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Thema: Druck-Produktion ging in die Hose - Nachproduktion perfekt? vom 24.02.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion -> Druck-Produktion ging in die Hose - Nachproduktion perfekt?
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medienstudio
Threadersteller

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Verfasst So 24.02.2013 15:33
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Druck-Produktion ging in die Hose - Nachproduktion perfekt?

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Liebe MG-Gemeinde, als selbständiger Digitaldruckdienstleister habe ich ständig die eine oder andere Meinung aus diesem Forum mitnehmen können und nachdem ich endlich mal die Zeit habe, mich hier anzumelden, brauche ich Rat von Profis aus der selben Branche.

Für einen großen Kunden habe ich zu Weihnachten Werbegeschenke (Memory-Spiele) produzieren lassen. Diese Karten hatten aber einen solch großen Versatz, den ich mir nicht erklären konnte. Teilweise 4-4,5mm Versatz mit der Folge, dass aufgedruckte Namen komplett abgeschnitten waren. Laut dem Angebot der produzierenden Firma war ein Versatz von "+/- 2mm" vereinbart. Auf Nachfrage teilte man mir lapidar mit, dass sei ein Fehler, den viele machen, "denn -2 plus + 2 mm Versatz ergeben ja 4mm!" Is klar, ne?

Ich drucke selber im Digitaldruck und weiß, was Versatz und entsprechende Toleranzen bedeuten. Aber solch eine Erklärung sucht seinesgleichen, das habe ich de facto noch nie erlebt. Im Grunde war die Produktion insgesamt sehr schludrig - klar, Weihnachtszeit, viel zu tun - kann ja mal passieren. Im Grunde genommen sah ich mich gezwungen, aufgrund der kompletten Verarbeitung, spezieller Größe, speziellem Papier und die keineswegs rosige Aussicht, einen anderen Dienstleister zu finden, der 1:1 gleich produziert, die selbe Firma erneut mit dem Nachdruck zu beauftragen. Abgesehen davon, dass etwas weniger als 10% der Erstproduktion rabattiert wurde - aus "Kulanz" - habe ich absichtlich um einiges mehr bestellt, als vorgesehen, weil ich mit einer "Naja-grad-noch-so-tolerierbar-aber-für-Kunden-durchaus-zumutbare"-Produktion gerechnet hatte, sprich wenn 30% der Produktion für die Tonne war, wovon ich ernsthaft ausging, hätte ich immer noch genug, um den Mangel aus der ersten Lieferung auszugleichen.

Nun kam die Nachproduktion und ich war mehr als nur irritiert - die komplette Produktion fast astrein. Um nicht wieder auf die Schnauze zu fallen, verbrachte ich ein gesamtes Wochenende damit, die komplette Produktion Karte für Karte zu kontrollieren und unterm Strich war eine Fehlerquote von nicht einmal 0,5%. Zur Info: wenn 1 einzige Karte fehlt, ist die Produktion unbrauchbar..., daher dieses penible Überprüfen (ich hätte wahrlich besseres zu tun gehabt).

Meine Frage: WIE um alles in der Welt kann man solch eine miese Erstproduktion mit einer astreinen Nachproduktion erklären? Ich bin ja nämlich von den "ach so knapp angelegten" Daten der Erstproduktion ausgegangen und habe mir zum Großteil die Schuld in die Schuhe geschoben, dabei haben die bei der Nachproduktion dieselben Daten verwendet?!

Wie gesagt, ich bin durchaus irritiert, auch fühle ich mich etwas verar***t...Wie würdet ihr euch verhalten an meiner Stelle? Zum kompletten Verständnis: es wurden sogar STANZVORLAGEN verwendet, an die ich mich auch gehalten habe.

Vielen Dank für eure Antworten!


