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Thema: Was gehört zum Datencheck? vom 07.07.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion -> Was gehört zum Datencheck?
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Malone
Threadersteller

Dabei seit: 03.01.2007
Ort: Düsseldorf
Alter: 53
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 18:04
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Was gehört zum Datencheck?

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Mal ganz hypothtisch gesprochen. Jemand vergibt einen größeren Druckauftrag an eine Druckerei. Alles läuft ganz formlos ab. Es wird ein Druckmuster eingereicht, mit der Bitte zu prüfen, ob dieses für den Druck ok sei. Die Druckerei gibt das OK. Aber auf dem Druckmuster ist ein Fehler hinsichtlich des Textes, der fehlerhafterweise bis an die Beschnittlinie heranweist. Wer hätte da Eurer Auffassung nach die Verantwortung für den verhunzten Druck?

Zuletzt bearbeitet von Malone am Do 07.07.2011 18:06, insgesamt 1-mal bearbeitet
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 18:22
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Kommt halt drauf an, was der Datencheck umfasst. Druckfähig oder alles richtig angelegt sind zwei paar Schuhe. Und Druckfähig hat erstmal nichts mit Formatfragen zu tun.

Meine persönliche Einschätzung: In dem Fall der Gestalter.

Wenn jemand zu doof ist Daten anzulegen, und nicht weiß wo das beschnittene Endformat anfängt und wieder aufhört der sollte besser den Job wechseln. Das hat mit Druckbarkeit nichts zu tun, gedruckt wurde ja alles korrekt.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 18:32
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Was heißt "ganz formlos"? Die Druckerei kriegt ein Druckmuster, überprüft die Druckbarkeit (also Farbräume, Sonderfarben, Schriften, Auflösung, Transparenzen, Ebenen etc.) aber mit Sicherheit keine Gestaltung. Woher sollen die auch wissen, ob und warum das Textelement dort platziert ist ... es gibt hochdekorierte Grafikbüros, die es lieben, Seitenzahlen ca. 1mm von der beschnittenen Papierkante haben zu wollen. Die "Page" hat zeitweilig, Textspalten halbzeilig versetzt ohne Zwischenschlag platziert ... Also würde ich mich zwar über eine solche Platzierung wundern, aber dann denken: "Die Grafiker, die sind halt so ...!" (Sorry, altes Setzer-Vorurteil)
--
... Es gibt sicherlich Druckereien und vor allem Drucker an den Maschinen, denen sowas auffällt und die dann auch laut geben. Das ist aber eher Zufall.
--
Wenn wir anfangen, unsere Fehler dieser Art - und das ist ein reiner Gestaltungsfehler, wofür hat man zum Beispiel Hilfslinien? - den Druckereien anzulasten, dann sind die hinterher auch für Tippfehler verantwortlich ... oder für falsche Formulierungen ...
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Malone
Threadersteller

Dabei seit: 03.01.2007
Ort: Düsseldorf
Alter: 53
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 18:56
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Gut, ja. Ich kann die Argumentation voll und ganz nachvollziehen. Ich erzähle aber auch meine Sicht: ich bin in solchen Dingen blutiger Anfänger, generell was Layouten, Druckvorstufen etc. angeht und habe das auch erkennen lassen. Es ist nicht mein Job, dennoch musste ich einen Druckauftrag für ein neues Kartenspiel realisieren. Dazu habe ich mich, unter Zeitdruck und anderen Unannehmlichkeiten, mit Scribus so weit wie nötig vertraut gemacht, und 300 Dateien angelegt. Beschnittlinien waren auch drin, schön auf 3 Millimeter usw. Das Dumme ist nur, dass bei Anzeige eines Bildes, und die musste ich eingeblendet lassen, die Beschnittlinien überblendet werden. Sonst hätte ich sicherlich gemerkt, dass es wohl nicht so dolle ist, das Textfeld so weit nach rechts zu ziehen. Aber: hab ich nunmal nicht, dumm von mir, ja. Da ich mir insgesamt komplett unsicher war, ob alles so passen würde, habe ich ein Beispiel-PDF, mit sehr weit an den Rand reichendem Text, an die Druckerei geschickt, mit der Bitte um eingehende Prüfung. Und die sagt: alles wunderbar! Wir hatten keinen Datencheck vereinbart und demzufolge erst recht nicht dessen Modalitäten festgelegt. Als Laie weiß ich ja auch nicht, was eine Prüfung der Datei so alles umfasst. Meinem Laienverständnis nach eben auch, dass man schaut, ob der Text gut reinpasst oder eben nicht. Gut, wenn mir jetzt mehr als 50% der Drucker sagen, dass es nicht dazugehört, ok. Jedenfalls ging die Sache dann so weiter, dass gedruckt und auch alles sortiert wurde. Dabei hatten die Mitarbeiter also 150.000 Exemplare in der Hand die zu einem großen Teil unübersehbar kritisch waren. Nach dem Sortiervorgang meldet sich Cheffe bei mir und bedauert, dass da wohl was schief gelaufen sei. Er räumt eine Mitschuld ein wir einigen uns auf Neudruck der pro Spiel schlimmsten 50 Exemplare. Wo ich die Teile jetzt vor mir habe, muss ich sagen, dass noch gut 100 Exeplare pro Spiel sehr unschön geworden sind und ich bezweifle, damit einen Markteinstieg wagen zu können. Obwohl sonst alles super geworden ist, inklusive Weißblechverpackung sieht's toll aus. Aber es ist so eben kein wirkliches Premiumprodukt mehr. Und nun suchen wir nach einer Lösung, und ich versuche in Erfahrung zu bringen, inwieweit die Druckerei eine Mitschuld trifft.
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 19:02
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Die Druckerei trifft überhaupt keine Schuld.
Ihr habt grob fahrlässig gehandelt, da du als Laie einen Job gemacht hast, der professionelle Kenntnisse erfordert.

