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Thema: D. Carson - ?¿ - N. Brody - Was unterscheidet Sie? vom 03.03.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> D. Carson - ?¿ - N. Brody - Was unterscheidet Sie?
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Wer von beiden sagt Dir eher zu?
N. Brody
100%
 100%  [ 2 ]
D. Carson
0%
 0%  [ 0 ]
Stimmen insgesamt : 2

jen
Threadersteller

Dabei seit: 21.08.2002
Ort: NRW
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 04.03.2008 18:37
Titel

Typographie?

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Der eigentliche nicht-Typograph wäre Carson, denn sein Design entspricht nicht dem, was Typographie lehrt.
Er ist eher der (Schrift-)künstler und versteht seine Arbeit nicht als Arbeit, sondern zugehörig zu seinem Schaffen. Carson kommt aus den Staaten, Texas. Brody hingegen aus England ist wohl eher der Typograph. Er gab die Zeitschrift FACE heraus, die sich selbst nicht allzuernst nahm. Er arbeitete Konzepte für große Firmen wie Nike und Einrichtungen, wie Schauspielhäuser, Museen und Co. Seine Fonts: Arcardia Industria Insigna Blur und Blur OT
Pop Pop min Gothic und G min Harlem, Canyou Autotrace Dirty Faces 1,2,3 Dome, Tokyo World Typeface 4 Typeface 6,7, Neuauflage der Times (Zeitschrift). Darüber hinaus erschienen über seine "Graphical Language" zwei Bände. Über Carson finden sich ebenfalls Bände, wie The End of printing.
Carson gilt als Revolutionär, fertigt expressive und intuitive Arbeiten in Bild und Video. Typographie und Kommunikation sind seine Anliegen, die er bei Firmen wie Microsoft, Xerox und MGM. Er ist Lehrer und arbeitet auch mit seinen Schülern expressiv und intuitiv. Der spontan interpretierte Zufall und die Intuition prägen Carsons collageartige Kommunikation. Mit rationaler Konstruktion und Kontrolle hat er weniger zu tun. Es heißt für ihn: Kommunikation als ein zeitgemäßer Humanismus (H.= Menschlichkeit steht im Vordergrund). Im Rahmen seiner Workshops war er auch in Europa unterwegs, selbst Studenten, der Uni, wo ich studiere, waren bei einem solchen Workshop.

Interessant ist auch Lewis Blackwell, der mit beiden gearbeitet hat: The Graphic Design of David Carson with David Carson (Chronicle Books, 1996), G1: New Dimensions in Graphic Design with Neville Brody (Rizzoli, 1997)

Wühle mich durch die Bücher und würde gerne wissen, wie eure Statements zu den beiden aussehen.
Bin noch auf der Suche nach den differentierten Differenzen ...
Allen einen schönen Tag!
Jen
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bichromatic

Dabei seit: 14.11.2007
Ort: tirol
Alter: 35
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 04.03.2008 19:02
Titel

Re: Typographie?

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jen hat geschrieben:
Er arbeitete Konzepte für große Firmen wie Nike und Einrichtungen, wie Schauspielhäuser, Museen und Co. Seine Fonts: Arcardia Industria Insigna Blur und Blur OT
Pop Pop min Gothic und G min Harlem, Canyou Autotrace Dirty Faces 1,2,3 Dome, Tokyo World Typeface 4 Typeface 6,7, Neuauflage der Times (Zeitschrift).
Jen



brody entwickelte das revolutionäre design des ORF, ich hatte das vergnügen einen monat lang beim orf zu arbeiten und so hautnah seine hinterlassenen spuren zu sehen
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jen
Threadersteller

Dabei seit: 21.08.2002
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Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 04.03.2008 21:10
Titel

BRODY

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ja richtig, stimmt, hatte ich übergangen, Schande über mein Haupt. Anfang der 90er war das right?

und weiter mit den TV-Sendern
Hubert Schillhuber und Neville Brody entwickelten das Corporate Design für „Premiere“, dessen klare, schnörkellose Formensprache als revolutionär galt.
Neville Brody studiert 1977-1980 Grafikdesign am London College of Printing. Anfang der 1980er Jahre gehört er der Independent-Musikszene an. Als Art Director bei Fetish Records experimentiert Neville Brody mit einer neuen Grafiksprache, in die subkulturelle Ideen einfließen. Er mischt Schriftfamilien oder durchsetzt die Schrift mit dekorativen Details, wie geometrische Elemente, Symbole, Bilder. 1981-1986 ist Neville Brody Art Director der Zeitschrift "The Face", er gestaltet ein ganz spezifisches grafisches Aussehen für diese Zeitschrift, das Magazingestalter und Designer weltweit inspiriert. 1983-1987 gestaltet Neville Brody das Londoner Programmheft "City Limits" sowie für die Zeitschriften "New Socialist", "Touch" und "Arena". 1988 zeigt das Victoria & Albert Museum in London eine Retrospektive der Arbeiten Neville Brodys. 1994 gründet Neville Brody mit F. Richards in London die Research Studios für visuelle Kommunikation und Design. 1992 gestaltet Neville Brody das Erscheinungsbild und Leitsystem des Hauses der Kulturen in Berlin. Ebenso gestaltet Neville Brody das Erscheinungsbild der Fernsehsender ORF (Österreichisches Fernsehen, 1992/93) und Premiere (1991-1994). Neville Brody entwirft mehrere neue Schriftfamilien, wie Blur, Gothic, Pop und Six.
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bichromatic

Dabei seit: 14.11.2007
Ort: tirol
Alter: 35
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 04.03.2008 21:17
Titel

