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Thema: Schrift für Magisterarbeit: viele Ideen, wenig Kenntnisse... vom 10.08.2009


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Schrift für Magisterarbeit: viele Ideen, wenig Kenntnisse...
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Federstrich
Threadersteller

Dabei seit: 10.08.2009
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Verfasst Mo 10.08.2009 17:30
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Schrift für Magisterarbeit: viele Ideen, wenig Kenntnisse...

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Liebes Forum,

bin ganz neu hier und während der letzten Tage habe ich viel über Typographie gelesen. Der Grund? Ich bin am Ende des Studiums angekommen und schreibe an meiner Magisterarbeit. Zeit ist noch genug und während der eine oder andere einwenden mag, dass ich die Zeit doch lieber zum Schreiben nutzen sollte, möchte ich dennoch jetzt schon über Satz und Anmutung nachdenken. Ich weiß, es gibt sicher schon tausende Threads zu dem Thema. Jedoch hauptsächlich zum Thema Diplomarbeit. Der Unterschied ist, dass Diplomanden ihre Arbeiten oft durch Schaubilder, Tabellen, Aufzählungen und Grafiken auflockern können - weil mein Professor solche Mittel nicht so mag, bleibt mir der Weg leider verschlossen...

Ich habe schon früh im Studium damit begonnen, meine Arbeiten mit LaTeX zu schreiben und bin sehr zufrieden damit. Früher habe ich immer wieder Vergleiche zwischen der Vorgehensweise in Word und LaTeX gelesen und bin so zum ersten Mal mit typographischen Konventionen in Berührung gekommen.

Die Arbeit schreibe ich im Fach Philosophie über Nietzsche. Philosophen zählen im Gebrauch von Computern zu den eher ungeübteren Benutzern, was sich leider auch in den Abschlussarbeiten zeigt, die ich bisher sehen durfte: durch die Bank in MS Word geschrieben, meist ohne Sensibilität fürs Schriftbild.

Ich bin auf der Suche nach einer Schriftart und da meine Abschlussarbeit zu 99,9% aus Fließtext (kaum Tabellen, selten Schaubilder, nie Bilder) bestehen wird, suche ich eine angenehme Leseschrift. Wird der Leser Seite für Seite nur mit Text konfrontiert, so ist klar, dass die Schrift nicht zu schlicht sein darf, sehe ich das richtig?
Bisher sind mir die Folgenden ins Auge gefallen:

- Stempel Garamond
- Linotype Compatil
- Times Ten

Ich habe jetzt mal Schriften ausgesucht, ohne mich mit den Preisen auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich werde ich mir keine einzige davon leisten können.
Ich würde mich über viele Vorschläge freuen. Die Schriften müssen nicht unbedingt kostenlos sein, ein Vermögen will ich aber nicht ausgeben.

Vielen Dank im Voraus,
euer Federstrich
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 17:32
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Darfst du denn überhaupt die Schriftart frei wählen?
Ich kenn das nur so, dass diese fest vorgegeben ist, um eine Vergleichbarkeit der Textmenge zu erreichen.
Bei uns ist das zwangsweise Arial in 11 oder Times in 12 pt.
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Federstrich
Threadersteller

Dabei seit: 10.08.2009
Ort: Freiburg
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 17:39
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Meinem Professor ist das egal, es soll nur eine Serifenschrift sein.

Die Vorgaben hier in Freiburg sind eher lau. Aus der Prüfungsordnung: "Die Magisterarbeit muss den formalen Ansprüchen wissenschaftlicher Arbeit genügen. Sie muss maschinell geschrieben, gebunden und durchgehend nummeriert sein. Der Textteil soll einen Umfang von maximal 100 Din A 4-Seiten zu je 40 Zeilen mit je 60 Zeichen nicht überschreiten."

Mehr Vorgaben habe ich nicht. Lässt sich das auch mit Schriften außer Times New Roman und Arial bewerkstelligen?

