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chewy
Dabei seit: 02.09.2008
Ort: Ostfriesland
Alter: 37
Geschlecht:
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Verfasst Fr 17.10.2014 14:45
Titel
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Frank Münschke hat geschrieben: | Es hat hier letztlich erst im Forum gestanden:
Volltonfarben wie HKS oder Patone sind extra dafür geschaffen worden, um den "gräulichen" Nachteil des Drucks mit Skalenfarben zu umgehen. Darum liegen viele dieser Farben zum Teil deutlich außerhalb des CMYK-Farbraums ... und das ist eben absichtlich so gemacht.
Die offiziellen Pantone/HKS->CMYK-Fächer haben natürlich auch den Sinn, zu zeigen, dass diese Farben-Anmischungen "natürlich" viel besser als alles CMYK sind. Das muss man auch als eine Werbemaßnahme verstehen.
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Umrechenlisten aus dem Web würde ich nie, nie, nie verwenden, da nie klar ist, auf welcher Colormanagent-Grundlage sie basieren, für welchen Bedruckstoff und auf welchem Weg diese erzeugt wurden.
Bei Pantone gilt es zusätzlich noch zu beachten, dass diese lediglich eine Farbanmischung für alle Bedruckstoffe kennen, dass also je nach Bedruckstoff die Farbwirkung eine andere sein kann/wird. HKS unterscheidet da wenigstens zwischen Zeitung (Z), Normalpapier (N) und gestrichenen Qualitäten (K) mit unterschiedlichen Rezepturen.
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Generell scheinen dir viele Sachen des Colormanagements noch unklar zu sein, bzw. du kannst diese nicht richtig einordnen. Schaffe dir darum zunächst die Grundlagen drauf. Ein Anfang dazu wäre der kostenlose www.cleverprinting.de-Ratgeber. |
Kann man nur so unterstreichen. Diese Umrechnungstabellen aus dem Netz sind Blindflug, zumal meistens nicht eine einzige Angabe zum Ausgabemedium hinterlegt ist.
Ich würde dir empfehlen ein Farb-Proof erstellen zu lassen. Gibt es die Möglichkeit von deiner Druckerei einen CMYK-Farbfächer zu bekommen? Dort suchst du dir einen Farbton aus, der deinen Wünschen entspricht und nimmst diesen als Basis für den Verlauf. Lass deine damit erstellte Druckdatei dann bitte als Proof erstellen, das Geld ist hier gut angelegt.
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Fr 17.10.2014 15:17
Titel
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Digital habe ich für diese beiden Pantonetöne folgende LAB Farben vorliegen:
512C: 35/42/-21
513C: 39/48/-29
Somit ist 513 um DeltaL= 4 heller als 512 – aber auch viel bunter (DeltaC=9 und DeltaH=4)!
Die beiden Farben lassen sich nach schneller Prüfung mit einem sRGB-Monitor darstellen.
Beim ISOcoated V2 sieht das schon etwas anders aus:
Ergebnis 513 nach Wandlung: 38/51/-28
Ergebnis 512 nach Wandlung: 34/48/-21
Die absolut farbmetrische Wandlung produziert hier einen deutlichen Rot-shift.
Dem würde ich händisch entgegenwirken mit 43/85/0/25 im Falle 512C
und im Falle 513C mit 51/89/0/0.
Nach Abgleich mit Pantonefächer und Farbatlas sieht das m.E. auch in der Realität gut aus.
Ach so, gewandelt gen sRGB sind das: 146/53/140 und 132/50/117.
Zuletzt bearbeitet von Mialet am Fr 17.10.2014 15:21, insgesamt 1-mal bearbeitet
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chewy
Dabei seit: 02.09.2008
Ort: Ostfriesland
Alter: 37
Geschlecht:
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Verfasst Fr 17.10.2014 15:43
Titel
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Mialet hat geschrieben: | Digital habe ich für diese beiden Pantonetöne folgende LAB Farben vorliegen:
512C: 35/42/-21
513C: 39/48/-29
Somit ist 513 um DeltaL= 4 heller als 512 – aber auch viel bunter (DeltaC=9 und DeltaH=4)!
