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vassili
Threadersteller
Dabei seit: 02.11.2007
Ort: Kaiserslautern
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 13:41
Titel Auszeichnung von Eigennamen |
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Hallo,
in meinem aktuellen Projekt werden Eigennamen durch Kapitälchen (mit Versalien) ausgezeichnet.
"Premierminister CHURCHILL sah im Jahre 1941 nach Hause."
Ich frage mich nun, ob ich auf eine Auszeichnung bei Wortzusammensetzungen mit Eigennamen verzichten, oder gar ausweiten, sollte:
HITLER-Deutschland vs Hitler-Deutschland vs HITLER-DEUTSCHLAND
Bomber-HARRIS vs Bomber-Harris vs BOMBER-HARRIS
Ich tendiere aktuell zur ersten Variante, aber bin über weiteren Input immer dankbar!
Viele Grüße
Gregor
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buddha-brot
Dabei seit: 24.01.2006
Ort: Süd/Süd-West
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 13:51
Titel
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Ich würde vom Gefühl her bei Zusammensetzungen ganz auf die Auszeichnung verzichten.
Mal gespannt, was altgediente Setzer wie Frank dazu sagen
Zuletzt bearbeitet von buddha-brot am Do 10.03.2011 13:52, insgesamt 1-mal bearbeitet
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vassili
Threadersteller
Dabei seit: 02.11.2007
Ort: Kaiserslautern
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 18:09
Titel
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Gerade festgestellt, dass mir vor zwei Wochen die Variante ganz ohne Auszeichnung am besten gefallen hat und ich entsprechend gesetzt habe. Komisch, dass ich heute Morgen ein anderes Empfinden hatte.
Aber ohne Auszeichnung macht auch einfach am meisten Sinn. Sonst müsste ich ja auch anfangen, bei allen möglichen Straßennamen eine Teil-Auszeichnung vorzunehmen.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 18:49
Titel
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danke für die Vorschusslorbeeren ... buddha
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Wenn Kapitälchen im Fließtext sein müssen ... ich kenne das eigentlich nur aus Anmerkungen resp. Lit.-Verzeichnissen ..., dann sollten damit nur die auftauchenden Namen so formatiert, wenn es sich um die Personen selbst handelt, aber nicht um irgendwelche Zusammensetzungen, denn dabei handelt es sich NUR um die Bezeichnung der jeweiligen Dinge und nicht um die Personen ...
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Und damit kommen wir zum ersten Grund, warum ich diese Auszeichnung überhaupt nicht mag:
"Erfunden" wurden diese Kapitälchen und Versalien irgendwann von den "alten" Römern ... bei denen war es halt einfacher Versalen in Stein zu Meißeln als Minuskeln ... die wurden auf den Tafeln geschrieben bzw. in Wachsflächen geritzt ... Außerdem waren diese Schreibweise der Ausdruck des römischen Weltmachtgedankens und Herrschaftsanspruchs. Zur damaligen Zeit gab es INMO keine Schrift, die Versalen und Gemeine unterschied - ich glaube, da gibts es heute noch nichts vergleichbares ...
Und diesen Gedanken haben die "Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation" wieder aufgegriffen ... sie waren es nämlich, die nach jahrhundertelangem Minuskelschreiben wieder kaiserliche Kapitale haben wollten ... schon aus diesem Zusammenhang mag ich das nicht und sehe ich die Kapitälchen ausschließlich Personen(namen) vorbehalten.
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Und damit kommen wir zu dem anderen Grund: Wir verwenden in fließendem Text am liebsten Mediaevalziffern, um die Ziffernfolgen nicht zum Eyecatcher auf der Seite zu machen, warum sollen wir dann auf die Idee kommen so schöne Wortgebilde wie LEUTHEUSER-SCHNARRENBERGER im Text auch noch unschön hervorzuheben?
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Daraus schließen wir, dass der Alte außem Revier ganz und gar gegen Kapitälchen im Fließtext ist!
Gruß Frank
Literatur zu diesem Teil der Schriftgeschichte: Otl Aichers Buch zur "inzwischen ungeliebten" Rotis ...
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vassili
Threadersteller
Dabei seit: 02.11.2007
Ort: Kaiserslautern
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 21:25
Titel
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Hallo Frank,
vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung und Hintergründe zu der ganzen G'schicht!
Also keine Kapitälchen bei Zusammensetzungen.
Die Kapitälchen, die ich hier verwende, nehme ich auch nur, weil sie schön unaufdringlich (x-Höhe ist im Vergleich zur Versalhöhe nicht besonders groß) wirken. Sonst hätte ich wahrscheinlich von vornherein auf Kapitälchen verzichtet, da der Name, wie Du schon sagtest, nicht unbedingt der Eyecatcher sein soll.
Grüße,
Gregor
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Do 10.03.2011 21:33
Titel
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Mir scheints, dass du das Entscheidende an dem Vergleich mit den Mediaevalziffern nicht verstanden hast.
Die optische/sichtbare Struktur, die Midaevalziffern auf einer Textseite erzeugen, ist eine fast die Gleiche wie die des Gemisches der anderen Buchstaben.
Mit Kapitälchen erzeugst du aber Strukturen, die als gleichmäßige Störer wirken - dichteres Zusammenstehen von vertikalen Linien - und dadurch sichtbarer/hervorgehobener werden ... und genau das würde ich nicht wollen.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht:
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Verfasst Fr 11.03.2011 06:32
Titel
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Zur Ergänzung:
das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm wurde übrigens absichtsvoll - es war die Zeit vor und um 1848 - nur in Kleinbuchstaben verfasst ...
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Yarrick
Dabei seit: 27.03.2007
Ort: Klagenfurt/Ö
Alter: 40
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Verfasst Fr 11.03.2011 09:53
Titel
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Nur so als (lokale) Information: Ich glaube zu wissen, dass hier in Österreich Eigennamen nur dann versal/in Kapitälchen ausgezeichnet werden, wenn Verwechslungsgefahr zwischen Vor- und Nachnamen besteht, zB bei George MICHAEL oder Peter KLAUS...
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