Zuletzt bearbeitet von medienstudio am So 24.02.2013 15:35, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Nimroy
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Verfasst So 24.02.2013 17:17
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Naja, das übliche vor Weihnachten. die Hütte noch schnell mit Aufträgen zudonnern, die eigentlich jenseits der Kapazitäten liegen. Dann wird entweder geschludert, oder vielleicht auch irgendwas an "Kollegen" ausgelagert, die wiederum das gleiche Problem haben und auch schludern.
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qualidat

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Verfasst So 24.02.2013 17:27
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Die branchentypische, korrekte Bezeichnung für dein Problem nennt sich "Satzspiegel-Lageabweichung" und die kann - grob vereinfacht - drei Ursachenbereiche haben:

- Satz/Ausschießen
- Drucken
- Schneiden

Du solltest mal versuchen Folgendes herauszufinden:

- hat beinahe jede Karte eine andere Positionierung, oder treten die Abweichungen eher Gruppenweise auf (also imme eine bestimmte Anzahl von Karten mit gleichen oder ähnlichen Abweichungen)?

- ist die Richtung der Abweichung breit gestreut oder sind z.B. mehr Verschiebungen in X- oder Y-Richtung oder gar Verdrehungen festzustellen?

- "Digitaldruck" ist ein weites Feld. Wurde auf einer "richtigen" Digitaldruckmaschine (Indigo, Xeikon) gedruckt oder nur auf einem besseren Kopierer mit RIP?
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medienstudio
Threadersteller

Dabei seit: 24.02.2013
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Verfasst So 24.02.2013 18:34
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Vielen Dank für eure Antworten. Das mit dem Schludern zur Weihnachtszeit - ja, das gibt es wohl, leider. Wir werden in diesen Zeiten auch überhäuft mit Anfragen und Aufträgen - "können Sie bitte" und "machen Sie bitte..." und irgendwie stellt man jeden Kunden dann auch zufrieden. Was ich aber da erhalten habe, ist schwer in Worte zu fassen. Was ich sagen kann, ist einfach: ich habe mich geschämt, dass ich dem Kunden solch eine Ware hab ausliefern müssen! Ich habe es getan, weil der Kunde (und ich auch entsprechend) kein Weihnachten erlebt hätte(n)...

@qualidat:
Für den Druck wurde eine Stanzvorlage eingesendet, die mit entsprechenden Pressbalken versehen waren, nach der die Stanzmaschine ausgerichtet werden sollte. Das hatte insgesamt ja einen professionellen Charakter...ABER: die Karten haben einen teils willkürlichen Versatz, und ja, bei einem Teil der Karten hatte ich das Gefühl, dass der Druck (oder Schnitt) schief erfolgt ist. So habe ich dann Karten gehabt, die einfach sinnlos waren. Sowohl in x- als auch y-Richtung völlig willkürlich. Warum eine Stanzvorlage verwenden, wenn diese ihren Zweck nicht erfüllt?

Dass es besser gehen würde, haben die mit der Nachproduktion bewiesen - da war es nichts mit bis zu 4,5 mm Versatz, ja es gab auch keine einzige Karte, deren kritische Informationen, die zu nah am Rand, aber dennoch zum Druck durchgewunken wurden, irgendwie komplett abgeschnitten war. Das war bei der ersten Produktion wiederum offensichtlich ein (wieder willkürliches) Glückspiel - mal waren die Infos an- und abgeschnitten, mal ganz drauf. Aber im Gegensatz hierzu ist der Versatz hier "stapelweise" gleich, d.h. man hat immer eine Serie mit gleichem oder fast gleichem Versatz...

Mein Problem ist, dass ich - unabhängig davon, ob Weihnachtszeit oder nicht - die Produktion von ein und der selben Firma mit den gleichen Druckdaten unterschiedlich - einmal mies und einmal gut - produziert wurden. Da es sich ja aus meiner Sicht im Druckgeschäft um kein Glücksspiel handeln darf, ist es für mich nun ein Rätsel, was ich denn tun soll, zumal die Nachproduktion aus der miesen Erstproduktion erfolgte...


