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Thema: Umgang mit Farbverbindlichkeit vom 30.12.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion -> Umgang mit Farbverbindlichkeit
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Colt Seavers
Threadersteller

Dabei seit: 14.04.2002
Ort: Stuttgart
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 09:14
Titel

Umgang mit Farbverbindlichkeit

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Hallo zusammen,

wir (Werbeagentur) arbeiten mit verschiedenen Druckereien (hauptsächlich Online-Druckereien) zusammen, die das Thema Farbverbindlichkeit/Farbmanagement recht unterschiedlich handhaben. Von der einen Druckerei erhalten wir farbtechnisch optimale Produkte, von der anderen eben nur mittelmäßige Ware. Soweit so gut, Problematik ist bekannt.
Doch wie verfahrt Ihr dabei mit Euren Kunden? Wie macht Ihr Eure Kunden auf die Farbproblematik aufmerksam? In den AGB, im persönlichen Gespräch mit Beispielen oder mit einem Infoflyer? Bietet Ihr Proofs an?

Wir möchten eben Reklamationen so gut es geht verhindern und eben den Kunden schon vor dem Druck aufklären. Wie macht Ihr das?

Freue mich auf Eure Antworten.

Grüße
Timo
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 09:25
Titel

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Hierbei - wie überall in unserer Branche - ist das Zauberwort "direkte Kommunikation".
Vorallem mit seinen Kunden sollte man so etwas in einem persönlichen Gespräch mit den entsprechenden Beispielen diskutieren. Manchmal hört man dabei auch bestimmte Vorlieben des Kunden heraus, die bei der Mitteilung einer Pantone-Nummer untergehen würde ...
Die andere Richtung ist die Kommunikation mit den Druckereien. Auch sog. Onlinedruckereien (ich halte diesen Begriff nach wie vor für falsch, da es Druckereien sind, die lediglich mehr oder weniger Ihres Arbeitsvolumen online vermarkten, aber genauso drucken wie andere Druckereien auch, die diesen Weg nicht beschreiten ...) , also auch diese Druckereien müssen sich an bestimmte Standards halten. Dazu gehört auch, dass sie sich um ein vernünftiges Farbmanagement kümmern.
Mit Druckereien (egal welcher Art), von denen ich - wie ihr oben sagt - "nur mittelmäßige Ware" bekäme, würde ich nicht mehr zusammenarbeiten. Ich möchte gegenüber meinen Kunden nicht als billiger Jakob auftreten und mich schon gar nicht für Sachen entschuldigen müssen, die ich indirekt selbst zu verantworten habe, weil ich den Auftrag an jemanden gegeben habe, wo ich schon vorher weiß, dass das nichts wird.
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Nimroy
Community Manager

Dabei seit: 26.05.2004
Ort: zwischen Köln und D'dorf
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 09:41
Titel

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Ich sehe das auch so wie Frank. Kompetenz demonstrieren durch proaktive Kommunikation. Aber das man fehlende Farbverbindlichkeit durch mangelnde Druckqualität kommunizieren muss, sollte in meinen augen nur im Falle einer reklamation bei der Druckerei vorkommen. sieh das doch mal aus Sicht des Kunden: Wenn der dir eine Farbe mit eine bestimmten Nummer sagt, dann hat doch auch diese dabei rauszukommen. Es sei denn, diese soll aufgerastert werden. Dann macht man vorher Proofs, um das Ergebnis abzustimmen. In die AGB würde ich eine genau solche Formulierung aufnehmen und für die generelle farbigkeit und -abweichungen auf den PSO in seiner aktuellen Version verweisen. Dann darf das aber auch bei deiner Wahl der Druckereien nicht nur hohlesGewäsch sein, sondern dann musst du dort den gleichen Qualitätsmaßstab anlegen.
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Colt Seavers
Threadersteller

Dabei seit: 14.04.2002
Ort: Stuttgart
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 10:16
Titel

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Vielen Dank schonmal für Eure konstruktiven Antworten. Ich denke, dass wir hier unsere "Philosophie" grundlegend ändern müssen. In der Vergangenheit wollten wir sämtliche Produkte zum bestmöglichen Preis anbieten. Nicht, weil wir unbedingt zu den Billigheimern gehören wollten, sondern weil Druckprodukte eben preislich vergleichbar sind. Es ist halt schwierig hohe Druckpreise vertreten zu wollen, wenn der Kunde selber nach Druckereien sucht und über Druckpreise Bescheid weiß. Dass darunter jedoch die Qualität leiden kann (nicht muss) haben wir bis jetzt nicht so richtig kommuniziert. Auf jeden Fall werden wir uns wohl von manchen Druckereien verabschieden müssen, obwohl Preis und Auswahl unschlagbar sind. Aber enorme Farbunterschiede in ein und derselben Bestellung sind eben nicht vertretbar.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 10:27
Titel

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... späte Erkenntnisse für jemanden, der schon seit sechseinhalb Jahren hier im Forum ist * Nee, nee, nee *
Wenn der Kunde selbst nach Druckereien sucht, soll er das tun und dann aber auch dafür verantwortlich sein. Und wenn es dann schief geht, muss/kann man so einen Kunden wieder auffangen. Da muss man halt nur aufpassen, dass er nicht das gefühl von Häme kriegt ...
Wir müssen unseren Kunden ... wie Nimroy so schön gesagt hat ... "Kompetenz demonstrieren durch proaktive Kommunikation". Der Gedanke der Qualität bei Print-Produkten ist genauso wichtig, wie der Eingangsbereich einer Wohnung/eines Büros: So präsentiere ich mich, meine Firma, mein Selbstwertgefühl ... meinem Kunden. Da entscheiden die ersten Sekunden/der erste Blick.
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Beluga

Dabei seit: 26.03.2008
Ort: in der Druckerei
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 10:34
Titel

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....und wieder einer, der erkannt hat, dass Billigware für die Kundenbindung nicht gut ist!