Danke aber für den Hinweis,
Federstrich
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 17:48
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Klar lässt sich das bewerkstelligen.
Ist ja alles mehr oder weniger eine Sache der Schriftgröße und des Zeilenabstandes.
Mikrotypografie lassen wir mal weg *zwinker*
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
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Verfasst Mo 10.08.2009 17:55
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solche Vorgaben lassen sich mit allen Serifen-Schriften irgendwie erfüllen.
Eine Garamond muss du dann vielleicht etwas größer wählen (oder einen breiteren Rand), da die erfahrunsgemäß kleiner läuft als eine Times ... Garamonds gibts dazu verschiedene, die sehr unterschiedlich weit geschnitten sind. Die Stempel läuft dabei recht breit ... Ich verwende die Adobe Garamond Pro ständig für wissenschaftlichen Satz ...
Compatil hab ich noch nicht eingesetzt, von daher weiß ich nicht, was die für ein Schriftbild "zaubert". Vom Schriftenansatz her würde ich die aber lieber nicht nehmen. Eine Schrift, die nach dem Konzept aufgebaut ist, dass man frei durch alle Schriftschnitte die Schrift austauschen kann, von Fett nach Regular oder Kursiv ... kann nicht wirklich schön funktionieren. Aber wie gesagt, ich habe die noch nicht probiert ...
Die Times hat in meinen Augen für längere Zeilen zu große Gemeine, die machen die Seite immer so dunkel ...
--
Mach einfach von allen deinen Serifen-Schriften Probe-Seiten und lass deinen Bauch entscheiden ...
Gruß Frank
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Federstrich
Threadersteller

Dabei seit: 10.08.2009
Ort: Freiburg
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 18:02
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Danke, Frank!

Wenn nun einer gekommen wäre und gesagt hätte: "Da musst du genau die drei oder vier Schriften nehmen, weil die für lange Texte auf A4-Seiten optimiert wurden", hätte ich mich kaum gewundert...
So war "lass deinen Bauch entscheiden" die letzte Antwort, die ich in einem Typographie-Forum erwartet hätte. Ich dachte, Schriften wurden explizit für bestimmte Zwecke entworfen, oder habe ich da was falsch verstanden?

Nun, ich habe schon die eine oder andere Arbeit gesehen, die aufgrund von Bauchentscheidungen etwas...äh...ungewöhnlich aussah und wollte daher gerne etwas handfestes haben.

Dazu kommt, dass ich die Schriften erst noch kaufen muss. Da die aber nicht billig sind, wollte ich auf keinen Fall aufs Geratewohl Geld für eine Schriftart ausgeben, die ich dann nie benutzen werde.


Zuletzt bearbeitet von Federstrich am Mo 10.08.2009 18:03, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 18:12
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Es ist schon richtig, dass bestimmte Schriften und bestimmte Themen besser zusammenpassen als andere, aber das Gefühl dafür ist eigentlich auch ein Bauchgefühl. Wenn hier im Forum sich die Spezialisten drüber unterhalten würden, würden die auch unterschiedliche Argumente für die unterschiedlichsten Schriften aber die gleichen Themen anführen.
Es gibt eine ganze Reihe von Webseiten, von denen der Download einer riesigen Menge an ordentlichen Schriften kostenlos ist - ebenso wie der nicht-kommerzielle Gebrauch. Da wirst du bestimmt eine große Anzahl von Möglichkeiten finden. Lad dir ein paar runter und teste die.
--
Ich halte es da mit Stephanie und Ralf de Jong in ihrem Buch "Schriftwechsel"
Zitat:
Die richtige Schrift muss man fühlen. Das ist kaum zu begreifen und nicht zu begründen.

http://www.typografie.de/Unsere-Buecher/Typografie/Stephanie-de-Jong_Ralf-de-Jong/Schriftwechsel::598.html
Gruß Frank
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Brainpulse

Dabei seit: 06.09.2002
Ort: Mainz
Alter: 42
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 10.08.2009 19:29
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Das Buch "Schriftwechsel" ist nun wirklich nichts für Anfänger geschweige denn für Leute die mal eben wissen wollen, welche Grundprinzipien man für die Schriftwahl folgen sollte. Dafür gibt es für diese Zielgruppe viel bessere Bücher wie "Wegweiser Schrift".

"Schriftwechsel" geht sehr in die Detailtypografie ein und setzt eine gewisse Grunderfahrung und fundierte Kenntnisse in Fachbegriffen voraus, um es inhaltlich flüssig zu lesen und zu verstehen. Es ist aber zweifelslos eine der besten Bücher zu Typografie und sollte in keinem Regal fehlen. Sofern man sich mit der Materie beschäftigt...


Zuletzt bearbeitet von Brainpulse am Mo 10.08.2009 19:30, insgesamt 1-mal bearbeitet
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