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Thema: Wenn man den eigenen Entwurf nicht mag... vom 01.03.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Print -> Wenn man den eigenen Entwurf nicht mag...
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freaky_78
Threadersteller

Dabei seit: 16.01.2008
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 01.03.2008 16:19
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Wenn man den eigenen Entwurf nicht mag...

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Hallo!

Wie geht Ihr damit um, wenn Eure Entwürfe laufend umgeschmissen werden und ihr am Ende etwas macht, was Ihr selbst nicht mögt? Ich arbeite gerade an einer Einladungskarte und es war schwierig genug, mich mit der gewünschten Farbe (Braun in Kombi mit Grün) anzufreunden. * Wo bin ich? * Ich habe alles so ansprechend gestaltet, wie ich nur konnte. Nun soll das Hochzeitslogo hinter die Schrift gelegt werden (in abgeschwächter Form) und ich hasse es, wenn etwas hinterlegt wird.

Was macht Ihr in solchen Fällen? Augen zu und durch? Oder versuchen, etwas auszureden?

Ich schaue mir meinen Entwurf an und dieses hinterlegte Logo lässt mir einfach keine Ruhe...

LG
freaky

ps: Dieser Auftrag ist eher freundschaftlicher bzw. e-freundschaftlicher Natur. *zwinker*


Zuletzt bearbeitet von freaky_78 am Sa 01.03.2008 16:19, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Sidschei

Dabei seit: 20.06.2003
Ort: Ponyhof
Alter: 115
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 01.03.2008 16:53
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Als Gestalterin gibst Du den Wünschen Deiner Kunden Gestalt. Du bist Handwerkerin, genauso wie ein Fliesenleger. Wenn dessen Kunde sagt, er möchte gerne eine zitronenfarbene Glasfliese mit Zöpfchenmuster an die Wand haben, dann wird der gute Fliesenleger darauf hinweisen, das das Kacke aussieht, wird dem Kunden aber die Fliesen an die Wand bringen, wenn er drauf besteht.

Wenn Du Dein Ding machen willst, ohne Rücksicht auf den Kunden, dann werde Künstlerin und such Dir eine Galerie, die Dich ausstellt.

Es gibt nur einen Grund, wann man dem Kunden solche Pillepallewünsche unbedingt ausreden muß => wenn das von ihm gewünschte nicht in der notwendigen Form kommuniziert. Da hier aber nicht ersichtlich ist warum bei hinterlegtem Logo das Kommunikationsziel nicht erreicht werden sollte, solltest Du Dich nicht so anstellen und Deinem Kunden den Wunsch erfüllen...
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monika_g

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Hamburg
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 01.03.2008 16:59
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Sidschei hat geschrieben:
solltest Du Dich nicht so anstellen und Deinem Kunden den Wunsch erfüllen...


ich vertraue bei sowas auch gerne darauf, dass Kunden ihr eigener Wunsch nicht mehr so gut gefällt, wenn sie es mal "in echt" gesehen haben. Und ansonsten: das Beste draus machen - häufig findet man einen Mittelweg.
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drosteman79
Gesperrt

Dabei seit: 28.11.2007
Ort: Börlien
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 01.03.2008 18:00
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Das hat der sidschei schon weitgehend richtig erklärt.

Es gibt kaum Aufträge/Projekte bei denen man seinen eigenen Stil und Geschmack kompromisslos durchsetzen kann. Das ist auch mit ein Grund warum

1. So viele "kreative" scheitern - weil sie nicht geschmacksneutral, bedarfsgerecht und unvoreingenommen die Kundenwünsche umsetzen und Kundenbedürfnisse befriedigen können.

2. Viele Arbeiten selbst von ausgebildeten MGs absolut lieblos und für das geschulte Auge beleidigend daherkommen. Der Kunde will nicht wie ich, also klier ich das nur irgendwie hin, mache Dienst nach Vorschrift.

Wenn der Kunde Wünsche hat, oder Vorgaben macht, gegen die auf sachlicher (NICHT geschmacklicher Ebene) nichts einzuwenden ist, dann setzt man die um.

Alles andere ist unprofessionell.
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freaky_78
Threadersteller

Dabei seit: 16.01.2008
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 01.03.2008 19:16
Titel

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Hallo!

