[RedRum]

Hey,

wollte euch mal kurz fragen wir es handhabt bei einem Akademischen Grad wie z.B. Dipl.-Ing.

Also richtig sind meines wissen die ausgeschriebene Variante »Diplom-Ingenieur« sowie die Abkürzung »Dipl.-Ing.«.
Beim setzen einer Visitenkarte hab ich mich jetzt gefragt warum es eigentlich immer eher in der abgekürzten Variante »Dipl.-Ing.« geschrieben wird? Ich hab irgendwann man gelernt das Abkürzungen nur dann Sinn machen wenn ich aus »Platzgründen« eben die Wörter nicht ausschreiben kann.

Allerdings kommt mir die ausgeschrieben Variante »Diplom-Ingenieur« irgendwie befremdlich vor, wahrscheinlich weil es eben der Großteil prinzipiell immer abkürzt und man daher diese Schreibweise nicht gewöhnt ist.

Also wie macht ihr das?

Zum anderen wollte ich wissen ob ich den akademischen Grad auch unter den Namen schreiben kann, also z. B.:

Max Mustermann
Dipl.-Ing
Geschäftsführer

aber soweit ich recherchiert habe muss er vor dem Namen, bzw eben über diesem stehen?

Danke und Gruß Robby

[NaMaMe]

Solche Titel wprde ich alleinschon aus dem Grund abkürzen, dass es gelernt ist. Die kürzt man ja auch aus Gründen der Lesefreundlichkeiten ab (wenn da einer mit 6 Doktortiteln und 3 Namen ist ist es schon ermüdend).

Der Dipl.-Ing. ist ausgeschrieben ungewohnt und lang, also warum, wenn man doch eh schon gelernt hat was die Abkürzung heißt?

In diesem Fall sähe ich die Abkürzungsgrundregel eher umgekehrt: nur ausschreiben, wenn aus gestalterischen Gründen nötig

[Typografit]

Du musst konkret nachfragen, wie der Titel heißt. Ich selbst bin Diplom-Kaufmann, laut Urkunde (eigentlich Mag. Soc.rec.), aber so anerkannt in der Bundesrepublik, aber ich kenne einige andere, die sind laut Urkunde Diplomkaufmann. Ebenso verhält es sich mit Diplom-Ingenieur, Diplomingenieur, Dipl. Ing. oder D.I., alles das selbe, aber manche bestehen dann halt sehr penibel auf "Ihre" Schreibweise. Mir ist's egal, wie der Titel bei mir geschrieben wird, abgesehen davon, dass auf der Urkunde halt steht, dass er so geschrieben werden muss und nicht anders (und bei denen, die ich auch kenne genau umgekehrt und nicht anders).

[Frank Münschke]

1.
Es gibt die Titel, die gehören ZUM Namen dazu, diese müssen auch dann an der richtigen Stelle stehen, dürfen dort aber abgekürzt werden ... dazu gehören zum Beispiel "Dr." und "MdB"/"MdL" - korrekt da also:
Dr. Vorname Nachname-Nachname MdB
2.
Im Fließtext würde ich - wenn es geht - eine ausgeschriebene Version verwenden.
Dabei ist "Diplom-Ingenieur" die in Deutschland gebräuchlichere Variante ... zusammengeschrieben hatte ich das noch nicht ... (Vielleicht eine österreichischererere Variante, Willi?)
D.I. für Dipl.-Ing. steht sicherlich auf keiner Urkunde.
3.
Im wissenschaftlichen Satz ist es verpönt, die Titel der Autoren über die Texte oder ins IHV zu schreiben (so entgeht man einem Jahrmarkt der Eitelkeiten, wer die längere ... Liste der Kürzel hat. Dafür gibt es hinter jedem Text (oder am Ende des Bandes zusammengefasst) Autoren-CVs mit entsprechender Auflistung der Titel ...
4.
Bei Visitenkarten würde ich die ausgeschriebenen Titel UNTER dem Namen verwenden.
5.
Bei "Prof. Dr., Dr., Dr. hc." würde ich mit den Betreffenden sprechen, was er da wirklich stehen haben möchte.
Denen reicht normalerweise der Name mit Vorname und die Funktion statt einer Titelauflistung ...

[Typografit]

Auf meiner deutschen Urkunde steht:
Diplom-Kaufmann/Universtät Linz
Kurzform: Dipl.-Kaufmann/Univ. Linz
Herausgegeben 1994 vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft und Kunst
(ich habe damals in Weimar gewohnt.)

Ein bayrisches Pedant habe ich gesehen, wo jemand Diplomkaufmann war.

In Österreich gibt es seit Jahrzehnten keinen Diplomkaufmann mehr, lange Zeit war mit Ausnahme des D.I. alles auf Magister vereinheitlicht. (Ein Magister in Österreich ist was anderes als ein Magister in Deutschland, er entspricht einem Uni-Diplom-Abschluss.)
In Österreich ist die Abkürzung für Diplom-Ingenieur D.I.

Im Gegensatz zu Deutschland sind dort die Titel Bestandteil des Namens, sogar der HTL-Ing, der dann Ing. abgekürzt ist. Ich selbst kann/darf/muss (je nach Interpretation) in Österreich mit "Ing. Mag." unterzeichnen.


OT: Daneben gibt es in Österreich den Ordentlichen Professor als Titel, der mit dem deutschen Professor vergleichbar ist, aber dann gibt es den Professor als Beruf, was eigentlich ein Lehrer an einer höheren Schule ist, etwa wie im Spanischen, wo der der Lehrer einfach Professor genannt wird. Aber das hat nur die Bedeutung als Anrede der Schüler gegenüber dem Lehrer, ist aber kein Titel. (Auch wenn es manche gerne hätten und es so immer angeben, ist aber nicht so.)

[Frank Münschke]

Deine Hinweise auf Professoren treffen ähnlich bis gleich den deutschen Zustand ...
Zum Prof. wirst du nach einer "angenommenen" Habilitationsschrift und einer entsprechenden Verteidigung deiner Arbeit ernannt ... unabhängig, ob du eine lehrende oder forschende Professur an einer Uni o.ä. kriegst/hast ... Das heißt dann auch PD ... nicht "Pupillendistanz" sondern "Privatdozent" ...