denen, die mehr wissen wollen, die Möglichkeit geben, auch mehr zu erfahren. Solche Texte dürfen dann aber nur in dem Bereich hängen, den auch noch der größte Mann und die kleinste Frau ohne all zu große Akrobatik gerade vor Augen hat.

Dann darf so ein Text natürlich auch auf einer wandfüllenden Fototapete stehen. Und ja, ich war letztens auch in anderen Museen, gerade solche Austellungen, die ohne begleitende Texte kasum etwas bringen: Eine Ausstellung in einem KZ und das Historisch Technische Informationszentrum in Peenemünde - und hier waren die meisten großen Text-Tafeln welche etwa die 2m Höhe erreichten mit Fließtexten so im Bereich zwischen 80 und 200 Punkten beschrieben, Überschriften sind dann wirklich riesig, denn die sollen den Besucher ja schon beim betreten des Raumes - also aus bis zu 10 m Entfernung einfangen. In sofern möchte ich meinme grobe und handliche Berechnung fast sogar noch nach oben korrigieren und für Überschriften teilweise sogar das doppelte dessen empfehlen, als bei der A4-Blatt-Vergrößerung heraus kommt.

Das ist natürlich letztendlich sehr von der endgültigen Anwendung abhängig und welche Entfernung vom Objekt man als "Einfangpunkt" für die Zielgruppe ansieht