Die Werbeagenturen mit denen wir (Druckerei) zusammenarbeiten halten es so:

Sie geben uns einen Druckjob - gleichzeitig geht uns per Post ein Muster zu (evtl. aus alter Produktion oder Proof den wir gemacht haben)
Danach wird gedruckt - hat der Drucker vorher scheiße gebaut, müssen wir das natürlich ausbaden weil wir mit "standart" nicht hinkommen. Also wird da abgewichen um an das alte Muster dranzukommen.... denn der Kunde ist König und nicht der Standart!

Zum Glück denken immer mehr Werbeagenturen wieder so... auch wenn manche meinen, sie könnten billig drucken und den Kunden eine Farbpalette verkaufen. Der Kunde nimmt es vielleicht hin weil ihm der Stress einer Reklamation zu groß ist - aber das nächste mal ist er weg und sucht sich ne neue Agentur, beklagt sich bei der wie unterschiedlich die Farbe bei xy war und wünscht sich dass es so wie das Muster hier aussieht.
Die 50 Euro mehr nimmt er gern in Kauf - und wir bekommen dann von der neuen Agentur gesagt:

Achtung Neukunde - bitte genauso drucken wie das Muster!!

Dem Kunden würde ich also überhaupt nichts über den Druck erzählen - du hast dafür ja die Verantwortung und bekommst Geld dafür. Er will nur gute Ergebnisse sehen! Das einzige was du sagen kannst ist, dass es von Sonderfarbe zur Euroskala LEICHTE abweichungen geben kann.

Gruss
Carsten
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twym

Dabei seit: 12.06.2005
Ort: -
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 13:40
Titel

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würde auch auf jeden fall die grundsätzliche strategie eurer werbeagentur überdenken!
lieber einen kleinen pool an langfristigen druckpartnern aufbauen, die eine wirklich gute qualität abliefern und die nach euren wünschen arbeiten! langfristig werdet ihr durch die ständige zusammenarbeit auch bessere preise bekommen!

was in dem zusammenhang auch immer ganz wichtig ist und den preis langfristig beeinflussen kann:
die anlieferung der druckdaten!
heißt, können die angelieferten pdfs ohne große bearbeitung direkt ausgeschossen werden etc. oder muss vorher jemand aus der druckvorstufe noch mehrmals mit euch telefonieren, weil entsprechende schriften in den dateien nicht eingebettet wurden oder ähnliches...
bei den ersten aufträgen sieht die druckerei es noch als kostenlosen service an, aber schon bei den nächsten druckanfragen wird mal eben pauschal was auf das angebotspreis für die datenberarbeitung draufgeschlagen!

so einen pool an zuverlässigen partnern aufzubauen dauert natürlich entsprechend, zahlt sich letztendlich aber aus!

je nach agenturgröße und kundenstamm wäre es sicherlich auch sinnvoll darüber nachzudenken, das ganze thema samt qualitätssicherung auszulagern. hierfür stehen verschiedene produktionsbüros oder digitaldrucker zur verfügung. dadurch, dass diese oft schon jahre mit ihren verschiedensten druckereien zusammenarbeiten und tagtäglich aufträge vergeben, bekommen diese noch günstigere preise und haben zusätzlich noch um einiges mehr an erfahrung hinsichtlich der qualitätssicherung!

gruß


Zuletzt bearbeitet von twym am Di 30.12.2008 13:42, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Pixelkaiser

Dabei seit: 13.01.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.12.2008 14:10
Titel

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Hallo Timo,
Nimroy hat geschrieben:
...... und für die generelle farbigkeit und -abweichungen auf den PSO in seiner aktuellen Version verweisen. Dann darf das aber auch bei deiner Wahl der Druckereien nicht nur hohlesGewäsch sein, sondern dann musst du dort den gleichen Qualitätsmaßstab anlegen.
Ergänzend hierzu:
http://www.pso-insider.de/
Eine Druckerei die hier aufgelistet ist oder den Standard nachweislich einhält wäre die erste Wahl.
Es gibt sicher auch noch Druckereien die gute Ergebnisse abliefern und nicht in dieser Liste sind. Aber da wäre ich grundsätzlich schon misstrauisch.

Eine gute "Testfrage" an eine Druckerei wäre z. B.:
In welchem Farbraum soll die Datenanlieferung erfolgen?
Wird z. B. auf ein eindeutiges ICC-Profil verwiesen (nicht "Euroskala"), (könnte sogar ein Hausprofil sein, welches zur Verfügung gestellt wird) und werden Digitalproofs angefertigt/angenommen die den neuesten Standard nachweißlich einhalten, dürfte soweit alles OK sein.

Erhält man aber als Antwort sinngemäß: "Liefern sie einfach CMYK und wir werden damit zurecht kommen" ist größte Vorsicht geboten.


Gruß Pix
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