Natürlich ist mir klar, dass der Kunde ein Recht darauf hat, eine Gestaltung nach seinem Geschmack zu bekommen. Ich versuche halt immer, das Beste daraus zu machen bzw. einen Mittelweg zu finden. Frustrierend ist es dennoch manchmal. *Schnief* Leider hat auch jeder Nicht-MG oder Nicht-Grafiker seine ganz eigenen Vorstellungen von dem, was "ansprechend" aussieht. Wenn man alle Wünsche des Kunden umsetzt, ohne zu "kämpfen", hat man nachher unter Umständen etwas Schreckliches. Gerade wenn es um die Gestaltung geht, will es leider jeder immer am Besten wissen. Ich käme aber nie dazu, einem Fliesenleger zu erklären, wie er seine Fliesen zu legen hat. Ist glaube ich ein Nachteil unserer Branche. Aber ich denke, es macht den guten MG oder Grafiker aus, die Wünsche des Kunden umzusetzen und hinterher trotzdem etwas zu erhalten, was für alle Seiten befriedigend ist (auch wenn das nicht immer klappt).

Ich stehe total auf Kriegsfuß mit hinterlegten Logos, aber mal sehen, irgendwie werde ich das schon hinbiegen.

LG
freaky
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mr.xbig

Dabei seit: 08.02.2006
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 01.03.2008 21:32
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ganz pragmatisch: wer zahlt hat recht - leider ...
hab lange gebraucht bis ich das verstanden habe.
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oslT

Dabei seit: 02.12.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 01.03.2008 23:25
Titel

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Will mich da auch mal einmischen.
Hab zwar nicht alle Beiträge gelesen, aber ich finde es ist Schwachsinn, dass der Kunde immer Recht hat und so Mist. (verzeiht die Sprache)

Der Vorteil einer ausgedehnten theoretischen Ausbildung ist der, dass man seinen Kunden so ziemlich jeden Stuss den sie sich ausdenken, mit allmöglichen gestalterischen Regeln und Grundsätzen ausreden. Ob diese Argumente nun 100% Stichhaltig sind oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle.
Ich weiß, dass das nicht so ganz ehrlich ist, aber man tut es ja in Wirklichkeit zum Wohle des Kunden.

Was ich damit sagen möchte ist, erzähl deinem Freund, Freundin oder wie auch immer einfach, dass das immens die Lesbarkeit verschlechtert. Gleich danach musst du aber mit einem anständigen Alternativvorschlag kommen, sonst funktioniert das Ganze nicht gut. Mit etwas Pech erwischt du mal einen Sturkopf, der das Ding ums Biegen und Brechen mit diesem Logo hinterm Text haben will, dann versuchst du ihn vielleicht ne Zeit lang zu überzeugen und wenns nicht funktioniert springst du halt mal deiner Nerven willen über deinen Schatten.

Naja, ist aber nur meine Meinung *zwinker*

lg
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Benutzer 27313
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst So 02.03.2008 00:05
Titel

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Ich glaube das ist eins der großen Dilemma als Gestalter in unserer Branche. Wenn man etwas produziert, hinter dem man absolut nicht stehen kann, hat man das Gefühl sich zu prostituieren. Andererseits ist es nicht zielorientiert, nicht effizient und auch nicht gewinnbringend dauerhaft gegen den schlechten Geschmack eines Kunden anzuarbeiten.

Im Beruf ist man als Mediengestalter dazu verdammt Zugeständnisse zu machen. Es ist einfach ein großer Teil des Jobs. Als ich als Gestalter noch im operativen Tagesgeschäft war, fand ich das immer einen der schwierigsten Parts.

Ich sehe das aber auch noch von einer anderen Seite. Wenn mich ein Freund nicht als Mediengestalter, sondern als Ingenieur fragt, ob ich ihm nicht mal die Statik von einem sicherheitsrelevanten Bauteil durchrechnen könnte, muss ich ihm auch ganz klar sagen, wenn ich auf das Ergebnis komme, dass das Teil nicht halten wird. Er wird mir dankbar sein, wenn ich ihm die Wahrheit sage und nicht die Rechnung verändere.

Warum sollte ich als Mediengestalter anders handeln als als Ingenieur? Ist die Aufgabe irgendwie von höherer Bedeutung? Ich finde nicht.

Wenn ich etwas kostenlos für Freunde mache, ist das etwas anderes als kommerziell. Dann möchte ich da ohne Kompromisse voll hinter stehen können. Ich mache das schließlich umsonst, also darf es auch nicht gegen meinen Stil gehen. Das hat zum einen mit meinem eigenen Ehrgeiz zu tun, zum anderen aber auch damit, dass ich einen Namen zu verlieren habe. In der Arbeit mache ich dann allerdings qualitativ auch keine Unterschiede. Meine Freunde bekommen das gleiche, für das andere viel Geld bezahlen. Da finde ich es nur legitim zu verlangen, dass es nicht gegen meinen Geschmack läuft.

Da hab ich dann auch schon mal ohne Skrupel gesagt, dass ich etwas in der gewünschten Art nicht mache. Das würde ich, wenn es Dir total gegen den Strich geht, an Deiner Stelle auch so machen.


Zuletzt bearbeitet von am So 02.03.2008 00:06, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
 
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