Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter
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Autor |
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Barett
Dabei seit: 24.02.2003
Ort: LK GF
Alter: 40
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Verfasst Do 12.08.2004 14:54
Titel
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Also, wenn ich im Netz unterwegs bin, schreibe ich eigentlich immer klein. Völlig unbewusst, das mach ich nicht mit Absicht. Meistens fange ich noch mit richtiger Schreibung an (zumindest versuch ich's), aber dann drifte ich doch immer wieder ab. Wenn ich handschriftlich schreibe, mach ich das immer richtig (zumindest in Bezug auf die Groß- und Kleinschreibung)
Ihr glaubt gar nicht, wie ich aufgepasst habe, dass dieser Beitrag mal komplett richtig geschrieben ist *gg
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gstyleds
Threadersteller
Dabei seit: 18.08.2003
Ort: Hilchenbach
Alter: 43
Geschlecht:
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Verfasst Do 12.08.2004 15:10
Titel
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im großen ganzen sind sich ja die meisten einig, also liegt der hauptunterschied im medium – online/offline...
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ddrummer
Dabei seit: 05.03.2004
Ort: berlin
Alter: 45
Geschlecht:
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Verfasst Do 12.08.2004 15:30
Titel
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Spiegel.de hat heute hat geschrieben: | 1954 Die "Stuttgarter Empfehlungen" enthalten Reformvorschläge, die unter anderem die Abschaffung der Substantivgroßschreibung und die Ersetzung von "ß" durch "ss" vorsehen. Auch Kommasetzung, Getrenntschreibung und Worttrennung sollen vereinfacht werden. Heftige Proteste, darunter auch von Thomas Mann und Friedrich Dürrenmatt, lassen die Reform aber scheitern.
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Obwohl eine Kleinschreibung vielleicht zeitgemäßer und effizienter wäre bin ich für die Groß-/Kleinschreibung.
Ist aber interessant ,dass die Rechtschreibreformen schon immer von der breiten Mehrheit abgelehnt wurden.
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Astro
Dabei seit: 14.04.2003
Ort: Lost Valley
Alter: 48
Geschlecht:
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Verfasst Do 12.08.2004 16:51
Titel
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Natürlich. Wer will sich denn von Bürokraten voschreiben lassen, wie die Kommunikation auszusehen hat?
Die Briten lachen sich im Übrigen über uns kaputt. Dort wird das in die Wörterbücher aufgenommen, was sich im Laufe der Zeit in der Sprache entwickelt. Für die wäre eine solche Reform undenkbar.
Aber mit uns unmündigen Bürgern kann man es ja machen. Leibeigenschaft ist ja auch wieder in Vorbereitung.
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gogogorilla
Dabei seit: 04.08.2004
Ort: Leichlingen
Alter: 53
Geschlecht:
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Verfasst Do 12.08.2004 17:35
Titel
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Versalienmassaker. Das ist doch RAF-Bekennerschreiben-Ästhetik...
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pinky202
Dabei seit: 29.03.2004
Ort: na wo is se denn?
Alter: 40
Geschlecht:
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Verfasst Fr 13.08.2004 11:18
Titel
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also im netz schreibe ich immer klein, handschriftlich beachte ich gr.- und kl.-schreibung
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lubux
Dabei seit: 24.03.2004
Ort: münster
Alter: 43
Geschlecht:
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Verfasst Fr 13.08.2004 12:26
Titel
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Astro hat geschrieben: | Ohne Groß- und Kleinschreibung funktioniert die deutsche Sprache nicht. Das kann zu Missinterpretationen führen.
Ausserdem sehe ich das nicht ein, alles klein zu schreiben, weil einige zu dämlich oder zu faul sind, die Shift-Taste zu drücken. |
das halte ich für blödsinn.
ursprünglich kam unsere schriftsprache mit viel weniger versalien bis hin zu gar keinen aus.
unsere heute großschreibung ist tatsächlich kapitalistischen ursprungs: in historischen drucken
findet man die versalien meist kunsvoll verziert und verschnörkelt. für einen solchen buchstaben
berechnete der drucker natürlich mehr. also ging man dazu über, immer mehr groß zu schreiben.
abzocke...
ich schreibe alles klein, außer in kundenkorrespondenz. es gibt jedoch kunden, die in ihren mails auch schon alles
klein schreiben. denen antworte ich dann auch klein.
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Achim M.