Zuletzt bearbeitet von medienstudio am So 24.02.2013 18:39, insgesamt 2-mal bearbeitet
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chewy

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Ort: Ostfriesland
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 25.02.2013 07:39
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Was möchtest du denn jetzt von uns hören? Die Toleranzen aus der Erstproduktion sind natürlich eine Katastrophe, aber wenn es so in den Vereinbarungen steht (+-2 mm) dann musst du darauf vorbereitet sein und Texte so weit vom Rand entfernt anlegen, dass die nichts abgeschnitten werden. Diese Angaben heißen auf der anderen Seite nicht, dass zwangsläufig jede Produktion diese Toleranz ausreizt. Die fehlerhafte Erstproduktion ist natürlich bitter, aber ich versteh deine Aufregung um die gute zweite Produktion nicht. Da wurde wahrscheinlich dann auch noch ein zweites Mal draufgeschaut bevor das rausging und nun hast du ein sauberes Ergebnis. Und deine Anmerkungen zu den Stanzvorlagen verstehe ich nicht ganz. Auch eine Stanzvorlage kann bei schlechtem bzw. falschem Einrichten unsauber stanzen. Das braucht nur mal nicht ganz perfekt von der Schneidemaschine zum Stanzen gehen und schon hast du da Differenzen im Endprodukt.
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medienstudio
Threadersteller

Dabei seit: 24.02.2013
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Verfasst Mo 25.02.2013 10:05
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chewy hat geschrieben:
Was möchtest du denn jetzt von uns hören? Die Toleranzen aus der Erstproduktion sind natürlich eine Katastrophe, aber wenn es so in den Vereinbarungen steht (+-2 mm) dann musst du darauf vorbereitet sein und Texte so weit vom Rand entfernt anlegen, dass die nichts abgeschnitten werden. Diese Angaben heißen auf der anderen Seite nicht, dass zwangsläufig jede Produktion diese Toleranz ausreizt. Die fehlerhafte Erstproduktion ist natürlich bitter, aber ich versteh deine Aufregung um die gute zweite Produktion nicht. Da wurde wahrscheinlich dann auch noch ein zweites Mal draufgeschaut bevor das rausging und nun hast du ein sauberes Ergebnis. Und deine Anmerkungen zu den Stanzvorlagen verstehe ich nicht ganz. Auch eine Stanzvorlage kann bei schlechtem bzw. falschem Einrichten unsauber stanzen. Das braucht nur mal nicht ganz perfekt von der Schneidemaschine zum Stanzen gehen und schon hast du da Differenzen im Endprodukt.


Danke für die Antwort. Vereinbart waren +/- 2 mm und nicht 4,5mm in der ersten Produktion. Mein Problem ist, dass man mir gesagt hat es läge an meinen Daten. Daraufhin habe ich - und nur deswegen - erst eine mit Kosten verbundene gleiche Nachproduktion in Auftrag gegeben, die solche Mängel dann nicht mehr hatte, obwohl die selben Daten verwendet wurden.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Verfasst Mo 25.02.2013 10:11
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Warum sendest du nach der Mitteilung, dass der Fehler aufgrund deiner fehlerhaften Daten entstanden ist, die selben Daten nocheinmal? So was ist unglaubwürdig ... auch wenn es stimmen mag!
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ernie-f

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Verfasst Mo 25.02.2013 10:45
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medienstudio hat geschrieben:
Mein Problem ist, dass man mir gesagt hat es läge an meinen Daten. Daraufhin habe ich - und nur deswegen - erst eine mit Kosten verbundene gleiche Nachproduktion in Auftrag gegeben, die solche Mängel dann nicht mehr hatte, obwohl die selben Daten verwendet wurden.

Das ist doch Quatsch!
Auch wenn dein Layout zu nah am Rand wäre, so sollte doch der Anschnitt einigermassen gleich sein. Da dem aber nach deinen Aussagen nicht so ist, kann man davon ausgehen, dass die einfach mist gebaut haben und sich rausreden.

Einen bis zu 4 mm abweichenden Beschnitt, egal ob gestanzt oder Planschneider, würde ich nicht akzeptieren (Reklamation und mehr) und sofort einen anderen Dienstleister suchen.
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