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Thema: Punktgrößen - Schriftenproblem vom 25.09.2018


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Punktgrößen - Schriftenproblem
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rehberger
Threadersteller

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Verfasst Di 25.09.2018 14:31
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Punktgrößen - Schriftenproblem

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Ich habe ein derbes Problem und kriege es nicht gelöst - habe diverse Forenbeiträge gelesen und auch gesucht - aber nichts gefunden...

Benötige euer Schwarmwissen!

Ich habe für diverse Gebrauch und Bedienungsanleitungen die Paneuropäische Schrift von Helvetica Neue (W1G) gekauft, diese habe ich in den Schnitten Condensed und Bold Condensed zur Verfügung. Nach der Norm 82079-1 ist die Schriftvorgabe 9 pt nicht zu unterschreiten. (Vorgabe die Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen regelt.)


Gesagt, getan: ich alle Schriften mit dem Mindestmaß von 9 pt ausgetattet - sicher ist sicher!


Nun liegt mir aber eine Beschwerde vor, dass die Normvorgabe nicht eingehalten wurde weil: Laut Umrechnungsfaktor pt in mm (1pt = 0,353 mm) muss eine Schrifthöhe samt Ober-und Unterlänge von 3,17 mm vorliegen. Die Schriften in den Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen mit vorgegebenen 9pt sind jedoch nur 2,9 mm hoch. Wieso fehlen in der 9pt Schrift 0,27 mm?

Wenn man die Schrift zur Veranschaulichung auf einem grauen Kasten mit 0,353 mm in der Höhe hinterlegt, sieht man, dass tatsächlich in der Unterlänge etwas fehlt. Ich würde gerne einen Screenshot anhängen - aber das funktioniert hier leider nicht... Wenn ich aber das Typometer anlege - passt die 9 pt Schrift EXAKT....

Ergo: die 9 pt Schrift hält also demnach nicht die Normvorgabe ein? Bzw. wieso greift der Umrechnungsfaktor von 0,353 nicht?

Was ich aber darüber hinaus noch gefunden habe, ist folgender Umrechnungsfaktor, wohingegen die 9 pt Schrift passt: Die Versalhöhe in mm = Schriftgrad pt / 4. Demnach ergibt sich das Rechenbeispiel 9/4= 2,25 mm und nicht wie beschrieben 3,17 mm. Diese Formel habe ich auf meinem Typometer stehen, welches genormt ist.

Ich stehe vor einem Rätsel!!
Wieso habe ich zwei Umrechnungsfaktoren? Wieso passt nach dem Beispiel 1 p = 0,353 mm meine Schrift in Höhe nicht? Und wieso stimmt sie wenn ich nach der Versalhöhe gehe?

Den Support von Linotype habe ich kontaktiert - aber bis die sich melden - hätte ich gerne etwas Klarheit......

* Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... *


Zuletzt bearbeitet von rehberger am Di 25.09.2018 14:33, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Di 25.09.2018 15:17
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1. Frage: Was genau fordert die Norm?
2. Frage: Wenn sie, was ich ncniht glaube eine nicht SI Einheit fordert, müsste sie einen Umrechnungsfaktor nebst Anwendungsanleitung beinhalten.
3. Frage: Wenn tatsächlich die Schriftgröße normiert ist, und ein Schriftgestalter für seine 9pt Schrift einfach kleinere Glyphen gestaltet als andere, dann hat WER den schwarzen Peter?
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rehberger
Threadersteller

Dabei seit: 25.09.2018
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Verfasst Di 25.09.2018 15:26
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Zu 1.: DIN EN 82079-1: Seite 36 Tabelle 2: "Handgeführte Produkte und mehrfach gefaltete Instruktionsblätter: hoher Kontrast auf hellem Hintergrund: 9 pt Fließtext"

zu 2: erklärst du mir die SI-Einheit? Hier ist kein Umrechnungsfaktor enthalten - diese Norm gibt nur die Punkt Größe vor.

zu 3: schon klar - aber ich habe stichprobenartig andere Helveticas bzw. andere Schriften getestet - keine der Schriften kommt auf den 1 Punkt = 0,353 mm Umrechnungsfaktor... Sie sind alle kleiner. Als hätten die einen absichtlichen Weißraum, Fleisch, wie auch immer...