Die beiden Farben lassen sich nach schneller Prüfung mit einem sRGB-Monitor darstellen.
Beim ISOcoated V2 sieht das schon etwas anders aus:
Ergebnis 513 nach Wandlung: 38/51/-28
Ergebnis 512 nach Wandlung: 34/48/-21
Die absolut farbmetrische Wandlung produziert hier einen deutlichen Rot-shift.
Dem würde ich händisch entgegenwirken mit 43/85/0/25 im Falle 512C
und im Falle 513C mit 51/89/0/0.
Nach Abgleich mit Pantonefächer und Farbatlas sieht das m.E. auch in der Realität gut aus.
Ach so, gewandelt gen sRGB sind das: 146/53/140 und 132/50/117. |
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qualidat
Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht:
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Verfasst Fr 17.10.2014 17:34
Titel
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Ich bin wirklich mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis es sich in der Ausbildung endlich mal durchgesetzt hat: Farben werden per LAB definiert.
RGB, CMYK und eigentlich auch HKS und Pantone sind keine Farben, sondern quasi "Rezepte", um unter bestimmten Bedingungen einen ganz bestimmten Farbeindruck zu erzielen. Ändern sich die Bedingunungen (Druckverfahren, Papiersorte, Rasterweite usw.) ändern sich auch die Farben ... eine LAB-Definition ist dagegen immer die gleiche, unabhängig von der Methode, sie zu realisieren ...
Zuletzt bearbeitet von qualidat am Fr 17.10.2014 17:36, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Di 21.10.2014 13:32
Titel
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qualidat hat geschrieben: | Ich bin wirklich mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis es sich in der Ausbildung endlich mal durchgesetzt hat: Farben werden per LAB definiert. | Da nützt auch fast nichts, dass in der Ausbildung zu predigen.
Solche Entscheidungen werden aus meiner Erfahrung heraus ganz oben getroffen (Meine Firma – meine Farbe!) . Und bis die sich reinreden lassen, vergehen noch Jahrzehnte – das werden wir alle nicht mehr erleben.
Ich betreue im Jahr die Farbfindung von 1-2 CIs, und bekomme darüber hinaus einige zu Gesicht. Mit Lab oder gar Spektraldaten als Farbreferenz, bin ich da ziemlich alleine – und das seit mehr als 15 Jahren.
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toco
Dabei seit: 05.04.2002
Ort: Ärford
Alter: 44
Geschlecht:
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Verfasst Di 21.10.2014 14:59
Titel
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Soviel Wert die Theorie auch hat und in ihrer Perfektion und Richtigkeit zu überzeugen weiß, die Praxis sieht doch so aus, dass man dem Kunden eine Farbreferenz auf Medium X zeigen muss. Ich habe zumindest noch keinen LAB-Fächer in der Hand gehalten .
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Di 21.10.2014 22:52
Titel
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Und das ist der Grund warum es sich nicht durchsetzt.
Es geht doch gar nicht darum, die Findung der Farben zu digitalisieren.
Es geht darum, das einmal gefundene Ergebnis zu fixieren und unabhängig von diesem einen, für perfekt erklärten Farbmuster, zu sein und es immer und überall mit hinschleppen zu müssen.
Es geht um die verbindliche Kommunikation von Farbe.
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JohnnyCage
Gesperrt
Dabei seit: 11.12.2012
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
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Verfasst Do 23.10.2014 10:39
Titel
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qualidat hat geschrieben: | RGB, CMYK und eigentlich auch HKS und Pantone sind keine Farben, sondern quasi "Rezepte", um unter bestimmten Bedingungen einen ganz bestimmten Farbeindruck zu erzielen. |
Das ist bei Lab aber auch nicht wirklich anders. Physikalisch gleiches "Sehen" können nur Spektraldaten definieren.
Lab ist hierfür ein verlustbehaftetes Rezept und CMYK(RGB)+Profil wiederum ein Rezept für Lab.
Welches von den Dreien man nun im alltäglichen Gebrauch am ehesten verwenden sollte entscheiden technische Möglichkeiten und Software-UIs. Für dich und mich Lab. Für den erfahrenen Grafiker Klick-hier-dieses-Profil-dann-verwende-diese-cmyk-Werte.
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