Man muss mal ganz klar festhalten: Ihr versucht hier euren Fehler, der auf Defiziten deinerseits beruht auf die Druckerei abzuwälzen.

Über welchen Auftragswert und was für eine Auflage reden wir denn? Was sollte die Druckere bzgl. des Auftragsvolumens und evtl. Folgeaufräge denn bewegen, euch entgegen zu kommen???
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Alter: 69
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Verfasst Do 07.07.2011 19:08
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Da klingt jetzt zweierlei raus ...
Das erste ist nachwievor DEIN alleiniger Fehler und kann nicht Aufgabe einer Druckerei sein ... wenn nicht vorher ein entsprechender - ich will es mal "Gestaltungscheck" - Check nennen, ausdrücklich vereinbart worden ist. Gerade, wenn man keine (oder wenig) Ahnung sollte man da explizit um Hilfe bitten ...
--
Das zweite ist, dass es offensichtlich unterschiedlich schlimme Zustände gibt. Handelt es sich dabei um einen Schneide-/Stanzfehler, oder handelt es sich dabei um eine ganze Auflage von Einzelkarten, die falsch angelegt waren ... bei ersterem liegt zusätzlich (!) ein Fehler der Druckerei vor, beim zweiteren, kommt dein Fehler dort am stärksten zu tragen ...
--
Auf welcher Grundlage sagt der Drucker, dass ihn eine Mitschuld treffe?
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Malone
Threadersteller

Dabei seit: 03.01.2007
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Verfasst Do 07.07.2011 19:16
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Ach, was sind schon absolute Zahlen. Sagen wir, es reicht aus mich zu ruinieren, wenn sich das Spiel nicht verkauft. Ich bevorzugte eine Lösung, bei der ich die fehlerhaften Spiele als Mängelexemplare zusätzlich verkaufen könnte. Aber ein Markteinstieg damit erscheint mir sehr riskant. Schwer zu beurteilen, wie viel Wert die Spieler dem Mangel des bei vielen Karten an den Rand grenzenden Fragentext beimessen. Also möchte ich eine Neuauflage, mit der ich in den Markt einsteigen kann. Ich bot an, den misslungenen Auftrag komplett zu bezahlen und eine Neuauflage von 250 Karten (die korrigierten habe ich ja schon) zu 40% des zuvor kalkulierten Preises zu erhalten. Also es geht um 500 Spiele, die jeweils aus dreihundert Fragenkärtchen bestehen.
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Malone
Threadersteller

Dabei seit: 03.01.2007
Ort: Düsseldorf
Alter: 53
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 07.07.2011 19:19
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Frank Münschke hat geschrieben:

Auf welcher Grundlage sagt der Drucker, dass ihn eine Mitschuld treffe?


Aufgrund dieser Frage von mir, mit einer angehängten Karte, die dann auch zu denen gehörte, die aussortiert werden mussten:

Zitat:
Hallo Herr xyz,

werfen Sie bitte einen Blick auf die angehängte Karte und sagen mir,
ob das so ok ist oder ob es da irgendwelche Bedenken gibt? Danke!


Und die ist von ihm und seiner Expertin mit Nein beantwortet worden. Es sei so druckbar.


Zitat:
Gerade, wenn man keine (oder wenig) Ahnung sollte man da explizit um Hilfe bitten ...


Das habe ich ja meiner Auffassung nach mit der Frage oben getan ^^


Zuletzt bearbeitet von Malone am Do 07.07.2011 19:21, insgesamt 1-mal bearbeitet
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