Teste es mal...
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Mac

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Verfasst Di 25.09.2018 17:35
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9pt sind in jeder Schrift nicht 9pt.
Versuch mal andere Schriften, du wirst dein blaues Wunder erleben.
Mach also deine Anleitung größer als 9pt und jut is.
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aue

Dabei seit: 01.11.2016
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Verfasst Di 25.09.2018 18:07
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Nicht nur von Schrift zu Schrift ergibt ein gleiches Maß mitunter nicht die gleiche Größe, ein Punkt ist auch einem Punkt nicht gleich. Aber der Reihe nach.
Schriftgrößenangaben resultieren aus dem Bleisatz, dort war der Didot-Punkt gültig (1p = 0,376mm). Die Schriftgröße bezog sich auf den Kegel, also den gegossenen Schriftsockel. Auch im Blei war es schon so, dass die Versalhöhe von Schrift zu Schrift variierte. Eine 9pt Helvetica wirkte größer als eine 9pt Futura.
Im folgenden Fotosatz galt der Didot-Punkt weiter, aber die unterschiedlichen Hersteller interpretierten die Größen schon deutlich unterschiedlicher. z.B. gab Linotype die Versalhöhe für 9p mit 2,25mm an, Berthold hingegen mit 2,38mm.
Mit der Umstellung auf DTP wurde die Verwirrung komplett: zum einen galt jetzt der Pica-Point (1p = 0,351mm) sowie der DTP-Punkt (1p = 0,353mm). Es gibt keinen wirklichen Standard. Noch verwirrender wird dies mit den verwendeten Zeilenabständen, insbesondere bei automatischem Durchschuss.

Die Versalhöhe ist da schon aussagekräftiger als die Schriftgröße. Allerdings wird diese standardmäßig nicht angezeigt. Mit Hilfe einer XT / eines PlugIns (z.B. TypoX) lassen sich XPress / InDesign um diese Funktionalität erweitern. Damit ist auch die Eingabe einer Versalhöhe möglich. Aber auch hier gilt die Einschränkung, dass auch gleiche VHs unterschiedlich groß erscheinen. Das Verhältnis Mittel-/Oberlänge spielt hier halt auch eine Rolle.


Eine Vorgabe von 9 pt ist also zu ungenau, bei der Helvetica wäre die Angabe einer Versalhöhe viel hilfreicher. Zudem müsstest du prüfen, ob die von dir verwendete (W1G) in der Größe mit dem Original von Linotype identisch ist.


Zuletzt bearbeitet von aue am Di 25.09.2018 18:09, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 26.09.2018 10:41
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rehberger hat geschrieben:
zu 2: erklärst du mir die SI-Einheit? Hier ist kein Umrechnungsfaktor enthalten - diese Norm gibt nur die Punkt Größe vor.

Darf sie aber meines Wissens nicht.
Entweder werden SI-Einheiten verwendet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem#SI-Einheiten, oder es ist eine Umrechnung in diese anzuführen, bzw. eine Referenz zu nennen.

Denn wenn das fehlt, passiert genau das, was dir gerade passiert ist: Jeder interpretiert die Werte so, wie's ihm gerade passt. Du legst den diebEinheit 'Punkt' möglichst groß aus, der Beschwerdeführer nimmt die kleinstmögliche Definition, die er finden kann.

Wenn in der Norm aber steht, es ist eine 9pt Schrift zu verwenden und du hast in deinem Programm 9pt angewählt und nicht noch irgendeine Skalierung verwendet (Schrifthöhe auf 90%, oder bei der Seitenausgabe die Seiten auf 80% herunterskaliert, weil das Papierformat des Drucks sich noch geändert hat, ...), dann hast du nach meiner Auffassung deiner Pflicht genüge getan.

Jetzt liegt aus meiner Sicht die Beweislast, wie groß letztendlich die Versalhöhe einer Schrift bei 9pt zu sein hat, beim Beschwerdeführer.
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 26.09.2018 11:04
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Re: Punktgrößen - Schriftenproblem

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rehberger hat geschrieben:
Nun liegt mir aber eine Beschwerde vor, dass die Normvorgabe nicht eingehalten wurde weil: Laut Umrechnungsfaktor pt in mm (1pt = 0,353 mm) muss eine Schrifthöhe samt Ober-und Unterlänge von 3,17 mm vorliegen. Die Schriften in den Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen mit vorgegebenen 9pt sind jedoch nur 2,9 mm hoch. Wieso fehlen in der 9pt Schrift 0,27 mm?


Wie kommt der Beschwerdeführer auf diese 3,17mm?
Wenn in der Norm nur eine Schriftgrößenvorgabe "9pt" vorgegeben ist, die ja NIE der Summe aus Versalhöhe plus Unterlängen repräsentiert, kann man das schlecht fordern, da es der handwerklichen Praxis völlig widerspricht:

Siehe Link, Seite 150:
http://eberhard-dilba.homepage.t-online.de/pdf-Dateien/Lexikon.pdf
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