Re: BRODY

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jen hat geschrieben:
Ebenso gestaltet Neville Brody das Erscheinungsbild der Fernsehsender ORF (Österreichisches Fernsehen, 1992/93) und Premiere (1991-1994). Neville Brody entwirft mehrere neue Schriftfamilien, wie Blur, Gothic, Pop und Six.


für den ORF entwickelte er die "Bonn" - damals ultarmodern und hip

hier ist sie

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jen
Threadersteller

Dabei seit: 21.08.2002
Ort: NRW
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Verfasst Mi 05.03.2008 21:39
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Merci

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Schön sie mal zu sehen, Danke!!! lieb von dir - erinnert ja auch sehr an FACE oder auch PAGE. Lächel

Was ich suche und irgendwie nicht wirklich finde, sind die Unterschiede, also was sind deren Unterschiede? und wie stehen die beiden zueinander? Das würde mich interessieren.
Bei YouTube hab ich ein Video von Brody gesehen und hier hat er sich spaßeshalber erst als Carson vorgestellt und danach herzlich gelacht und sein Auditorium hat sich gekringelt vor lachen. Was ist zwischen den beiden?
Weiter gesucht und gefunden bei der Typo Berlin von anno tuk, die beiden hatten vor ewigen Zeiten einen gemeinsamen Auftritt, aber leider ist da nichts mehr zu zu finden, auch die direkte Anfrage hat leider nichts ergeben.
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monika_g

Dabei seit: 23.01.2006
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Verfasst Mi 05.03.2008 22:04
Titel

Re: Merci

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jen hat geschrieben:

Bei YouTube hab ich ein Video von Brody gesehen und hier hat er sich spaßeshalber erst als Carson vorgestellt und danach herzlich gelacht und sein Auditorium hat sich gekringelt vor lachen. Was ist zwischen den beiden?


es war Brody, der Carsons Werk als "the end of print" bezeichnet hat (in einem Zwiegespräch - Creative Review Mai 1994 - wobei mir nicht ganz klar geworden ist, ob sie miteinander gesprochen haben oder wer das überhaupt verfasst hat)

Brodys Einflüsse sind eher die Künstler der 20er Jahre - Dada, Bauhaus etc und der britische Punkrock
Carsons Einflüsse sind amerikanisch: April Greimann, Street Art

Quellen: David Carson Wunderkind of Design (Ausstellungskatalog Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1996)
The Graphic Language of Neville Brody, 1988 (das war auch zu einer Ausstellung, wenn ich das richtig erinnere)


Zuletzt bearbeitet von monika_g am Mi 05.03.2008 22:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
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jen
Threadersteller

Dabei seit: 21.08.2002
Ort: NRW
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Verfasst Fr 14.03.2008 02:17
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so langsam wirds

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noch eine Weile und ich habs glaub ich auseinanderzusammengedröselt. Im Endeffekt haben sie beide das gleiche Ziel (die Betonung und Belebung der Humanität und Individualität) gehen aber unterschiedliche Wege und kommen auch aus unterschiedlichen Rahmenbedingungen.
Empfehlenswert sind die Bücher von beiden, wobei mein persönlicher Geschmack der Denkweise eher an Carson geht. Intuition und in sich ruhen sowie Freude stehen bei ihm im Vordergrund, wogegen Brody eher der kämpferische ist, der zwar einen anscheindend tiefen Blick ins System hat, jedoch auch keine Lösung außer der utopischen eine Balance herzustellen zum vorgefundenen. Kritische Objektivität und Antwort fehlt ihm zur Balance. Die codierung und Reduzierung auf Zeichen von Komplexen auf Aushängeschilder prägt seine Grafiksprache.


* Will man was von Brody sehen: - Konstruktion - Collage - Stadplanung - Zeichenhaftigkeit - Punk/New Wave/Indie - GB

FACE, FUSE, New Socialist, Arena, ORF, Premiere, Haus der Kulturen Berlin (wobei hier wieder umdesignt wird in Richtung ein Haus für alle) - sieht man aber auf der Seite der Research-Studios. Ich weiß nicht, hat er die Page auch designed? Ihr Schriftzug sieht typisch nach ihm aus. Allerdings wurde sein Stil oft kopiert oder inspirierte zumindest eine hohe Beteiligung von Grafikdesignern, die das Bild ausgestalten.


* Will man was von Carson sehen: - Intuition - Collage - Entdeckerland - Gespür - Surfer - Californien

The End of Print (wie Brody es nannte, wobei dies in Brodys Universum - der Städteplaner Lächel eher bedeutet, es wird sich niemand daran erinnern bedeutet). Band I (mehr Arbeiten) und Band II (Arbeiten, Philosophie und Workshops).
Carson arbeitete u.a auch für Pepsi, Nike, Levis, Microsoft, NBC, Georgio Armani, Budweiser, Beach Culture, Ray Gun und Surfer Magazin.

So, das als kleine Übersicht. Wenn ich es noch schaffe stell ich meine Endfassung der Recherche noch ein. Spannend und besonders interessant um über die Recherche zwei unterschiedlicher Gleicher die eigene Position herausfinden Lächel
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monika_g

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Hamburg
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Geschlecht: Weiblich
Verfasst Fr 14.03.2008 02:43
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Re: so langsam wirds

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jen hat geschrieben:
Ich weiß nicht, hat er die Page auch designed? Ihr Schriftzug sieht typisch nach ihm aus.


Das PAGE-Logo ist zwar genau aus der Zeit, aber nicht von Brody, sondern von Gabriele Günder.
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