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Thema: Fehler in DIN 5008 (Rücksendeangabe in Sichtfenster) vom 15.08.2017


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Fehler in DIN 5008 (Rücksendeangabe in Sichtfenster)
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DOSCH
Threadersteller

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Verfasst Di 15.08.2017 10:13
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Fehler in DIN 5008 (Rücksendeangabe in Sichtfenster)

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Hi,

in die DIN 5008 vom April 2011 (jüngste Version) scheint sich bezüglich der Höhe der Rücksendeangabe ein Fehler eingeschlichen zu haben:

Der für das Sichtfenster vorgesehene Block besteht aus zwei bis drei Zonen. Die ersten beiden Zonen können zusammengefasst werden. Für beide Zonen zusammen sind maximal vier bis fünf Zeilen vorgesehen. (Letzteres geht aus dem Bild zu Form B, das die Wikipedia im Artikel über DIN 5008 zur Verfügung stellt, nicht hervor.) Der Block ist zumindest bei Form B aber etwa fünf Millimeter zu hoch platziert. D. h. die Rücksendeangabe kann im Umschlag oberhalb des Sichtfensters liegen, u. z. unabhängig von der Falz. Entweder sie wird verdeckt, weil der Brief im Umschlag nach oben rutscht. Oder der Brief wird genau auf Höhe des Umschlags gefaltet. In dem Fall liegt die Rücksendeangabe in jedem Fall oberhalb des Sichtfensters. Dann würde es auch nichts nützen zu versuchen, den im Umschlag befindlichen Brief nach unten zu schütteln.

Ich habe nach dem Problem gegoogelt, bin dabei aber nur auf einen Thread gestoßen, in dem sich Kunden eines Unternehmens über eine nach DIN 5008 erstellte Briefvorlage beschwert haben und dem Unternehmen die Schuld für das Problem zugeschoben haben. Das war zumindest mein Eindruck. Aber dass da tatsächlich ein Fehler in der Norm ist, scheint bisher niemandem aufgefallen zu sein. Jedenfalls würde ich annehmen, dass ich in dem Fall bei meiner Google-Suche irgend einen Thread o. ä. gefunden hätte, in dem das Problem angesprochen wird.


Zuletzt bearbeitet von DOSCH am Di 15.08.2017 10:18, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mialet

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Verfasst Di 15.08.2017 18:39
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Berufst du dich jetzt ausschließlich auf die Wikipedia oder die offizielle Normfassung aus dem Beute Verlag?
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DOSCH
Threadersteller

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Verfasst Di 15.08.2017 19:02
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Mialet hat geschrieben:
Berufst du dich jetzt ausschließlich auf die Wikipedia oder die offizielle Normfassung aus dem Beute Verlag?


Die offizielle Normfassung von April 2011. In die Version von Mai 2005 ist die DIN 676 noch nicht vollständig übertragen worden, soweit ich gesehen habe. In die offizielle Fassung der DIN 676 würde ich auch gern mal einen Blick werfen. Die wurde wegen der aktuellen Version der DIN 5008 zwar zurückgezogen, ist aber beim Beute-Verlag immer noch erhältlich. (Nettes Wortspiel übrigens. Beute. Ich finde nämlich, dass der Preis für das PDF bzw. die normale Druckausgabe [also nicht die kleinformatige Sonderausgabe] Wucher ist.) Ich bin natürlich erst mal davon ausgegangen, dass der Fehler auf meiner Seite liegt, weil ich mir schlichtweg nicht vorstellen konnte, dass sich erstens bei einer DIN-Norm ein für meine Begriffe so kapitaler Fehler einschleicht und darüber zweitens im Internet nichts zu finden ist. Schließlich kann dieser Fehler dazu führen, dass ein unzustellbarer Brief nicht an den Empfänger zurückgesendet werden kann oder die Post den Brief öffnen muss (falls sie das überhaupt darf). Aber ich hab die Abmessungen recht gründlich überprüft.

Die Zone für die Rücksendeangabe ist 4,5 cm vom oberen Seitenrand entfernt. Das Sichtfenster ist 5 cm von der Oberseite des Umschlags entfernt. Natürlich kann die Rücksendeangabe trotzdem innerhalb des Sichtfensters liegen, aber nur dann, wenn der Brief nicht auf die Höhe des Umschlags, sondern auf eine geringere Höhe gefaltet wird. Und dann kann er halt im Umschlag nach oben rutschen, womit die Rücksendeangabe verdeckt wird.


Zuletzt bearbeitet von DOSCH am Di 15.08.2017 19:06, insgesamt 3-mal bearbeitet
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DOSCH
Threadersteller

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Verfasst Mo 21.08.2017 10:22
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›Bischöflich-Geistlicher-Rat-Josef-Zinnbauer-Straße‹, das ist der zeichenreichste deutsche Straßenname. Inkl. Hausnummer bei 11,5 pt etwa 1,5 mal so lang wie die Breite des Sichtfensters. Mein Plan war ja, einen Brief nach DIN 5008 in einer Schreibmaschinenschrift zu setzen. Aber bei einer Schreibmaschinenschrift unterschiedliche Schriftgrade zu verwenden, sieht beknackt aus. Und ich habe auch keine proportionale Serifenlose gefunden, die sich mit einer Schrift w. z. B. der ›Pica 10 Pitch‹ paaren lässt. Für die Rücksendeangabe blieb mir zwar nichts anderes übrig, als auf eine Serifenlose zurückzugreifen, die, im selben Schriftgrad gesetzt, nicht mit der Pica harmonieren würde, aber da die Rücksendeangabe deutlich kleiner gesetzt ist und außerdem die einzige Stelle, für die ich nicht die Pica verwenden konnte, wird die Typografie nicht gestört.

Unter den Vorgaben der DIN 5008 einen Brief typografisch schön zu gestalten, finde ich schon mit einer proportionalen Schrift nicht einfach. Mit einer Schreibmaschinenschrift ist es noch schwerer.

Ich habe außerdem festgestellt, dass es schwer ist, mit den üblichen Textverarbeitungsprogrammen, Vorlagen zu erstellen, die die Registerhaltigkeit des Haupttextes bewahren. Ich will für Briefe eigentlich nicht Indesign oder LaTeX verwenden.

Mit der TheSans und der TheSans Mono (bzw. die Consolas) von Lucas de Groot könnte ich mein Gestaltungsproblem wahrscheinlich lösen, aber die TheSans Mono ist meiner Meinung nach eher eine Schrift zum Coden als eine Schrift, die nach Schreibmaschine aussieht.

Übrigens könnte ich ein Buch gebrauchen, dass sich mit der typografischen Gestaltung von Briefen befasst, u. z. auch in Bezug auf die Ästhetik, nicht nur die reine Funktionalität. So ein Buch scheint es aber nicht zu geben.


Zuletzt bearbeitet von DOSCH am Mo 21.08.2017 10:35, insgesamt 4-mal bearbeitet
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