Dabei seit: 17.03.2003
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Fr 13.08.2004 12:40
Titel
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lubux hat geschrieben: | das halte ich für blödsinn.
ursprünglich kam unsere schriftsprache mit viel weniger versalien bis hin zu gar keinen aus.
unsere heute großschreibung ist tatsächlich kapitalistischen ursprungs: in historischen drucken
findet man die versalien meist kunsvoll verziert und verschnörkelt. für einen solchen buchstaben
berechnete der drucker natürlich mehr. also ging man dazu über, immer mehr groß zu schreiben.
abzocke... |
Wie kommst Du denn auf so etwas? Schriftgeschichte ist schon etwas komplexer:
www.typolexikon.de hat geschrieben: | Die Antiqua, die Schrift der Gelehrten, entstand in der Frührenaissance in Italien aus der »Humanistica formata« (Humanistische Minuskel), einer Minuskelschrift (skriptographisches Kleinbuchstabenalphabet) von Coluccio Salutati (1331–1406) und Poggio Bracciolini (1380–1459) und aus der römischen Majuskelschrift (skriptographisches Großbuchstabenalphabet), der »Capitalis quadrata« (Römische Quadratschrift).
Mit frühen »Archetypen« einer Antiqua im Minuskelalphabet experimentierten bereits um 1465 die deutschen Prototypographen Conrad Sweynheym und Arnold Pannartz im Benediktinerkloster von Subiaco in der Provinz Rom. In ihrer eigenen Offizin in Rom druckten Sweynheym und Pannartz 1467 die erste Ausgabe der berühmten »Epistulae familiares« von Marcus Tullius Cicero (106–43 v.Chr.), einem römischer Dichter, Redner und Staatsmann, in ihrer zur Reinform weiterentwickelten Sublacensischen Antiqua-Type. Sie legten hier auch den Grundstein des Cicero-Schriftschnitts. Sweynheym und Pannartz verwendeten Majuskeln nur als in sich geschlossene Auszeichnung. Die Minuskel-Zeilen waren in sich geschlossen, einzelne Großbuchstaben hoben nur den Versbeginn hervor und hatten noch keine orthographische Funktion; zu dieser Zeit wurden Griechisch und Latein ausschließlich in Minuskeln geschrieben und somit auch in Minuskeln gedruckt.
Ab 1468 entwickelten in Venedig die deutschen Prototypographen Johannes und Wendelin von Speyer (de Spira) aus der »Sublacensischen Antiqua« von Sweynheym und Pannartz die Venezianische Renaissance-Antiqua, die der französische Typograph Nicolas Jenson (1420–1480) 1470 in Venedig in seinen »litterae Venetae« perfektionierte. Diese Schriftart, insbesondere die sogenannte »Jenson-Antiqua« , gilt als die erste vollkommen ausgebildete Antiqua von exemplarischer Ausgewogenheit, Deutlichkeit und betonter Rundheit in der Buchstabenkomposition. Allerdings orientierte sich die Jenson-Antiqua immer noch am Vorbild der handschriftlichen Vorlagen und folgte in ihrer Anwendung auch noch keiner systematischen Groß- und Kleinschreibung. Das Majuskel- und das Minuskelalphabet waren jedoch bereits aufeinander in ihrer Architektur kalibriert.
Nördlich der Alpen druckte als erster der Prototypograph Adolf Rusch ab 1468 in der Straßburger Offizin seines Schwiegervaters Johann Mentelin mit römisch inspirierten Antiquatypen, die sich deutlich von den beispielsweise von Petrus Schoeffer in Mainz praktizierten Gotico-Antiqua-Mischformen abhoben. Als Schüler von Mentelin pflegten auch die Prototypographen Gebrüder Zainer – Günther seit 1470 in Augsburg und Johann ab 1473 in Ulm – die frühe deutsche Antiqua. In der Ulmer Offizin des Lienhart Holl entstand 1483 die größte Antiquatype der Inkunabelzeit überhaupt, in der die prachtvolle »Cosmographia« des Ptolemaeus in der Übersetzung von Jacobus Angelus gedruckt wurde, der erste deutsche Atlas. Mit Erhard Ratdolt schließlich, der seit 1476 in Venedig gedruckt hatte, kam 1486 die elegante Renaissance-Antiqua venezianischer Prägung nach Deutschland.
Die zweite Generation von italienischen Typographen, allen voran der Venezianer Aldus Manutius (1449/50-1515), kultivierte ab 1495 die Antiqua der Prototypographen für die »humanistische Typographie«. Der Typograph Manutius und sein hochtalentierter »Schriftschneider« Francesco Griffo aus Bologna schufen für ihre Aldinen die »Bembo«-Type, so benannt nach dem bedeutenden Gelehrten und Humanisten Kardinal Pietro Bembo, der die Klassikereditionen der Offizin Manutius textkritisch redigiert hatte. Diese »Aldinische Antiqua« distanzierte sich weitgehend von ihren handschriftlichen Vorlagen und Aldos Typographie folgte erstmals konsequent dem philologischen Regelkanon von Grammatik, Orthographie und systematischer Groß- und Kleinschreibung. |
Gruß
Achim
Zuletzt bearbeitet von Achim M. am Fr 13.08.2004 12:41, insgesamt 1-mal bearbeitet
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